Union-Berlin-Blog: Cooler Sturm mit Becker, Siebatcheu, Michel und Leweling
Berlin - Eisern: In einer Personal-Union aus zwei waschechten Berliner Fußball-Fan-Originalen gibt es ab sofort bei TAG24 einen Union-Berlin-Blog.

Beecke (Christian Beeck, 50), Ex-Bundesliga-Spieler (Hansa, Cottbus), Ex-Union-Manager, 21 Länderspiele für DDR-Junioren, stammt aus dem eigenen Nachwuchs von Union, lebt heute an der Küste, 2 Kinder und arbeitet als Geschäftsführer bei Energy World.
Icke (Jürgen Heinemann, 58) ist seit 1976 Unioner, als Betriebswirt seit über 30 Jahren im Vertrieb tätig, stammt ursprünglich aus der IT-Branche, verheiratet, 1 erwachsenes Kind, lebt heute in Grünheide - im Speckgürtel Berlins und arbeitet bei Tag24 in Berlin.
Unionfux (Tobias Saalfeld, 54) schrieb hier bis März '22 mit.
Cooler Sturm: Becker, Siebatcheu, Michel und Leweling

Icke: Siebatcheu ist da. Er hat allerdings beim 4:1-Testspielsieg in Magdeburg noch gefehlt. Fischer war trotz des Sieges nicht ganz zufrieden. Sein neues 4-4-2 funktionierte noch nicht wirklich. Das Magdeburg übrigens Atik halten konnte, ist schon eine Sensation. Der knipste und bereitete letzte Saison vor - wie verrückt. Man darf gespannt sein, ob er das in der 2. Liga auch schafft. Egal, das war das zweite Testspiel.
Je mehr wir über Siebatchö - so wird er ausgesprochen - erfahren, umso größer dürfte die Vorfreude, aber auch die Erwartungshaltung sein. Knipst er so, wie in den letzten 18 Monaten, so wird er eine Riesen-Bombe werden. Dazu die Schnelligkeit des gereiften Becker, keinem muss da bange werden. Beckers Verlängerung motiviert ihn hoffentlich noch zusätzlich. Und betrachten wir, das dahinter noch Schlitzohr Michel und Shooting-Star Leweling stehen, ist das umso cooler. Behrens und Voglsammer werden es schwerer haben, auf ihre Einsatzzeiten zu kommen.
Der jetzt neue Job von Ruhnert heißt verkaufen. 33 Spieler stehen auf der Lohnliste. Diese zu entlasten - ist das oberste Gebot. Es macht keinen Sinn mit so einem aufgeblähten Kader in die Saison zu gehen. Wobei Bruns, Stein, Kemlein und Sanogo noch gar nicht mit dabei sind, die stehen im Kader der Junioren, trainieren wohl aber bei den Profis mit. Fünf bis sechst Spieler werden wohl weichen müssen.
Mit Becker, Siebatcheu, auch mit Leweling, haben wir einen tollen Sturm. Ich vermute aber, das Michel einen großen Sprung machen wird. Verbal hat er das schon angedeutet, nun gilt es darauf nur noch Taten folgen zu lassen. Es wäre ihm zuzutrauen!
159.000 € Strafe muss Union zahlen. Herzlichen Dank an die Böllerwerfer. Irgendwann kommt die Zeit, wo auch Union die Strafen weitergibt. Andere Vereine machen da ja schon. Nicht das ich Pyro nicht schön finde, aber die Strafen sind inzwischen zu hoch, um das als Spaß abzutun. Noch wichtiger, es wird teilweise gefährlich, immer dann, wenn die Leute eng an eng stehen.
29. Juni 2022: Die Woche des Sturms

Icke: In dieser Woche ist der Sturm dran. Becker hat seinen Vertrag verlängert, verkündete Union - natürlich wie immer ohne Laufzeit. Von zwei, vielleicht sogar drei Jahren darf man allerdings ausgehen. Was nicht gesagt wird, ob eine Ausstiegsklausel neu mit reingenommen wurde. Egal, er bleibt und das ist wichtig. Genauso wichtig ist es aber auch, dass wir - nach Knoche - einen weiteren absoluten Leistungsträger halten konnten. Das vor allem sagt etwas über unser Standing und unsere Finanzen aus. Da haben wir uns entwickelt.
Gleichzeitig wird Unions Flirt mit Siebatcheu immer heißer. Wir hatten über den Union-User ursalt aus dem Union-Forum berichtet, der über mehrere Stürmer als Neuzugänge philosophierte. Und einer von denen, eben Siebatcheu, wird es wohl werden. Jedenfalls berichten alle relevanten Medien darüber. Vom Anforderungsprofil her, ja das könnte passen. Der letzte Torschützenkönig aus der Schweiz ist technisch sogar besser als Awoniyi, kann auch Kopfbälle besser. Das Sprinttempo von Awoniyi erreicht er nicht. Dafür aber ist wohl sein Killerinstinkt und seine Ruhe vor dem Tor ausgeprägter. Ja wir können dem US-Boy 15-18 Tore - auch in der Bundesliga - zutrauen. Er soll übrigens 6 Mio. Ablöse kosten. Awoniyi weg, Becker verlängert und Siebatcheu fast da, das sind 3 enorm wichtige "Sturm"-Entscheidungen.
Das nächste Gerücht, was aktuell ist, lautet Thorsby von Sampdoria. Norwegischer Nationalspieler und im zentralen Mittelfeld zu Hause. Und genau deshalb kann ich mit diesem Gerücht nichts anfangen. Den defensiven Part belegen bei uns Khedira und Seguin, für die Offensive haben wir Haraguchi, Schäfer, Haberer und Pantovic. Dahinter noch Möhwald und Öztunali. 8 Spieler für 3 Positionen sollte heißen, wir sind voll. Zumal dann noch Talente wie Dehl und A. Kemlein bereit stünden. Ne, ich denke, der Krug geht an uns vorbei. Die TSG Hoppenheim soll ja auch an Thorsby interessiert sein.
Genauso das Gerücht um Mohammed Abu Fani. Der Israeli ist sicherlich ein feiner Ballverteiler. Aber zum einen haben wir derer schon genug, zum anderen sind unsere vorhandenen zentralen Mittelfeldspieler sicherlich nicht schlechter als er.
Endos Wechsel nach Braunschweig hat sich wohl zerschlagen. Und von Philipp Max hört man nichts mehr. Hier wird wohl im Hintergrund fleißig gepokert. Beide Vereine waren ja ein noch ein gutes Stück auseinander.
Ich persönlich warte noch auf die Nachricht, dass Oczipka noch eine Saison bei uns macht. Gerade im Europapokal kann er mit seiner Erfahrung noch sehr wichtig für uns werden. Eisern Icke
27. Juni 2022: Baggert Union längst an Bas Dost?

Icke: Wer ist eigentlich von den ablösefreien Stürmern europaweit der erfolgreichste Torschütze? Richtig... Bas Dost. 257 (!) Tore schoss er in 507 Pflichtspielen. Das nennt man eingebaute Torgarantie. Mit 1,96 Meter erfüllt er auch physisch alle Anforderungen an einen Mittelstürmer / Center. Zuletzt spielte er in Brügge. Knipste dort auch noch 12 Mal. Nun ist er ablösefrei. Rotterdam und Utrecht sind als seine Alternativen bisher bekannt. Aber warum mit 33 Jahren schon wieder zurück nach Holland? Sein Kind ist gerade mal 4 Jahre. Also spielt "Schule/Einschulung" hier nicht das Thema. Und noch ein Fakt lässt aufhorchen. Utrecht ist nicht wirklich dafür bekannt, millionenschwere Gehälter zu zahlen. Und auch Rotterdam hat Grenzen. Dost kann deutsch, wäre (wenn auch mit Mühen) für uns bezahlbar (zumal wir keine Ablöse bezahlen müssten) und er kennt die Bundesliga. Dass er eine bereits installierte Torgarantie mitbringt, umso schöner. Natürlich müssten wir unser System ein klein wenig modifizieren. Dost muss man "füttern", aber dann kann man auch ernten. Sicherlich freut er sich auch, mit Becker holländisch reden zu können. Was spricht eigentlich gegen diesen Transfer? Oder ist Oliver Ruhnert längst an ihm dran? Es würde mich nicht wundern...
Was mich noch außerordentlich freute, die Verlängerung mit Busk. Der Keeper ist jetzt im 6. Jahr bei Union. Murrt nicht, meckert nicht und ist ruhig die Nummer 3. Dabei zuverlässig und mit einer guten Qualität ausgestattet. Wenn er im Laufe der Saison zur Nr. 2 aufsteigt, würde es mich nicht wundern. Es zeigt aber auch, Union geht auf Nummer sicher. Man traut sich nicht - mit Stein als Nr. 3 in die Saison zu gehen. Naja, vielleicht ist das auch die richtige Entscheidung. Grundsätzlich gilt, dass es in unserer schnelllebigen Zeit schön ist, wenn ein Spieler mal 6 Jahre an Stück dabei ist. Und für mich ist er auch ein guter und solider Keeper, den man jederzeit bringen kann, auch in der 1. Bundesliga!
Zur neuen Saison hat unsere U19 ein "altes" Gerüst. Im Tor mit Stein, Bruns als Innenverteidiger, A. Kemlein als defensiver Mittelfeldspieler und natürlich Sanogo als Mittelstürmer. Alle 4 hatten auch schon Kontakte zu Nachwuchs-Nationalmannschaften und sei es auch nur "auf Abruf". Viele in unseren Reihen, die oft Spiele der U17/U19 besuchen, sagen - wir haben nach längerer Zeit mal wieder mehrere Talente, die den Sprung in die Männermannschaft schaffen können. Bei den Profis mittrainieren werden wohl alle 4, wir drücken mal fest die Daumen, dass der eine oder andere auch mal zu Einsätzen kommt. Inzwischen ist auch wieder "schwitzen" angesagt. Das Training zur neuen Saison läuft wieder. Allerdings haben wir noch nicht den Kader, der gegen Hertha am 1. Spieltag zur Verfügung stehen wird. Neben dem Awoniyi-Ersatz muss unser Kader auch dringend noch verkleinert werden. Weit über 30 Spieler tummeln sich derzeit in ihm. Eiserne Grüße!
22. Juni 2022: Becker bleibt, Awoniyi geht
Icke: Bei Becker geht – Gott sei Dank – die Tendenz in Richtung „Bleiben“. So jedenfalls die letzten Aussagen von ihm. Dazu informierte der Manager über Vertragsgespräche, sprich, das sieht alles ganz gut aus. Beckers Leistungen zuletzt waren exorbitant gut. Und er scheint sich dem zufolge auch ganz wohlzufühlen. Daumen drücken, dass uns dieser „Blitz“ noch lange erhalten bleibt. Er ist ein Unterschiedsspieler.
Der Abgang von Awoniyi scheint klar zu sein. Insider berichten, er trainiert schon nicht mehr bei Union mit und hat sich wohl am Dienstag von der Mannschaft verabschiedet. Jetzt heißt es nur noch, wer kommt für ihn? Beim Durchblättern der Spieler, die nur noch ein Jahr Vertrag haben, blieb ich kurz bei Gregoritsch hängen. Von dem halte ich eine ganze Menge. Natürlich hat Augsburg mehr Geld zur Verfügung als wir. 1 Mio. bekommt er dort. Das könnten wir auch schaffen, sogar mit einer kleinen Erhöhung. Und wir könnten mit internationalen Spielen locken. Mit einem wohl einmaligen Verein sowieso. Die Nationalmannschaftsbeziehungen zu Trimmel sollten dabei auch nicht schaden. Einen Versuch wäre es wohl wert. Sein Marktpreis sollte – bei Beachtung aller Kriterien – bei max. 4 Mio. liegen. Ihm würde ich es zutrauen, Awoniyi zu ersetzen. Bei Distanzschüssen und Kopfbällen sollte er sogar einen Tick besser sein. Im Körpereinsatz und in der Schnelligkeit vielleicht ein Mü schwächer. Anpassungsschwierigkeiten sollte er keine haben, zumal er zumindest die Flanken von Trimmel schon kennt.
Eiserne Grüße!
21. Juni 2022: Passiert diese Woche etwas bei Awoniyi?

