Frauen-EM: Als Deutschland wechselt, wird England unsportlich

London - Knapp 90.000 Zuschauer im Wembley-Stadion, dazu ein hochdramatisches Spiel. Die Frauen-EM bekam das Finale, das sie verdiente. Die "Three Lions" feierten frenetisch den 2:1-Erfolg über das deutsche Team nach Verlängerung, fielen aber mit einer echt unsportlichen Aktion auf.

Nachdem Lena Lattwein (22, rechts) eingewechselt wurde, versuchten die Engländerinnen mit allen Mitteln, die taktische Infos der DFB-Frauen zu erfahren.
Nachdem Lena Lattwein (22, rechts) eingewechselt wurde, versuchten die Engländerinnen mit allen Mitteln, die taktische Infos der DFB-Frauen zu erfahren.  © Sebastian Christoph Gollnow/dpa

In Spielminute 113 der packenden Verlängerung, als gerade der erneute Führungstreffer für das englische Team gefallen war, wurde Lena Lattwein (22) für Felicitas Rauch (26) bei den DFB-Frauen eingewechselt.

Die Wolfsburgerin Lattwein hatte auf einem kleinen Zettel taktische Anweisungen von Trainerin Martina Voss-Tecklenburg (54) erhalten. Die Infos in Papierform reichte sie an ihre Teamkollegin Kathrin Hendrich (30) weiter.

Dabei fiel die Britin Ella Toone (22) durch eine absolute Unsportlichkeit auf, versuchte, nach dem Zettelchen zu greifen, Hendrich zog jedoch geistesgegenwärtig ihren Arm mit der Papierseite weg.

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Doch der Spickangriff der Engländerinnen ging weiter.

Kurz darauf gelangte das Blatt Papier zur deutschen Abwehrspielerin Sara Doorsoun (30).

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Ella Toone (22, rechts) traf mit einem wunderschönen Heber zur Führung. Ihren Griff nach dem deutschen Notizzettel hätte sie sich sparen können.
Ella Toone (22, rechts) traf mit einem wunderschönen Heber zur Führung. Ihren Griff nach dem deutschen Notizzettel hätte sie sich sparen können.  © Adam Davy/PA Wire/dpa

Als diese die taktischen Infos studierte, näherte sich ihr Alessia Russo (23) von hinten und glotzte ungeniert auf den Zettel. Ob sie verstanden hat, was auf der Notiz zu lesen war, darüber lässt sich nur spekulieren.

In jedem Fall waren die Engländerinnen mit allen Wassern gewaschen, beherrschten selbst die männliche Disziplin, das Spiel bei einer Führung zu verzögern, in den Schlussminuten fast per excellence.

Für die DFB-Frauen ging der Abend in London schon schlecht los, als Minuten vor dem Anpfiff Torjägerin Alexandra Popp (31) verletzt passen musste.

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Zudem wurde den deutschen Fußballerinnen ein möglicher Elfmeter nach einem Handspiel von Leah Williamson (25) untersagt.

Titelfoto: Sebastian Christoph Gollnow/dpa

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