Auf den Spuren von Krake Paul? Schweini orakelt Eintracht zum Pokal-Derbysieg gegen Darmstadt

Frankfurt am Main - Folgt auf WM-Orakelkrake Paul etwa Pokal-Orakel Schweini? Im Rahmen der Vorberichte zum Hessenderby zwischen Eintracht Frankfurt und Darmstadt 98 im Achtelfinale des DFB-Pokals hatte Weltmeister Bastian Schweinsteiger (38) süffisant auf ein sattes 5:3-Torfestival getippt - am Ende lag er angesichts des 4:2 (2:2)-Endstands nur ganz knapp daneben.

Eine Naturgewalt auf zwei Beinen: Randal Kolo Muani (r.) brachte die Eintracht gegen Darmstadt früh in Front.
Eine Naturgewalt auf zwei Beinen: Randal Kolo Muani (r.) brachte die Eintracht gegen Darmstadt früh in Front.  © DPA/Arne Dedert

Man hätte meinen können, dass sich die Hausherren einen Spaß daraus gemacht hätten, zunächst einmal zu beobachten, was die Lilien nach vorne zu leisten im Stande sind, um dann zu zeigen wie es richtig geht.

Sechs Zeigerumdrehungen waren kaum vollendet, da sorgte das Trio um Rafael Borré, Aurelio Buta und Randal Kolo Muani, der das Kopfball-Ungeheuer mimte, für das frühe 1:0 (6. Minute).

Apropos Kopfstoß: Kurz darauf klingelte es schon wieder - diesmal aber in den Oberstübchen von Tuta und Jannik Müller, die im SVD-Sechzehner mit den Köpfen zusammen rasselten - Doppel-Turban inklusive (13.).

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Ein wenig Fußball gab es dann aber auch noch - und den spielte weitestgehend die Diva vom Main. Währenddessen hielt der Zweitligist vor allem körperlich dagegen.

Und Mario Götze? Der machte ihn in Minute 23 im Gegensatz zum Endspiel von Rio freistehend vor Lilien-Keeper Marcel Schuhen... NICHT!

Tuta und Jannik Müller feiern Turban-Treffen - Mathias Honsak kontert Randal Kolo Muani

Ganz anders Mathias Honsak: Nach einem groben Schnitzer von Sebastian Rode ging alles ganz schnell, sodass sich Darmstadts Nummer 18 allein vor Kevin Trapp wiederfand und im Eins-gegen-Eins keine Nerven zeigte (29.). Und weil ihm ein Tor wohl nicht reichte, setzte er zwei Minuten später gleich das zweite oben drauf (31.).

Borré wollte es dabei aber scheinbar nicht belassen und stellte nach genialer Vorarbeit von Götze zum 2:2-Pausenstand (44.).

Darmstadts Jannik Müller (l.) und Frankfurt-Verteidiger Tuta zeigten sich nach einem Zusammenstoß im Partnerlook, kurz darauf schockte Mathias Honsak (r.) die SGE mit seinem Doppelschlag.
Darmstadts Jannik Müller (l.) und Frankfurt-Verteidiger Tuta zeigten sich nach einem Zusammenstoß im Partnerlook, kurz darauf schockte Mathias Honsak (r.) die SGE mit seinem Doppelschlag.  © Montage: DPA/Arne Dedert

Eintracht Frankfurt spielt im Hessen-Pokalderby erst groß auf, dann schlägt Darmstadt 98 doppelt zurück

Pokalderby ohne Gerangel? Für die Lilien und die Eintracht wohl ein absolutes No-Go.
Pokalderby ohne Gerangel? Für die Lilien und die Eintracht wohl ein absolutes No-Go.  © DPA/Arne Dedert

Der Start in Durchgang zwei war zwar etwas gemächlicher - Aufreger gab es trotzdem: Borré hätte nach vermeintlichem Foul von Christoph Zimmermann gerne gern einen Elfmeter gehabt - Schiri Felix Zwayer sah es jedoch anders (59.). Lange Zeit zum Ärgern blieb aber nicht.

Eine Traum-Stafette um Borré, Götze und Kolo Muani bereitete schließlich einen sehenswerten Außenrist-Dropkick von Daichi Kamada vor, der die SGE wieder in Front brachte (62.). Trotz der erneuten Führung durften sich die Adlerträger noch lange nicht als sicherer Sieger fühlen.

Das unterstrichen Großchancen von Phillip Tietz (65.) und Honsak (76.). Was kaum einer für möglich gehalten hätte, wurde in der Schlussviertelstunde dann doch mehr oder minder Realität - die Partie beruhigte sich verhältnismäßig enorm.

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Für ein kurzes Highlight und die gleichzeitige Vorentscheidung sorgte schließlich ein Mal mehr die Naturgewalt auf zwei Beinen, Kolo Muani: Der wurde vom brillanten Götze auf die Reise geschickt und netzte eiskalt zum 4:2-Endstand ein (90.).

Am Ende beanspruchte die SGE in einem hitzigen Pokal-Derby, das seinem Namen alle Ehre machte, den letzten Lacher sowie vor allem den Viertelfinaleinzug für sich.

Bastian Schweinsteiger auf den Spuren von WM-Orakelkrake Paul?

Weltmeister Bastian Schweinsteiger (38) hatte im Vorfeld der Partie auf ein 5:3 zugunsten der Eintracht getippt.
Weltmeister Bastian Schweinsteiger (38) hatte im Vorfeld der Partie auf ein 5:3 zugunsten der Eintracht getippt.  © dpa/Christian Charisius

Statistiken zum DFB-Pokal-Achtelfinale zwischen Eintracht Frankfurt und dem SV Darmstadt 98

Pure Ekstase nach dem entscheidenden Treffer zugunsten der Eintracht von Daichi Kamada (M.).
Pure Ekstase nach dem entscheidenden Treffer zugunsten der Eintracht von Daichi Kamada (M.).  © DPA/Arne Dedert

Eintracht Frankfurt - SV Darmstadt 98 4:2 (2:2)

Aufstellungen

Eintracht Frankfurt: K. Trapp - Tuta, Hasebe, N´Dicka (46. Smolcic) - Buta (82. Knauff), Rode (70. Sow), Kamada, Max (90.+2 Lenz) - Borré (90.+2 Jakic), M. Götze - Kolo Muani


Darmstadt 98: Schuhen - Zimmermann, J. Müller, Karic (90.+3 Bennetts) - Ronstadt, Schnellhardt (73. Manu), T. Kempe (85. Stojilkovic), Holland - Marvin Mehlem, Honsak (90.+3 Torsiello) - P. Tietz (73. Vilhelmsson)

Schiedsrichter: Felix Zwayer (Berlin)

Zuschauer: 49.500

Tore: 1:0 Kolo Muani (6.), 1:1 Honsak (29.), 1:2 Honsak (31.), 2:2 Borré (44.), 3:2 Kamada (62.), 4:2 Kolo Muani (90.)

Gelbe Karten: Borré (1), N´Dicka (1), Tuta (1), Rode (1) / Holland (2), J. Müller (1), T. Kempe (2), Manu (1), Bennetts (1)

Titelfoto: Montage: DPA/Arne Dedert, DPA/Christian Charisius

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