Ärger um Aufstieg in 3. Liga: NOFV widerspricht seinen Vereinen! "Schnellschüsse sind nie gut"

Leipzig - Der Nordostdeutsche Fußballverband (NOFV) sieht im Gegensatz zu vielen seiner Regionalliga-Vereine keine Grundlage für die Einberufung eines Außerordentlichen DFB-Bundestages für eine Debatte über die Aufstiegsregelung zur 3. Liga.

Holger Stahlknecht (57), Präsident des Fußballverbandes Sachsen-Anhalt, will konkrete Vorschläge der Vereine sehen.
Holger Stahlknecht (57), Präsident des Fußballverbandes Sachsen-Anhalt, will konkrete Vorschläge der Vereine sehen.  © Ronny Hartmann/dpa

"Der außerordentliche Bundestag macht nur dann Sinn, wenn man konkrete Vorschläge hat und solche sind nicht gemacht worden. Insofern ist das ein Schnellschuss und Schnellschüsse sind nie gut", sagte der Präsident des Fußballverbandes Sachsen-Anhalt, Holger Stahlknecht (57), nach einer Sitzung des NOFV-Präsidiums dem MDR.

Zuletzt hatte sich der FC Viktoria 1889 Berlin zahlreichen anderen Klubs aus der Regionalliga-Nordost angeschlossen und den NOFV aufgefordert, beim DFB auf die Einberufung eines Außerordentlichen Bundestages hinzuwirken.

Die aktuelle Aufstiegsregelung von der vierten in die 3. Liga wird als unfair bezeichnet.

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Derzeit steigen nur die Meister der Regionalligen West und Südwest direkt in die 3. Liga auf. Die Meister aus dem Norden, Nordosten und Bayern stellen rotierend einen direkten Aufsteiger, der vierte Aufsteiger wird in Playoffs der beiden verbliebenen Tabellenersten aus den Regionalligen ermittelt.

Viktoria war 2021 als Nordost-Meister direkt aufgestiegen. In der Vorsaison scheiterte der BFC Dynamo am VfB Oldenburg in den Playoffs.

Holger Stahlknecht: "Wir haben schon Interesse an einer fairen Regelung für die Zukunft"

Auf Konfrontation zu seinen Vereinen will der NOFV nicht gehen. "Wir haben schon Interesse an einer fairen Regelung für die Zukunft", sagte Stahlknecht.

Man wolle einen Alternativvorschlag ausarbeiten. Dieser könne dann beim nächsten Ordentlichen DFB-Bundestag im Jahr 2025 eingereicht werden.

"Wir haben das gleiche Anliegen wie unsere Vereine, aber über den Weg dorthin sind wir uns nicht einig. Wir halten es für nicht zielführend, einen Außerordentlichen Bundestag zu beantragen und noch keine Entscheidungsgrundlage zu haben, worüber dort überhaupt abgestimmt werden soll", sagte NOFV-Chef Hermann Winkler (59).

Titelfoto: Ronny Hartmann/dpa

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