Platzsturm und Spielabbruch! Fans von Krisen-Klub drehen durch und attackieren Profis
Tuluá (Kolumbien) - Entsetzliche Szenen in Kolumbien! Beim Auswärtsmatch von Tabellenschlusslicht Deportivo Cali gegen Cortuluá stürmten etwa 1400 Zuschauer auf den Rasen. Anschließend ging die ungezügelte Meute auf Akteure und Mitarbeiter los.
Der Traditionsverein und amtierende kolumbianische Meister aus Cali steckt derzeit tief in der Krise. Nach 13 Spieltagen belegen die Grün-Weißen mit nur acht Punkten den 20. und somit letzten Platz der Liga Dimayor, zudem ist der Klub hoch verschuldet und steht kurz vor der Pleite.
Auch die Reise am Mittwochabend nach Tuluá ins Estadio 12 de Octubré sollte nicht zum positiven Wendepunkt der Horror-Saison werden.
Bereits in der 19. Minute brachte Wílder Guisao (31) die Hausherren in Führung, eine Stunde später entschied Cortuluá-Angreifer Féiver Mercado (32) die Partie und traf per Elfmeter zum 2:0 aus Sicht der Gastgeber (79. Minute).
Was danach geschah, lässt sich mit der sportlichen Talfahrt allerdings kaum entschuldigen.
In der 81. Minute verschaffte sich eine große Gruppe plötzlich Zugang zum Spielfeld. Wie die britische Tageszeitung The Sun berichtet, gelangten insgesamt rund 1400 Anhänger auf den Rasen, die meisten davon Deportivo-Fans.
Zahlreiche Profis, Schiedsrichter und Betreuer ergriffen sofort die Flucht, zudem wurde die Begegnung unverzüglich abgebrochen. Allerdings waren die Chaoten nicht zu stoppen. Einige Akteure gerieten daraufhin ins Kreuzfeuer.
Video der Ausschreitungen beim Spiel zwischen Cortuluá und Deportivo Cali auf Twitter
Teófilo Gutiérrez und Coach Máyer Candelo wurden bei dem Platzsturm verletzt
Cali-Sturmroutinier Teófilo Gutiérrez (37) konnte laut dem Bericht nicht schnell genug entkommen und wurde von den wildgewordenen Zuschauern geschlagen und getreten. Auch Trainer Máyer Candelo (45) erlitt demzufolge leichte Verletzungen.
Der krisengeschüttelte Klub hat sich inzwischen zu dem Vorfall geäußert und die lokalen Behörden um Unterstützung gebeten.
"Die Cali Sports Association, das Exekutivkomitee, Präsident Luis Fernando Mena, das Sicherheitspersonal, die Offiziellen und die Mitarbeiter distanzieren sich nachdrücklich von der Aggression, Belästigung und Gewalt, die unser Team während des Spiels gegen Cortuluá erlitten hat", hieß es im offiziellen Statement.
Und weiter: "Wir fordern die Regierung und die Sportbehörden respektvoll auf, einzugreifen, um eine künftige Tragödie, die unserem Sport schadet, zu verhindern."
Titelfoto: STR / AFP