Icke: Torwartwechsel bei uns. Moser geht - wie vermutet nach Eupen - und Grill kommt aus Leverkusen. Was heißt das für unser Ranking? Rönnow sollte die Nr. 1 sein und Grill wird ihm Dampf machen. Anders als andere würde ich das Risiko eingehen, unseren U-19-Keeper Stein als Nr. 3 zu installieren. Immerhin gehörte er im Oktober letzten Jahres schon mal zu den Abrufspielern zur Sichtung der U18-Nationalmannschaft. Das heißt, er ist auch anderen schon positiv aufgefallen. Natürlich schwebt Ortega noch im Raum. Die Wahrscheinlichkeit, dass er bei uns aufschlägt, ist aber gesunken. Ich könnte mir nur schwer vorstellen, dass Grill als Nr. 3 zu uns gewechselt ist. Rönnow, Grill und Stein - das passt!
Leider wird ein Abgang von Awoniyi immer wahrscheinlicher. U.a. hat Nottingham Forrest den Kontakt zu ihm jetzt auch offiziell bestätigt. 20 Mio. Ablöse sind im Gespräch. Abzüglich von 2 Mio. Provision für Liverpool und 6,5 Mio. der von uns geleisteten Ablöse, blieben 11,5 Mio. Bruttogewinn. Der 2. heiße Kandidat ist West Ham. Diese 18 Mio. gilt es sinnvoll zu investieren, sicher nicht zu 100%, aber eben zu einem Teil. Und umso schneller das geschieht, umso besser. So Awoniyi geht, kostet uns jede weitere Woche des Wartens Chancen, ihn gut zu ersetzen. Diesen "Ersatz" in Deutschland zu finden wird sehr schwer. Dazu gibt es viele Ideen und Gerüchte. Angefangen von Alario bis Tietz. Ehrlich gesagt, halte ich diese alle nicht für überzeugend. Ein User mit dem Namen "ursalt" im Unionforum brachte den Namen Beljo ins Gespräch. Er spielt bei NK Osijek. Ist 20 Jahre alt, stolze 1,95 groß und gehört auch zum Kader der kroatischen U21. 20 Tore (plus 4 Assists) in 37 Pflichtspielen sind in seinem Alter schon besonders. Mit einem Marktwert von zurzeit - 4,5 Mio. - aber einer noch langen dreijährigen Vertragslaufzeit, würde er wohl mindestens 5-6 Mio. (wahrscheinlich aber noch mehr) kosten. Angeblich ist auch der BVB an ihm dran, das sehe ich aber nicht als so gefährlich, weil dort würde er kaum Stammspieler sein. Wahrscheinlich sogar fängt Union-Manager Ruhnert den Awoniyi-Abgang sogar mit 2 neuen Offensiv-Spielern ab. Wunschspieler Kyereh aus St. Pauli wird aktuell wohl nicht der 2.Mann sein. Der kann sich auf Grund seiner Ablösefreiheit die Vereine aussuchen. Aktuell sieht alles danach aus, dass er nach Freiburg wechselt. Leider.
Max ist das neuste Gerücht. Auf den ersten Blick erscheint das absurd. Bei näherem Hinschauen ist das durchaus machbar. Warum? Max hat noch 2 Jahre Vertrag in Eindhoven, man könnte ihn somit 1 Jahr leihen und eine Kaufoption vereinbaren. Wartet Eindhoven bis zum Ende der kommenden Saison und Max verlängert nicht, so bekäme man sicherlich weniger. Zudem hätte Max in Holland keine Chance auf einen Platz im Kader der Nationalelf zur WM oder auch danach. 3 Länderspiele hat er schon gemacht. Wenn er überhaupt seine Mini-Chance wahrnehmen möchte, dann nur in der Bundesliga und auch nur, wenn er in den ersten Spielen überragende Leistungen zeigt. Schwer, aber nicht unmöglich. So nun Puchacz in der Türkei bleiben will (wie man hört) und sie die 2,5 Mio. Ablöse, die wir zahlten - auch an uns zahlen, so wäre ein großer Teil der Ablöse für Max schon erbracht. Eine Leihgebühr von etwa 0,5 Mio. müssten wir dazu wohl auch noch kalkulieren. Bliebe eine Restzahlung übrig. Bei einem Marktwert von 8 Mio., aber schon einem Alter von 29 (dann fast 30) Jahren, käme wohl die Höhe der Restzahlung auf knapp 2 Millionen. Keine schlechte Idee! Ich persönlich wäre da ja eher ein Schulz-Fan, den ja Dortmund auch abgeben möchte. Aber ich gebe zu, finanziell realistisch ist nur die Max-Verpflichtung. Ein Max in alter Form ist schon eine Bank!
Und die kommende Saison bringt uns gleich am 1.Spieltag ein Heimspiel gegen Hertha. Das nenne ich doch mal - einen coolen Start 🙂 . Ob man das in Charlottenburg auch so sieht, darf bezweifelt werden. Den Unionern gefällts jedenfalls. Eiserne Grüße von Icke...
16. Juni 2022: Ein Unioner in New York

Icke: Sorry für die kleine Pause. Ich war eine Woche in New York. Unsere Firma hatte uns eingeladen. Das machen auch nicht wirklich viele Firmen. Und ich habe die Gelegenheit genutzt, mir auch mal amerikanischen Sport zu gönnen. Wir haben uns ein Spiel der New York Yankees angesehen. Hunderte Shops und Fressbuden auf 3 Etagen. Es lebe der Kommerz. Dazu ein Familien-Klatsch-Publikum. Keinerlei Fan-Gesänge. Eine völlig andere Kultur, obwohl sie auch eine lange Tradition besitzen.
Ihre alten "alten" Helden pflegen sie dort auch. Aber selbst an einem Sonntagnachmittag um 14 Uhr war das Stadion mit knapp 50.000 fast voll. Alles läuft "gesittet" ab. Es gibt halt keine Ultras, keine Fan-Gesänge und keine Euphorie. Dafür rhythmisches Klatschen und durchaus auch Jubel bei Punkt-Gewinnen und überquellend volle Marketing-Shops, wo jeder deutsche Sport-Kaufmann vor Neid erblasst. Ich trug stolz mein schickes Union-Basecap. Hat aber niemanden wirklich interessiert ...
Und bei uns? Luthe ist weg. Das ist sicherlich eine richtige Entscheidung. Ersatzkeeper war er in seiner langen Karriere oft genug und das hätte ihm bei uns gedroht. Die spannende Frage ist, wer kommt? Eine neue Nummer 1? Dann wird es Ortega sein. Grill als Nr. 2 kann ich mir nicht vorstellen. Der wird sich kaum bei uns auf die Bank setzen. Und Rönnow ist wohl einen Tick besser als Grill. Bliebe eigentlich nur noch Pentz und der wäre sehr interessant. Der hat gerade sein 3. Länderspiel für Österreich gemacht. So hätten wir zwei Nationaltorhüter - die etwa auf dem gleichen Niveau angesiedelt sind. "Union wie haste Dir verändert!"
Endo ist in Braunschweig und Moser in Eupen im Gespräch. Die Frage ist nur, haben Braunschweig und Eupen auch ein paar Taler übrig? Baumgartl wurde - Gott sei Dank - weiter per Leihe verpflichtet und auch diesmal haben wir eine Kaufoption. Und Pantovic ist neu im Kader. Pantovic passt. Er ist leistungsmäßig auf "Seguin-Niveau" einzutakten. Der eine mehr defensiv, der andere mehr offensiv.
Ein Kontakt mit dem neuen italienischen Nationalspieler Gnonto wird uns nachgesagt. Das glaube ich kaum, er würde unser Gehaltssystem sprengen. Und das Wichtigste - Becker und Awoniyi sind noch da. Vielleicht bleibt ja Awoniyi noch ein Jahr und eventuell verlängert Becker mit Ausstiegsklausel. Das wäre das Beste, was wir bei beiden Personalien erreichen können.
Und ansonsten passen wir gut auf, was passiert. Einen Joker wird Ruhnert noch haben. Eisern Icke
3. Juni 2022: Wir haben schon jetzt wieder ein starkes Team!

Icke: Tim Skarke heißt Neuzugang Nr. 5. Er kommt ablösefrei aus Darmstadt, hat aber die überwiegende Zeit als Fußballer in Heidenheim verbracht. Warum immer wieder Spieler aus Heidenheim (Voglsammer, Andrich, Griesbeck, Skarke)? Ganz einfach, in Heidenheim regiert Trainer Frank Schmidt. Und das seit 2007. Das versprich Kontinuität. Und Heidenheim ist auch für seine Kampfstärke und Laufleistung bekannt, seit vielen Jahren kompensieren sie damit qualitative Unterschiede zu den Spitzenteams. Erfolgreich! Und genau das sind auch die Tugenden des Union-Spiels. Es ist deshalb kein Zufall. Einzig die Position von Skarke überrascht. Er spielte in Darmstadt überwiegend als Rechtsaußen, ab und zu auch als Linksaußen. Aber die offensiven Außen besetzt Urs Fischer in der Regel gar nicht. Also entweder plant Urs für die neue Saison die eine oder andere Überraschung (mit echten Außenstürmern) oder er spielt eine andere Position bei uns. Damit dürfte auch klar sein, dass Wszolek nicht zurückkommt. Beide spielen exakt die gleiche Position. Und die Nummer 1 auf rechts offensiv heißt ja klar: Becker.
Wenn heute Transferschluss wäre, so würde Urs Fischer wahrscheinlich so beginnen:
Rönnow
Doekhi - Knoche - Heintz
Trimmel - Khedira - Gießelmann
Haraguchi - Haberer
Becker - Awoniyi
Die ersten Top-Einwechsler wären wohl...... im Tor Luthe (dahinter Moser)... in der Abwehr Jaeckel und van Drongelen (zur Not können Ryerson, Trimmel, Khedira und Seguin auch in der IV spielen)... im Mittelfeld Ryerson, Seguin, Puchasz für das defensive Mittelfeld und Schäfer für das offensive Mittelfeld (dahinter Möhwald und Öztunali)... im Angriff Michel, Leweling, Behrens und Voglsammer (dahinter Skarke, Endo)
Unser Prunkstück ist wie immer das defensive Mittelfeld. Dort ist die 2.Reihe mit Ryerson-Seguin-Puchasz fast genauso stark wie der Stamm. Wszolek habe ich aus bekannten Gründen nicht berücksichtigt. Ebenso Dehl, Schneider, Dajaku (der ja wohl weg ist), Maciejewski, Bruns und Somnitz. Das zeigt uns, in der Breite sind wir schon jetzt bestens aufgestellt. Baumgartl oder einen anderen Top-Innenverteidiger zu kaufen, würde uns guttun. Genauso wie ein kreativer Spielmacher. Der Rest wäre dann "Kosmetik". Also z.B. die exakte Gesamt-Kadergröße oder ob der 2. LV nun Puchasz oder Oczipka heißt. Ich könnte mir auch vorstellen, wenn es die Finanzen zulassen, dass wir noch einen Top-Stürmer holen. Dafür vielleicht 1 oder 2 Stürmer (Endo?) noch abgeben. Warum? Ich denke, Michel und Leweling werden als Einwechsler die "Nase vorn" haben. Es kommt noch Spannendes, ganz sicher 🙂. Eisern Icke...
30. Mai 2022: Saison-Rückblick

