Keine "One Love"-Kapitänsbinde: Das sagen die Deutschen zur DFB-Entscheidung

Mainz - Die umstrittene Ausrichtung der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar stößt auch bei den Menschen in Deutschland auf Unverständnis.

Im letzten Vorbereitungsspiel der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft hatte Manuel Neuer (36) noch die "One Love"-Kapitänsbinde getragen.
Im letzten Vorbereitungsspiel der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft hatte Manuel Neuer (36) noch die "One Love"-Kapitänsbinde getragen.  © Christian Charisius/dpa

Vor allem die Verletzung von Menschenrechten in Katar im Zusammenhang mit der WM 2022 steht öffentlich in der Kritik.

Laut dem ZDF-Politbarometer finden unter den befragten Wahlberechtigten in Deutschland nur 14 Prozent, dass diese Kritik übertrieben ist.

Für 31 Prozent fällt die Kritik gerade richtig aus, während sie für beinahe die Hälfte (49 Prozent) nicht hart genug ist (Der Rest zu 100 Prozent antwortete mit "weiß nicht").

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Dass der DFB auf Druck des Weltfußballverbands FIFA eingeknickt ist und Manuel Neuer (36) im verlorenen ersten Spiel der Nationalmannschaft gegen Japan (1:2) auf das Tragen der "One Love"-Kapitänsbinde verzichtet hat, findet darüber hinaus eine große Mehrheit von 72 Prozent nicht richtig. Nur 20 Prozent halten die Reaktion des DFB für angemessen.

Auf sportlicher Ebene ist die Einschätzung der Leistung der Nationalmannschaft sehr ernüchternd. Gerade mal sechs Prozent der Befragten rechnen mit einem Titelgewinn der Deutschen Mannschaft.

77 Prozent sind sich dagegen sicher, dass Deutschland nicht Weltmeister wird.

Über 70 Prozent der Befragten halten die Entscheidung des DFB, auf die "One Love"-Kapitänsbinde zu verzichten, für nicht richtig.
Über 70 Prozent der Befragten halten die Entscheidung des DFB, auf die "One Love"-Kapitänsbinde zu verzichten, für nicht richtig.  © ZDF/Forschungsgruppe Wahlen
Nur 14 Prozent der Wahlberechtigten in Deutschland finden die Kritik an Katar übertreiben.
Nur 14 Prozent der Wahlberechtigten in Deutschland finden die Kritik an Katar übertreiben.  © ZDF/Forschungsgruppe Wahlen
Wird Deutschland Fußball-Weltmeister 2022? Das glauben hierzulande laut dem ZDF-Politbarometer nur noch sechs Prozent.
Wird Deutschland Fußball-Weltmeister 2022? Das glauben hierzulande laut dem ZDF-Politbarometer nur noch sechs Prozent.  © ZDF/Forschungsgruppe Wahlen

Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, dann ...

Kaum Veränderungen zur letzten Umfrage vor zwei Wochen hat es im Wahlverhalten der Befragten gegeben.
Kaum Veränderungen zur letzten Umfrage vor zwei Wochen hat es im Wahlverhalten der Befragten gegeben.  © ZDF/Forschungsgruppe Wahlen

Was die Zustimmung zu den Parteien in Deutschland angeht, so hat sich im Vergleich zur letzten Umfrage vor zwei Wochen wenig getan.

Wäre am kommenden Sonntag Bundestagswahl, so käme die SPD auf 19 Prozent, die Union auf 28, die Grünen auf 22 und die FDP auf fünf Prozent - alle unverändert.

Die AfD würde sich um ein Prozent auf 14 Prozent verschlechtern, während sich Die Linke auf sechs Prozent (plus eins) verbessern könnte. Alle anderen Parteien würden zusammen sechs Prozent erreichen, wobei keine der kleinen Parteien mindestens drei Prozent erreicht.

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Die Umfrage zum Politbarometer wurde wieder von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt, die zwischen dem 22. und dem 24. November 2022 insgesamt 1273 repräsentativ ausgewählte Wahlberechtigte befragte.

Titelfoto: Bild-Montage: Christian Charisius, ZDF/Forschungsgruppe Wahlen

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