DFB-Frauen: Voss-Tecklenburg fordert Grundgehalt für Bundesliga

Frankfurt/Main - Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg (54) wünscht sich nach dem tollen EM-Auftritt der deutschen Fußball-Frauen einen dauerhaften Aufschwung für die Sportart.

Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg (54) erhofft sich einen Aufschwung im gesamten deutschen Frauen-Fußball.
Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg (54) erhofft sich einen Aufschwung im gesamten deutschen Frauen-Fußball.  © Sebastian Gollnow/dpa

"Wir brauchen jetzt klare Strategien und Umsetzungen. Wir müssen die Talente mehr fördern, in die großen Stadien gehen und ein Grundgehalt in der Bundesliga einführen", forderte Voss-Tecklenburg am Rande des Empfangs für die DFB-Auswahl am Montagabend in Frankfurt.

Kapitänin Alexandra Popp (31) vom deutschen Meister und Pokalsieger VfL Wolfsburg sagte in Richtung des Deutschen Fußball-Bundes: "Wir erhoffen uns natürlich schon, dass jetzt etwas passiert. Einen größeren Hype kannst du fast nicht schaffen. Wir haben in diesem Sinne unser Soll erfüllt. Jetzt hoffen wir auf andere Leute, die das umsetzen müssen."

Auch Svenja Huth (31) wünscht sich mehr Nachhaltigkeit im Alltag. "Es ist natürlich eine große Hoffnung von uns Spielerinnen, dass wir diese Euphorie, die wir durch die EM geschaffen haben, in die Bundesliga und künftige Länderspiele mitnehmen können. Dazu gehören Anstoßzeiten und Medienübertragungen, um die Fans, die wir gewonnen haben, dauerhaft zu binden", sagte die Offensivspielerin.

Frauenfußball benötigt regelmäßige Präsenz, damit Spielerinnen davon leben können

Zudem gehe es darum, "dass alle Vereine eine gute Infrastruktur und medizinische Betreuung haben". Es müsse eine Basis geschaffen werden, damit Spielerinnen "nicht mehr nebenher 30 bis 40 Stunden in der Woche arbeiten müssen", forderte Huth.

Dies ist auch im Sinne von Siegfried Dietrich, dem Vorsitzenden des DFB-Ausschusses Frauen-Bundesligen. "Entscheidend ist, dass die Bundesligaspielerinnen vom Fußball leben können", sagte der 65-Jährige der Deutschen Presse-Agentur.

Um dies zu erreichen, müsse der Frauenfußball eine regelmäßige Präsenz haben. "Dafür haben wir jetzt eine Riesenchance", sagte Dietrich.

Titelfoto: Sebastian Gollnow/dpa

Mehr zum Thema Frauenfußball: