Nach historischem Katastrophen-Start: Siegloser Meister feuert deutschen Coach!
Zürich - 19 Gegentreffer, sechs Pleiten und der vorletzte Tabellenplatz! Der FC Zürich hat auf den historisch schlechtesten Start eines amtierenden Schweizer Meisters reagiert und sich mit sofortiger Wirkung von Trainer Franco Foda (56) getrennt.
Der bis 2024 datierte Kontrakt des früheren deutschen Nationalspielers wurde vorzeitig aufgelöst, wie der Traditionsverein am Mittwoch auf seiner Homepage mitteilte.
"Ich bedaure diese Trennung außerordentlich. Leider haben die Resultate in der Meisterschaft wie auch im Schweizer Cup nicht den Erwartungen entsprochen. Trainer und Mannschaft haben aber mit dem Erreichen der Gruppenphase in der Europa League ein wichtiges Saisonziel erreicht", sagte FCZ-Präsident Ancillo Canepa (69) im offiziellen Statement der Blau-Weißen.
Foda hatte den amtierenden Super-League-Champion erst vor rund drei Monaten von André Breitenreiter (48) übernommen, der mit der TSG 1899 Hoffenheim derzeit sogar vor dem FC Bayern München auf Rang vier der 1. Bundesliga steht.
Neben dem 56-jährigen Übungsleiter müssen auch seine beiden Co-Trainer Thomas Kristl (59) sowie Imre Szabics (41) den "Stadtclub" verlassen. Weiterhin werde man die Länderspielpause dazu nutzen, einen Nachfolger für den gebürtigen Mainzer zu finden.
Der FC Zürich verkündete das Ende der Zusammenarbeit mit Franco Foda auf Twitter
Der FC Zürich steckt tief in der Krise
In insgesamt 18 Partien auf der Züricher Bank holte der langjährige Teamchef der österreichischen Nationalmannschaft lediglich fünf Siege, allerdings keinen davon in der heimischen Liga, weshalb das Team nach acht Spieltagen mit mickrigen zwei Punkten den neunten Platz belegt. Nur das noch schlechtere Torverhältnis des FC Winterthur bewahrt den FCZ derzeit vor der roten Laterne.
Zudem folgte als bisheriger Höhepunkt der Krise am Sonntag auch noch das Aus im Schweizer Pokal durch eine 2:3-Pleite nach Verlängerung gegen den Zweitligisten FC Lausanne-Sport.
Einzig in der Qualifikationsrunde für die Europa League konnten Foda und seine Mannen überzeugen und sowohl den schottischen Vertreter Heart of Midlothian FC (2:1/1:0) als auch den Linfield FC (2:0/3:0) aus Nordirland je zweimal schlagen.
In der EL-Gruppenphase setzte sich der Negativtrend hingegen weiter fort. Gegen den FC Arsenal aus London (1:2) und den norwegischen Meister FK Bodø/Glimt (1:2) kassierte Zürich zwei knappe Niederlagen.
Die Pleitenserie zieht sich inzwischen bereits über die letzten sechs Pflichtspiele, von daher ist die Entscheidung der Verantwortlichen des kriselnden Schweizer Traditionsvereins durchaus verständlich.
Ob ein neuer Coach die Mannschaft um das frühere Schalke-Riesentalent Donis Avdijaj (26) und den Ex-SC-Freiburg-Stürmer Ivan Santini (33) wieder in die Spur lenken kann, wird sich zeigen müssen.
Titelfoto: URS BUCHER / AFP, Jean-Christophe Bott/KEYSTONE/dpa