Abgang im Sommer? Bei Union Berlin haben diese Kicker wohl keine Zukunft mehr

Berlin - Bei Union Berlin steht im Sommer wieder einmal ein Kaderumbruch an: Einige Spieler werden den Verein verlassen und für den Kampf in der Königsklasse müssen sich die Eisernen sicherlich auch auf der einen oder anderen Positionen verstärken.

Timo Baumgartl (27) und drei weitere Spieler wurden bereits vor dem letzten Saisonspiel gegen Werder Bremen verabschiedet.
Timo Baumgartl (27) und drei weitere Spieler wurden bereits vor dem letzten Saisonspiel gegen Werder Bremen verabschiedet.  © Soeren Stache/dpa

Allerdings hatte Manager Oliver Ruhnert (51) in einem Interview mit "ikz-online" angekündigt, dass der Hauptstadtklub für sechs Champions-League-Spiele nicht seine Identität aufgeben werde. Man müsse trotz der Mehreinnahmen weiter kreativ sein, "weil wir ja auch in Steine investieren", womit der 51-Jährige auf den Bau des neuen Stadions verwies.

Mit Timo Baumgartl (27), Niko Gießelmann (31), Levin Öztunali (27) und Tim Maciejewski (22) wurden vor dem letzten Saisonspiel gegen Werder Bremen bereits vier Kicker offiziell verabschiedet. Und auch Kevin Möhwald (29) darf sich einen neuen Verein suchen.

Weitere Abgänge sind natürlich nicht ausgeschlossen. So soll Sheraldo Becker (28) dem Lockruf der Premier League nicht abgeneigt sein und könnte seinem einstigen Sturm-Partner Taiwo Awoniyi (25), der im vergangenen Sommer zu Nottingham Forest wechselte, folgen.

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Für Sven Michel (32) könnte das Kapitel Union nach der Qualifikation für die Königsklasse auch vorbei sein, denn der Angreifer ist mit seiner Einsatzzeit unzufrieden. Selbst der langjährige Kapitän Christopher Trimmel (36) hat sich öffentlich mit Wechselgedanken getragen.

Dominique Heintz und Tymoteusz Puchacz bei Union Berlin auf dem Abstellgleis

Tymoteusz Puchacz (24) hat als ehemals teuerster Einkauf der Vereinsgeschichte bislang auf ganzer Linie bei Union Berlin enttäuscht.
Tymoteusz Puchacz (24) hat als ehemals teuerster Einkauf der Vereinsgeschichte bislang auf ganzer Linie bei Union Berlin enttäuscht.  © ODD ANDERSEN / AFP

Und dann wäre da natürlich noch das Schicksal von Unions Leihspielern, sechs an der Zahl. Dominique Heintz (29) konnte auch verletzungsbedingt nicht beim VfL Bochum überzeugen und kehrt vorerst nach Berlin zurück. Ein Verbleib ist jedoch eher unwahrscheinlich.

Ähnliches gilt für Tymoteusz Puchacz (24) der bei seiner Leihe zu Panathinaikos Athen nicht überzeugen konnte. Die Griechen wollen die vereinbarte Kaufoption nicht ziehen, sodass der Pole ebenfalls in die Hauptstadt zurückkehren wird. Dass der einst teuerste Neuzugang der Vereinsgeschichte noch eine Zukunft unter Trainer Urs Fischer (57) haben könnte, ist zu bezweifeln. Lech Posen soll Interesse signalisiert haben, sofern der Preis stimmt.

Rick van Drongelen (24) hat derweil für Hansa Rostock eine starke Saison in der 2. Bundesliga absolviert und maßgeblich dazu beigetragen, dass die Kogge weiter durch das deutsche Fußballunterhaus schippern darf. Anschließend ließ der Holländer es dann ordentlich krachen.

Hat Rick van Drongelen noch eine Zukunft bei Union Berlin?

Rick van Drongelen (24) durfte mit Hansa Rostock den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga feiern, seine Aussicht auf Spielzeit bei Union Berlin sieht trotzdem nicht sehr vielversprechend aus.
Rick van Drongelen (24) durfte mit Hansa Rostock den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga feiern, seine Aussicht auf Spielzeit bei Union Berlin sieht trotzdem nicht sehr vielversprechend aus.  © Axel Heimken/dpa

Die Hanseaten würden die Abwehrkante natürlich gern halten, allerdings können sie sein Gehalt nicht stemmen, dass während der Leihe zum Teil weiter vom FCU gezahlt wurde.

Da die Eisernen die Kaufoption bei Diogo Leite (24) gezogen haben, ist ein weiterer Platz in der Innenverteidigung besetzt, denn an Robin Knoche (31) gibt es zurzeit sowieso kein Vorbeikommen. Und auch Danilho Doekhi (24) hat sich in der abgelaufenen Spielzeit in den Vor­der­grund gespielt.

Möglicherweise könnte van Drongelen den Kaderplatz des scheidenden Baumgartl einnehmen, müsste sich dann jedoch aller Voraussicht nach mit einer Reservistenrolle begnügen. Sollte Ruhnert ein passendes Angebot auf den Tisch flattern, stehen wohl auch hier die Zeichen auf Trennung.

Der an Absteiger Schalke 04 ausgeliehene Rechtsaußen Tim Skarke (26) hatte ebenfalls mit Verletzungspech zu kämpfen und konnte lediglich neun Partien für die Knappen absolvieren. Laut "SportBild" soll die Kaufoption für den Angreifer durch den verfehlten Klassenerhalt auf drei Millionen Euro gesunken sein.

Was wird aus Tim Skarke, Keita Endo und Laurenz Dehl?

Tim Skarke (26) durfte bei seiner Leihe zu Schalke 04 zwar ausgerechnet gegen Hertha BSC jubeln, stieg am Ende der Saison aber trotzdem mit den Knappen ab.
Tim Skarke (26) durfte bei seiner Leihe zu Schalke 04 zwar ausgerechnet gegen Hertha BSC jubeln, stieg am Ende der Saison aber trotzdem mit den Knappen ab.  © David Inderlied/dpa

Die Königsblauen werden aber wohl dennoch nicht bereit sein, so viel Geld zu bezahlen, sollten sie an einem dauerhaften Verbleib des 26-Jährigen interessiert sein.

Wenn sich die beiden Klubs nicht auf eine Ablöse einigen können, muss der Flügelspieler in der Vorbereitung einen neuen Anlauf bei den Köpenickern nehmen. Oder schlägt vielleicht Aufsteiger Heidenheim zu, und holt den Rechtsfuß zu seinem Jugendklub zurück?

Keita Endo (25) wurde an Zweitliga-Aufsteiger Eintracht Braunschweig verliehen und bestritt 18 Spiele für die Löwen, die sich den Klassenerhalt im Unterhaus sichern konnten. Die Niedersachsen werden die Kaufoption für den 25 Jahre alten Japaner aber wohl nicht ziehen. Mögliche Neuverhandlungen könnten allerdings dennoch zu einem dauerhaften Engagement des offensiven Mittelfeldspielers in Braunschweig führen.

Last but not least wird es mit großer Wahrscheinlichkeit auch für Eigengewächs Laurenz Dehl (21) keinen Platz im FCU-Kader geben. Der Mittelfeldspieler wurde im Winter nach einem vollkommen missglückten Abenteuer bei den Bohemians Dublin an den Regionalligisten Viktoria Berlin ausgeliehen, wo er möglicherweise eine weitere Spielzeit verbleiben könnte, um Spielpraxis zu sammeln.

Titelfoto: Soeren Stache/dpa

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