Unglaublich! FIFA verbietet Dänemark bei der WM Statement zu Menschenrechten
Kopenhagen - Es ist die wohl umstrittenste Fußball-Weltmeisterschaft aller Zeiten! Bei der WM 2022 in Katar ist mit zahlreichen Demonstrationen und Aktionen zum Thema Menschenrechte, Gleichberechtigung und Toleranz zu rechnen.
Die 24 Länder, die mit ihren Teams im Wüstenstaat vom 20. November bis 18. Dezember um den Titel kämpfen, positionieren sich ganz unterschiedlich zu den diversen Themen.
Ein starkes Statement hat Dänemark bereits mit seinen WM-Trikots angekündigt. Die Shirts sind komplett ohne Werbung, weil Firmen dieses umstrittene Ereignis nicht als Plattform nutzen wollen.
Die Logos sind verblasst. Auch ein schwarzes Shirt soll die Trauerfarbe für all die Menschen, die während des Errichtens der Stadien auf tragische Art und Weise ihr Leben ließen, symbolisieren.
Nun wollten die Dänen noch einen Schritt weiter gehen und auf ihren Trainings- und Aufwärmshirts den Schriftzug "Human Rights for All" (Menschenrechte für alle) drucken lassen. Doch das hat der internationale Fußballverband FIFA verboten.
Der dänische Fußballverband DBU bestätigte das am Donnerstag der Nachrichtenagentur Ritzau. Der hatte bereits im November 2021 beschlossen, dass die Sponsorenfläche auf den Shirts für kritische Botschaften genutzt werden soll. Nun schob die ohnehin immer heftig in der Kritik stehende FIFA dem einen Riegel vor.
Handbuch der FIFA untersagt Tragen politischer Botschaften
Der Weltverband des Fußballs müsste eine solche Ausnahme genehmigen. Im rechtlichen Handbuch der FIFA wird das Tragen politischer Botschaften untersagt.
Eine Ausnahme für eine WM an einem Standort, an dem rund 15.000 Menschen starben, um die Austragung zu ermöglichen, wäre mehr als angebracht gewesen.
Man darf gespannt sein, wie sich das DFB-Team positionieren wird. Bundestrainer Hansi Flick hatte bei der Verkündung des Kaders am Donnerstag angekündigt, dass man nicht wegschauen wolle und sich dementsprechend auch äußern werde.
Allerdings machte der 57-Jährige auch klar, dass man den Spielern zugestehen müsse, sich auf das Sportliche zu konzentrieren. Aber der DFB wolle sich "nicht wegducken", sondern auf Missstände aufmerksam machen.
Titelfoto: IMAGO / Ritzau Scanpix