Elfer-Fehlschuss und Pyro-Donner! Eintracht Frankfurt löst Pokalaufgabe 1. FC Magdeburg

Magdeburg - Die nächste Überraschung ist ausgeblieben! Eintracht Frankfurt hat seine Pflichtaufgabe in der 1. Runde des DFB-Pokals gelöst und beim 1. FC Magdeburg am Montagabend mit 4:0 (2:0) gewonnen.

Freundliches Trainer-Treffen vor dem Anpfiff zwischen Magdeburgs Christian Titz (l.) und Oliver Glasner von Eintracht Frankfurt.
Freundliches Trainer-Treffen vor dem Anpfiff zwischen Magdeburgs Christian Titz (l.) und Oliver Glasner von Eintracht Frankfurt.  © Ronny Hartmann/dpa-Zentralbild/dpa

Vor 26.350 Zuschauern in der ausverkauften MDCC-Arena erzielten Daichi Kamada (4./59. Minute), Jesper Lindström (32.) und Lucas Alario (90.) die Frankfurter Tore. Magdeburgs Andreas Müller vergab außerdem einen Foulelfmeter (7.).

Drei Wechsel gab's bei FCM-Trainer Christian Titz nach dem 3:2 in der 2. Bundesliga beim Karlsruher SC: Jamie Lawrence, Daniel Elfadli und Leonardo Scienza starteten für Mo El Hankouri, Alexander Bittroff (beide nicht im Kader) und Jason Ceka (Bank).

SGE-Coach Oliver Glasner nahm im Vergleich zum 5:0-Test beim FC Astoria Walldorf nur zwei Veränderungen vor: Torhüter Diant Ramaj (Bank) und Hrvoje Smolcic (nicht im Kader) machten wieder Platz für Kevin Trapp und Evan Ndicka.

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Drittliga-Meister gegen Europa-League-Sieger hieß es in der Sportstadt Magdeburg beim Pflichtspiel-Debüt von WM-Finaltorschütze Mario Götze.

Und der Neu-Frankfurter leitete nach wenigen Minuten auch direkt die Führung ein: Die Blau-Weißen verloren den Ball im Aufbau, Götze lupfte ihn zu Mitspieler Filip Kostic, der auf dem linken Flügel ein paar Meter ging, eine flache Hereingabe in den Rücken der Abwehr brachte, wo der eingerückte Kamada aus 16 Metern direkt abzog und flach einschieben konnte - 1:0 für die Adlerträger (4.).

Doch der Europapokalsieger von 1974 hatte wenig später die Riesenchance auf den schnellen Ausgleich. Scienza wurde steil in den Strafraum geschickt, wo ihn Tuta nur mit einem Foul gestoppt bekam, weshalb Schiedsrichter Felix Zwayer folgerichtig auf den Punkt zeigte.

Kapitän Müller scheiterte aber mit einem laschen Flachschuss an Trapp, im Nachschuss traf Leon Bell Bell nur die Latte (7.).

Vorlagengeber Filip Kostic (l.) und Torschütze Daichi Kamada (2.v.l.) jubeln mit Jesper Lindström (2.v.r.) und Mario Götze über das 1:0 in der 4. Minute.
Vorlagengeber Filip Kostic (l.) und Torschütze Daichi Kamada (2.v.l.) jubeln mit Jesper Lindström (2.v.r.) und Mario Götze über das 1:0 in der 4. Minute.  © Ronny Hartmann/dpa-Zentralbild/dpa

Mannschaftsaufstellung des 1. FC Magdeburg im DFB-Pokal gegen Eintracht Frankfurt

Mit dieser Elf ging Eintracht Frankfurt ins DFB-Pokal-Match beim 1. FC Magdeburg

Eintracht Frankfurt bekommt klaren Elfer nicht - Jesper Lindström erhöht für die SGE

Jesper Lindström (l.) traf zum 2:0 für die Frankfurter Eintracht.
Jesper Lindström (l.) traf zum 2:0 für die Frankfurter Eintracht.  © Ronny Hartmann/dpa-Zentralbild/dpa

Obwohl die Spielkontrolle erwartungsgemäß beim Bundesliga-Elften der Vorsaison lag, spritzte auch die Titz-Elf immer mal wieder nach vorn. Die Kontrahenten brachten aber lange Zeit keine Abschlüsse zustande.

Heikel wurde es in der 20. Minute: Lindström wollte im Sechzehner an Gegenspieler Tim Sechelmann vorbei, der ihn - erst in der Zeitlupe gut zu sehen - klar am Fuß traf, weshalb der Däne zu Boden ging. Zwayer ließ weiterlaufen - eine Fehlentscheidung. Und Glück für den FCM, dass erst ab dem Achtelfinale ein Videoschiri zum Einsatz kommt.

