Nîmes (Frankreich) - Grausames Schicksal! Der 22-fache französische Nationalspieler Jean-Pierre Adams (73) liegt seit mehr als 39 Jahren im Koma. Im März 1982 unterzog er sich im Édouard Herriot Hospital in Lyon einer Routine-Operation.

Bei der ging damals leider nahezu alles schief. Der Narkosearzt verpasste ihm versehentlich eine beinahe tödliche Dosis Anästhetikum, weshalb der damals 34-jährige Modellathlet einen Bronchospasmus erlitt. Seinem Gehirn wurde der Sauerstoff entzogen und er fiel ins Koma, aus dem er auch heute noch immer nicht erwacht ist.

Dennoch gibt seine Frau Bernadette Adams, mit der er zwei Kinder hat, ihn auch nach fast vier Dekaden nicht auf. Laut der englischen Boulevardzeitung The Sun kümmert sich die leidgeplagte Dame seit Jahrzehnten rührend um ihren Mann und hat die Hoffnung noch immer nicht aufgegeben, dass er irgendwann doch noch erwacht.

Denn Adams ist zwar in einem vegetativem Zustand, kann aber ohne die Hilfe von medizinischen Geräten atmen, essen, fühlen und hören, hat laut Bernadette eine tägliche Routine und erwacht um 7 Uhr morgens.

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Da sie gegen Sterbehilfe ist, weigert sie sich, den früheren Fußballstar aufzugeben und steht an seiner Seite. Dessen einstiger Mitspieler, die französische Legende Marius Trésor (71), sieht das anders und hat Adams seit dem Vorfall nicht besucht. Er meint: "Selbst wenn Jean-Pierre aufwachen würde, würde er niemanden erkennen. Lohnt es sich also, so zu leben?" Der einstige Abwehrchef Frankreichs fügte hinzu: "Wenn mir etwas Ähnliches passieren sollte, habe ich meiner Frau gesagt, sie soll mich nicht hier behalten."

Trésor war zu seiner Zeit einer der besten Verteidiger der Welt, absolvierte 65 Länderspiele (vier Tore) für die Equipe Tricolore, wurde 1972 zu Frankreichs Fußballer des Jahres gewählt, mit Olympique Marseille Pokalsieger (1976) und mit Girondins Bordeaux Meister (1984).

Adams wurde in Dakar (Senegal) geboren und kam mit zehn Jahren nach Frankreich. Er begann seine Profikarriere bei Olympique Nîmes, wo er zwischen 1970 und 1973 entscheidend mithalf, die goldene Ära der "Krokodile" mitzuprägen. Dort bekam er auch den vielsagenden Spitznamen "The Black Rock" verpasst.

Von 1973 bis 1977 lief er dann für OGC Nizza auf, danach noch zwei Jahre für den FC Paris Saint-Germain. Zwischen 1972 und 1976 bildete er im Nationaldress mit Trésor ein überragendes Innenverteidiger-Duo, das Frankreichs damaliger Coach Stefan Kovacs "The Black Guard" taufte. Trotz der beiden blieben die Erfolge aber aus.

Adams absolvierte sein letztes Länderspiel am 1. September 1976 bei einem 1:1 im Testspiel gegen Dänemark - wieder zusammen mit Trésor. Seine Vereinskarriere ließ er beim FC Mulhouse und FC Chalon ausklingen.