Hängt Union Berlins erste Bundesliga-Pleite mit diesem Schlüsselspieler zusammen?

Berlin - Da war sie nun also, die erste Bundesliga-Schlappe für den 1. FC Union Berlin nach saisonübergreifend 14 (!) Spielen. Passiert ist dadurch aber eigentlich nichts, denn die Eisernen grüßen immer noch von der Tabellenspitze.

Union-Coach Urs Fischer (56) war mit dem Spiel seiner Mannschaft in Frankfurt sichtlich unzufrieden.
Union-Coach Urs Fischer (56) war mit dem Spiel seiner Mannschaft in Frankfurt sichtlich unzufrieden.  © Arne Dedert/dpa

Der Traum lebt, könnte man in Berlin-Köpenick also mit Fug und Recht weiterhin behaupten. Union-Coach Urs Fischer (56) hält jedoch rein gar nichts von diesen Träumereien und überlässt sie lieber den Fans.

Der Schweizer ist bekannt für seine Bodenständigkeit. Der aktuelle Tabellenplatz interessiert den 56-Jährigen nicht, sondern es zählen nur die wichtigen Punkte, die seine Mannschaft bis hierhin schon eingesammelt hat - 17 an der Zahl, nach nur acht Spieltagen.

Das kann sich wirklich sehen lassen und war so nicht zu erwarten, bei der wieder einmal hohen Kader-Fluktuation im Sommer und der neuerlichen Dreifachbelastung in der laufenden Spielzeit.

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Im Fußballoberhaus lief es bisher rund, bevor Champions-League-Teilnehmer Eintracht Frankfurt den Köpenickern im heimischen Deutsche Bank Park in der aktuellen Saison erstmals die Grenzen aufzeigte.

"Das war heute zu wenig. Die Frankfurter waren wacher, schneller und schärfer in den Entscheidungen. Wenn wir uns nicht am absoluten Limit bewegen, wird es für uns schwer", konstatierte Fischer im Anschluss an die Partie.

Ist der 1. FC Union Berlin abhängig von Top-Stürmer Sheraldo Becker?

Union-Stürmer Sheraldo Becker (27) hat sich in der laufenden Bundesliga-Spielzeit bisher in überragender Form gezeigt.
Union-Stürmer Sheraldo Becker (27) hat sich in der laufenden Bundesliga-Spielzeit bisher in überragender Form gezeigt.  © David Inderlied/dpa

Diese Erkenntnis gewann der Erfolgstrainer bislang nur bei den Europa-League-Auftritten seiner Truppe, denn auf europäischer Ebene steht der Hauptstadtklub in der aktuellen Serie noch ohne einen einzigen Punkt da.

Die nun insgesamt drei Saison-Pleiten sollte man natürlich nicht an einem einzigen Kicker festmachen, doch es ist schon auffällig, dass Sturm-Ass Sheraldo Becker (27) in allen drei Duellen nicht an seine Bestform anknüpfen konnte, die er in der Liga bislang gezeigt hat.

Nicht umsonst wurde der Niederländer im August zum Bundesliga-Spieler des Monats gekürt. Sind die Eisernen also abhängig von ihrem Torjäger?

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Es ist wohl noch zu früh, um diese Frage zu beantworten und mit fundierten Statistiken zu belegen. Allerdings sind Becker und Sturmkollege Jordan (26) gemeinsam für neun der 15 Union-Buden verantwortlich.

Dabei hat Becker sich bisher als Kopf des Duos erwiesen: Zeigte er eine gute Leistung, wusste auch der US-Amerikaner zu überzeugen. Umgekehrt gelang es dem Sommerneuzugang aus Bern aber noch nicht, seinen Flügelmann mitzureißen.

Sheraldo Becker vom der Bundesliga zum Spieler des Monats August gekürt

Union Berlin mit Abwehrproblemen ohne Abwehrchef Robin Knoche

Robin Knoche (30) hält als Abwehrchef die Hintermannschaft der Eisernen zusammen.
Robin Knoche (30) hält als Abwehrchef die Hintermannschaft der Eisernen zusammen.  © Andreas Gora/dpa

Wie gesagt, es handelt sich bei dieser Erkenntnis nur um eine Momentaufnahme, denn die Saison ist bekanntlich noch lang.

Neben den stumpfen Spitzen haben sich am Samstag ungewöhnliche Abwehrfehler beim 1. FC Union eingeschlichen.

Hier könnte man von einer weiteren Abhängigkeit sprechen, denn jedes Mal, wenn Robin Knoche (30) nicht in einem Ligaspiel auf dem Feld stand, ging die Partie für den FCU verloren. Der Abwehrchef musste in Frankfurt aus privaten Gründen passen.

Allerdings stand der Routinier zum Glück für die Unioner seit seinem Wechsel nach Berlin erst zum zweiten Mal nicht in einem Bundesliga-Spiel auf dem grünen Rasen, sodass diese Statistik freilich kaum Aussagekraft hat.

Auf jeden Fall ist es bei der Fischer-Truppe nach der Länderspielpause zu einem kleinen Bruch gekommen und ausgerechnet jetzt steht am Donnerstag (18.45 Uhr/RTL+) das vorentscheidende schwere Europa-League-Duell beim amtierenden schwedischen Meister Malmö FF an, der ebenfalls schon mit dem Rücken zur Wand steht.

Titelfoto: David Inderlied/dpa, Arne Dedert/dpa (Bildmontage)

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