Systematische Belästigung von Spielerinnen: Missbrauch im Frauenfußball "tief verwurzelt"

New York - Erschreckende Ermittlungsergebnisse! Ein Untersuchungsbericht im Auftrag der US-Fußballliga für Frauen beschreibt die weitreichende sexuelle Belästigung von Spielerinnen durch ihre Trainer.

Paul Riley (59, weißes Shirt) wurde im vergangenen Jahr wegen sexueller Belästigung von North Carolina Courage entlassen. Doch er war kein Einzelfall.
Paul Riley (59, weißes Shirt) wurde im vergangenen Jahr wegen sexueller Belästigung von North Carolina Courage entlassen. Doch er war kein Einzelfall.  © MADDIE MEYER / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / GETTY IMAGES VIA AFP

Auf mehr als 150 Seiten führt das am Montag veröffentlichte Dokument zahlreiche Beispiele von unangemessenen Annäherungen sowie emotionalem und körperlichen Missbrauch durch Coaches auf.

Die beauftragte unabhängige Kommission sprach davon, dass die Taten einen systematischen Charakter hätten, der tief im amerikanischen Frauenfußball und auch in den Jugendligen verwurzelt sei.

"Teams, die Liga und der Verband reagierten nicht nur wiederholt nicht angemessen, wenn sie mit Beschwerden von Spielerinnen und Beweisen für Missbrauch konfrontiert wurden, sie versäumten es auch, grundlegende Maßnahmen zu ergreifen, um dies zu verhindern und dagegen vorzugehen, auch wenn einige Führungskräfte privat die Notwendigkeit von Schutzmaßnahmen am Arbeitsplatz einräumten", hieß es.

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Die Täter seien oftmals nicht bestraft worden, hätten nach dem Missbrauch zu neuen Teams wechseln können und wurden dabei teils mit wohlwollenden Pressemitteilungen reingewaschen.

"Und niemand in den Teams, der Liga oder dem Verband verlangte von den Trainern Besserung", steht im Bericht.

Die frühere US-Justizministerin Sally Yates (62) leitet die Kommission, die den Missbrauch-Skandal im US-Frauenfußball untersucht.
Die frühere US-Justizministerin Sally Yates (62) leitet die Kommission, die den Missbrauch-Skandal im US-Frauenfußball untersucht.  © Pablo Martinez Monsivais/AP/dpa

Die Untersuchung war von der US-Frauenfußballliga nach einer Welle von Vorwürfen durch Spielerinnen im vergangenen Jahr in Auftrag gegeben worden.

Titelfoto: MADDIE MEYER / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / GETTY IMAGES VIA AFP

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