Unsere 3. Bundesliga-Saison ist vorbei. Es ist Zeit für ein Gespräch mit Beecke und dem Unionfux.
Icke: Was sagst Du emotional und sportlich zu Unions abgelaufener Saison?
Beecke: Es war so geil, diese Saison unsere Jungs spielen zu sehen. Die Jungs überraschen einen immer wieder, aber am schönsten war natürlich die Stadtmeisterschaft. Diese Arroganz in Charlottenburg benötigt immer wieder eine kleine Backpfeife.
Unionfux: Eine weitere Bundesligasaison ohne jeglichen Kontakt nach unten und, trotz der Abgänge wichtiger Spieler sowie nicht ganz so viel Glück bei den Zugängen, einem atemberaubenden Endspurt – das ist eigentlich unglaublich, das ist überragend. Wir kamen eher über eine beispiellose mannschaftliche Geschlossenheit, Laufbereitschaft und hervorragende Taktik, die für jeden Gegner schwer zu bespielen ist, zugegeben selten schön, oft erfolgreich. Dass das am Ende mit der Europa League belohnt wird, ist natürlich toll. Beinahe hätte es gar zur Champions League gereicht, aber das wäre vielleicht doch etwas zu viel gewesen. Unsere Chancen stehen in der Europa League besser.
Icke: Warum hat Union Platz 5 belegt, obwohl ja dahinter viele starke Teams, mit bedeutend mehr Mitteln, stehen?
Beecke: Es sind ja nicht immer die Mittel, das weiß mittlerweile auch jeder. Es ist immer das Wie, Wann, Wo und mit Wem. Dazu kommen dann mit Wieso, Weshalb und Warum. Sind die Fragen für alle Teilnehmer der Idee 100 % kapiert, funktioniert es.
Unionfux: Natürlich machen die Teams hinter uns Fehler und bringen ihre Möglichkeiten zu oft nicht auf den Platz. Bei uns stimmt es in allen Bereichen, in der Mannschaft gibt es keine Grüppchenbildung, kaum Egoismen – alles zieht an einem Strang. Und ich denke auch, dass das seit Jahren durchgehende positive Gefühl im Verein und das ungestörte Arbeiten eine Menge zusätzlicher Kraft freisetzt. Das ist bestenfalls noch in Freiburg so und in der letzten Spielzeit auch in Bochum. Natürlich kann Geld Tore schießen, dazu muss es allerdings richtig und klug eingesetzt werden – und das kriegen die meisten Vereine nicht hin, die Gründe dafür sind vielfältig: Eitelkeit, Klüngelei, Ahnungslosigkeit, Ungeduld usw. usf.
Icke: Geht der Erfolg so weiter?
Beecke: Ich denke, die Beständigkeit bleibt erhalten. Die Herangehensweise in den Grundtugenden und im taktischen Bereich bleiben so. Was die Spieler dann leisten, wird man sehen. Das ist natürlich qualitätsabhängig. Das sehe ich in der kommenden Saison als sehr valide an.
Unionfux: So lange die momentan handelnden Personen da sind – auf jeden Fall. Wobei ich Erfolg immer noch so definiere, dass wir relativ locker die Klasse halten. Alles Weitere ist von vielen Faktoren abhängig, so dass man da unmöglich eine Voraussage treffen kann. Platz 5 noch zu toppen, da muss alles stimmen, mehr noch als in der vergangenen Saison. Aber in die Phalanx Bayern, Dortmund, Leverkusen, Leipzig einzubrechen, wird fast unmöglich. Da müssten wir nicht nur eine Riesensaison hinlegen, die müssten auch noch einen Fehler nach dem anderen machen. Realistisch bleiben, das ist wichtig. Was bedeutet es denn für die kommende Spielzeit, dass man neulich auf Platz 7 und dann sogar auf Platz 5 eingekommen ist? Abgesehen vom Fernsehgeld – nichts. Deswegen ist es richtig, keine neuen Ziele auszurufen, zumindest nicht offiziell.
Icke: Wie war es möglich, mitten in der Saisonzwei Säulen wie Friedrich und Kruse zu ersetzen?
Beecke: In erster Linie mit einer sehr guten Kader Zusammenstellung, welche Alternativen besitzt. Hinzu kommt ein automatisiertes Spielsystem sowie die klare Vorgabe mit welchen grundsätzlichen Inhalten bei Union Fußball gespielt wird. Der Trainer ist dort der entscheidende Mann.
Unionfux: Der Einzelspieler hat bei uns nicht die Bedeutung. Es dürfte schwerfallen, den Unioner der Saison zu benennen, wenn man sich nicht gerade von den letzten Eindrücken leiten lässt. Das Kollektiv ist näher zusammengerückt und für manche, wie Sheraldo Becker, war es sogar eine Chance.
Icke: Wer ist denn außer Dirk Zingler für die kontinuierliche Entwicklung des Vereins NOCH maßgeblich verantwortlich?
Beecke: Ein Mensch allein kann das nicht schaffen. Ein Team musste entwickelt werden. Dirk Zingler hat sein Team für seine Idee in den Verein implementiert. Es ist eine Gruppe von 10-15 Personen in allen Gremien verteilt. So ist die Philosophie in jedem Segment präsent. Das Ergebnis spricht für sich. Mehr kann man nicht erreichen.
Unionfux: Oliver Ruhnert und Urs Fischer sind die für alle sichtbaren Glücksgriffe der letzten Jahre. Je länger sie bleiben, umso besser. Wer sonst noch so hinter den Kulissen hervorragende Arbeit leistet – dazu fehlt mir der Einblick. Wichtig ist, dass sie offenbar geleistet wird.
Icke: Welchen Anteil hat die Fan-Base bei uns?
Beecke: Sie ist die Basis des Vereins. Ohne Fans wäre der Verein nicht das was er jetzt ist. Die Grundlagen liegen sehr weit zurück und sind heute präsenter denn je. Man müsste jedem die Hand schütteln, der seit Jahrzehnten für diesen Verein aktiv ist und diese Atmosphäre in der Stadt und Region verteilt.
Unionfux: Was für eine Frage… Soll ich wirklich noch mal näher drauf eingehen?
Icke: Kannst Du mit einfachen Worten Fischers Stamm-Taktik erklären?
Beecke: Intensive Laufbereitschaft, erstklassiges Zweikampfverhalten sowie eine hohe taktische Disziplin gepaart mit einer sehr geringen Fehlerquote in den fußballspezifischen Inhalten. Diese erfüllten Voraussetzung können jedes System spielen. Im Grunde sehr einfach und doch so schwer.
Unionfux: Aus einer sehr gut verschiebenden, disziplinierten und laufstarken Abwehr durch schnelles Umschaltspiel effiziente Konter setzen. Die drittwenigsten Gegentreffer sichern unseren Erfolg. Allerdings: wenn wir das Spiel machen müssen, kriegen wir so unsere Probleme. Ich sag nur: Fürth…
Icke: Wird eines Tages Steffen Baumgart Urs Fischer ersetzen?
Beecke: Das wünschen wir uns alle, oder ? Dann muss Baume auch nicht mehr so viel pendeln.
Unionfux: Keine Ahnung. Dazu müsste Baumgart erstmal frei sein, wenn Urs Fischer uns irgendwann mal verlässt. Und warum sollte Baumgart der richtige Trainer für uns sein? Weil er mal zwei Jahre bei uns gespielt hat? Baumgart macht seine Sache bisher ganz gut, aber wer kann schon in die Zukunft schauen? Der richtige Trainer nach Urs Fischer – das wird eine schwer lösbare Aufgabe.
Icke: Hat Union eine Gehaltsobergrenze? Wenn ja, wo mag diese liegen? In etwa...
Beecke: Es gibt keine Grenzen. Das hoffe ich jedenfalls. Wir würden uns sonst einer möglichen Chance berauben einen Spieler zu bekommen, der uns Ergebnis sichert.
Unionfux: Gehaltstechnisch wird bei uns sicher nicht auf die Tube gedrückt, woanders besser gezahlt. An eine Gehaltsobergrenze glaube ich nicht, man passt aber sicher auf, dass das Gehaltsgefüge weitgehend harmonisch bleibt. Was nicht heißt, dass es da nicht Ausnahmen von der Regel gibt. Schätzungen kann ich mir sparen, die würde ich sowieso nur ins Blaue machen…
Icke: Warum holt Union eigentlich (fast) nie ehemalige Spieler zurück? Gibt es da eine Philosophie?
Beecke: Aus meiner Sicht sollte es keine Politik oder Philosophie dazu geben. Wichtig ist, was das Gesamtpaket des Spielers kann. An erster Stelle steht die sportliche Leistung. Passt die Leistung zur geplanten Leistungsstärke des Kaders wird der Spieler auch verpflichtet. Alles andere wäre unprofessionell.
Unionfux: Du meinst, wie z. B. bei Bayern ehemalige Spieler ins Management und darüber hinaus eingebunden werden und bei uns kaum? Naja… Placzek hat mal bei uns gespielt und Hofschneider und Bönig. Beecke ja auch. Darüber hinaus hat Zingler gerade in einem Interview angemerkt: Fußballkompetenz gehört auf den Rasen und nicht ins Büro. Oder redest du von Rückholaktionen für die Mannschaft? Die gab es ja auch schon, siehe Polter. Für beides gilt: wenn es sich wirklich anbietet – warum nicht? Aber nicht auf Krampf.
Icke: Was macht Hertha eigentlich so viele Jahre falsch? Warum bekommen sie - trotz hunderter Millionen Zuschüsse - kein Bein auf die Erde? Gibt es einen Kardinalfehler?
Beecke: Hertha ist ein sehr egozentrischer Verein. Die Leute nehmen sich alle viel zu ernst. Dadurch entwickelt sich eine „jeder macht seins“ Mentalität. Ich denke, der Kopf ganz oben ist das Problem. Sollte dort oben endlich professionelle Arbeit einziehen, wird es der Hertha auch wieder besser gehen. Ansonsten eher nicht.
Unionfux: Bei Hertha ist man sich nicht einig, dazu kommt die Großmannssucht. Anstatt erstmal die Hausaufgaben zu machen, phantasiert man vom Big City Club etc. Gerade sind sie dem Abstieg knapp von der Schippe gesprungen, mal sehen, ob sie das nutzen können.
Icke: Würdest Du Dir zutrauen, Hertha wieder auf Vordermann zu bringen?
Beecke: Mit einem guten Team kann man auch diesen Verein auf Vordermann bringen. Die Frage stellt sich aber für mich nicht. 24/7 ist nicht mein Lebensplan und ein Charlottenburger werde ich sowieso nicht mehr.
Unionfux: Nein. Ich bezweifle aber auch, dass sie mich fragen.
Icke: Ist der Kader von Union zu groß? Wie viele Spieler brauchen wir für unsere "3 Hochzeiten"?
Beecke: Wichtig ist die Qualität des Kaders. Natürlich sollte man nicht 30 Spieler jeden Tag im Training haben. Es wird darauf geachtet, dass der Trainer eine qualitativ hochwertige Mannschaft für die tägliche Arbeit zur Verfügung hat. Da es immer wieder Spieler gibt die ausgeliehen werden müssen, ergibt sich von selbst. So behält man eine gewisse Flexibilität in den Transferperioden. Zum Anfang wirkt daher, der Kader immer etwas größer
Unionfux: Das müssen die Verantwortlichen beurteilen. Die Belastung wird beträchtlich sein, soviel ist klar. Zu groß ist der Kader dann, wenn, wie in der Vergangenheit, ungefähr zehn Spieler im Grunde kaum spielen. Wenn die Belastung jedoch aufgrund der Kadergröße verteilt werden kann, dann ist das was anderes. Ich rechne wieder mit über 30 Spielern.
Icke: Wäre es jetzt sinnvoll, wieder über eine II. Männer nachzudenken?
Beecke: Kann ich nicht beantworten.
Unionfux: Man hätte sie seinerzeit nicht auflösen dürfen, sie jetzt wieder aus dem Boden zu stampfen, wird schwer. Um sinnvoll zu sein, müsste man ja mindestens Regionalliga spielen. Wenn es eine vernünftige Möglichkeit gibt (wie z. B. in Frankfurt), dann ja.
Icke: Wir bauen gerade ein neues Nachwuchsleistungszentrum und investieren richtig dafür. Der Senat bezuschusst das Projekt sogar. Schaut man zurück, wie viele Spieler den Sprung von den Junioren in die 1. Männer schafften, ist das sehr mau. Warum klappt das in anderen Vereinen besser und rechnet sich so ein Projekt für uns - Union - überhaupt?
Beecke: Wenn es keinen Spieler aus dem Nachwuchsbereich gibt, der den Weg in den Profi Fußball des Vereins schafft, dann sollte man die Qualität der Trainingsinhalte überprüfen. Es sollte immer möglich sein, alle zwei Jahre einen Spieler bei den Profis zu implementieren. Aus meiner Sicht ist jede Investitionen in dieses Projekt absolut sinnvoll.
Unionfux: In welchen Vereinen klappt es besser? In Vereinen, die seit vielen Jahren schon Bundesliga spielen und über ein ganz anderes Budget verfügen, sich demzufolge schon lange ein aufwendiges NLZ leisten können? Da kommt schon mal der eine oder andere Spieler durch, aber so viele sind es nun auch wieder nicht. Der Sprung von der U19 bis in die Bundesliga ist immens. Selbst von den Mannschaften, die die U19-Meisterschaften gewonnen haben, schaffen es letztlich nicht viele. Bei uns wird es noch einige Jahre dauern und auch dann kann es sein, dass die Talente woanders hingehen… Ob es sich rechnen wird? Ich hoffe es. Eine gewaltige Menge an Unwägbarkeiten macht die erfolgreiche Nachwuchsarbeit, bei der am Ende gute Spieler herauskommen, extrem schwierig. Wenn ich das Rezept in der Tasche hätte, wie man Superfußballer backt…
Icke: Würde es Sinn machen, sich in Berlin einen Kooperationsverein (Lichtenberg 47 zum Beispiel) zu suchen, wo man junge Spieler "parkt"?
Beecke: Das ist aus meiner Sicht Blödsinn. Lichtenberg 47 spielt in einer Amateurliga. Dort werden wir keine Profis entwickeln.
Unionfux: Ja, warum nicht? Ich kenne die Bedingungen bei L47 nicht, aber das könnte schon funktionieren.
Icke: Angenommen, Du könntest Dir für die neue Saison zwei Spieler wünschen? Wer wäre das?
Beecke: Ich habe keinen Wunsch. Ich verlasse mich auf Oliver Ruhnert :-) !!
Unionfux: Konkrete Namen zu nennen macht hier wenig Sinn. Ich hätte gern einen guten offensiven Mittelfeldspieler und einen überdurchschnittlichen Keeper.
Icke: Glaubst Du, Ortega wechselt noch zu uns? Wäre er der "Überflieger" oder ist er viel zu sehr gehypt?
Beecke: Das ist mir im Grunde egal. Wir sind auf dieser Position sehr gut versorgt.
Unionfux: Gehypt werden Spieler ja mittlerweile schnell, natürlich auch Ortega, allein schon durch das Bayerninteresse. Aber fraglos ist das ein guter Torwart, der uns durchaus weiterhelfen könnte. Ob er kommt? Woher soll ich das wissen? Dazu fehlen mir leider die einfachsten Informationen: was er will, was wir wollen, was andere wollen, was wir können oder auch die anderen… Eines weiß ich: es gibt auch noch andere Keeper.
Icke: Werden wir Awoniyi und Becker halten können? Oder ist anderswo schlicht zu viel Geld im Spiel?
Beecke: Das werden wir sehen. Das entscheiden die Spieler und die Vereine die diese Spieler verpflichten wollen. Wenn der Preis stimmt, werden wir sie verkaufen.
Unionfux: Da gilt dasselbe wie bei Ortega: wer kann das sagen? Wenn richtige Knallerangebote, z.B. aus England, reinkommen, sind sie höchstwahrscheinlich weg und dann wird man andere Spieler verpflichten, wie in der Vergangenheit auch. Wir müssen und können jeden ersetzen. Wann haben wir eigentlich zuletzt einen Spieler gehalten, trotz guter Angebote? Toni Leistner, soweit ich mich erinnere – und da hat sich’s nicht gelohnt…
Icke: In welchem Mannschaftsteil muss sich Union noch verbessern?
Beecke: Die Frage ist gut, wir haben den fünften Platz erreicht. Wichtig ist aus meiner Sicht das das Personal die Qualität behält und entwicklungsfähige Spieler dazukommen.
Unionfux: Im spielgestalterischen Teil wohl am dringendsten und im Tor. Deswegen auch die Spielerwünsche. Ansonsten kann man immer Verstärkungen gebrauchen. Wir haben zwar schon eine Menge Stürmer, aber treffsicher ist nur Awoniyi einigermaßen. Ich freu mich auch über jeden guten Abwehrspieler, wie z.B. über Doekhi.
Icke: Gibt es einen Spieler bei Union, der das Zeug hat in Kürze - in seine A-Nationalmannschaft berufen zu werden?
Beecke: Gute Frage, die ich allerdings nicht beantworten kann. Ich bin auch ganz ehrlich, es interessiert mich nicht.
Unionfux: Da sind ja schon einige Nationalspieler. Weitere sehe ich im Moment nicht unbedingt.
Icke: Wo landet Union am Ende der kommenden Saison? Und wo im Europa- und DFB-Pokal?
Beecke: Unter den ersten zehn Mannschaften sehe ich uns sicher. Das sollte derzeitig unser Anspruch sein. Im DFB-Pokal ist immer alles möglich. Der Europapokal sollte uns ganz viel Spaß bringen und das Achtelfinale.
Unionfux: Da ich den endgültigen Kader noch nicht kenne, ist eine Voraussage nicht wirklich leicht. Wir halten die Klasse, relativ souverän, einstellig wäre schön und machbar. Bei den beiden anderen Wettbewerben: kommt ganz darauf an. Frag mich nochmal, wenn die Gegner feststehen, das ist bei Pokalwettbewerben ja nicht ganz unbedeutend, oder?
Vielen Dank an Euch beide, eine schöne Woche U.N.V.E.U.
25. Mai 2022: Überrascht uns Ruhnert mit Dries Mertens?

