Frauen-WM droht der TV-Super-GAU: F1-Weltmeister Nico Rosberg fordert eine Lösung!

Wiesbaden - Ein Weltmeister positioniert sich! Seit Wochen tobt der Streit zwischen der FIFA und den europäischen TV-Sendern um die Preise für die Ausstrahlungsrechte der Frauen-WM 2023 in Australien und Neuseeland. Nun hat der ehemalige Formel-1-Pilot Nico Rosberg (37) deutliche Worte gefunden.

Inzwischen hat sich Nico Rosberg (37) auch als Unternehmer sowie Investor einen Namen gemacht.
Inzwischen hat sich Nico Rosberg (37) auch als Unternehmer sowie Investor einen Namen gemacht.  © Gerald Matzka/dpa

Auf LinkedIn mischte sich der F1-Champion von 2016 in den Zwist ein und schoss dabei scharf gegen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk.

"Öffentlich wird diskutiert, dass ARD & ZDF gerade einmal zwei Prozent der Männer-Gelder für die TV-Rechte Zahlen wollen - sofern dies stimmt, wird es zur Farce: Selbstverständlich spielt Wirtschaftlichkeit eine Rolle - doch die Verhältnisse stimmen hier mit der Realität nicht überein", so der Ex-Rennfahrer.

Zu Beginn seiner Erklärung rekapitulierte Rosberg zunächst die aktuelle Situation. Obwohl die Frauen-EM 2022 zahlreiche Menschen vor den Fernseher zog, konnte sich der Weltverband FIFA noch mit keinem deutschen Sender auf einen Kauf der Übertragungsrechte einigen.

Auch die Anstalten in anderen Ländern wie Italien und Großbritannien sträuben sich aufgrund der aus europäischer Sicht ungünstigen Anstoßzeiten und sind offenbar nicht bereit, die von der FIFA geforderten zehn Millionen Euro auf den Tisch zu legen.

Daher hatte Verbands-Präsident Gianni Infantino (53) den Fans zuletzt sogar mit einem TV-Blackout gedroht. "Stand heute wird demnach keines der Spiele der deutschen Nationalelf im Fernsehen zu sehen sein!", stellte auch der gebürtige Wiesbadener fest.

Nico Rosberg fordert eine schnelle Lösung für die Frauen-WM 2023

2016 wurde Nico Rosberg (37) als dritter Deutscher Formel-1-Weltmeister. (Archivfoto)
2016 wurde Nico Rosberg (37) als dritter Deutscher Formel-1-Weltmeister. (Archivfoto)  © Karim SAHIB / AFP

Anschließend führte Rosberg seine Beweggründe für das Schreiben aus: "Das letzte Turnier sorgte für Euphorie der Massen - darunter zahlreiche junge Mädchen. Ein Momentum, welches gefördert werden sollte."

"Ich komme zwar nicht direkt aus dem Fußball - doch besonders als Vater zweier Töchter liegt mir Gleichberechtigung, gerade im Sport, besonders am Herzen", so der Deutsch-Finne weiter.

Mit seinem eigenen Rennteam "Rosberg X Racing" lebe er Gleichberechtigung vor und zeige "all denjenigen, die es bis heute noch nicht verstanden haben, dass das Geschlecht keinerlei Rolle spielt, wenn es um sportliche Leistung geht."

Abschließend verwies der langjährige Mercedes-Fahrer auf eine auf change.org gestartete Petition zur Problematik und appellierte an die beteiligten Parteien: "Setzt euch zusammen, sprecht miteinander und findet eine Lösung! Für uns alle vor dem Fernseher und ganz besonders für die vielen Kinder, für die eine solche WM zur großen Inspiration werden kann!", forderte Rosberg.

Für die TV-Rechte der Männer-WM 2018 in Russland hatten ARD und ZDF noch 218 Millionen Euro hingeblättert, für das Winter-Turnier in Katar immerhin 214 Millionen Euro.

Das aktuelle Angebot für die Weltmeisterschaft der Damen im kommenden Sommer (20. Juli bis 20. August) soll bei fünf Millionen Euro liegen.

Titelfoto: Gerald Matzka/dpa

Mehr zum Thema Frauen-Fußball-WM 2023: