Bananenwürfe gegen eigene Spieler: Trainer wirft nach nur einem Monat bei Rekordmeister hin
Sofia (Bulgarien) - Schlimme Beschimpfungen und starkes Statement! Alan Pardew (60) ist nach rund einem Monat als Trainer von ZSKA Sofia zurückgetreten und hat damit auf rassistische Beleidigungen von Fans gegen die eigene Mannschaft reagiert.

Nach der Niederlage im bulgarischen Pokalfinale gegen den Stadtrivalen Levski Sofia hatten die ZSKA-Anhänger einige dunkelhäutige Spieler im Vorfeld der Partie gegen Botev Plovdiv am 19. Mai rassistisch beleidigt und mit Bananen beworfen.
Anschließend weigerten sich die vier betroffenen Profis zunächst, das Match zu bestreiten, letztendlich konnten sie aber noch zum Auflaufen überredet werden.
"Die Ereignisse vor und nach dem Spiel gegen Botev Plovdiv waren nicht nur für mich, sondern auch für meinen Assistenten Alex Dyer und für meine Spieler inakzeptabel. Unsere Spieler haben sich aus Loyalität gegenüber dem Verein für das Spiel entschieden", sagte Pardew im offiziellen Abschieds-Statement auf der Website des Klubs.
"Diese kleine und organisierte Gruppe rassistischer Fans, die versucht haben, das Spiel zu sabotieren, sind nicht die Fans, vor denen ich die Mannschaft trainieren möchte", erklärte der englische Übungsleiter weiter.
Neben dem ehemaligen Coach von Newcastle United und Crystal Palace legte auch Co-Trainer Alex Dyer (56), selbst ein dunkelhäutiger Ex-Profi, sein Amt nieder.
Alan Pardew möchte ZSKA Sofia dennoch in anderer Form erhalten bleiben

Der langjährige Premier-League-Coach hatte den bulgarischen Rekordmeister (31 Titel) erst im April übernommen, zuvor allerdings bereits als technischer Direktor und Berater im Verein gearbeitet.
Trotz des unschönen Abgangs möchte er den Armee-Sportklub weiterhin unterstützen, den örtlichen Schulen Bälle sowie Ausrüstung spenden und potenzielle Sponsoren ermutigen, bei Sofia einzusteigen.
"Ich habe meine Zeit und die Menschen in eurer schönen Hauptstadt geliebt und ich werde meine Beziehung zu ihr nicht beenden", erklärte der aus Wimbledon stammende Brite und betonte die Wichtigkeit guter Jugendarbeit.
"Mehr Zeit mit dem Ball von klein auf wird technisch bessere Spieler hervorbringen und letztlich dazu beitragen, die große Fußballgeschichte dieses Landes wiederzubeleben."
Titelfoto: GRAHAM STUART / AFP