Wintereinbruch! Kann 2022 in der Regionalliga noch gespielt werden?

Leipzig - Der Wintereinbruch in der Republik macht auch vor dem Fußball keinen Halt. Während bei der WM in Katar Temperaturen jenseits der 30 Grad-Marke herrschen, stellen Schnee und Witterung den Fußball hierzulande vor Schwierigkeiten. Inzwischen befinden sich selbst fast alle Regionalligen und Klubs im Winterschlaf - mit wenigen Ausnahmen!

Letzter Hinrunden-Spieltag im Nordosten! Wo kann noch gespielt werden?

Das Bruno-Plache-Stadion von Lok Leipzig am Montag zum Zeitpunkt der Spielabsage.
Das Bruno-Plache-Stadion von Lok Leipzig am Montag zum Zeitpunkt der Spielabsage.  © Lok Leipzig/Facebook

Die fünf Regionalligen bilden so etwas die letzte Bastion für alle Fans, die der WM überdrüssig sind, aber vor Weihnachten dennoch halbwegs professionellen Fußball sehen wollen. Dennoch überraschte der jüngste Wintereinbruch einige Klubs am vergangenen Wochenende.

In Berlin konnte keines der drei angesetzten Regionalliga-Spiele ausgetragen werden. Generell sind in Berlin die Bezirksämter dafür bekannt, gern mal schnell die Stadien und Plätze in der Jahreszeit zu sperren.

Schlechte Aussichten also für Carl Zeiss Jena (Samstag bei Hertha BSC U23) oder den Chemnitzer FC (Sonntag bei Viktoria Berlin), dass ihre Auswärtsspiele stattfinden können.

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Ebenfalls unter der Witterung leiden die Leipziger Vereine Chemie und Lok. So wurde am Sonntag das Verfolgerduell der Chemiker gegen Rot-Weiß Erfurt abgesagt.

Aufgrund des "Schnees und der vereisten Ränge" wurde inzwischen auch das für Mittwoch angesetzte Sachsenderby zwischen Lok Leipzig und Chemnitz abgeblasen. Pikant: Das Spiel wurde schon einmal aufgrund der Witterung verlegt.

Unter den aktuellen Bedingungen scheint es kaum vorstellbar, dass drei Tage später der reguläre 17. Spieltag im Bruno-Plache-Stadion ausgetragen werden kann, wenn Babelsberg 03 zu Gast wäre.

Energie Cottbus will die Rasenheizung nicht anschmeißen, was macht Rot-Weiß Erfurt?

Der Alfred-Kunze-Sportpark von Chemie Leipzig (Archivfoto). Hier wird 2022 nicht mehr gespielt.
Der Alfred-Kunze-Sportpark von Chemie Leipzig (Archivfoto). Hier wird 2022 nicht mehr gespielt.  © Picture Point / Roger Petzsche

Und die Chancen werden mit jedem Schnee-Tag nicht besser: Denn trotz dessen, dass einige Stadien eine Rasenheizung besitzen, scheuen sich viele Klubs, diese anzuschmeißen. Denn gerade in Zeiten der Energiekrise ist dies alles andere als günstig.

Bei Spitzenreiter Energie Cottbus etwa ist die Rede von einer fünfstelligen Summe, die nötig wäre, um den einmaligen Betrieb zu gewährleisten. Dem schoben die Brandenburger gegenüber der Lausitzer Rundschau bereits einen Riegel vor - die Austragung des Spiels gegen Chemie Leipzig kommenden Sonntag steht folglich in den Sternen.

In Erfurt griffen vor gut einer Woche zu dem Zweck die Fans dem Klub unter die Arme. Sie sorgten mit einer Räum-Aktion des Rasens dafür, dass trotz heftigen Schnellfalls das am 4. Dezember angesetzte Spitzenspiel gegen Cottbus (2:2) vor gut 7.500 Zuschauern durchgeführt werden konnte.

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Ob dieser Kraftakt wiederholbar ist, werden die nächsten Tage zeigen. Denn bereits am Freitag, dem 16. Dezember, soll das letzte Hinrunden-Spiel gegen Erfurt steigen. Bis Dienstagvormittag ist für Erfurt eine strenge Frost-Warnung ausgegeben.

Hinrunden-Abschluss im Norden, Westen, Südwesten und Bayern

Preußen Münster verabschiedet sich als Tabellenführer der Regionalliga West in die Winterpause (Archivfoto).
Preußen Münster verabschiedet sich als Tabellenführer der Regionalliga West in die Winterpause (Archivfoto).  © Guido Kirchner/dpa

In den übrigen vier Regionalligen herrscht spätestens seit heute ganz offiziell Winterpause. Der Rahmenspielplan sah das vergangene Wochenende als letzten regulären Spieltag in den Staffeln Nord, West und Südwest vor. Die Regionalliga Bayern befindet sich sogar schon seit einer Woche im Winterschlaf.

Ähnlich wie im Nordosten gleichen auch die Tabellenbilder dieser Staffeln einem Flickenteppich, da witterungsbedingt einige Partien zum Opfer fielen.

Ex-Drittligist Preußen Münster ist Tabellenführer im Westen, die Konstellation ist allerdings noch nicht aussagekräftig, weil Spiele verlegt werden mussten.

Der Vorsprung auf den Tabellenzweiten, die U23 von Borussia M'gladbach, beträgt acht Punkte, bei einem Münsteraner Nachholspiel in der Hinterhand. Stand jetzt würde Münster im Sommer in die 3. Liga aufsteigen.

Im Norden thront der VfB Lübeck an der Tabellenspitze, sechs Punkte und zwölf Tore vor der U23 des Hamburger SV, die vor wenigen Wochen mit 2:1 besiegt wurde. Da die Regionalliga Nord diese Saison ein Aufstiegsrecht besitzt, könnte Lübeck am Saisonende aufsteigen. Selbiges gilt für die Regionalliga Südwest, die der SSV Ulm mit sieben Punkten Vorsprung nach 20 Spieltagen anführt.

In Bayern gibt es indes ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen der SpVgg Unterhaching und den Würzburger Kickers, die allen anderen Teams weit enteilt sind. Übrigens, der Meister der Regionalliga Bayern trifft in den Aufstiegsspielen zur 3. Liga auf den Gewinner der Regionalliga Nordost. Dann im Juni bei sommerlichen Temperaturen.

Titelfoto: Lok Leipzig/Facebook

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