Icke: So nun sind auch die letzten wichtigen Entscheidungen passiert. Dresden - einer der letzten wenigen Fußball-Hochburgen im Osten - muss wieder in die 3. Liga. Und Hertha konnte sich in Hamburg doch noch retten. Damit hätten die wenigsten gerechnet. Zum ersten Mal überhaupt spielte Hertha wohl mit der zurzeit stärksten Mannschaft. Ohne auf das Alter der Spieler zu achten. Und das "Alt-Herren-Team" zog es durch. Seit langer Zeit mal wieder ein überzeugendes Spiel. Der Sieg in Hamburg wackelte kaum einmal. Boateng führte die Mannschaft an und spielte auch fast 90 Minuten durch. Das fehlte den Blauen bisher: Struktur, Erfahrung, Abgeklärtheit. Glückwunsch nach Charlottenburg und 2 schöne Derbys in Kürze...
Und die Dresdner? Die konnten einem leidtun. Bis zum 16er sah das alles gut aus. Da war Dresden auch über 90 Minuten die bessere Mannschaft - mit schier unglaublichen Chancen. Aber egal wie groß die Chance war, aus irgendeinem Grund auch immer, ging keine rein. Nicht einmal mit Glück. Leider entblödeten sich kurz vor Schluss wieder einige der sogenannten Fans und beschossen das Spielfeld mit Feuerwerk. Herzlichen Glückwunsch, ich befürchte das wird diesmal sechsstellig werden, was der Verein als Strafe zahlen muss.
Unsere Neuverpflichtungen geraten gerade ein wenig ins Stocken. Nichts Neues an dieser Front. Außer dem sehr gewagten Gerücht, wir hätten Kontakt mit Dries Mertens. Der inzwischen 35-Jährige - ehemalige Top-Stürmer aus Belgien - sollte auch in diesem Alter, für uns zu teuer sein. Leistungsmäßig hat er es sicherlich noch drauf. 427 Tore und Assists in 683 Spielen in Italien und Holland sprechen eine deutliche Sprache. Selbst in der aktuellen Saison hat er schon wieder 13 x geknipst und 2 Stück vorbereitet. Nur glaube ich eher nicht an einen Kontakt. Nächste Woche gibts bei uns einen kleinen Saison-Rückblick mit Beecke und dem Unionfux. Bis dahin Eisern Icke...
22. Mai 2022: Nico, bei Union musstest Du keine Fans animieren

Icke: Spannendes Pokalfinale mit uncoolem Ausgang. Man konnte gleich 2 Ex-Unioner auf dem grünen Rasen schauen. Wobei Nico Schlotterbeck generell hervorstach. Die Leipziger hatten eigentlich schon verloren, lagen 0:1 hinten und bekamen eine "Rote". Das ist eigentlich der Tod für jedes Team. Aber - sie kamen zurück und gewannen sogar noch, wenn auch "nur" per Elferschießen. Wo die Sympathien im Stadion lagen, war sehr leicht zu hören. Trotzdem muss man den Sachsen Respekt zollen, wieder zurück in die Spur gefunden zu haben.
Nico gab 120 Minuten Voll-Gas, kämpfte und grätschte wie ein Teufel. Schmunzeln musste ich nur, wie er mehrmals versuchte das Freiburger Publikum (ich sage bewusst nicht Fans) zu aktivieren. Genauso wie es Streich auch mehrmals machte. Lieber Nico, lieber Keven, das hättet Ihr bei Union nie machen müssen. Die Hoffnung auf eine Rückkehr von Keven Schlotterbeck nach Köpenick ist nicht mehr sehr groß. Wahrscheinlich passt das Ablöse-Paket nicht oder er hat schlichtweg ganz andere Pläne.
Behrens und Michel haben es geschafft, zum 2.Mal in dieser Saison holte ein Unioner - in diesem Fall ein Duo - das "Tor des Monats". Davor war es Voglsammers coole Bogenlampe gewesen. Am Dienstag sehen wir dann, ob es weiter Derbys in der 1.Bundesliga geben wird. Für Hertha geht es um Alles. Auch wenn einige sagen, ein Neuanfang würde den Blauen helfen, er würde aber auch enorm viel Geld kosten und sie weiter zurückwerfen. Darüber hinaus ist ein Neuanfang nur sinnvoll, wenn er auch in der Führungs-Ebene passiert. Ich wünsche den Charlottenburger Glück. In Sachen Ortega und Baumgartl gibt es aktuell nichts Neues. Beide Fälle sehen nach wie vor sehr gut aus. Und Gott sei Dank auch keine Neuigkeiten in Sachen Awoniyi und Becker und das ist auch gut so. Eisern Icke 🙂...
20. Mai 2022: Große Ente

Icke: Schade, Pieper hat nicht geklappt, er geht nach Bremen. Was immer er auch da will. Oder zahlt etwa Bremen ein höheres Gehalt, als wir dafür bereit waren? Das könnte ich mir fast schon vorstellen. Pieper wurde durch das Interesse von Bayern und dem BVB gehypt. Und wahrscheinlich wurden da schon die Konditionen versaut. Wenn es so war, gut dass Ruhnert nicht jeden Unsinn mitmacht. Ansonsten gibt es wohl keinen vernünftigen Grund nach Bremen zu wechseln. Die Bremer wackeln nämlich auch finanziell. Genau deshalb wird gemunkelt, dass einer ihrer 2 Top-Torjäger noch verkauft werden muss. Schwamm drüber. Doekhi-Knoche-Heintz, dahinter Jaeckel und wahrscheinlich noch Baumgartl, damit können wir gut leben.
Die letzten 2 Abende waren bei mir mit Fußball ausgefüllt. Und bei der Eintracht habe ich es nicht bereut. Das waren 90 Minuten spannender Fußball. Mit Happy End. Und zumindest die Fans - erinnern mich so ein bisschen an Union. Die sind genau verrückt. Herzlichen Glückwunsch nach Frankfurt! Das hat allen Spaß gemacht.
Und gestern Abend? Ein müder Kick. Sehr müde. Ganze 6 Torschüsse hat der Big-City-Club geschafft. Das war Niveauarm und langweilig. Die Hamburger haben verdient gewonnen. So klar muss man das sagen. In allen Statistiken (Ballbesitz, Chancen, Schüsse usw.) lagen die Norddeutschen vorn. Man kann sagen, die Offensive fand bei Hertha (fast) nicht statt. Wollschläger - einen U19-Spieler mit Gardemaß - in so einem wichtigen Spiel zu testen? Hätte ich Magath vorhersagen können, das geht in die Hose. Zur Halbzeit korrigierte er seinen Fauxpas und wechselte Jovetic ein. Und schon wurde es spürbar besser. Nur muss natürlich an so einem Tag - in so einem Spiel - die ganze Mannschaft brennen. Die Fans übrigens auch. Pustekuchen, der HSV hatte mit seinen 20.000 Fans ein Heimspiel und Hertha fehlte die Körpersprache. Wahrscheinlich hätte ein Boateng für 30-45 Minuten das zumindest lindern können. Er schmorte genauso wie Darida (einem zweiten möglichen Ideengeber) 90 Minuten auf der Bank. Nun muss Hertha am Montag in Hamburg mit 2 Toren Unterschied gewinnen. Kann ich fast nicht glauben...
In den letzten Tagen erreichten mich mehrere Anrufe und immer zum gleichen Thema: "Jürgen, ist da was dran, dass wir ein neues Stadion bauen"? Mit 2 Leuten aus dem Verein an exponierten Stellen habe ich gesprochen, es ist - wie zu vermuten war - eine große "Ente"! Da ist nichts dran, zumal sich per se schon vorab die Frage stellt, wohin denn eigentlich? Das Stadion-Team Zingler/Thieme ist gerade dabei - eine umfangreiche Verlautbarung zum Thema in Richtung Anfang Sommer vorzubereiten. Da hören wir also in einigen Wochen Ausführliches. Natürlich stellt sich die Frage, wer solche Gerüchte in den Umlauf bringt? Das übersteigt auch mein Vorstellungsvermögen erheblich. Und wer in der Männerarmen-Fußballzeit schon immer einmal Frauenfußball sehen wollte - am kommenden Sonntag (22.5.) erwarten die Eisernen Ladies das Team von Eintracht Leipzig-Süd auf dem Fritz-Lesch-Sportplatz. Der Ball rollt ab 14 Uhr letztmalig in dieser Regionalliga-Saison. Unsere Mädels sind seit 10 Spielen (!) ungeschlagen und das soll auch so bleiben.
Der Verein meldete Verzögerungen beim Vergaberecht des neu zubauenden Nachwuchszentrums. Das klingt ein wenig nach ... Behörden. Statt im Dezember, begannen die Arbeiten nun erst vor Kurzem. Gesamtfertigstellungstermin ist jetzt der Herbst 2023. Dann hat Union einen weiteren "Bau- Stein" gesetzt. Die Maxime, seit Dirk Zingler bei uns regiert, heißt Steine und Beine. Und der Erfolg gibt ihm Recht. Eine gute Infrastruktur, ein modernes Nachwuchsleistungszentrum, ein moderner V.I.P.-Bereich, ein modernes Stadion, eine funktionierende Fan-Base, breit aufgestellte Sponsoren, Top-Trainingsmöglichkeiten, fähiges Personal in den eigenen Reihen, unerlässlich wichtige Traditionspflege ... das sind - neben dem sportlichen Bereich - ALLES Eck-Pfeiler, die zu einem modernen und erfolgreichen Verein im Jahr 2022 gehören. Wer da seine Hausaufgaben (auch vor über 10 Jahren) nicht gemacht hat, der spürt jetzt die Auswirkungen. Man schaue sich nur die 3. Liga an. Die quillt fast über vor alten Traditions-Vereinen.
Unser Mannschaft einen tollen Urlaub und unserem Manager weiterhin ein glückliches Händchen 🙂! Eisern Icke
18. Mai 2022: Überblick Transfers und Gerüchte

Icke: Nun wurde es auch offiziell bestätigt, Leweling ist fest verpflichtet. Wie immer gibt es keine Aussage über die Höhe der Ablöse, man kann aber wohl von knapp 4 Mio. Euro ausgehen. Herzlich willkommen. Nun aber muss Ruhnert in der Offensive auch noch ein wenig "abspecken". Ujah und Abdullahi haben uns schon verlassen. Aber stand jetzt haben wir mit Becker, Awoniyi, Michel, Voglsammer, Behrens, Leweling, Dehl, Endo, Haraguchi, Öztunali, Dajaku, Maciejewski, Wscolek und Haberer immer noch 14 (!) Spieler, die im Sturm und im offensiven Mittelfeld zu Hause sind. Das sind einfach mal 4-5 Spieler zu viel, die dann als Konsequenz auch kaum Einsatz-Chancen hätten. Das ist noch eine Menge Arbeit, so man keinen Ärger im (übergroßen) Kader haben möchte.
Auch bei Ortega und Pieper scheint vieles auf eine baldige Veröffentlichung der Verpflichtungen hinzudeuten. Vor ein paar Tagen schrieb ich, dass ich einzig die Verabschiedung von Oczipka nicht ganz verstehe. Vor allem eben nicht von der Leistung betrachtet. Nun mehren sich erste Stimmen, das sei ja alles noch nicht 100%ig. Wenn dann Puchacz nun doch in der Türkei bleiben möchte, könnte Oczipka wieder aufschlagen? Das Kuddelmuddel gefällt mir nicht wirklich. Zumal ich glaube, dass es auch an dem sehr gut dotierten Vertrag von Oczipka lag. Egal, irgendwann wird auch dieses Thema entknotet werden. Ganz mies sieht es aktuell mit einer Kyereh-Verpflichtung aus. Hier läuft uns wohl gerade Freiburg den Rang ab. Sehr schade, das war - vor allem nach den gezeigten Leistungen gegen uns im Pokal - mein Lieblingstransfer. Wird wohl nichts. Martel dürfte sich ebenso erledigt haben, weil wir wohl in der Abwehr voll sind. Der endgültige Vollzug für Baumgartl fehlt aber auch noch. Obwohl sich Ruhnert vor ein paar Tagen verplappert hatte, so er Baumgartl eigentlich schon zusagte.
Einige Abgänge sind da wohl auch von möglichen Zugängen abhängig. Kommt zum Beispiel Ortega, müsste Rönnow gehen, weil er für eine Nr. 2 einfach zu gut ist. Dazu wird gemunkelt, Luthe möchte in der MLS (USA Liga) spielen. Das würde im schlimmsten Fall heißen, wir bräuchten neben Ortega und Moser einen neuen Keeper für den Kader. Mit 3 Torwächtern muss man wohl in die Saison gehen, zumal wir auf 3 Hochzeiten parallel tanzen.
Als weitere Gerüchte sind unterwegs: Krauß, Pantovic, Veljkovic, Atik und Duksch. Sie sind aber weiter nach hinten gerutscht, weil eben andere - wie Doekhi - wie Phönix aus der Asche erschienen. Und das ist auch gut so. Eventuell erwartet uns aber auch noch eine dicke Überraschung, wohl eine der "Marke Kruse". Wir sind gerade am Recherchieren, weil eben in NRW Gerüchte kursieren, die wie eine Bombe einschlagen könnten. Sollten sich diese bestätigen, so scheuen wir uns nicht, diese auch mit Euch zu teilen... Eisern Icke.
15. Mai 2022: SCHALALALALA

