Union Berlin zeigt Hertha BSC im Derby wieder die Grenzen auf!

Berlin - Die Hauptstadt bleibt Rot: Der 1. FC Union Berlin hat Lokalrivale Hertha BSC in einem einseitigen Hauptstadtderby am 1. Bundesliga-Spieltag mit 3:1 (1:0) geschlagen und den saisonübergreifend vierten Derby-Sieg in Folge gefeiert.

Die beiden Fan-Lager kamen in zwei friedlichen Märschen getrennt voneinander zur Alten Försterei und auch im Stadion war die Atmosphäre vor Spielbeginn nicht aufgeheizt.
Die beiden Fan-Lager kamen in zwei friedlichen Märschen getrennt voneinander zur Alten Försterei und auch im Stadion war die Atmosphäre vor Spielbeginn nicht aufgeheizt.  © Andreas Gora/dpa

Neuzugang Jordan Siebatcheu brachte die Eisernen in der mit 22.012 Zuschauern ausverkauften Alten Försterei per Kopf in Führung (31. Minute). Kurz nach der Pause sorgten Sheraldo Becker (2:0/50.) und Robin Knoche (3:0/55.) mit einem Doppelschlag für die Vorentscheidung. Dodi Lukebakio gelang nur noch der 1:3-Ehrentreffer für die Gastmannschaft (85.).

Heim-Coach Urs Fischer nahm nach dem mühsamen 2:1-Sieg im DFB-Pokal zwei Änderungen an seiner Startelf vor. Der portugiesische Neuzugang Diogo Leite durfte gleich in seiner ersten Bundesligapartie von Beginn an ran. Zudem rotierte Julian Ryerson in die Anfangsformation. Niko Gießelmann nahm dafür auf der Bank Platz, während Dominique Heintz nicht im Kader stand.

Auch Gäste-Trainer Sandro Schwarz verhalf einem Neuzugang gleich am ersten Spieltag zu seinem Debüt: Filip Uremovic ersetzte Dedryck Boyata, der nicht Teil des Kaders war, in der Innenverteidigung. Weitere Wechsel nahm der neue Hertha-Coach nach der bitteren 5:6-Pokal-Schlappe bei Eintracht Braunschweig nicht vor.

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Die Eisernen legten gleich los wie die Feuerwehr und kamen schon in der ersten Minute gefährlich vor das Gäste-Tor, doch Rani Khediras Flachschuss aus etwa zwölf Metern wurde gerade noch geblockt (1.). Die Anfangsphase gehörte eindeutig den Hausherren, die immer wieder über die Flügel Druck machten.

Startformation des 1. FC Union Berlin für das Bundesliga-Heimspiel gegen Hertha BSC

Anfangself von Hertha BSC für das Bundesliga-Spiel beim 1. FC Union Berlin am 1. Spieltag

Neuzugang Jordan Siebatcheu bringt 1. FC Union Berlin per Kopf gegen Hertha BSC in Führung

Der Kopfball von Jordan Siebatcheu (nicht im Bild) fliegt unhaltbar an Hertha-Keeper Oliver Christensen (r.) vorbei und schlägt in der langen Ecke ein.
Der Kopfball von Jordan Siebatcheu (nicht im Bild) fliegt unhaltbar an Hertha-Keeper Oliver Christensen (r.) vorbei und schlägt in der langen Ecke ein.  © ODD ANDERSEN / AFP

Den Blau-Weißen gelang es zunächst nur nach Standardsituationen in den Strafraum der Fischer-Truppe einzudringen, ohne dabei große Gefahr zu erzeugen.

Nach einer Viertelstunde gestaltete sich das Geschehen zunehmend ausgeglichen. Die Spree-Athener waren um mehr Kontrolle bemüht, wirkten aber sichtlich nervös und erlaubten sich immer wieder Fehler und Ungenauigkeiten im Aufbau.

Der FCU blieb auch in der Folgezeit das bestimmende Team und hatte mehr Ballbesitz. Nach 27 Zeigerumdrehungen fasste sich Ryerson ein Herz und zog aus rund 25 Metern halblinker Position mit rechts ab. Die Kugel flog in Richtung rechtes Dreiangel, bis Hertha-Keeper Oliver Christensen das Spielgerät über die Latte lenkte (27.).

