Kölns Baumgart sauer über Spielstress vor WM: "Sport gerät in Hintergrund"

Köln – Trainer Steffen Baumgart (50) kritisiert die zunehmende Belastung für die Spieler vor der Weltmeisterschaft und warnt vor mehr Verletzungen.

Steffen Baumgart (50) hat Angst, dass sich in der WM-Pause viele Spieler verletzen und geschwächt zurückkehren.
Steffen Baumgart (50) hat Angst, dass sich in der WM-Pause viele Spieler verletzen und geschwächt zurückkehren.  © Rolf Vennenbernd/dpa

"Hinter uns liegt ein Halbjahr, was wir so bisher noch nicht erlebt hatten. Das Pensum war sehr hoch und ist mit nichts vergleichbar. Viele wichtige Spieler sind verletzt, und viele werden wir gar nicht sehen bei dieser WM", sagte der 50 Jahre alte Coach vor dem Bundesligaspiel bei Hertha BSC am Samstag (15.30 Uhr/Sky). "Und dann kommt diese künstlich herbeigeführte Pause. Es gibt ganz viele Sachen, die mich bei dieser Terminwahl stören."

Es gebe "ganz viele Dinge, die uns jetzt gerade auf die Füße fallen, und da trifft es andere Nationen wegen ihrer Termine noch härter. Wenn ich nach England schaue, wo Spieler vielleicht am 18. Dezember vom Finale kommen und am 26. Dezember schon wieder auf dem Rasen stehen", sagte Baumgart.

"Wir sehen daran, wie weit der Sport in den Hintergrund geraten ist und nicht mehr unbedingt darauf geachtet wird, inwiefern Regeneration wichtig ist."

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Baumgart spricht aus eigener Erfahrung, ihm fehlten in den englischen Wochen in der Conference League wichtige Leistungsträger mitunter über mehrere Wochen. Der Trainer befürchtet während und nach der WM sogar noch mehr Verletzte.

"Es geht schließlich nicht darum, ob man das ein oder andere Spiel noch absolvieren kann. Es geht um die Langzeit-Belastung und um die Frische, die der Körper braucht. Irgendwann ist mal eine Müdigkeit da und dann kommt vielleicht der eine Schritt zu spät. Ich ziehe vor jedem den Hut, der nach der ohnehin schon großen Belastung jetzt noch die WM spielt."

Titelfoto: Montage: Rolf Vennenbernd/dpa

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