Spanien - Seinen Job als Verbandschef ist Luis Rubiales (48) längst los, einer Haftstrafe nur knapp entkommen. Doch auch mehr als zwei Jahre nach dem Übergriff auf die spanische Weltmeisterin Jenni Hermoso (35), der als "Kuss-Skandal" Schlagzeilen machte, fehlt beim Ex-RFEF-Boss von Einsicht oder gar Reue jede Spur. Dafür wittert er aber eine Verschwörung.
Am Dienstagabend verteidigte der 48-Jährige sein Verhalten nach dem Finale der Frauen-WM 2023 in der Show "El Chiringuito de Jugones".
Zwar hätte der damalige Präsident des spanischen Fußballverbandes in seiner Rolle "besonnener und professioneller" agieren sollen, aber: "Ich entschuldige mich heute nicht bei Jenni Hermoso, weil ich sie gefragt habe und sie 'Okay' gesagt hat", beteuerte der frühere Funktionär.
Alles seitdem Geschehene sei "ein Schachzug der linksextremen Bewegung" gewesen, die eine "Parallelwelt" erschaffen habe. Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez (53) sei damals nur eingeknickt und habe sich gegen ihn gewandt, weil er die Stimmen der Linken gebraucht habe. "Ein Ablenkungsmanöver", mutmaßte Rubiales.
Ein Gericht sah das anders und den Übergriff gegen den Willen der Nationalspielerin als erwiesen an. Dafür wurde der ehemalige Profi zu einer Geldstrafe in Höhe von 10.800 Euro sowie einem einjährigen Kontaktverbot verurteilt.
Luis Rubiales beteuert weiter seine Unschuld
Mit einer Berufung scheiterte Rubiales bereits, er will aber noch vor den Obersten Gerichtshof seines Heimatlandes ziehen.
"Ich werde meine ursprüngliche Aussage nicht ändern, wie es andere und auch Jenni getan haben", erklärte er. "Ich habe sie um Erlaubnis gefragt, und sie hat zugestimmt. Außerdem war es ein Kuss aus Zuneigung, ohne jegliche sexuelle Bedeutung, und das vor 80.000 Menschen."
Auf die Frage, warum er seine Lippen überhaupt auf ihren Mund gedrückt habe, sagte Rubiales: "Jenni ist eine gute Freundin, sie hat einen Elfmeter verschossen, sie kam auf die Bühne, sie umarmte mich auf eine bestimmte Weise, und nun ja, es ist passiert."
Hermoso habe ihre Version der Ereignisse anschließend aus "eigennützigen Motiven" abgeändert, ehe die ganze Angelegenheit aus politischen Gründen aufgeblasen worden sei, behauptete der Ex-Verbandschef.