1. FC Köln sichert sich gegen Fehérvár die Conference-League-Gruppenphase!
Székesfehérvár - Der Europa-Traum geht weiter! Der 1. FC Köln hat die 1:2-Hinspiel-Niederlage gedreht und zieht durch ein 3:0 (1:0) gegen den Fehérvár FC in die Gruppenphase der Conference League ein.

Vor den Augen der mit 14.200 Zuschauern ausverkauften Arena Sosto hat sich der 1. FC Köln dank der Treffer von Timo Hübers (10.), Ellyes Skhiri (46.) und Kingsley Schindler (90.+4) nach 2017 zum zweiten Mal für einen europäischen Wettbewerb qualifiziert. FC-Coach Steffen Baumgart (50) sah kurz vor dem Abpfiff sogar die Rote Karte und musste auf die Tribüne.
Vier Wechsel nahm Baumgart (50) im Vergleich zum 1:1 beim amtierenden Europa-League-Sieger Eintracht Frankfurt vom vergangenen Wochenende vor.
Kristian Pedersen (28), Eric Martel (20), Linton Maina (23) und Florian Dietz (24) ersetzten Kapitän Jonas Hector (32) - der aufgrund von Waden-Problem überraschender Weise draußen blieb - Mathias Olesen (21), Steffen Tigges (23) und Sargis Adamyan (29) nahmen ebenfalls auf der FC-Bank Platz.
Sein Gegenüber, Michael Boris (47), verzichtete indes auf personelle Wechsel und ließ dieselbe Elf ran, die schon das Hinspiel im RheinEnergieSTADION mit 2:1 für sich entscheiden konnte.
In einer zähen Anfangsphase, in der sich keines der beiden Teams einen Fehler erlauben wollte, kamen die Geißböcke nach schnellem Konter über den linken Flügel und Dejan Ljubicic (24) zur ersten guten Chance, die Florian Kainz (29) allerdings aus elf Metern zentraler Position nicht ausnutzen konnte und den Ball ein paar Meter über den Kasten knallte (6.).
Die Aufstellung des 1. FC Köln zum Playoff-Rückspiel beim MOL Fehérvár FC
Startelf des ungarischen Gastgebers gegen die Geißböcke aus Köln
Timo Hübers mit Wucht zur verdienten Führung

Gerade einmal vier Zeigerumdrehungen später machte es Innenverteidiger Timo Hübers deutlich besser und brachte den 1. FC Köln, wie schon im Hinspiel Teamkollege Dietz, früh in Front.
Nach einer Ecke von Kainz stand der 1,90 Meter große Abwehrhüne goldrichtig und köpfte die Geißböcke aus fünf Metern mit Wucht und viel Entschlossenheit zur wichtigen Führung - 1:0 (10.)!
In der Folge entwickelte sich bei atemberaubender Stimmung der mitgereisten FC-Fans eine lebhafte und umkämpfte Partie, in der sich die Jungs von Steffen Baumgart zunehmend in der Offensive festsetzen und Fehérvár vom eigenen Kasten fernhalten konnten.
Bis tief in die erste Halbzeit ließen die Kölner nichts anbrennen, verwalteten die Führung klug und kamen durch Kainz zur nächsten guten Möglichkeit. Der Österreicher zog in bester Arjen-Robben-Manier von der linken Seite in die Mitte und setzte einen satten Rechtsschuss auf den Kasten von Istvan Kovacs (30) im Tor der Gastgeber, der den Versuch allerdings aus der Gefahrenzone boxte (36.).
Kurz vor der Pause wachte Fehérvár zwar zunehmend auf, konnte sich jedoch offensiv nicht wirklich in Szene setzen. Vielmehr war es Linton Maina, der nach flacher Hereingabe des sehr auffälligen Kainz aus sieben Metern zentraler Torentfernung bedrängt an der Kugel vorbeirauschte und kurz vor dem Halbzeitpfiff die Chance zum 2:0 verpasste (43.)!
Traumstart in den zweiten Durchgang - Skhiri besorgt das 2:0!

Nach dem Seitenwechsel erwischte der 1. FC Köln einen Start wie aus dem Bilderbuch - und wieder leitet Kainz die Bude durch seine Ecke ein!
In der Mitte verlängert Kristian Pedersen die Kugel auf den zweiten Pfosten zu Ellyes Skhiri (27), der vollkommen blank aus neun Metern mühelos einschieben darf und die fast 3000 FC-Fans von Europa träumen ließ (46.)!
Deutlich zu erkennen wollten die Gäste jetzt den Sack zumachen und die Vorentscheidung besorgen. Eric Martel (20) scheiterte nach feiner Balleroberung im Mittelfeld jedoch mit einem Schuss aus der zweiten Reihe (51.).
Dass der Fehérvár FC auch enorm gut kicken kann, bewies die Elf von Coach Michael Boris nach einer Stunde Spielzeit! Nachdem Palko Dardai (23), Sohn von Hertha-Legende Pál Dárdai (46), auf dem linken Flügel in einem echten Fight Skhiri davon läuft, hat in der Mitte plötzlich Stürmer Bodo Zivzivadze (30) am Fünfmeterraum den Anschluss auf dem Fuß.
Doch Keeper Marvin Schwäbe (27) reagiert überragend und kriegt gedankenschnell den Fuß in den Schuss und verhindert somit das zu dem Zeitpunkt überraschende 1:2 (60.).
Kapitän an Bord - Schindler nickt in der Nachspielzeit zur Entscheidung ein

Nur fünf Minuten später kam Kapitän Jonas Hector an Bord und sorgte trotz vorheriger Waden-Probleme für Stabilität und Sicherheit im Aufbauspiel der Kölner.
Inmitten der "Crunchtime" rund um die 70. Spielminute entwickelte sich trotz des Ergebnisses ein offener Schlagabtausch, in dem der Effzeh meist die Oberhand behielt und eine Druck- und Drangphase der Ungarn im Keim ersticken konnte.
Unter den frenetischen Anfeuerungen des Gästeblocks kamen die Kölner nach einem sehenswerten Doppelpass zwischen Hector und Pedersen zur Chance auf das ersehnte 3:0! Doch Skhiri, der beim 2:0 noch einen ruhigen Fuß bewies, setzte das Leder aus 15 Metern halblinker Position in die zweite Etage (80.).
Auch Florian Dietz vergab rund acht Zeitumdrehungen vor dem Schlusspfiff die Möglichkeit zur Entscheidung! Der 24-Jährige lief in der Mitte seinem Bewacher davon und setzte seinen Versuch nach feiner Vorarbeit von Mathias Olesen aus acht Metern knapp über das Tor. Teamkollege Jan Thielmann (20) verpasste es ebenfalls, den Deckel zuzumachen und scheitert nach überragendem 80-Meter-Solo aus zehn Metern halblinker Position an Kovacs (86.).
Weil er sich über eine Fehlentscheidung des Schiedsrichters massiv äußerte, sah Steffen Baumgart kurz vor dem Spielende sogar die Rote Karte und musste die letzten Augenblicke von der Tribüne aus verfolgen - von dort sah der 50-Jährige das 3:0! Thielmann holte sich am linken Flügel die Kugel, nahm den Kopf hoch und chipte den Ball von der Grundlinie auf den zweiten Pfosten zu Kingsley Schinder, der seinem Gegenspieler davon lief und völlig frei aus neun Metern zur Entscheidung einnickt (90.+4)!
Titelfoto: Marton Monus/dpa