DFB-Elf nimmt Liechtenstein nach Brutalo-Foul komplett auseinander!
Wolfsburg - Dominanter DFB-Auftritt! Die deutsche Nationalmannschaft ließ Liechtenstein in der WM-Qualifikation nicht den Hauch einer Chance und gewann am Ende hochverdient mit 9:0 (4:0).

Die Tore vor 25.984 Zuschauern in der Volkswagen Arena erzielten Ilkay Gündogan zum 1:0 (11. Minute), Daniel Kaufmann per Eigentor zum 2:0 (20.), Leroy Sane zum 3:0 sowie 5:0 (22./49.), Marco Reus zum 4:0 (24.), Thomas Müller zum 6:0 sowie 8:0 (77./86.), Ridle Baku zum 7:0 (80.) und Maximilian Göppel mit einem weiteren Eigentor zum 9:0 für die Gastgeber (89.).
Dazu sah Liechtensteins Abwehrkicker Jens Hofer wegen groben Foulspiels die Rote Karte (9.).
Bundestrainer Hansi Flick nahm nach dem 4:0-Sieg in Nordmazedonien und durch den Corona-bedingten Ausfall von fünf Leistungsträgern sieben Veränderungen vor. Antonio Rüdiger, Christian Günter, Baku, Reus, Jonas Hofmann, Sane und Gündogan ersetzten Joshua Kimmich, Kai Havertz, Timo Werner, Serge Gnabry, Niklas Süle, Lukas Klostermann (alle nicht im Kader) und David Raum (Bank).
Liechtensteins Trainer Martin Stocklasa wechselte nach dem 0:4 auf Island hingegen nur zweimal: Kaufmann und Dennis Salanovic rückten für Rafael Grünenfelder und Livio Meier (beide Bank) ins Team. Nach der sehr kurzen und wenig emotional gehaltenen Verabschiedung von Ex-Coach Joachim Löw übernahmen die Hausherren direkt die Kontrolle und schnürten die tiefstehenden Gäste in deren Hälfte ein.
Das hatte eine brutale, aber erkennbar unglückliche Abwehraktion von Hofer zur Folge, der Leon Goretzka mit gestrecktem Bein bzw. Stollen und hohem Tempo voll am Hals traf, sich dafür allerdings direkt entschuldigte und dem Bayern-Profi später auch nach erfolgreicher Behandlung vom Platz half. Da das Vergehen jedoch im Strafraum stattfand, gab es Elfmeter und obendrein die berechtigte Rote Karte von Schiedsrichterin Ivana Martincic (Kroatien).
Startelf von Deutschland für das WM-Qualifikationsspiel gegen Liechtenstein
Anfangsformation von Liechtenstein gegen Deutschland
Ilkay Gündogan, Daniel Kaufmann per Eigentor, Leroy Sane und Marco Reus treffen für die DFB-Elf

Gündogan trat an, verlud Keeper Benjamin Büchel mit einem Flachschuss in die rechte Ecke - 1:0 für das DFB-Team (11. Minute)! Das blieb in Überzahl am Drücker, doch Reus scheiterte an Liechtensteins Schlussmann (13.), der auch Bakus Versuch aus der Drehung parierte (15.) und die Fäuste gegen Hofmanns Knaller rechtzeitig hochbekam (18.).
Dann war er allerdings wieder machtlos. Günter flankte flach und scharf von links in die Mitte, wo Kaufmann das Leder über die eigene Linie drückte - 2:0 (20.). Nur zwei Zeigerumdrehungen später legte Deutschland nach. Goretzka spielte Sane frei, der den herausstürzenden Büchel aus halblinker Position mit einem platzierten Schuss neben den rechten Pfosten überwand - 3:0 (22.)!
Nun fiel Liechtenstein komplett auseinander. Müller flankte in die Mitte, wo Büchel zwar vor Sane klärte, allerdings genau vor die Füße von Reus, der lässig ins leere Tor einschob - 4:0 (23.).
Dann stand erneut der Torwart im Fokus und hielt den nächsten Versuch von Gündogan klasse (25.). Erst danach schafften es die bis dahin heillos überforderten Gäste, defensiv ein wenig sicherer zu stehen und die Räume enger zu machen.
Dennoch kamen die Hausherren zu mehreren weiteren - teils guten - Gelegenheiten, die sie aber nicht nutzen konnten, weshalb es zur Pause beim 4:0-Zwischenstand blieb.

Leroy Sane, Thomas Müller, Ridle Baku und Maximilian Göppel per Eigentor legen für Deutschland nach

Im zweiten Durchgang erhöhte Deutschland die Schlagzahl dann wieder und belohnte sich dafür nach einigen ausgelassenen Möglichkeiten. Reus legte von rechts in die Mitte für Sane quer, der aus wenigen Metern zum 5:0 einschob (49.).
Wenig später vergab der zur zweiten Halbzeit eingewechselte Debütant Lukas Nmecha einen Riesen und traf nur den Pfosten (55.). Davon abgesehen zeigte Büchel noch mehrere weitere gute Reflexe und hielt das Ergebnis für den Fußballzwerg halbwegs im Rahmen. Etwa mit einer überragenden Doppelparade gegen Sane (58.).
Auch danach blieben die Hausherren klar tonangebend, sodass es nur eine Frage der Zeit bis zum nächsten Treffer war. Als Büchel einen Versuch auf den Kopf von Joker Florian Neuhaus abwehrte, nickte der Gladbacher in Richtung Kasten, wo Müller lässig einschob - das überfällige 6:0 war gefallen (77.).
Dann sorgte ein Wölfe-Akteur für das schönste Tor des Tages. Baku fasste sich aus rund 14 Metern halbrechter Position mit seinem schwächeren linken Fuß ein Herz und schlenzte das Leder mithilfe des linken Pfostens über die Linie - 7:0 (80.). Das war es allerdings noch lange nicht. Müller, dessen Schuss von Andreas Malin noch entscheidend an den linken Pfosten abgefälscht wurde und von da aus in den Kasten sprang - traf zum 8:0 (86.).
Dann fälschte auch noch Göppel eine Flanke von Baku entscheidend mit dem Kopf als Bogenlampe in die linke Ecke ab - 9:0 (89.). Trotz weiterer Chancen sollte es das jedoch gewesen sein. Es blieb also einstellig, was sich die aufopferungsvoll kämpfenden Gäste auch verdient hatten.

Für die DFB-Auswahl geht es am kommenden Sonntag (18 Uhr) in Armenien weiter, während Liechtenstein parallel Rumänien empfängt.
Titelfoto: dpa/Christian Charisius