Sieg gegen Babelsberg! Cottbus holt die Meisterschaft und kann trotzdem nicht feiern

Cottbus - Das Meisterrennen der Regionalliga Nordost ist entschieden! Energie Cottbus behauptet einen Spieltag vor Schluss mit dem 1:0-Sieg über Babelsberg 03 Platz eins. Für die Lausitzer dennoch kein übermäßiger Grund zur Freude.

Matchwinner Eric Hottmann (r.) hat nach seinem 1:0-Siegtor gegen Babelsberg noch eine Mission: Die Aufstiegsspiele zur 3. Liga erfolgreich bestreiten.
Matchwinner Eric Hottmann (r.) hat nach seinem 1:0-Siegtor gegen Babelsberg noch eine Mission: Die Aufstiegsspiele zur 3. Liga erfolgreich bestreiten.  © IMAGO / Beautiful Sports

Dieses Spiel elektrisierte über 12.116 Zuschauer! Als wäre das Brandenburg-Duell zwischen Cottbus und Babelsberg 03 nicht von Natur aus brisant und hitzig genug, hatte es sportlich entscheidenden Charakter:

Mit einem Sieg konnten die Lausitzer den Titel klarmachen und ihr selbstgestecktes Saisonziel erreichen. Dies machte sich ab Minute eins bemerkbar!

Energie begann hypernervös vor einer erneut hochemotionalen Kulisse, die nichts anderes als den letzten benötigten Sieg zur Meisterschaft erwartete. In der Vorwoche hatte Cottbus im Gipfeltreffen gegen Rot-Weiß Erfurt (1:1) den vorzeitigen Titelgewinn versäumt.

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In der 29. Minute näherte sich Eric Hottmann dem Babelsberger Tor gefährlich an, als er einen Drehschuss an den rechten Pfosten setzte.

Besser machte es Energies Stürmer in der 38. Minute, als er sich im Sturmzentrum im Anschluss einer Ecke durchsetzte und zur 1:0-Führung einköpfte.

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Energie-Trainer Pelé Wollitz kritisierte mehrfach heftig den Modus der Regionalligen mit den anstehenden Aufstiegsspielen zur 3. Liga als Meister.
Energie-Trainer Pelé Wollitz kritisierte mehrfach heftig den Modus der Regionalligen mit den anstehenden Aufstiegsspielen zur 3. Liga als Meister.  © Picture Point / Roger Petzsche

Doch wer dachte, dies sei ein Beruhigungsmittel für das Spiel, der irrte! Wenige Minuten nach Wiederanpfiff der Halbzeit die nächste brenzlige Szene: Schiedsrichter Philipp Vierock entschied nach einigem Zögern und Hinweis seines Assistenten auf Handspiel und Elfmeter für Cottbus.

Doch nach Rücksprache mit diesem und Babelsberger Protesten nahm er diesen kurz darauf wieder zurück. Wer die TV-Bilder sah, die der Schiedsrichter in der 4. Liga nicht hat, konnte feststellen: angelegter Arm von Babelsbergs Janne Sietan, einem ehemaligen Cottbuser Jugendspieler, zurecht kein Elfmeter.

Dies gefiel Cottbus und Trainer Claus-Dieter Wollitz, der an der Seitenlinie wie ein Vulkan wütete, natürlich nicht. Ein Doppelwechsel brachte Frische, aber weder Ruhe noch das entscheidende 2:0. Somit blieb es blieb beim 1:0, während Babelsberg in der 93. Minute noch in Person von Sietan Rot sah!

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Und deshalb konnte den Cottbusern auch das Ergebnis von Konkurrent Erfurt im Fernduell egal sein. Die anschließende Meisterehrung wurde von NOFV-Präsident Hermann Winkler vorgenommen, der unter der Woche mit politisch fragwürdigen Äußerungen im Kreuzfeuer der Kritik stand.

Für Energie ist der Meistertitel aber nicht das Ende der Ziele: in den Aufstiegsspielen zur 3. Liga stehen am 7. und 11. Juni noch zwei Duelle gegen den Meister der Regionalliga Bayern, voraussichtlich die SpVgg Unterhaching, aus. Deshalb verzichteten die Fans nach Spielschluss auch auf einen Platzsturm.

Titelfoto: Bildmontage: IMAGO / Beautiful Sports

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