Icke: Gibts ein Wort für diese Sensation? Mir fällt keins ein, was auch nur annähernd passend wäre. Platz 5 in einer der stärksten Ligen der Welt. Europapokal mit extrem starken Spitzenteams Europas. Teams wie der FC Valencia, AS und Lazio Rom, Athletic Bilbao, Manchester und West Ham United warten auf den 1. FC Union Berlin. Ja ne, kein Scherz, wir haben es wirklich geschafft. Und wieder war ich vorher einen Tick skeptisch und wurde eines Besseren belehrt. Die Frage, die ansteht, wo führt das am Ende hin? Es gibt ja kaum noch Steigerungsmöglichkeiten. Was hier in Köpenick derzeit passiert, ja man kann es ohne zu übertreiben "historisch" nennen. Und wir sind dabei!
Zum Spiel gegen Bochum muss man gar nicht so viel sagen, Union hatte in der 1. Halbzeit die volle Kontrolle, um dann in Halbzeit 2 ein verteiltes Spiel zuzulassen. Michel wurde eingewechselt, hatte ein paar gute Szenen, um dann gleich wieder vom Platz zu gehen. Er stand kurz vor der Roten Karte. Und Awoniyi zeigte uns seine neue Seite - eiskalt versenkte er den 3:2-Siegtreffer kurz vor Schluss. Ich hoffe sehr Awoniyi und Becker (der sich verletzte) bleiben uns für Europa erhalten. Diese beiden sind die halbe "Miete" in der Offensive. Und mit den jetzt 5 Millionen mehr für den Europa-Cup gegenüber der "kleinen Europa-Teilnahme" müssen wir eventuell gar nicht mehr verkaufen. Denn der Europa-Pokal bringt ja auch einige Taler in unsere Kasse. Umso länger, umso mehr...
Schön auch zu hören, dass Baumgartl ein weiteres Jahr ausgeliehen wird. Das ist menschlich (wg. seiner Krankheit) und sportlich eine prima Entscheidung. Nun haben wir für die Abteilung Abwehr Knoche, Heintz, Jaeckel, Baumgartl fix, Doekhi mit großer Wahrscheinlichkeit und Pieper wahrscheinlich auch. Dahinter noch Junior Bruns. Ich würde sagen, das reicht. Leider ist da kein Platz mehr für Keven Schlotterbeck. Den hätte ich gern wieder hier begrüßt.
Bei den bislang feststehenden Abgängen war ich über Oczipka erstaunt. Für mich oft einer der besten Spieler, wenn er auf dem Platz stand. Absolut zuverlässig. Die Begründung kann eigentlich nur darin liegen, dass wir ab sofort auf Puchacz setzen. Nun - wir haben ihn 1 Jahr nicht gesehen. Wenn er sich einen Tick verbessert hat, große Klasse. Im Geheimen und ohne es laut zu sagen, hatte ich ja ein bisschen damit spekuliert, N. Schulz aus Dortmund bald bei uns zu sehen. Ja ich weiß, was er dort verdient. Man hätte eventuell einen Kompromiss finden können, Kruse kam ja schlussendlich auch zu uns. Egal, ein Traum, nicht mehr. Wer gestern beim Bielefelder Spiel den Ortega sah, der hat mit Sicherheit auch das Gleiche gedacht wie ich - wenn Du so einen Keeper im Tor hast, dann gewinnst du ein paar Spiele mehr. Ich denke zwar immer noch, dass Ortega zu einem Spitzenverein wechselt, aber wenn die alle schlafen und wir ihn bezahlen können, dann wären wir der Sieger... Coole und lange Party gestern Abend am Stadion. Ich hatte beim Dämmern mal kurz nachgeschaut, war alles noch voll...
So - Sensation erledigt... jetzt gehts ans Zusammenbasteln des neuen Kaders. Macht auch Spaß... den Spielern einen schönen Urlaub ... U.N.V.E.U. !
13. Mai 2022: Fluggemeinschaft mit Becker zur Nationalmannschaft Suriname

Icke: Danilho Doekhi soll jetzt der neue Innenverteidiger (neben Pieper) werden. Melden zumindest holländische Medien. Und bezeichnen Union als Kandidat Nr.1. Danilho spielt in Holland, genauer in Arnheim. Diese gehören, zumindest dem Marktwert nach, zu den Top 5 in Holland.
In der Tabelle liegt Arnheim auf Platz 6 und bleibt wohl auch da. Wer mit 23 Jahren bei einem stabilen und etablierten holländischem Erstligaverein schon Kapitän ist, der muss etwas richtig machen, fußballerisch und charakterlich. Kein Wunder, der 1,90-Meter große Spieler kann sich die Vereine fast aussuchen. Natürlich auch, weil er ablösefrei ist.
Härtester Konkurrent beim Spieler sind wohl noch die Rangers mit ihrem holländischen Trainer van Bronckhorst. Wir dagegen punkten mit Becker, der inzwischen für Suriname spielt. Auch Doekhi hat einen familiären Hintergrund aus Suriname und besitzt - neben dem holländischen Pass - auch den aus Suriname. So können sie später bei Fahrten zur Nationalmannschaft eine Flug-Gemeinschaft bilden.
Das sieht alles ganz gut und vor allem ziemlich weit verhandelt aus. Doekhi spielte übrigens von der U18 durchgehend bis zur U21 für Holland. Mit 17 Jahren wechselte er in die Ajax-Nachwuchs-Akademie. Zwei Jahre verbrachte er für Ajax in deren U19. Das hat ihm in seiner Ausbildungs-Phase ganz sicher geholfen.
Und nun aber - fertig machen für Bochum! Fertig machen zum Feiern. Völlig egal, wie das Spiel gegen Bochum ausgeht, wir feiern eine tolle Saison, eine tolle Mannschaft, den besten Verein der Welt und dessen coole Crew! Eisern Icke
12. Mai 2022: "Alter Schwede" - Ruhnert macht ernst - Leweling und Pieper kommen!

Icke: Verschiedenste Medien berichteten, dass sich die Verpflichtungen von Leweling und Pieper verdichten. Beide sollen zeitnah bei Union unterschreiben. Nach Seguin und Haberer nun diese 2. Das ist - für die Möglichkeiten Unions - nun schon außergewöhnlich. Denn Leweling und Pieper sind keine Schnäppchen.
Der 21-Jährige Leweling kommt aus Fürth. Seine Ablöse wird um die 4 Mio. liegen. Er ist deutscher U21-Nationalspieler. Spielt meist hängender Stürmer. In dieser Saison machte er bereits 32 Spiele im Oberhaus, schoss 5 Tore und bereitete 2 weitere vor. Er besitzt zwar nicht die "beckersche Geschwindigkeit", hat aber trotzdem einen dynamischen Antritt. 1 zu 1 - Situationen scheut er nicht. An ihm war die halbe Bundesliga interessiert. Von Gladbach, Wolfsburg, Hoffenheim, Mainz, Frankfurt und Stuttgart weiß man um deren Werbung für den Spieler. Das er nun zu Union wechselt, ist schlichtweg sensationell. Und bei Pieper ist das nicht anders. Der ist zwar ablösefrei, aber er kategorisiert sich gehaltsmäßig sehr weit oben ein. Das hat auch mit den anderen Interessenten zu tun. An erster Stelle sei da Bayern München genannt. Neben den Bayern spricht man von Interesse von Dortmund, Chelsea, Mainz, Newcastle, Southampton und vielen anderen. Ich hatte schon nicht mehr daran geglaubt, dass wir bei Pieper Chancen haben. Da hat wohl das Gesamtpaket gestimmt. Übrigens stand auch Pieper auf unserer "Union-Einkaufsliste". Bisher herrscht dort eine 90-Prozentige Trefferquote.
Pieper spielt schon die 2. Saison ganz stark in der Bundesliga. Und hat mit 7 Mio. schon einen sehr ordentlichen Marktwert. Da er aber auch erst gerade 24 Jahre alt geworden ist, verspricht er - noch weitere Leistungs-Steigerungen. Das könnte, gerade in seinem Fall, bis in die Nationalmannschaft führen. Denn auch Körpergröße (1,92) und Antrittsschnelligkeit passen. Für mich ist Pieper die noch größere Überraschung. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit könnte er bei Bayern oder Chelsea eine ganze Ecke mehr an Geld kassieren, als er bei bekommt. Dafür ist er bei uns Stammspieler und kann sich auch international beweisen. Dazu kommt - eine wohl einzigartige Fan-Szene und Entscheider, die wissen was sie tun.
Seguin - Haberer - Leweling - Pieper - Jeder dieser Transfers ist auch mein Wunsch-Transfer. Wenn das so weitergeht, wird sich Union aber ganz wesentlich verstärken. Wir müssen nur aufpassen, dass wir im Sturm nicht beide Center verlieren. Becker und Awoniyi zusammen als Abgang hinzunehmen, wäre schon komplizierter. Mal schauen, vielleicht bleiben uns beide ja noch 1 Jahr erhalten, dazu müsste Becker allerdings verlängern, sonst wäre er im nächsten Jahr ablösefrei. Im Tor, in der Abwehr und im Mittelfeld - sehen wir schon ganz gut aus. Es wird noch 1 Verteidiger kommen und im Mittelfeld sind wir eigentlich schon überbesetzt. Der Sturm ist noch ein wenig offen, eben weil wir nicht wissen, wer und ob noch jemand geht.
Nun steht aber erst noch Bochum an. Und ganz ehrlich, ich bin geneigt zu sagen, mir ist es fast egal, in welchem internationalen Cup wir spielen. Aber das kleine Wörtchen "fast" heißt in diesem Fall, im Europa-Pokal verdienen wir wohl einige Millionen mehr. Also auf gehts, lasst uns Bochum schlagen und Party machen! Eisern Icke
10. Mai 2022: Haberer kommt aus Freiburg

Icke: Wir hatten die Einkaufsliste von Union schon vor vielen Wochen präsentiert. Die Nr. 1 - Seguin - wurde verpflichtet. Die Nr. 2 - Petersen - hat nicht geklappt, er hat in Freiburg verlängert. Als Nr. 3 stand Haberer auf der Liste und Union hat es gestern bestätigt. Die Verpflichtung der ablösefreien "8" ist in trockenen Tüchern. Und das obwohl knapp ein halbes Dutzend Vereine hinter ihm her waren.
Wer ist Yanik Haberer? Geboren ist er im Allgäu, also ein waschechter Bayer. Er ist gerade 28 Jahre alt geworden und hat mit 1,86 Meter Gardemaß. Im zentralen Mittelfeld - auf der "8" fühlt er sich am wohlsten. Er kann aber offensiv alle Positionen spielen. Selbst als Mittelstürmer hat er schon 27 Spiele gemacht und dabei immerhin 6 Tore und 1 Assist vorzuweisen. In der ersten Bundesliga spielte er bislang 157 x. Dabei erzielte er 11 Tore und bereitete 14 Tore vor. 22 Nachwuchsländerspiele (U19-U21) hat er für Deutschland absolviert. Einige davon auch für Unterhaching, denn er ist erst mit 20 Jahren zu einem größeren Club (Hoppenheim) gewechselt.
Ab 2016 spielte er dann für Freiburg. Lange war er Stammspieler und Ideengeber dort. Zuletzt hatte er zwar mit 25 Bundesligaspielen auch viele Einsätze, stand aber nur in jedem 5.Spiel in der Startelf. Gut für uns, sonst würde er wahrscheinlich in Freiburg bleiben. Bei uns ist ihm ein Stammplatz zuzutrauen, er wird Prömel ersetzen. Technisch ist Haberer noch einen Tick stärker als Prömel, ob er auch diese Torgefährlichkeit ausstrahlen kann und den gleichen kämpferischen Einsatz an den Tag legt, wird sich zeigen. Ich bin da sehr optimistisch!
Da wir ja nun schon wieder europäisch spielen, werden wir auch darauf achten müssen, dass unser Kader auch qualitativ verbessert wird. Das heißt auch, wir müssen 2 Innenverteidiger verpflichten (weil u.a. Baumgartl erst einmal ein Abgang ist). Wie schon einmal erwähnt, dürfte der ablösefreie Pieper aus Bielefeld für uns trotzdem zu teuer werden. Etliche viel größere Vereine haben ihn im Visier. Der ablösefreie serbische Nationalspieler Veljkovic aus Bremen ist für mich der Favorit Nummer eins. Genauso stark oder sogar noch einen Tick besser sind Baumgartl und Keven Schlotterbeck. Aber beide kosten Ablöse. Im Fall Baumgartl wohl 3 bis 3,5 Mio., was sich wohl für seine Klasse rechnet, ja fast schon ein Schnäppchen darstellt. Was genau Freiburg für Keven haben möchte, weiß keiner so genau. Wahrscheinlich wollen die ihn gar nicht abgeben. Denn Freiburg spielt auch europäisch und braucht genauso wie wir - eine qualitative Breite. Schauen wir mal, was Ruhnert hier rausholen kann. Eisern Icke
9. Mai 2022: Am Ende Platz 5 für Union?

