Trotz 137 Kilo! Kevin Pannewitz ist sich sicher: "Traue mir 3. Liga zu"

Berlin - Er galt als eines der größten Versprechen im deutschen Fußball: Kevin Pannewitz (28). Seine Profi-Karriere hat er unter anderem wegen Party-Exzessen, vor allem aber wegen enormen Gewichtsproblemen in den Sand gesetzt. Nun will er es noch einmal wissen.

2012: Kevin Pannewitz (l.) im Zweitliga-Spiel mit Hansa Rostock gegen Fortuna Düsseldorfs Maximilian Beister.
2012: Kevin Pannewitz (l.) im Zweitliga-Spiel mit Hansa Rostock gegen Fortuna Düsseldorfs Maximilian Beister.  © Bernd Wüstneck dpa/lmv

Es wäre dann das dritte Comeback des gebürtigen Hauptstädters. Kevin Pannewitz hat eine Achterbahn-Karriere hinter sich.

Hoch gejubelt in der Jugend von Hansa Rostock und in jungen Jahren schon vielversprechender Zweitliga-Profi. Dann 2012 ein Wechsel zum VfL Wolfsburg, bei dem er unter Team damaligen Coach Felix Magath keine Rolle spielte.

Und mit der Nichtberücksichtigung von "Quälix" der erste große Knick. Wechsel nach Goslar in die Bezirksliga. Mit Übergewicht. Die steil vorausgesagte Karriere mit derber Bruchlandung.

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Doch irgendwie schaffte es Pannewitz sich am Schopfe wieder aus dem Loch zu ziehen. Über die Stationen VSG Altglienicke und Brandenburgligist Oranienburger FC klappte es tatsächlich mit dem Profi-Comeback.^

Vier Jahre nach dem Ende in Wolfsburg gab ihm 2017 der FC Carl Zeiß Jena eine Chance in der 3. Liga anzugreifen. Und es sah gut aus. 

Pannewitz war fit, hat sein Gewichtsproblem in den Griff bekommen und spielte für die Thüringer. Doch dann der nächste Bruch.

2,5 Kilo zu viel nach Weihnachten: Fristlose Kündigung in Jena!

Im Januar 2019 sei er "nach Weihnachten mit zweieinhalb Kilo zu viel wiederge­kommen", so Pannewitz im 11-Freunde-Interview

Und so kam er "an einem Dienstag­morgen zum Trainingsge­lände, mit einem Kaffee in der Hand und wurde ins Büro des Coaches gerufen."

In ebenjenen Büro war es dann anderthalb Jahre nach dem Profi-Comeback plötzlich wieder vorbei. Dort empfingen ihn Trainer Lukas Kwasniok und Geschäftsführer Chris Förster und "ich wurde fristlos gekündigt."

Von jetzt auf gleich war das zweite Abenteuer Profi-Fußball wieder passe. Und Pannewitz selbst? Er nahm es zu diesem Zeitpunkt mit etwas Humor.

Kreisliga und 137 Kilo: Pannewitz wieder im Freizeitbereich

Kevin Pannewitz und seine Instagram-Verabschiedung nach der fristlosen Kündigung beim FC Carl Zeiß Jena.
Kevin Pannewitz und seine Instagram-Verabschiedung nach der fristlosen Kündigung beim FC Carl Zeiß Jena.  © Screenshot/Instagram Kevin Pannewitz

Auf Instagram postete er ein Foto, in dem er sich vom FCC und seinen Fans verabschiedet. Darunter untere anderem die Worte: "Es war nicht immer leicht 😂 aber ich werd mich immer wieder an die geile Zeit erinnern."

Für Pannewitz ging es einmal mehr in den Amateurfußball. Liga 8 und SC Siemensstadt hieß nun die Zukunft. Und mit dem fußballerischen Wechsel in den Hobby-Bereich kamen auch wieder einiges an Masse hinzu.

Er erinnert sich an die Worte von Bundesliga-Größen wie Rerne Rydlewicz oder Paule Beinlich die "sagten in Dauerschleife zu mir, wenn ich so weitermache, würde ich irgendwann 115 Kilo auf den Rippen haben und Kreisliga spielen."

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Sie sollten recht behalten. Mit einer Ausnahme: "Falsch gedacht: Heute sind es 137 Kilo." 

Pannewitz gesteht sich ein: "Fett zu sein, ist anstrengend"

Kevin Pannewitz vom FC Carl Zeiß Jena über die Kreisliga, bis hin zum Reality-TV-Star. Kann es nun nochmals zurückgehen auf die Bühne Profi-Fußball?
Kevin Pannewitz vom FC Carl Zeiß Jena über die Kreisliga, bis hin zum Reality-TV-Star. Kann es nun nochmals zurückgehen auf die Bühne Profi-Fußball?  © Annegret Hilse/dpa

Inzwischen kickt Pannewitz beim FC Amed in Berlin, ist in der neuen Staffel von "Kampf der Reality-Stars" auf RTL II zu sehen.

Das Thema Profi-Fußball damit vorbei? Nicht wenn es nach dem 28-Jährigen geht! 

Er glaubt, dass er noch ein weiteres Comeback schaffen kann: "Ich traue mir die 3. Liga immer noch zu. Dass ich Fußball spielen kann, wissen wir alle." Doch auch Pannewitz weiß: "Am Ende geht es nur um meine Fitness. Und ich bin bereit, mich nochmal zu quälen."

Es wäre tatsächlich das wohl spe(c)ktakulärste Comeback der jüngeren deutschen Fußballgeschichte.

Und wenn es damit nicht klappt, sollen dennoch Pfunde purzeln. Denn eines weiß Pannewitz nur zu gut: "Fett zu sein ist anstrengend."

Titelfoto: Bernd Wüstneck dpa/lmv ; Annegret Hilse/dpa ; Screenshot/Twitter 11 Freunde

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