Vollblamage! Internationaler Spitzenklub wird von dänischem Team brutal vorgeführt

Midtjylland (Dänemark) - Was für eine Demontage! Der FC Midtjylland hat den italienischen Spitzenklub Lazio Rom am 2. Spieltag der Europa-League-Gruppenphase vorgeführt und mit 5:1 (2:0) geschlagen.

Lazio-Coach Maurizio Sarri wusste nicht, wie ihm und seiner Mannschaft geschah.
Lazio-Coach Maurizio Sarri wusste nicht, wie ihm und seiner Mannschaft geschah.  © Bo Amstrup/Ritzau Scanpix/AFP

Dieses Ergebnis kommt völlig aus dem Nichts, denn in der Serie A liegt die Mannschaft von Coach Maurizio Sarri auf einem grundsoliden siebten Rang, hat nur drei Punkte Rückstand auf Platz eins.

Zudem waren "Le Aquile" ("Die Adler") zuletzt gut in Form, besiegten am 1. Spieltag Feyenoord Rotterdam in einer ansehnlichen Begegnung mit 4:2 und gewannen am Sonntag mit 2:0 gegen Hellas Verona.

Beim Tabellenachten (von zwölf Teams) der dänischen 3F Superliga gingen die Römer nun aber gehörig baden. Paulinho (1:0/26. Minute), Sory Kaba (2:0/30.) und Evander (3:0/52.) schossen den klaren Vorsprung für Midtjylland heraus, ehe die Biancocelesti ("Die Weiß-Himmelblauen") nach dem Treffer von Sergej Milinkovic-Savic noch mal Hoffnung schöpften.

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Allerdings nur für zehn Minuten. Dann erhöhte Gustav Isaksen auf 4:1, bevor Erik Sviatchenko mit seiner Bude zum 5:1 den überraschend deutlichen Endstand herstellte (72.), an dem Lazio nun erst mal zu knabbern haben dürfte.

Verloren ist für die Sarri-Truppe in Gruppe F allerdings noch nichts, da tatsächlich alle vier Mannschaften drei Punkte haben, was für die Ausgeglichenheit spricht und möglicherweise spannende nächste Spiele zur Folge hat.

Die Spieler des FC Midtjylland um Gustav Isaksen (2.v.r.) kamen aus dem Jubeln gar nicht mehr heraus.
Die Spieler des FC Midtjylland um Gustav Isaksen (2.v.r.) kamen aus dem Jubeln gar nicht mehr heraus.  © Bo Amstrup/Ritzau Scanpix/AFP

FC Midtjylland kann gegen den FC Kopenhagen nachlegen, Lazio Rom muss eine Reaktion zeigen

Die Spieler von Lazio Rom verließen das Feld verständlicherweise mit hängenden Schultern.
Die Spieler von Lazio Rom verließen das Feld verständlicherweise mit hängenden Schultern.  © Bo Amstrup/Ritzau Scanpix/AFP

Dieses Mal verlief allerdings auch das andere Match sehr deutlich. Feyenoord schoss den SK Sturm Graz, der Midtjylland eine Woche zuvor mit 1:0 besiegte, mit 6:0 aus dem Stadion.

Aus Lazio-Sicht bleibt nun abzuwarten, ob diese deftige Pleite Folgen hat oder ob die an sich intakte Mannschaft am kommenden Sonntag (15 Uhr) bei der US Cremonese eine Reaktion zeigt.

Dabei schickte Sarri in Dänemark übrigens keine B-Elf aufs Feld. Stattdessen standen mit Ciro Immobile, Pedro, Felipe Anderson, Luis Alberto, Matias Vecino, Danilo Cataldi, Elseid Hysaj, Alessio Romagnoli, Stefan Radu und Ivan Provedel fast nur gestandene Profis, Unterschieds- und Nationalspieler in der Anfangsformation.

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Umso stärker muss man die Leistung des FCM einschätzen, der in der Liga seine Probleme- und aus neun Spielen lediglich zehn Punkte bei 16:16 Toren geholt hat. Der Angriff ist jedoch nicht das Problem des Teams vom spanischen Trainer Albert Capellas. Im Gegenteil.

Man stellt die beste Offensive der Liga. Dafür aber auch die drittschlechteste Defensive der Spielklasse. Dass mehr in der Mannschaft steckt, bewies sie gegen Lazio. Nun kann sie am Sonntag (18 Uhr) gegen Borussia Dortmunds Champions-League-Gruppengegner FC Kopenhagen nachlegen.

Titelfoto: Bo Amstrup/Ritzau Scanpix/AFP

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