Icke: Damit hätte ich nicht gerechnet. Ein sattes und sicheres 4:1 IN FREIBURG. Überzeugend ab der 1. Minute. Und auch wenn unsere Abteilung Attacke überall gelobt wurde, hat doch wieder die Defensive das Spiel gewonnen. Und das, obwohl wir mit Heintz, Baumgartl und Rönnow gleich 3 Ausfälle hatten. Ryerson, der diesmal in der 3er-Kette Innenverteidiger spielte, ist ein Phänomen. Der spielt ja eigentlich auf der rechten Außenbahn, hat aber auch schon auf der linken Bahn gute Spiele gemacht, wie auch im defensiven und zentralen Mittelfeld.
Und nun stellt ihn Fischer ihn in die Abwehr und er spielt so, als hätte er nie eine andere Position beackert. Das ist stark. Luthe, der den verletzten Rönnow vertrat, ebenfalls ganz sicher. Und der Rest ist ein kleines Märchen, nach 41 Minuten steht es 3:0 für uns. Da brannte dann nichts mehr an, obwohl sich in der 2. Halbzeit - besonders dem Ende entgegen - ein verteiltes Spiel entwickelte.
Spieler des Tages war ganz klar Becker, nicht nur wegen seines tollen Tores. Das Trimmel-Tor bereitete er ja auch noch vor. Und immer wieder zog er mit seinen schnellen Sprints an und sorgte damit für Entlastung. Und vergesse mir bitte keiner Khedira. Was der für Löcher stopfte, war irre. Kaum einer sah das, weil es unspektakulär aussieht. Aber unzählige Male stand Khedira genau dort, wo der Ball hinkam. Das nennt man - gutes Stellungsspiel. Einen Glanzpunkt setzte dann noch der eingewechselte Schäfer mit dem 4. Tor. Er narrte ganz allein die komplette Freiburger Abwehr und schoss trocken ein. Das kannst du nur so hinbekommen, wenn du eine ganz feine Technik besitzt. Hat er! Auf Schäfer können wir uns in der kommenden Saison freuen. Der hat noch sehr viel Potential!
Apropos, kommende Saison, wo soll es denn hingehen? Wenn ich ganz ehrlich bin, in dieser komfortablen Situation, in der wir uns befinden, ist mir das fast egal. Für Platz 6 und den Europapokal gibt es mehr Geld und die Gegner sind wohl mehrheitlich spannender. Aber man fliegt auch leichter raus. Unsere diesjährige Conference League lässt unsere Chancen auf eine 2. Runde wohl steigen. Egal, wir nehmen es, wie es kommt. Die Gefahr am Heimspiel gegen Bochum, alle Welt diskutiert nur noch über die Höhe unseres Sieges.
Ganz verrückt positiv kann es aber auch noch kommen. So Freiburg am letzten Spieltag in Leverkusen nicht gewinnt, was durchaus wahrscheinlich ist, können wir mit einem Sieg gegen Bochum dann noch auf Platz 5 rutschen. Wow, welche irre (Fußball-) Welt! Ich freue mich auf dieses Wochenende 🙂... Eisern Icke...
4. Mai 2022: Europa ist (fast) sicher

Icke: Samstag, 15.30 Uhr, in Freiburg - da wird es spannend! Einen fulminanten Endspurt haben wir uns selbst organisiert. Und wenn wir nicht gänzlich versagen, sprich die beiden letzten Spiele verlieren, so spielen wir jetzt schon europäisch. Platz 7 reicht auch dieses Jahr. Warum? Weil Freiburg und Leipzig das Pokalfinale spielen, beide aber wohl bereits international (Platz 1 bis 6) qualifiziert sind, also fast. Wir können uns selbst eine Niederlage in Freiburg erlauben, so wir das letzte Spiel gegen Bochum gewinnen. Hoffenheim liegt eben 5 Punkte hinter uns. Eine Niederlage in Freiburg und ein Unentschieden gegen Bochum reichen uns allerdings nicht, weil die Hoffenheimer das leicht bessere Torverhältnis haben. Es gibt noch mehrere Szenarien, realistisch ist aber, dass wir uns mit Köln um Platz 6 streiten. Gewinnt Köln seine beide Spiele, so bleiben wir auf Platz 7, so wir mindestens 2 Punkte aus den letzten 2 Spielen holen. Und spielen trotzdem nächstes Jahr europäisch.
Schauen wir mal, was uns da gelingt. Ich möchte vermuten, wir sehen in Freiburg gar nicht schlecht aus. Ein Gegner, der uns liegt, der das Spiel selbst machen muss. Wir können wieder alles eng machen und kontern. Das liegt uns. Mein Tipp: Wir gewinnen 2:1 in Freiburg. Und das letzte Spiel zu Hause gegen Bochum wird eine einzige Party!
Wenn dann die Saison vorbei ist, erwarten uns die Vollzugsmeldungen in Sachen Transfers. Die werden erst passieren, wenn alles gelaufen ist. Man möchte keine Unruhe in die Teams bringen. Das gilt vor allem bei uns. Weil wir sind (neben Freiburg) "Nordkorea"...
Ein Wechselspiel der besonderen Art gab es aktuell in der U19. Cheftrainer Andre Vilk hört auf und wird an anderer Stelle im Verein eingesetzt, Felix Kroos, der bisherige Co-Trainer bat schon am Montag um Vertragsauflösung. Dafür holte man Marco Grote. Zuletzt (bis Januar 2022) in der 1. Liga in Griechenland tätig. Er war aber auch schon Chef-Trainer in Osnabrück und U19-Trainer in Bremen. Da grummelt etwas im Hintergrund, hoffen wir mit Grote einen Top-Mann geholt zu haben. Seine Vita überzeugt erst einmal.
Seit gefühlten Ewigkeiten wird das Programmheft von Union jedes Jahr als das beste weit und breit deklariert. Wer noch ein bestimmtes Heft braucht, hier kann er es bestellen: https://www.vierc.de/produkt-kategorie/fcu-kiosk/stadionhefte/ ...
Vor kurzem ließ Freiburg aufhorchen. Sie verpflichten für die neue Saison Nationalspieler Ginter aus Gladbach. Wow! Zwar geben sie den kleinen Schlotti (an den BVB) ab, holen aber die wohl gleiche Qualität zurück ins Team. Es wird zwar gemunkelt - Ginter verzichte auf viel Geld, naja... irgendwo wird da wohl auch eine Verzichtsgrenze sein. Bei BMG verdiente er wohl 7 Mio. Euro pro Jahr. Das er jetzt - um in Freiburg spielen zu dürfen - auf 5 Millionen verzichtet, ne das glaube ich nicht! Zeigt aber trotzdem, die Breisgauer rangieren noch weit vor uns. Freiburg wir kommen! Eiserne Grüße!
1. Mai 2022: Wir brauchen diese Macher

Beecke: Leider konnte unsere Mannschaft in dem Spiel am Freitagabend nicht so auftrumpfen, wie wir es von ihr gewohnt sind. Wir haben es nicht geschafft, unsere hohe Intensität in das Spiel zu bekommen. Der Gegner war einfach dieses Momentum besser.
Die ersten 45 Minuten hatte ich in dieser Art und Weise von unserer Mannschaft auch lange nicht gesehen. D.h. jetzt nicht, dass wir ein schlechtes Spiel abgeliefert haben. Es heißt aber, dass es ein typisches Beispiel dafür war, dass wirklich in jedem Spiel immer alles abgerufen werden muss. Und immer von der ersten bis zur letzten Sekunde. Das gelingt uns in fast allen Spielen, gegen Greuther Fürth hatten wir in diesem Zusammenhang nicht unseren besten Tag.
Hinzukommt, dass wir wie viele andere Mannschaften auch, Probleme bekommen, ein Spiel kreativ und aktiv zu gestalten. Gerade wenn Mannschaften wie Greuther Fürth mit einer gleich lautenden Intensität zu Werke gehen. Dann entscheidet die spielerische Qualität, um solche Spiele zu steuern und unangenehme Mannschaften zu bezwingen.
Gleichzeitig muss man sagen, dass wir alles noch selbst in der Hand haben, Europa zu erreichen. Die Jungs werden in den letzten Spielen alles raushauen und die nötigen Punkte holen. Wenn wir es wieder schaffen, diese hohe Aktivität umzusetzen, haben wir alles selbst in der Hand.
Die Mannschaft und das Team drumherum machen so viel Spaß und werden auch zukünftig sehr viel Spaß machen. Manchmal kann ich es nicht richtig glauben, dass wir diese Performance in der Bundesliga abliefern. Unsere Hauptprotagonisten Trainer und Sportchef schaffen es, dieses gesamte Team so zu führen und in eine Einheit zu packen, dass wir die nächsten Jahre weiter Bundesligsfussball erleben dürfen.
Ich gehe somit davon aus, dass die vertraglichen Situationen dieser beiden wichtigsten Person nachhaltig geklärt sind. Sich derzeitig vorzustellen, das Urs Fischer und Oliver Ruhnert nicht mehr für uns tätig sind, ist nur sehr schwierig zu ertragen. Wir brauchen diese Macher, um auch in den nächsten Jahren eine wettbewerbsfähige Mannschaft zu sehen. Jetzt haben wir noch Freiburg und Bochum vor der Brust. In beiden Spielen haben wir sehr gute Chancen, jeweils drei Punkte abzuholen. Die Freiburger haben sicherlich auch ihre Ziele, doch gegen eine kompakte und konterstarke Union Mannschaft wird es nicht leicht für die Breisgauer. Und Bochum, die feiern schon seit Tagen im Bermudadreieck. Ich denke, gegen uns werden sie gedanklich dort immer noch schwimmen. Eisern !!!
27. April 2022: Martel als Zugang wäre der Hammer!

Icke: Kommt etwa Martel als Defensiv-Spezialist? Der 19-Jährige mit Gardemaß (1,88) und U21-Nationalspieler von Deutschland soll neu auf Ruhnerts Zettel stehen. Der Clou daran wäre, dass Top-Talent mit einem Marktwert von 2 Mio. € wäre ein Schnäppchen, der Restvertrag bei RB läuft nur noch 1 Jahr. Er ist auch mit 19 schon Stammspieler bei Austria Wien. An die Wiener wurde er für ein Jahr ausgeliehen. Seit 2018 machte er 107 Spiele. 79x spielte er im defensiven Mittelfeld und 28x als Innenverteidiger. Wir hätten also gleich 2 Positionen Top besetzt. Egal ob erst einmal als Backup oder schon zum Stamm gehörend. Das einzige zum Stirn-runzeln wäre seine Dosen-Vergangenheit, diese sollten wir aber einem sehr jungen Spieler nachsehen. Funktioniert ja bei Khedira auch ganz prima. Der junge Mann kann übrigens auch Tore. Immerhin 11 Tore und 8 Assists gelangen ihm seit 2018.
Und die anderen Gerüchte? Bei Pieper werden wir wohl keine Chance mehr haben, inzwischen ist Europas erste Garde an ihm dran. Die Chancen bei Veljkovic stehen wohl immer noch sehr gut. Mit Knoche, Heintz, Jaeckel, Veljkovic und Martel wäre die Innenverteidigung - so es dann so kommt - gut besetzt. Planen wir Martel mehr für das Mittelfeld, so könnte Kevin Schlotterbeck doch noch ein Thema werden. Ihn - das gebe ich gern zu - würde ich sehr gern wieder bei uns sehen. Er braucht auch keine Eingewöhnung, kennt alles und jeden und wir wüssten genau, was wir bekommen! Sollten wir Schlotterbeck und/oder Veljkovic und/oder Martel wirklich bekommen oder auch nur 2 der 3 Spieler, dann würden wir wahrscheinlich keine 3-3,5 Mio. für Baumgartl ausgeben. Eine Ablöse für den 19-Jährigen Martel würde sich wahrscheinlich schneller und höher amortisieren, wie eine von Baumgartl.
Und vorn? Ist alles abhängig vom Verbleib von Becker und Awoniyi. Kyereh könnte hier Becker ersetzen. Aber auch ohne einen Abgang im Sturm könnten wir Kyereh als hinter den Spitzen agierender Ideengeber gut gebrauchen. Duksch und Atik wären Optionen mit einem gewissen Risiko. Wie beide bei uns einschlagen (würden), weiß keiner so genau. Awoniyi zu ersetzen wird da schon schwieriger. Da müssten wir uns wohl im Ausland bedienen und auch ein wenig Geld in die Hand nehmen. Duksch zum Beispiel könnte Awoniyi nicht 1:1 ersetzen. Das Ganze mit Duksch ist sowieso mit einem Fragezeichen versehen, weil sich gerade Michel von Spiel zu Spiel immer besser macht. Aber auch Voglsammer und mit Abstrichen auch Behrens - gezeigt haben, mindestens als Einwechsler funktionieren sie gut bei uns. Es bleibt spannend!
Und das nächste Spiel? Kommt schon Freitag Abend. 20.30 Uhr unter Flutlicht. Schöner gehts nicht! Der Gegner Fürth ist vom Papier her - händelbar. Und genau das ist das Problem. Erst Recht nach unseren guten Leistungen in den letzten Bundesligaspielen. Kein Mensch erinnert sich mehr an eine Niederlage. Alle erwarten einen sicheren und klaren Sieg. Ich übrigens auch. Aber alle Fußballkenner wissen, genau diese Fußball-Konstellation geht auch gern mal schief. Also bitte Konzentration und Mut und dann beißen wir uns an der Spitze weiter fest. Eisern Icke
24. April 2022: Wir können auch (Spiele) drehen

Icke: Ohne jegliche Erwartungshaltung konnte man das 2. Spiel in Leipzig schauen. Und wieder waren wir in der 1. Halbzeit das klar bessere Team. Vier dicke Chancen hatte Union, Leipzig gar keine. Und dann der Schock, mit dem Wiederanpfiff gingen die Leipziger in Führung. Das kann man Pech nennen oder auch anders herum - effizient.
Union schüttelte sich kurz und es entwickelte sich jetzt ein verteiltes Spiel. In der 59. Minute bekam Gießelmann im Leipziger Strafraum einen bösen Schlag auf sein Knie. Sackte zusammen. Foul im Strafraum heißt laut Regelwerk Elfmeter. Schiri Schlager überprüfte diese Szene sogar. Es ist schlichtweg ein Skandal, hier wieder für Leipzig zu entscheiden. Warum Union diesen Elfer nicht bekam, wird für immer sein Geheimnis bleiben. Allerdings ist es schon auffällig, wie hier in (angeblich) strittigen Szenen immer wieder für das Groß-Kapital entschieden wird. Wenn einige Schiedsrichter "nur" schlecht wären, müsste das Pendel ja trotzdem in beide Seiten bewegbar sein.
Das Spiel blieb verteilt. Auch Leipzig hatte nun noch Chancen, Union aber ebenso. Bis zum Abschnitt der Minuten 86 - 89. Erst köpfte Michel mit eisernem Willen zum 1:1 ein. Dann legte wieder Michel mit unglaublicher Hackenablage auf Behrens ab, der zum 2:1 einschoss. Eine grandiose Leistung des Willens und der Moral. Der Leipzig-Trainer sagte dazu später, Union wollte den Sieg mehr. Recht hatte er. Aber die Hackenablage von Michel war der Höhepunkt. Warum? Jeder der mal Fußball gespielt hat, weiß - in der Szene hätten 99% aller Kicker selbst geschossen. Das hätte er gekonnt. Und durch sein Tor hatte er auch das Selbstbewusstsein dazu. In der Konstellation, 1 Minute vor Schluss noch den etwas besser platzierten Hintermann zu sehen, das ist schon phänomenal!
Egal wie viele Elfer-Entscheidungen noch gegen uns entschieden werden, wir können Spiele drehen. Trotzdem! Ein verdienter Sieg der Moral. Und wir stehen gefestigt auf Europapokalplatz 6. Nächsten Freitag empfangen wir den Tabellenletzten Fürth. So wir sie nicht unterschätzen und wieder eine konzentrierte Leistung abliefern, können wir sogar auf Platz 5 springen und Freiburg überholen. Denn die müssen in Hoffenheim antreten und haben dort noch lange nicht gewonnen.
Sehr interessant wird es dann am 33. Spieltag. Da fahren wir nach Freiburg. Wir haben die Grundlagen für ein spannendes Bundesliga-Finale gelegt. Nun gilt es, diese Chance zu nutzen. Wer hätte geglaubt, dass wir im dritten Bundesligajahr am Ende um Platz 5 spielen? Jetzt werde ich aber doch ein bisschen kribblig 🙂... Eisern!
21. April 2022: Da haben die Dosen auch noch unverschämtes Glück

