Dynamos zähe Kost, Auer Denkzettel, Tasmania Berlin in der Krise!

Deutschland - Läuft nicht! Dynamo Dresden kassierte im Verfolgerduell gegen den 1. FC Saarbrücken eine 1:2-Niederlage und steht am kommenden Samstag (14 Uhr) gehörig unter Druck.

Akaki Gogia (30, 2.v.l.) ist wie mehrere andere Dynamo-Spieler auf der Suche nach seiner Form.
Akaki Gogia (30, 2.v.l.) ist wie mehrere andere Dynamo-Spieler auf der Suche nach seiner Form.  © Picture Point/Gabor Krieg

Der Kontrahent allerdings auch. Denn wie die SGD verlor auch der SV Waldhof Mannheim mit 1:2 (gegen Rot-Weiss Essen) und kassierte die erste Heimpleite der Saison. Zuvor hatte der SVW alle Partien im eigenen Stadion gewonnen, die katastrophale Auswärtsbilanz mit nur einem Punkt bei 6:18 Toren aus sechs Partien hat aber zur Folge, dass die "Buwe" insgesamt zwei Zähler hinter den Schwarz-Gelben liegt.

Mannheim braucht gegen Dynamo also dringend einen Sieg, wenn man oben dran bleiben will, ansonsten wird es für den Waldhof langsam eng. Die Stimmung rund um den SVW ist also nicht gerade rosig - ähnlich wie in Dresden, wo man sich ebenfalls mehr erhofft hat.

Der Auftritt gegen die Saarländer war dürftig, weshalb man gespannt sein darf, ob die Strategie von Coach Markus Anfang (48), sein Team trotzdem zu loben, sich im Nachhinein als richtig herausstellt.

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Fakt ist, dass die SGD-Spieler nicht das zeigen, was eigentlich in ihnen steckt. Defensiv kommt es immer wieder zu Fehlern, doch gerade offensiv klemmt der Schuh gehörig.

Ob Kreativität, Zielstrebigkeit oder Chancenverwertung, die Dresdner haben noch in vielen Bereichen Luft nach oben. So langsam wird es Zeit, das vorhandene Potenzial auszuschöpfen, ansonsten droht man den Anschluss an die vorderen Plätze zu verlieren.

TAG24-Fußballredakteur Stefan Bröhl beschäftigt sich in seiner wöchentlichen Kolumne dieses Mal unter anderem mit der sportlichen Lage beim FC Erzgebirge Aue und bei Dynamo Dresden.
TAG24-Fußballredakteur Stefan Bröhl beschäftigt sich in seiner wöchentlichen Kolumne dieses Mal unter anderem mit der sportlichen Lage beim FC Erzgebirge Aue und bei Dynamo Dresden.  © Picture Point/Sven Sonntag/Gabor Krieg

FC Erzgebirge Aue trifft nun auf die SV 07 Elversberg

Der FC Erzgebirge Aue erlitt bei seiner Aufholjagd einen Rückschlag. Am kommenden Samstag sind die Veilchen gegen die SV 07 Elversberg der Außenseiter.
Der FC Erzgebirge Aue erlitt bei seiner Aufholjagd einen Rückschlag. Am kommenden Samstag sind die Veilchen gegen die SV 07 Elversberg der Außenseiter.  © picture point/Sven Sonntag

Überhaupt oben mit dabei zu sein wäre für den FC Erzgebirge Aue aktuell ein Traum. Denn die Veilchen verloren das richtungsweisende Auswärtsspiel beim SC Verl mit 2:3 und hängen weiter auf Abstiegsrang 19 fest. Zwar beträgt der Rückstand auf den SV Meppen und Platz 16 nur einen Zähler, doch dem FCE steht vermutlich eine lange, harte Saison im unteren Drittel bevor.

Immerhin hat sich die Mannschaft von Coach Carsten Müller (51) zuletzt stabilisiert - und am kommenden Samstag (14 Uhr) rein gar nichts zu verlieren. Schließlich kommt dann der Tabellenführer SV 07 Elversberg ins Erzgebirgsstadion.

Möglicherweise gelingt es den Gastgebern ja, als Underdog die vorhandenen Fähigkeiten abzurufen und dem Spitzenteam ein Bein zu stellen. Das ist dem FCE in dieser ausgeglichenen 3. Liga durchaus zuzutrauen.

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Sofern die Spieler an ihr Leistungslimit gehen. Doch die SVE ist eine gefestigte Mannschaft, die die bittere 0:1-Niederlage im DFB-Pokal gegen den VfL Bochum am Dienstag locker wegsteckte und den schwächelnden VfL Osnabrück knapp vier Tage später gleich mit 4:1 aus der Arena an der Kaiserlinde schoss.