Direkt in der nächsten Szene tankte sich Kostic erneut auf der linken Seite durch, passte wieder flach und scharf in die Mitte, wo er diesmal keinen Abnehmer fand (21.).

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Zehn Zeigerumdrehungen später schlug Götze einen hohen weiten Ball auf Ansgar Knauff, der in Bedrängnis von Bell Bell keinen guten Abschluss zustande brachte, weshalb Dominik Reimann abwehren konnte. Lindström schnappte sich die Kugel und versenkte sie aus 17 Metern über den Keeper hinweg zum 2:0 im langen Eck (32.).

Einer der wenigen Torschüsse auf Magdeburger Seite verbuchte in der 35. Minute Scienza, dessen Außenrist-Versuch aber am rechten Pfosten vorbeiflog.

Lawrence war kurz vor dem Halbzeitpfiff fast noch der Unglücksrabe. Einen Frankfurter Pass verlängerte er unfreiwillig weiter nach rechts zu Knauff, der den 19-Jährigen im Eins-gegen-eins in der Box stehen ließ, jedoch nur an die Latte schlenzte (45.+1).

Mario Götze (r.) war bei seinem Pflichtspiel-Debüt für die SGE einer der auffälligsten Spieler.
Mario Götze (r.) war bei seinem Pflichtspiel-Debüt für die SGE einer der auffälligsten Spieler.  © Ronny Hartmann/dpa-Zentralbild/dpa

Moritz Kwarteng will's zu genau machen - Daichi Kamada macht den Sack zu

Vergab die beste Magdeburger Chance: Moritz Kwarteng.
Vergab die beste Magdeburger Chance: Moritz Kwarteng.  © Ronny Hartmann/dpa-Zentralbild/dpa

Aufgrund mehrerer gezündeter Pyro-Stäbe und auf den Rasen abgefeuerter Raketen ging es in leichtem Nebel in die zweite Hälfte.

Frankfurt ließ den Gastgeber in den ersten Augenblicken mehr Platz, wurde hinten reingedrängt, lauerte auf gefährliche Konter.

Wenige Zeigerumdrehungen waren abgelaufen, da schnappte sich der bereits in der 33. Minute für Elfadli eingewechselte Silas Gnaka das Spielgerät, Scienza schickte Baris Atik, der rechts den freien Moritz Kwarteng sah. Der überlegte zu lang, bei einem Haken versprang ihm das Leder. Das hätte der Anschluss sein können (50.).

Nach einer knappen Stunde klingelte es dann jedoch auf der anderen Seite - und das war ganz unglücklich. Tatsuya Ito, vier Minuten vorher reingekommen, verbuchte einen Ballgewinn, passte aber in Lindströms Lauf, der weiter zu Rafael Santos Borré gab. Kolumbiens Nationalstürmer legte zurück auf Kamada, der präzise im kurzen Eck einnetzte und seinen Doppelpack schnürte - 3:0 (59.).

Glasners Mannschaft ließ es danach etwas ruhiger angehen, der FCM schnupperte hier und da noch am Ehrentreffer. So auch eine Viertelstunde vor Abpfiff, als ein Querpass im Strafraum Ceka erreichte, der sofort schießen wollte, jedoch ein Luftloch schlug (76.).

Als alles gelaufen war, konnte Alario nach Vorlage von Randal Kolo Muani noch zum 4:0 treffen (90.). Dass vorher wohl eine Abseitsposition vorlag: geschenkt.

Die Hessen erreichten - im Gegensatz zu 2021 - die 2. Pokalrunde, die erst am 4. September ausgelost wird.

Passiert leider immer wieder und ist so gefährlich: Eine Leuchtrakete fliegt aus dem Frankfurter Block aufs Spielfeld.
Passiert leider immer wieder und ist so gefährlich: Eine Leuchtrakete fliegt aus dem Frankfurter Block aufs Spielfeld.  © Ronny Hartmann/dpa-Zentralbild/dpa

Die Eintracht erwartet am Freitag (20.30 Uhr/SAT.1 & DAZN) den FC Bayern München zum Start in die 60. Bundesliga-Saison. Magdeburg hat zwei Tage mehr Zeit, sich auf das Zweitliga-Heimspiel gegen Holstein Kiel am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) vorzubereiten.

Titelfoto: Bildmontage: Ronny Hartmann/dpa-Zentralbild/dpa

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