Interview-Rundumschlag: Knallharter Ronaldo rechnet mit Manchester United ab!

Manchester - Diese Aussagen haben es in sich! Der portugiesische Superstar Cristiano Ronaldo (37) hat zum Anbruch der WM-Pause heftige Kritik an seinem aktuellen Arbeitgeber Manchester United geübt und dabei kein Blatt vor den Mund genommen.

Ein großes Missverständnis? Seit seiner Rückkehr zu Manchester United konnte Cristiano Ronaldo (37, M.) nicht an die Leistungen vergangener Tage anknüpfen.
Ein großes Missverständnis? Seit seiner Rückkehr zu Manchester United konnte Cristiano Ronaldo (37, M.) nicht an die Leistungen vergangener Tage anknüpfen.  © Daniel MIHAILESCU / AFP

In einem 90-minütigen Gespräch mit dem britischen Journalisten Piers Morgan (57), das am Mittwoch und Donnerstag in der TV-Show "Piers Morgan Uncensored" ausgestrahlt wird, holte der 37-jährige Weltklasse-Angreifer zum Rundumschlag aus und sorgte so für ordentlich Zündstoff. Die Boulevardzeitung The Sun veröffentlichte nun bereits erste Auszüge des Interviews.

Demnach sei Ronaldo bei United zum "schwarzen Schaf" gemacht worden, der Klub habe versucht, ihn rauszuekeln. "Ja, ich fühle mich betrogen. Und ich spüre, dass einige Leute mich nicht hier haben wollen. Auch schon im vergangenen Jahr", erklärte "CR7".

Insbesondere Ex-Coach Ralf Rangnick (64) und der aktuelle "Red Devils"-Trainer Erik ten Hag (52) bekamen ihr Fett weg.

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"Wie kann man Trainer von Manchester United sein, wenn man nicht einmal Trainer ist? Ich hatte noch nie von ihm gehört", sagte der Star-Stürmer über den heutigen Nationalcoach Österreichs, der zuvor unter anderem schon bei RB Leipzig, dem FC Schalke 04 und der TSG 1899 Hoffenheim an der Seitenlinie stand.

Derweil habe Ronaldo vor seinem jetzigen Übungsleiter ten Hag "keinen Respekt", was aber auf Gegenseitigkeit beruhe. "Wenn du keinen Respekt vor mir hast, werde ich nie Respekt vor dir haben", so der fünffache Ballon-d'Or-Gewinner.

Ralf Rangnick (64) war von Dezember 2021 bis Mai 2022 bei Manchester United als Interimstrainer im Amt.
Ralf Rangnick (64) war von Dezember 2021 bis Mai 2022 bei Manchester United als Interimstrainer im Amt.  © Matt Dunham/AP/dpa

Ausschnitt des Ronaldo-Interviews mit Piers Morgan auf Twitter

Cristiano Ronaldo sieht "keine Entwicklung" bei Manchester United

Das Verhältnis zwischen Cristiano Ronaldo (M.) und Coach Erik ten Hag (52, r.) ist offenbar zerrüttet.
Das Verhältnis zwischen Cristiano Ronaldo (M.) und Coach Erik ten Hag (52, r.) ist offenbar zerrüttet.  © Jon Super/AP/dpa

Der niederländische Coach übernahm den englischen Rekordmeister im Sommer, woraufhin der zweifache Weltfußballer seinen Stammplatz verlor und nach und nach aufs Abstellgleis geriet.

Die vergangenen Monate bezeichnete Ronaldo als die beruflich und privat "schwierigste Zeit" seines Lebens. Im April hatten er und seine Freundin Georgina Rodriguez (28) ihren gemeinsamen Sohn bei der Geburt ihrer erwarteten Zwillinge verloren. Nur das Mädchen überlebte.

Als auch seine Tochter drei Monate später ins Krankenhaus musste, verpasste "CR7" einen Großteil der Vorbereitung. Im Klub habe man ihm während dieser Zeit wenig Empathie entgegengebracht. Außerdem warf ihm ten Hag kurz darauf öffentlich mangelnde Fitness vor.

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Dennoch wünscht der Rückkehrer, der bereits zwischen 2003 und 2009 für Man United spielte und dort zum Weltstar wurde, dem kriselnden Premier-League-Giganten "nur das Beste".

"Deshalb bin ich zu Manchester United gekommen. Seit Sir Alex (Ferguson, Anm. d. Red.) gegangen ist, habe ich keine Entwicklung im Verein gesehen. Es hat sich nichts geändert", bemängelte Ronaldo.

Steht Cristiano Ronaldo bei Manchester United vor dem Aus?

Ende einer Ära? Cristiano Ronaldo könnte Manchester bereits im Winter endgültig verlassen.
Ende einer Ära? Cristiano Ronaldo könnte Manchester bereits im Winter endgültig verlassen.  © Andrew Yates/Zuma Press/dpa

Es gebe insgesamt zu viele Faktoren, die verhindern, dass United "das Top-Level wie City, Liverpool und jetzt sogar Arsenal erreicht".

Das wisse nicht nur Klub-Legende Ferguson, sondern jeder. "Die Leute, die das nicht sehen - das ist so, weil sie es nicht sehen möchten. Sie sind blind", wetterte der 191-fache Nationalstürmer.

Dabei hätten die MUFC-Anhänger eigentlich etwas Besseres verdient. "Die Fans sind alles für mich", erklärte Ronaldo. "Deshalb gebe ich dieses Interview, weil ich glaube, dass es der richtige Zeitpunkt ist, meine Meinung zu sagen."

Angesichts der brisanten Antworten des fünffachen Champions-League-Siegers dürfte seine Zukunft bei den "Red Devils" allerdings auf wackligen Beinen stehen. Wechselgerüchte kursieren schon seit einiger Zeit, vorerst möchte sich der Ballvirtuose aber auf die WM in Katar konzentrieren und das Turnier "für Portugal gewinnen".

Anschließend kehre er nach Manchester zurück, um "die Dinge mit United zu klären".

Titelfoto: Daniel MIHAILESCU / AFP

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