Aue sollte daher gewarnt sein, sich aber auf die eigenen Stärken besinnen. Denn wenn man dem Gegner dem Spaß am Fußball nimmt und Unterschiedsspieler wie Luca Schnellbacher (28) sowie Jannik Rochelt (24) ausschaltet, ist für die Hausherren mit den eigenen Fans im Rücken durchaus etwas möglich.

SV Tasmania Berlin droht, in die sechste Liga durchgereicht zu werden

"Mit Tradition in die Zukunft!" Das ist das Motto des SV Tasmania Berlin. Leider sehen die Gegenwart und Zukunft momentan alles andere als rosig aus. (Archivfoto vom 26. Juni 2022)
"Mit Tradition in die Zukunft!" Das ist das Motto des SV Tasmania Berlin. Leider sehen die Gegenwart und Zukunft momentan alles andere als rosig aus. (Archivfoto vom 26. Juni 2022)  © Stefan Bröhl
Der SV Tasmania Berlin trägt seine Heimspiele nach dem Regionalliga-Abstieg wieder im heimischen Werner-Seelenbinder-Sportpark in Berlin-Neukölln aus. (Archivfoto vom 26. Juni 2022)
Der SV Tasmania Berlin trägt seine Heimspiele nach dem Regionalliga-Abstieg wieder im heimischen Werner-Seelenbinder-Sportpark in Berlin-Neukölln aus. (Archivfoto vom 26. Juni 2022)  © Stefan Bröhl

Zwei Etagen tiefer droht ein Traditionsverein schnell wieder in der sportlichen Versenkung zu verschwinden. Die Rede ist vom SV Tasmania Berlin, der in der vergangenen Saison mit nur 17 Punkten und einem katastrophalen Torverhältnis von 28:107 aus 38 Begegnungen als Tabellenletzter aus der Regionalliga Nordost abgestiegen ist.

Obwohl man Leistungsträger wie Torjäger Nigel Bier (29), Kapitän Daniel Kaiser (32), Ex-Hertha-Talent Maximilian Storm (23), den früheren RWE-Flügelwirbler Otis Breustedt (27), Kämpfer Maurice Froelian (28), den dynamischen Angreifer Martin Kascha (22) und Techniker Serhat Polat (21) halten konnte, läuft es auch in der NOFV-Oberliga Nord erschreckend schlecht für den ehemaligen Bundesligisten.

Am Samstag kassierte man gegen den Tabellenzweiten FC Hertha 03 Zehlendorf eine 1:4-Heimpackung im heimischen Werner-Seelenbinder-Sportpark in Berlin-Neukölln und steht nun nach zehn Spielen mit 8:22 Toren und lediglich vier Punkten auf dem 17. und damit vorletzten Platz.

Der Rückstand auf den rettenden Rang 13 ist auf sieben Zähler angewachsen. So droht Tas in die sechstklassige Berlin-Liga durchgereicht zu werden.

110 Regionalliga-Einsätze, neun Partien in der 3. Liga: Kapitän Daniel Kaiser (32, r.) hat dem SV Tasmania Berlin nach dem Abstieg die Treue gehalten - wie auch Otis Breustedt (27, 2.v.l.), der fünfmal in der 3. Liga auflief und eine Etage tiefer 99 Begegnungen absolvierte. Doch selbst diese beiden konnten den Tas-Absturz bislang nicht stoppen. (Archivfoto vom 26. Juni 2022)
110 Regionalliga-Einsätze, neun Partien in der 3. Liga: Kapitän Daniel Kaiser (32, r.) hat dem SV Tasmania Berlin nach dem Abstieg die Treue gehalten - wie auch Otis Breustedt (27, 2.v.l.), der fünfmal in der 3. Liga auflief und eine Etage tiefer 99 Begegnungen absolvierte. Doch selbst diese beiden konnten den Tas-Absturz bislang nicht stoppen. (Archivfoto vom 26. Juni 2022)  © Stefan Bröhl

Auch die anderen Viertliga-Absteiger tun sich schwer. Der FSV Union Fürstenwalde liegt auf Relegationsrang 14, der FSV Optik Rathenow auf Platz 13, während an der Spitze die starke U23 des FC Hansa Rostock vor Hertha 03, dem Rostocker FC, dem überraschend starken Aufsteiger TuS Makkabi und der Sp.Vg. Blau Weiß 1890 Berlin liegt.

Titelfoto: Picture Point/Sven Sonntag/Gabor Krieg

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