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Die Unioner hatten eindeutig die Oberhand im Mittelfeld, was sie schließlich auch zur Führung nutzten. Über die linke Seite wurde Becker steil geschickt, der den Ball aus vollem Lauf maßgeschneidert auf den Kopf von Siebatcheu flankte, der am kurzen Pfosten aus spitzem Winkel in die lange Ecke köpfte - 1:0 (31.)!

Kurz darauf verzeichnete auch der BSC den ersten Torschuss. Der Freistoß von Marvin Plattenhardt landete allerdings sicher in den Armen von Frederik Rönnow (36.). Quasi im Gegenzug hätte Ryerson das 2:0 erzielen müssen. Der Norweger wurde mustergültig von Siebatcheu im Strafraum freigespielt, sein Flachschuss zischte aber knapp am rechten Pfosten vorbei (38.). Wenig später pfiff Schiedsrichter Marco Fritz die erste Hälfte ab.

Die Union-Kicker feiern das 1:0 gegen Hertha BSC.
Die Union-Kicker feiern das 1:0 gegen Hertha BSC.  © Andreas Gora/dpa
Die Union-Fans zünden mit Beginn der zweiten Halbzeit Bengalos im Fanblock.
Die Union-Fans zünden mit Beginn der zweiten Halbzeit Bengalos im Fanblock.  © ODD ANDERSEN / AFP

1. FC Union Berlin entscheidet Duell gegen Hertha BSC dank Sheraldo Becker und Robin Knoche für sich

In roten Nebel gehüllt feiern die Eisernen das 2:0 durch Sheraldo Becker (2.v.r.).
In roten Nebel gehüllt feiern die Eisernen das 2:0 durch Sheraldo Becker (2.v.r.).  © ODD ANDERSEN / AFP

Zu Beginn der zweiten Halbzeit sorgten die Union-Fans mit Rauchtöpfen für roten Nebel in der Alten Försterei. Auch aus dem Hertha-Block war blauer Rauch zu sehen - der Pyro-Wahnsinn hielt sich jedoch in Grenzen.

Auf dem grünen Rasen übernahm sofort Union wieder die Kontrolle und baute folgerichtig die Führung aus. Janik Haberer kombinierte sich mit Becker auf links durch. Der niederländische Flügelflitzer enteilte Uremovic im Strafraum und schob die Pille an Christensen vorbei - 2:0 (50.)!

Wenig später klingelte es schon wieder! Diesmal führte eine echte Union-Spezialität wie so oft zum Erfolg, denn Knoche köpfte das Leder nach einer Ecke von Christopher Trimmel in die Maschen - 3:0 (55.)! Der Treffer wurde zunächst aberkannt, doch nach Prüfung durch VAR Günter Perl zeigte sich, das der wohl knapp im Abseits stehende Khedira das Spielgerät nicht mehr berührte.

Mit dem Doppelschlag war die Begegnung quasi gelaufen. Die Roten schalteten in der Folgezeit einen Gang zurück und verlegten sich auf das Verwalten des Ergebnisses. Dennoch war von der Alten Dame kein echtes Aufbäumen zu sehen. Lukebakio erzielte nach einer feinen Einzelleistung in der 85. Minute zwar noch den Ehrentreffer für die Charlottenburger. Doch am Ende brachten die Hausherren den Sieg ungefährdet ins Ziel.

Für den 1. FC Union geht es am 14. August (15.30 Uhr/DAZN) mit einer Auswärtspartie beim 1. FSV Mainz 05 weiter. Die Hertha hat nach dem Derby gleich den nächsten Kracher vor der Brust, denn im ersten Heimspiel gastiert am nächsten Samstag (15.30 Uhr/Sky) Champions-League-Teilnehmer Eintracht Frankfurt im Olympiastadion und die Hessen sinnen nach der krachenden 1:6-Auftaktniederlage beim FC Bayern München mit Sicherheit auf Wiedergutmachung.

Die Union-Spieler drehen nach dem Sieg gegen Hertha BSC eine Ehrenrunde in der Alten Försterei und bedanken sich bei ihren Anhängern.
Die Union-Spieler drehen nach dem Sieg gegen Hertha BSC eine Ehrenrunde in der Alten Försterei und bedanken sich bei ihren Anhängern.  © ODD ANDERSEN / AFP

Titelfoto: ODD ANDERSEN / AFP

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