DFB-Coach Löw knallhart: Drei Bayern-Weltmeister aussortiert!

München - Das kommt überraschend! Bundestrainer Joachim Löw (59) hat drei Münchner Weltmeister aussortiert! Thomas Müller (29), Spieler des Spiels beim 5:1-Kantersieg der Bayern in Mönchengladbach, Mats Hummels (30) und Jérôme Boateng (30) werden vorerst nicht mehr im DFB-Kader zu finden sein, wie der DFB auf seiner eigenen Homepage bekanntgab.

Nach neun Jahren und 100 Länderspielen im DFB-Dress ist für Thomas Müller bei der Nationalmannschaft Schluss.
Nach neun Jahren und 100 Länderspielen im DFB-Dress ist für Thomas Müller bei der Nationalmannschaft Schluss.  © DPA

Das hat Löw mit seinem Co-Trainer Marcus Sorg (53) und Manager Oliver Bierhoff (50) den Stars vor Ort in München mitgeteilt.

Löw sagte dazu: "Ich danke Mats, Jérôme und Thomas für die vielen erfolgreichen, außergewöhnlichen und einmaligen gemeinsamen Jahre."

Für ihn sei 2019 "das Jahr des Neubeginns". Löw weiter: "Im Jahr der Qualifikation zur Europameisterschaft 2020 senden wir damit ein deutliches Signal der Erneuerung: Die jungen Nationalspieler erhalten den nötigen Raum zur vollen Entfaltung. Sie müssen nun die Verantwortung übernehmen."

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Es sei an der Zeit, "die Weichen für die Zukunft zu stellen. Wir wollen der Mannschaft ein neues Gesicht geben. Ich bin überzeugt, dass das nun der richtige Schritt ist", betonte Löw.

Damit verzichtet der DFB-Coach zukünftig auf drei langjährige Leistungsträger.

Wenn dieser Schuss nach hinten losgehen sollte, wird sich Löw viel Kritik anhören müssen.

Jüngere und hungrigere Spieler bevorzugt

Auch für den gebürtigen Berliner Jérôme Boateng, der neuneinhalb Jahre das DFB-Team mit prägte, ist seine DFB-Karriere nach 76 Länderspielen vorbei.
Auch für den gebürtigen Berliner Jérôme Boateng, der neuneinhalb Jahre das DFB-Team mit prägte, ist seine DFB-Karriere nach 76 Länderspielen vorbei.  © DPA

Das ist er allerdings ebenso gewohnt, wie Müller, Hummels und Boateng selbst, die von ihrer Glanzform allesamt ein Stück weit entfernt sind, auch wenn Müller in Gladbach zuletzt demonstrierte, dass er weiterhin ein herausragender Spieler sein kann.

Doch in den letzten Jahren hat er das nur noch selten konstant zeigen können und muss nun hungrigeren und jüngeren Kickern für den dringend benötigten Neuaufbau weichen.

Und von diesen ambitionierten Spielern, die noch viele Jahre im DFB-Dress kicken könnten, gibt es einige, die nun in die Rolle der Stars schlüpfen können. In der Innenverteidigung steht mit Niklas Süle (23), Jonathan Tah (23) und Thilo Kehrer (22) bereits eine neue, Nationalteam-erprobte Generation in den Startlöchern.

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Als Führungsspieler wird Löw wohl vorerst weiter auf Manuel Neuer (31), den zuletzt bei Real Madrid heftig kritisierten Toni Kroos (29), Marco Reus (29) und Julian Draxler (25) setzen.

Sami Khedira (31), der bei Juventus Turin eine gute Runde spielte, bis ihn Herzprobleme außer Gefecht setzten, ist seit der erfolglosen Weltmeisterschaft 2018 in Russland ohnehin nicht mehr berücksichtigt worden.

Drei große DFB-Karrieren sind Geschichte

Nach neun Jahren und 70 Länderspielen ist die Nationalmannschaftszeit auch für Mats Hummels vorbei.
Nach neun Jahren und 70 Länderspielen ist die Nationalmannschaftszeit auch für Mats Hummels vorbei.  © DPA

Dazu sind Mesut Özil (30) und Mario Gómez (33) aus freien Stücken zurückgetreten. Viele andere Weltmeister von 2014 haben aus Alters- oder Leistungsgründen ohnehin schon längere Zeit keine Rolle mehr gespielt.

Auf Müllers Position tummeln sich die Konkurrenten ohnehin: Die Leverkusen-Stars Kai Havertz (19), Julian Brandt (22), dazu Manchester Citys Leroy Sané (23) und Bayerns Serge Gnabry (23) - die Auswahl für Löw ist groß.

Zumal es in Fußball-Deutschland einige weitere Talente auf dieser Position gibt, die in naher Zukunft nachrücken könnten, wenn sie sich entsprechend entwickeln.

Dennoch sollten die Erfolge, an denen die drei Bayern-Stars großen Anteil hatten, nicht vergessen werden.

Denn sowohl Müller, als auch Hummels und Boateng haben viel zum weltweit hohen Ansehen des deutschen Fußballs beigetragen.

Müller, der mit seiner unnachahmlichen Art 38 Tore in 100 Länderspielen schoss, debütierte am 3. März 2010 im Alter von 20 Jahren im DFB-Team. Damals setzte es eine 0:1-Testspielniederlage in München gegen Argentinien.

DFB-Coach Bundestrainer Joachim Löw hat drei Stars des FC Bayern München aussortiert.
DFB-Coach Bundestrainer Joachim Löw hat drei Stars des FC Bayern München aussortiert.  © DPA

Nur wenige Monate später wurde der Angreifer bei der Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika sogar Torschützenkönig mit fünf Turniertreffern.

Genauso viele Tore erzielte Müller auch bei der legendären WM 2014 in Brasilien und hatte großen Anteil am ersten Gewinn der Weltmeisterschaft seit 1990.

Das gilt auch für Hummels und Boateng. Ersterer debütierte mit 21 Jahren am 13. Mai 2010 beim ungefährdeten 3:0-Pflichtsieg im Freundschaftsspiel auf dem Aachener Tivoli gegen Malta, kehrte aber erst nach der WM 2010 ins DFB-Team zurück und war anschließend unumstrittener Stammspieler.

Wie auch Boateng. Der feierte sein Nationalelfdebüt ebenfalls im Alter von 21 Jahren am 10. Oktober 2009 in Moskau beim 1:0-Erfolg Deutschlands in der WM-Qualifikation gegen Russland und spielte fortan alle großen Turniere mit.

Das Innenverteidigerduo Hummels-Boateng galt jahrelang als eines der besten auf der gesamten Welt.

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