Keine Tickets, keine Fans: Union-Anhänger dürfen Leuven bei Europa-League-Duell nicht betreten

Berlin - Die Stadt Leuven in Belgien hat vor dem Europa-League-Duell mit Royale Union Saint-Gilloise gegen Anhänger des 1. FC Union Berlin ein Betretungsverbot ausgesprochen.

Besonders im Auswärtsspiel gegen Malmö haben einige Union-Fans sich daneben benommen, sodass der Klub keine Auswärtstickets für das anstehende Spiel in Belgien vergeben darf.
Besonders im Auswärtsspiel gegen Malmö haben einige Union-Fans sich daneben benommen, sodass der Klub keine Auswärtstickets für das anstehende Spiel in Belgien vergeben darf.  © Matthias Koch/dpa

Mit Erlass des Bürgermeisters der Stadt bei Brüssel wurde das Verbot für Leuven und Umgebung verhängt, um eine mögliche Anreise von Union-Anhängern ohne Tickets zu unterbinden, wie Union am Dienstag mitteilte.

Die Eisernen spielen am Donnerstag (21 Uhr/RTL+) um den Einzug in die K.o.-Runde. Wegen verschiedener Verfehlungen einiger Anhänger bei vorherigen Europa-League-Spielen darf Union keine Auswärtstickets für das Spiel vergeben.

Der belgische Klub kann seine Spiele wegen Regularien der Europäischen Fußball-Union UEFA nicht in seinem eigenen Stadion austragen, sondern muss in das King Power at Den Dreef Stadion in Leuven ausweichen.

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Union kritisierte die Entscheidung der Stadt. "Ich halte diese Maßnahme der belgischen Behörden für unverhältnismäßig und falsch. Sie bestraft mal wieder nicht die Täter, sondern viele friedliche Fußballfans", sagte Union-Präsident Dirk Zingler (58).

Zudem entspreche der Erlass auch nicht dem Urteil der UEFA, die kein Reiseverbot gegen Union-Fans verhängt habe.

Union Berlin informiert bei Twitter über das verhängte Betretungsverbot der Stadt Leuven

Union Berlin rät Fans, auf eine Reise nach Belgien zu verzichten

Union-Präsident Dirk Zingler (58) hat die Entscheidung der Stadt Leuven scharf kritisiert.
Union-Präsident Dirk Zingler (58) hat die Entscheidung der Stadt Leuven scharf kritisiert.  © Andreas Gora/dpa

"Wir haben uns in den letzten Tagen darum bemüht, gemeinsam mit Royale Union Saint-Gilloise eine organisatorische Lösung im Sinne der vielen begeisterten Union-Fans zu finden, die unseren Verein durch Europa begleiten. Diese Bemühungen sind aufgrund des Betretungsverbots, einer nicht nachvollziehbaren Kollektivstrafe, leider hinfällig", sagte Zingler.

Der Klub empfiehlt nun, aufgrund des Betretungsverbotes auf eine mögliche Reise nach Belgien zu verzichten.

In der Begründung der Maßnahme heißt es Union zufolge unter anderem, "dass die Anwesenheit deutscher Fans ohne Stadionkarte auf den Straßen, in der Umgebung des Stadions oder im Stadtzentrum die öffentliche Ordnung stören könnte".

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Die Polizei werde auf Basis des Dekrets zwischen Donnerstag- und Freitagmorgen Union-Fans ohne gültiges Ticket im Stadtgebiet von Leuven und in den angrenzenden Teilgemeinden festsetzen.

Die Polizeibehörde vor Ort habe zudem darauf hingewiesen, dass am Stadion eine Ausweiskontrolle erfolge und der Zutritt Personen mit deutschen Ausweisdokumenten nicht gestattet werde.

Titelfoto: Matthias Koch/dpa, Andreas Gora/dpa (Bildmontage)

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