Peter Hyballa hört nach nur zwei Spielen bei neuem Klub auf: "Bin brutal unglücklich und müde"

Trencin (Slowakei) - Die nächste kurze Amtszeit! Peter Hyballa (46) und der AS Trencin haben sich bereits nach zwei Spielen einvernehmlich getrennt.

Peter Hyballa (46) war in mittlerweile neun Ländern bei 19 Vereinen als Trainer aktiv.
Peter Hyballa (46) war in mittlerweile neun Ländern bei 19 Vereinen als Trainer aktiv.  © imago/foto2press

Das gab der slowakische Erstligist bekannt. Der Traditionsverein liegt nach einem 0:0 gegen den MSK Zilina und einem 0:4 gegen Meister Slovan Bratislava auf dem letzten Tabellenplatz der Fortuna Liga.

Das dürfte allerdings nicht der einzige Grund gewesen sein. Denn der anspruchsvolle Hyballa ließ es sich nicht nehmen, seinen Klub mehrfach in der Öffentlichkeit zu kritisieren und bemängelte die Infra- sowie Vereinsstruktur, forderte auch Neuverpflichtungen.

Bei "transfermarkt.de" erläuterte er die Hintergründe der Trennung: "Das war meine Entscheidung. Ich bin brutal unglücklich und müde. Das hat sich über die letzten Jahre ein bisschen abgezeichnet", gewährte er Einblick in sein Seelenleben.

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Er führte weiter aus: "Ich hatte im vergangenen Jahr mit einem starken Burn-out zu kämpfen – nach der Zeit bei Türkgücü. Dazu hatte ich zig Morddrohungen aus Dänemark bekommen. Das hatte natürlich Auswirkungen."

Bei Türkgücü war Hyballa nur 64 Tage als Coach aktiv gewesen, ehe er wegen Erfolglosigkeit schon wieder entlassen wurde. In Dänemark lief es für den durchaus streitbaren Übungsleiter noch schlechter. Dort trat er zurück, sprach von einer Hetzjagd und Mobbing, nachdem es zu einem Streit mit einem Großteil der Mannschaft von Esbjerg gekommen sein soll.

Peter Hyballa und der AS Trencin haben sich einvernehmlich getrennt

Peter Hyballa will sein Lebensglück finden und seine "Seele reparieren"

Deshalb reizte ihn die Slowakei gar nicht so sehr: "Vor meiner Zusage in Trencin wollte ich eigentlich unbedingt in Deutschland oder Holland bleiben, in der Nähe meiner Region."

Doch: "Nach der negativen Presse in den vergangenen beiden Jahren erhielt ich aber kein Angebot, deshalb habe ich es in der Slowakei versucht. Im Hintergrund baue ich dazu meine eigene Trainerakademie auf, habe einige Dinge vorbereitet. Jetzt habe ich hier einfach gemerkt: Jeden Tag in Trencin aufstehen und mit der Einsamkeit leben – das war einfach zu hart, ich wollte das nicht mehr."

Mit dem Team selbst sei er gut zurechtgekommen: "Mit den Jungs war alles in Ordnung, ich habe super gern mit ihnen trainiert. Aber ich habe dem Klub mitgeteilt, dass ich nicht mehr möchte."

Hyballa führte weiter aus: "Schon am ersten Tag in Trencin habe ich eigentlich nichts gefühlt. Das war schon die letzten Jahre teilweise so. Ich habe mich aber immer durchgekämpft und auch gut geschauspielert. Die Geschichte mit dem Burn-out gehört der Vergangenheit an, da bin ich komplett raus. Ich habe einfach festgestellt, dass ich nicht mehr weitermachen möchte." Schon die Entlassung bei Türkgücü traf ihn hart: "Danach kam ich psychisch nicht mehr richtig hoch."

Dennoch muss bei ihm immer Action sein: "Ich habe bei Roter Stern Belgrad und RB Leipzig Workshops gegeben." Das möchte er nun weitermachen: "Ich möchte auch reisen. Als Trainer bist du immer an einem Ort – und Trencin war nicht mein Ort. In Deutschland oder Holland hätte es vielleicht besser gepasst." Nun ist Hyballa vor allem auf der Suche nach seinem Glück und will seine "Seele reparieren". Dafür kann man dem Freigeist nur alles Gute wünschen.

Titelfoto: imago/foto2press

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