Icke: Was für ein Fußballspiel. Leider mit Glück und Pech für die falschen Seiten entschieden. Union machte ein Bombenspiel. War noch stärker, als man sie erwarten durfte. Deswegen ging die 1:0-Führung zur Halbzeit auch in Ordnung.
Trimmel flankte von halbrechts durch den kompletten Strafraum der Leipziger, wo Becker stand und im vollen Lauf vollendete. Ein tolles Tor. Die Dosen hatten im Durchgang eins nur eine richtige Chance. Das sagt alles. Kompakt und organisiert standen die Köpenicker. Und immer wieder - durch ihre schnellen Stürmer - Stiche setzend.
In der 2. Halbzeit entwickelte sich ein verteiltes Spiel. Dann kam die 61. Minute. Nkunku schlich sich im Strafraum in ein Gewühl von seitlich-hinten heran, Jaeckel konnte ihn so niemals sehen und schon flog der Dosen-Stürmer theatralisch lang hin. Noch bevor ihn Jaeckel berühren konnte. Erst entschied der Schiedsrichter richtig, nämlich auf KEIN Strafstoß. Dann gab der Hasenfuß-Schiri dem Drängen der Leipziger nach, ging zum Video und zum Schrecken aller Berliner zeigte er auf den Punkt. OK, schaue ich nur die reine Szene an, könnte man einen Elfer geben. Aber eben nicht, wenn ich die Entstehung - Sekunden vorher auch betrachte. Das "Anschleichen" des Leipzigers mit dem zu frühen Fall war geplant und Absicht!
Aber auch das 1:1 haute Union nicht um. 4 Minuten vorher (57.) hätten Becker und Awoniyi übrigens schon alles klar machen können, sie stürmten im vollen Tempo zu zweit auf das Leipziger Tor zu. Kleine Ungenauigkeiten verhinderten den Einschlag. Schon da wäre dann Leipzig tot gewesen. Nun kam es anders. Als sich alle schon auf eine Verlängerung eingerichtet hatten, kam noch eine Flanke in den Union-Strafraum gesegelt. Und obwohl Forsberg 3 cm kleiner als Schäfer ist, sprang er wesentlich höher und köpfte ein. Sekunden vor Schluss, das war bitter und sehr glücklich für die Dosenballer.
Wobei man zugeben muss, Forsberg machte das schon prima. Das Fazit, Union machte 1,2 Fehler zu viel. Keine großen Fehler, aber in so einem Match entscheiden auch die kleinen Dinge. Jaeckel muss da im Strafraum cooler reagieren und Schäfer energischer zum Kopfball gehen. Beide sind aber noch jung, nächstes Jahr passiert ihnen das nicht mehr. Und Rönnow? Das war nach 9 Spielen ohne Niederlage - das erste Pflichtspiel, das Rönnow mit Union verlor. Der Keeper selbst stand aber hervorragend in seinem Kasten. Er strahlte Sicherheit aus. Und Union zeigte der Fußball-Welt - mit uns ist zu rechnen. Ein Qualitäts-Sprung ist mehr als offensichtlich. Am Sonntag geht es schon wieder an gleicher Stelle - gegen den gleichen Gegner. Eiserne Grüße in die Runde!
18. April 2022: Das Team hinter dem Team

Icke: Wo soll das noch hinführen? Köln sicher geschlagen, Hertha beherrscht und 4 Buden gemacht und Frankfurt sicher geschlagen. 9 Punkte gesammelt und 7 Tore gemacht. Die Bilanz der letzten 3 Spiele. Hätte wohl auch kaum einer sich getraut, das Szenario so zu prophezeien. Auch wenn jetzt mit Leipzig eine noch mal bessere Qualität wartet, wir müssen uns mitnichten verstecken und können mit breiter Brust in die Sachsen-Metropole reisen.
Unser Team strotzt vor Selbstbewusstsein. Ist defensiv so stabil, dass man Bücher über die Union-Defensive schreiben könnte und wenn dann vorn noch Becker und Awoniyi ins Laufen kommen, sprich ihre Schnelligkeit ausspielen können, dann wird es aktuell für (fast) jeden Gegner schwer, gegen uns zu bestehen. Auf gehts, den Dosen-Sportlern 6 Punkte geklaut!
Und was fällt noch auf? Wir haben jetzt schon in der 3. Saison hintereinander kaum Verletzungen und Ruhe im Kader. Da muss ein exzellentes Team dahinterstehen. Fischer hat 2 Co-Trainer (Hoffmann, Bönig) und einen Torwart-Trainer (Gspurning). Mit Krüger einen Athletiktrainer und Kuper ist Reha-Trainer.
Wittmann und Podsiadly sind verantwortlich für die Spielanalysen. Plachel und Gwinner (der Name sagt ja schon alles aus) sind die Team-Ärzte. Kuhlbrodt, Perschk, Kemna und Placzek sind die 4 Physios bei uns. Dazu noch Masseur Riedel, die überall bekannte Susi, als Mädchen für alles und Busfahrer Schäfer. Das Team hinter dem Team muss perfekt harmonieren und funktionieren. Sonst hätten wir - wie anderswo die Regel - Muskelverletzungen, Zerrungen, schlechte Laune und andere Dinge, die den Fußball stören. An dieser Stelle ein kräftiges "EISERN" an das Team hinter dem Team!
15. April 2022: ... und vorn netzte Texas ein
Icke: Osterpause, Feiertage und Ruhe vor dem "Sturm". Der Sturm heißt dann 2 Mal binnen 4 Tagen in Leipzig antreten. Und beides sind richtungsweisende Spiele. Einmal gehts um den Finaleinzug im Pokal und das andere sind 3 Punkte für Europa. Da möchte ich gern einmal Mäuschen spielen, mit welchen Worten Urs Fischer die Mannschaft auf das Mega-Doppel einstimmt. Bevor das aber passiert, haben wir am Sonntag noch ein Heimspiel gegen die Eintracht aus Frankfurt. Bei einem Wettanbieter gibt es eine Quote von 2,1, wenn Union gewinnt. Aber 3,6 für einen Frankfurter Sieg.
Ist das schon die neue Realität? Wir sind klarer Favorit gegen etablierte Bundesligaclubs, die gerade gegen Barcelona international (erfolgreich) spielten? OK, ich nehme das wohlwollend zur Kenntnis. Habe aber dazu meine eigene Meinung, die nicht völlig konform ist. Für mich wäre ein Punkt gegen starke Frankfurter schon ein Erfolg. Wir schweben gerade auf einer Erfolgswelle. Auch getragen durch das wirklich starke Spiel gegen die Hertha. Wir haben Ruhe im Verein. Leistungsträger wie Knoche, zollen uns gerade ihren Respekt, in dem sie bei uns verlängern. Alles prima, aber wir sollten nicht den Blick für die Realität verlieren. Wir sind noch lange nicht da, wo Frankfurt, Hoffenheim oder Freiburg sich befinden. Die haben einfach stärkere Kader und eine ganz andere Gehaltsstruktur als wir. Dass wir jetzt aus den nächsten 3 Pflichtspielen 9 Punkte holen, ist einfach nicht realistisch. Obwohl, cool wäre es schon 😉...
Übrigens stehen unsere kommenden 3 Gegner (2x Leipzig, 1x Frankfurt) komplett im Halbfinale des Europa-Pokals. Die Frankfurter dabei mit einem wohl historischen 3:2-Sieg in Barcelona. Und was machen die Katalanen? Sie heulen rum, weil so viele Frankfurter im Stadion waren. Mi, mi, mi... was ist bloß aus dem einst großem FC Barcelona geworden?
Im April vor 16 Jahren kickten wir noch in der 4. Liga. Die damals blutjungen Schulz und Ruprecht verteidigten vor Glinker. Tusche und Ex-Nationalspieler Heinrich kümmerten sich um den Spielaufbau (Schwanke hielt ihnen als 6er den Rücken frei) und vorn netzte Texas ein. In 27 Spielen knipste er 24x. Benyamina traf 15x, Tusche 8x, Kurbjuweit 6x. Zum Kader gehörten auch weitere klangvolle Namen wie Bergner, Persich, Bönig und Spork. War auch kein schlechter Fußball. Und man konnte jeden einzelnen Zuschauer (gefühlt) per Handschlag begrüßen. Das war wohl die Wiedergeburts-Saison von Union.
Den Kader stellte noch Beecke zusammen. Ab da an ging es mit Union aufwärts. Mal schneller, mal langsamer, aber immer in die eine Richtig. Da parallel auch der Verein kompetent geführt wurde, die Stadionfragen gelöst wurden, stehen wir jetzt da, wo wir stehen. Wohl in den Top-10 in Deutschland. Darauf trinke ich ein gefülltes Weinbrand-Oster-Ei 🙂! Allen Unionern frohe Ostern!
9. April 2022: Das war ein Klassenunterschied!

Icke: Wer noch immer irgendwelche Restzweifel hatte, sie sind beseitigt! So unglaublich souverän gewann Union das 3. Derby in dieser aktuellen Saison bei Hertha. Wenn Lothar Matthäus kommende Woche einen Mitgliedsantrag bei Union abgibt, es würde mich nicht wundern. Er geriet (als Kommentator bei Sky) regelrecht ins Schwärmen. Aber hatte er unrecht? Mitnichten!
Ab der ersten Minute übernahm Union das Kommando. Schon in der ersten Halbzeit mussten die Unioner sehr klar führen. Einzig Hertha-Keeper Lotka warf sich ihnen entgegen und war der beste Spieler bei Hertha. Diesen Keeper - mangels Perspektive - ziehen zu lassen, ist ein Fehler. Er brachte die Unioner reihenweise zur Verzweiflung.
Und bei Union? Alles wie immer, wenn sich das Team konzentriert. Eine klare Raumaufteilung. Aufopferungsvoller Kampf und mutige Angriffe ließen den Lothar dahinschmelzen. Aber eben auch alle Unioner im Stadion und zu Hause. Es war ein Fußballfest. Es machte Spaß - den Unionern mit ihrem klaren Plan von Fußball zu zuschauen. Aber bleiben wir bei den Kleinigkeiten, auf die vielleicht nicht jeder achtet.
Rönnow machte sein 9. Pflichtspiel bei Union und keins davon verlor der 1. FC Union. Der Kerl muss drin bleiben! Ganz souverän und toll mitspielend verlieh er der Union-Defensive Sicherheit. Es ist in der Tat erstaunlich, welche Qualität wir von der Bank holen können. Michel kommt rein und knipst wie ein alter Hase. Schäfer kommt rein, macht ein Bombenspiel und gibt eine Torvorlage. Oczipka hat die gleiche gute Qualität, wie Gießelmann auf links, der ebenso ein prima Spiel ablieferte.
Eins seiner besten Spiele lieferte Becker ab, immer auf Achse, immer mit Sprints die Herthaner abschüttelnd und er krönte seine Leistung mit einem Tor. Viel mehr geht nicht. Wenn Becker so weiterspielt, werden sich wohl auch bald die ersten großen Vereine für ihn interessieren. Apropos "interessieren" und "Abgänge"... hat irgendjemand Kruse, Friedrich, Andrich, Lenz oder Gikiewicz vermisst? Ich denke nicht. Das ist Fischers und Ruhnerts Werk. Wie die zwei es schaffen, alle Baustellen - immer wieder - zu kompensieren, das ist schon aller Ehren wert.
Funktioniert aber auch nur, wenn in der Gemeinschaft und im Verein alles passt. Und das tut es! Ein eisernes Grinsen in die Runde...
P.S. Was die Ostkurve bei Hertha nach dem Spiel mit ihren eigenen Spielern machte, dazu fehlen mir die Worte. Sie zwangen die dort stehenden Spieler ihre Trikots auszuziehen. Mittelstädt und Lotka, die danach vor das Sky-Mikro mussten, wirkten verschüchtert wie kleine Jungs. Das wird sicherlich helfen, die fehlenden Punkte für den Klassenerhalt zu sammeln... zumal - welche Idiotie - gerade Lotka sich wie ein ganzer Kerl Union entgegenstellte! Nun fehlt mir sogar das Mitleid für die Hertha-Fans.
7. April 2022: Weil wir sowieso gewinnen

