Vom Raubein zum Zocker: Dieser ehemalige HSV- und Real-Star macht heute Millionen beim Pokern

Las Vegas - Was für eine Karriere: Thomas Gravesen (45) wurde einst als Wadenbeißer beim Hamburger SV bekannt, mittlerweile hat er den grünen Rasen gegen einen gleichfarbigen Tisch getauscht.

Thomas Gravesen (45) stach bei den Madrilenen als Arbeitstier hervor, heute riskiert er gern mal sein Vermögen beim Glücksspiel.
Thomas Gravesen (45) stach bei den Madrilenen als Arbeitstier hervor, heute riskiert er gern mal sein Vermögen beim Glücksspiel.  © IMAGO / PanoramiC

Der Däne spielte zwischen 1997 und 2000 drei Jahre für den ehemaligen Bundesliga-Dino, wo er 83 Partien absolvierte (sechs Tore, fünf Assists) und sich einen Namen als beinharter Zweikämpfer machte.

Nach dem Jahrtausendwechsel zog es den 66-fachen Nationalspieler auf die Insel zum FC Everton aus Liverpool. Knapp fünf Jahre und 149 Premier-League-Einsätze (elf Treffer, vier Vorlagen) später, schockte sein Transfer zu den "Galaktischen" von Real Madrid die Fußballwelt.

Dort sollte er den zum FC Chelsea abgewanderten Claude Makelele (48) ersetzen und mit seiner zerstörerischen Spielweise den Stars um David Beckham (46), Zinedine Zidane (49) und Luis Figo (48) den Rücken frei halten.

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2008 beendete der Abräumer seine aktive Laufbahn. Danach investierte er sein Erspartes in diverse Unternehmen - und hatte Glück. Der einstige HSV-Akteur soll ein Vermögen von 100 Millionen Euro angehäuft haben, wie der Focus berichtete.

Genug also um sich ein nettes Anwesen in Las Vegas leisten zu können, wo der mittlerweile 45-Jährige in einer Nachbarschaft mit Andre Agassi (51), Steffi Graf (52) und Nicolas Cage (47) lebt.

Der Wohnort ist dabei kein Zufall: Der Ex-Bundesliga-Kicker soll laut Goal regelmäßig als High-Roller an Pokertischen gastieren.

Thomas Gravesen hatte eine schwierige Zeit bei Real Madrid

Bei den "Galacticos" spielte Gravesen auch mit Superstar David Beckham (46) zusammen.
Bei den "Galacticos" spielte Gravesen auch mit Superstar David Beckham (46) zusammen.  © EPA/PACO CAMPOS +++(c) dpa

Bei den hoch dotierten Kartenspielen soll es - wie beim Fußball - mal besser und mal schlechter laufen. So hat Gravesen schon zweistellige Millionenbeträge gewonnen, jedoch auch ähnlich hohe Summen verloren.

Auch in seiner Sport-Laufbahn lief es nicht nur rund. An seine Zeit in Spanien hat der frühere defensive Mittelfeldspieler nicht nur positive Erinnerungen. Mit der Einstellung des Star-Ensembles in Madrid konnte der Däne sich nicht identifizieren.

"Es ist fantastisch, mit ihnen zu spielen, wenn sie im Flow sind, aber die Mannschaft fiel zu oft auseinander. Nur wenige liefen genug", erinnerte sich der WM-Teilnehmer von 2002.

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"Wenn Spieler die Stars der Mannschaft sind und dementsprechend mehr verdienen, sollten sich auch vorangehen. Das taten sie aber nicht. Manchmal führten sie sich wie A****löcher auf!", so das harte Urteil des rauen Glatzkopfs.

Und nicht nur für die Kollegen hat der Defensivspezialist Kritik übrig. Als 2006 der italienische Coach Fabio Capello (75) das Team übernahm, verlor Gravesen seinen Platz in der Mannschaft.

"Er teilte mir auf eine extrem arrogante Weise mit, dass er mich nicht brauchen würde. Er kannte nicht mal meinen Namen und hat mir keine Chance gegeben."

Über Celtic Glasgow zurück zum FC Everton

Im Training geriet er deshalb nach "harten Tacklings" mit dem brasilianischen Edeltechniker Robinho (37) zusammen, die beiden prügelten sich.

Kurz darauf verkauften die Madrilenen den Hitzkopf an Celtic Glasgow. Das letzte Karrierejahr verbrachte der Kicker leihweise an alter Wirkungsstätte beim FC Everton.

Im Ruhestand machte der einstige Profisportler ein weiteres Hobby zum Beruf und riskiert am Pokertisch immer noch viel.

Doch auch über die ein oder andere verlorene Million wird der Däne lachen können. "Ich bin eine Humörbombe", sagte der Sechser im Sommer 1997 kurz nach seinem Wechsel von Velje BK zum HSV über sich selbst.

Titelfoto: IMAGO / PanoramiC

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