1:7-Klatsche! Mesut Özil erlebt sportlich grausames Debüt für neuen Klub
Istanbul - So hat sich der deutsche Weltmeister von 2014 sein Debüt für Istanbul Basaksehir sicher nicht vorgestellt! Mesut Özil (33) kassierte mit der Reservemannschaft seines neuen Vereins eine 1:7 (0:1)-Klatsche gegen Stadtrivale Kasimpasa.
Der Edeltechniker sollte nach seiner langen Spielpause Praxis sammeln, schließlich stand er wegen seiner Suspendierung bei Fenerbahce letztmals am 20. März auf dem Feld.
Damals soll er mit Trainer Ismail Kartal (60) gestritten haben, weil der ihn beim 2:1-Sieg gegen Konyaspor schon zur Halbzeit ausgewechselt hatte.
Am Dienstag (16 Uhr) führte Özil Basaksehir nun in der Süper Lig Reserve Liga im Fatih Terim Futbol Kompleksi E Blok als Kapitän aufs Feld, was nicht verwunderte, waren die meisten seiner Teamkollegen doch gerade mal 17, 18 und 19 Jahre alt.
Kasimpasa schickte da eine etwas stärkere Truppe auf den Platz. Mit Ex-Bundesliga-Profi Tunay Torun (32), dem früheren Duisburger Flügelflitzer Ahmet Engin (26) und dem einstigen Schalker Torwarttalent Erdem Canpolat (21) standen gleich drei in Deutschland mehr oder weniger gut bekannte Spieler auf dem Rasen.
In der ersten Halbzeit war das Geschehen ergebnistechnisch noch weitgehend ausgeglichen, erst kurz vor der Pause ging Kasimpasa durch den späteren Vierfachtorschützen Ali Demirel mit 1:0 in Führung (44. Minute). Özil blieb bei diesem Pausenstand in der Kabine.
Mesut Özil will bei Istanbul Basaksehir noch einmal eine tragende Säule sein
Zwar durfte er in der 55. Minute den Ausgleich von Muhammet Arslantas bejubeln, musste dann aber hilflos von draußen mitansehen, wie seine Mannschaftskameraden eine heftige Abreibung kassierten.
Für den einstigen Weltklasse-Mittelfeldmann, der 254-mal (44 Tore, 77 Vorlagen) für den FC Arsenal, 157-mal (27 Treffer, 78 Assists) für Real Madrid, 108-mal (16 Buden, 54 Vorlagen) für den SV Werder Bremen und 39-mal (ein Tor, fünf Assists) für den FC Schalke 04 aufgelaufen war, alles andere als ein schöner Einstand für seinen neuen Verein.
Doch lange dürfte sich der 92-fache (23 Tore, 40 Vorlagen) deutsche Nationalspieler mit diesem sportlichen Rückschlag nicht aufhalten.
Schließlich will er seine Fähigkeiten noch einmal unter Beweis stellen und möglichst bald eine tragende Säule in der ersten Mannschaft werden, wofür er allerdings erst wieder richtig fit werden und sich an die Wettkampfhärte gewöhnen muss.
Gelingt ihm das, ist ihm durchaus einiges zuzutrauen, immerhin erzielte er für Fenerbahce acht Tore in 35 Begegnungen und gab drei Vorlagen, konnte in der Süper Lig sportlich auf jeden Fall noch mithalten. Seine spielgestalterischen Fähigkeiten und seine sezierenden Pässe sind noch immer herausragend. Sofern er auch mental mitzieht, dürfte er für Basaksehir ein Gewinn sein.
Titelfoto: DPA/Arne Dedert