Icke: Hi Beecke, wie endet das Derby bei Hertha?
Beecke: Wir gewinnen 2-0.
Icke: Welcher Keeper ist bei uns aktuell der Bessere?
Beecke: Rönnow
Icke: Was hälst Du vom Taiwo-Angebot (welches wahrscheinlich physisch noch gar nicht da ist) von der Insel?
Beecke: Wenn es diese Summe geben sollte, dann sollten wir sie annehmen und unseren Verein sanieren.
Icke: Ist Magath wirklich so ein harter Hund oder ist auch vieles eine Fabel?
Beecke: Im Fußball muss man topfit sein, ich denke das ist normal. Eine gewisse Härte hat jedes Training. Dieses Jammern über die Methoden zur Fitness sind eigentlich nicht zu ertragen.
Icke: Schaffen wir den 7. Platz in der Bundesliga?
Beecke: Wenn wir stabil bleiben und unsere Punkte holen, wird es reichen. Allerdings müssen die anderen Mannschaften auch mitspielen.
Icke: Holen wir den deutschen Pokal?
Beecke: Das wäre ein Traum. Die Chance ist auf jeden Fall vorhanden. Auch wenn unser Spiel bei den Balldosen eine riesige Herausforderung ist.
Icke: Steigt Hertha ab? Welches Szenario vermutest Du?
Beecke: Bei aller Rivalität hoffe ich, dass Hertha nicht absteigt. Es gibt allerdings Situationen, in denen ich denke, dass sie alles dafür tun, um abzusteigen.
Icke: Nenne uns bitte einen Spieler, den Du (für die nächste Saison) unbedingt holen würdest.
Beecke: Ich würde Baris Atik vom 1. FC Magdeburg verpflichten. Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass es ein Bundesligaspieler mit etwas mehr werden kann.
Icke: Hat Deutschland eine Chance Weltmeister zu werden?
Beecke: Bei dem Thema muss ich passen. Mich interessiert die Nationalmannschaft eher weniger. Der ganze Auftritt entspricht nicht meinen Interessen zum Fußball.
Icke: Ist es sinnvoll, für Baumgartl eine Ablöse (man sagt ca. 3,5 Mio.) zu bezahlen? Oder lieber doch einen ablösefreien Verteidiger holen?
Beecke: Schwierige Frage, ich würde mir den Markt anschauen und die Leistungsfähigkeit zu Baumgartl inklusive Preis verproben. Und Anschließend eine Entscheidung treffen.
Icke: Hast Du mit Axel Kruse (bezgl. des Derbys) eine Wette am Laufen?
Beecke: Nein. Die Wette wäre auch unfair. Weil wir sowieso gewinnen :-) Das weiß auch Axel.
Icke: Was möchtest Du unseren Unionern mit auf dem Weg geben? Was ist für Dich aktuell wichtig?
Beecke: Ich wünsche allen für die Zukunft wunderbare Fußballspiele mit unserem geliebten Verein. Wir sollten alle sehr dankbar sein in diesem merkwürdigen Zeiten, solch wunderbare Momente erleben zu dürfen. Bleibt alle eisern und gesund.
2. April 2022: Köln niedergekämpft, Knoche verlängert und macht ein Riesenspiel als Abwehrchef!

Icke: Wow das war ein richtiger Arbeitssieg. Köln wurde niedergekämpft. Nach ganz alter Union-Manier. Und genau deshalb passt der Trainer auch so gut hier her. Er impft der Mannschaft ein, dass zuallererst die Defensive stehen muss. Das tat sie. Und wie. Köln kam gerade in der 2.Halbzeit kaum einmal in unseren Strafraum.
Ein Extra-Lob für unsere Verteidiger. Was die abräumten und zustellten war schon die ganz hohe (defensive) Schule. Und einer ragte dabei noch heraus: Knoche! Seine Vertragsverlängerung bei uns schien ihm Flügel zu verleihen. Sicher klärend, als auch mit klugen Pässen hinten heraus, das war einfach eine grandiose Leistung.
Übrigens die Verlängerung von Knoche wird hoffentlich Signale senden. Signale für einen starken Kader in der nächsten Saison. Knoches Verbleib ist dabei ein enorm wichtiges Puzzleteilchen.
Und Rönnow? Spielte ganz sauber und fehlerfrei. Man sah, dass Kombinationsspiel hinten heraus war sicherer. Vor allem hat Rönnow einen siebten Sinn dafür, wann er "kurz" auf den Mann passt und wann er den Ball nach vorn dreschen muss. Da brannte nichts an. Obwohl man natürlich konstatieren muss, ganz so viel hatte er nicht zu tun. Was gemacht werden musste, erledigte er souverän.
War der Sieg verdient? Ja, Köln machte schlichtweg mehr Fehler als wir. Das Spiel hatte keine große spielerische Klasse. War aber taktisch sehr diszipliniert gespielt. Wir wollten nicht aufmachen, Köln konnte - nach dem 0:1 - nicht öffnen. Um es auf den Punkt zu bringen, die Kölner fanden kein spielerisches Mittel, um uns in Gefahr zu bringen.
Zum Schiedsrichter Badstübner sage ich lieber nichts. Nur so viel, der schlechteste Schiri, den ich seit langer Zeit im Profi-Fußball sah. Bestimmt zehn Szenen, die er falsch entschied. Katastrophaler Höhepunkt war Trimmels Gelber Karton. Da war nun wirklich gar nichts. Unschön, dass danach einige Bierbecher flogen. Haben einige Bochum nicht verfolgt? Nichts gelernt?
Und die Stimmung? Ohne Worte, endlich wieder eine volle Hütte. Bilder sagen mehr als Worte: https://www.facebook.com/419273944861789/videos/2492685460868904
Nun gehts nach Charlottenburg. Ich denke, sogar mit der gleichen Taktik. Irgendwie habe ich ein gutes Gefühl. Das Team, unser Team 🙂strotzt nur so vor Selbstbewusstsein. Dazu eine wieder vollständige Fan-Base, das kann nur gut werden 😉!Eisern!
1. April 2022: Wo ist der Kugelschreiber? Newcastle will 30 Millionen für Taiwo bieten!

Icke: 360 Millionen Euro hat der Saudi-Staatsfond für Newcastle bezahlt. Die Finanzkraft des Saudi-Fonds beträgt satte 400 Milliarden Euro. Wenn man so will gehört der englische Klub jetzt dem Staat Saudi-Arabien. Man will zur Nummer eins mutieren. Ergo ist dieser Klub gerade der meist gehasste Verein auf der Insel.
Das ist aber den Saudis völlig egal. Für sie ist es Investment. Und das Engländer und auch Saudis im Fußball verrückte Sachen machen, ist nicht wirklich neu.
Neu ist dafür die Meldung aus Newcastle, man sei bereit für Taiwo Awoniyi umgerechnet 30 Millionen Euro an Ablöse zu zahlen. Und Taiwo nimmt auch kein Blatt vor den Mund, er erklärt, England ist sein Traum. Auch weil Teile seiner Familie dort leben. Selbst unter Abzug der zehn Prozent Provision für Liverpool blieben satte 27 Millionen Euro bei Union hängen.
Da sollte es heißen, "wo ist der Kugelschreiber" und nichts Anderes. Für diese Summe oder auch nur 20 Millionen Euro sollte man sofort das Geld nehmen. Für diese Summe bekäme Union zwei neue Top-Stürmer und es bliebe noch etwas übrig.
Völlig verrückt, was die Engländer da vorhaben. Zwei weitere englische Vereine melden auch Interesse an, das hieße - Taiwo ist so gut wie weg. Mit dem Geld - sehr gern! Für heute Abend DAZN nicht vergessen, auf SKY wird heute nicht übertragen. Eisern!
31. März 2022: Am Freitag Abend haben wir wieder "Voll-Haus"

Icke: Gott sei Dank, wir spielen wieder vor 22.000, das Maximum, welches bei uns derzeit geht. Und Köln kommt mit Steffen Baumgart, einst ein Idol "An der Alten Försterei". Und familiäre Beziehungen gibt es ja immer noch zu Union. Da macht er übrigens auch gar kein Hehl draus, ein Union-Fan zu sein. Und ich möchte mal behaupten, irgendwann trainiert er auch mal Union. Jetzt aber brauchen wir die 3 Punkte von Köln.
Und noch eins wird neu sein - Rönnow steht im Tor. Luthe hat muskuläre Probleme. Diese Einsatz-Chance hat sich Rönnow wirklich verdient und ich drücke ihm (und uns natürlich) alle Daumen, dass er sie nutzt. Die Vorzeichen dafür stehen vorzüglich. 7 Pflichtspiele (2x BL, 2x Pokal, 3x Europapokal) hat Rönnow in dieser Saison gemacht und dabei nie verloren. Es denke aber bitte keiner, es wird ein Spaziergang. Köln ist - wie wir - durch. Sprich beide Teams haben mit dem Abstieg nichts mehr zu tun. Und Baume wird seine Kölner richtig heiß machen. Über Stimmung und Atmosphäre bei uns, weiß er alles.
Einige spekulieren dezent, ein Baumgartlinger aus Leverkusen könnte ein Thema bei uns sein. Ich glaube das nicht. Warum? Nicht weil er schon 34 ist, sondern weil er gerade eine sehr langwierige Kreuzbandverletzung aus der Vorsaison hinter sich hat. Und in dieser Saison noch einmal am Knie operiert wurde. Das wird wohl für seine alten Knochen zu viel sein.
Glaubt man an die bekannten Gerüchteküchen, so ist ein Wechsel von Kyereh (46% Wahrscheinlichkeit) zu uns aktuell am wahrscheinlichsten. Auch noch gut prognostiziert wird Veljkovic (35%) und auch Duksch mit 29%. Genauso wahrscheinlich ist es aber, dass Ruhnert wieder einmal überrascht, zum Beispiel einen Friedl rauskauft oder einen Groß ablösefrei von der Insel holt. Oder auch einen völlig Unbekannten präsentiert. Parallel haben wir ja auch noch einige Vertragsverlängerungen offen.
Diejenigen unter uns, die keine Karten bekommen haben, müssen wieder ein DAZN-Kurz-Abo bestellen, diesmal lohnt es sich, weil es im April 3 Spiele sind, die nur auf diesem Pay-Sender zu sehen sind. Es nervt echt, in dieser Saison brauchte der Unioner 3 Pay-Abos, so er alle Union-Spiele sehen wollte. Ein wirklich guter Fußballverband hätte diese Stückelungen nicht zugelassen, DFB und DFL scheint das völlig egal zu sein. Ergo alle Kritik findet hier absolut zu Recht statt!
Aber nun bereiten wir uns auf Köln vor, die Punkte sind nicht existenziell, aber wichtig für eine gute Platzierung - auch in diesem Jahr. Eisern!
28. März 2022: Baustelle Abwehr - in Arbeit!

Icke: Das Pokal-Halbfinale in Leipzig könnte doch spannender werden, als allgemein gedacht. Warum? Union bekommt allein 7.000 Tickets aus dem Gesamt-Kontigent. Und Unioner sind ja pfiffig, besorgen sich auch so noch Karten. Selbst ich werde mir die Nacht um die Ohren schlagen und hinfahren. Es könnten locker 10.000 Berliner dort werden. Und dann kann so ein Pokalspiel auch mal kippen, zu Gunsten von uns...
Es wäre der positive Abschluss einer guten Saison, zumindest das Finalticket zu ordern. Auch solche Dinge können Leute wie Knoche dazu bewegen, ihre Unterschrift auf ein Union-Verlängerungspapier zu setzen. Die eine oder andere Stimme wurde bei Union laut, man könne Knoche auch ersetzen. Ne ne, dem widerspreche ich energisch. Für unsere Verhältnisse ist er eine Bank. Nie verletzt, spielt immer durch, hat viele Jahre Bundesligaerfahrung und kickt fast immer sicher. In letzter Zeit wurde er sogar torgefährlich. Unsere Abwehr für die kommende Saison ist sowieso noch völlig offen.
Apropos... Knoche und Baumgartl (Kaufoption ca. 3,5 Mio.) hängen ja irgendwie auch voneinander ab. Beide Personalien sind noch offen. Ob wir bei einer Rückholaktion von Schlotterbeck Chancen haben, weiß auch noch keiner - außer Ruhnert - wirklich genau. Bei den Varianten Stark und Pieper werden uns andere Vereine beim Gehalt locker überbieten. Wahrscheinlicher sind dann schon eher Veljkovic (Bremen, serbischer A-Spieler) oder Nielsson (Bielefeld, schwedischer A-Spieler). Die sind ebenso ablösefrei, aber wohl nicht ganz so teuer.
Und bevor wir die Kölner empfangen, bekommt Flick morgen die erste wirkliche Bewährungsprobe - in Holland. Die bisherigen 8 Gegner - die wir schlugen - gehörten allesamt nicht zu den Top-Teams. Gegen Holland bin ich immer top motiviert. Zum einen, weil die wirklich guten Fußball spielen, zum anderen habe ich die Völler-Aktion noch nicht vergessen. Sowas bleibt für immer. Holt Flick morgen mindestens einen Punkt und spielt auch noch sicher (ich rede ja noch gar nicht von schön), dann bin ich für das Jahresende nicht bange.
Und der Charlottenburger Belustigungsclub? Das Theater geht weiter. Popcorn ist (neben Öl) in einigen (östlichen) Stadtteilen schon ausverkauft. Jede Woche eine neue Überraschung. Jetzt gibts den ersten Abwahlantrag mit 10 Punkte-Begründungsplan. Ein gewisser Sebastian Stargard hat ihn gestellt. Keine Ahnung, wer das ist. Nur - schlechter als Gegenbauer kann der auch nicht sein. Für uns interessant zu lesen ist sein Punkt 10: "Mit Union hat uns selbst der Stadtrivale überholen können, der zu Beginn der Amtszeit von Herrn Gegenbauer noch Drittligist war". Öhmm, wo er Recht hat, hat er Recht! Eisern!
24. März 2022: Kommt Kyereh von der Reeperbahn?

Icke: Immer - wenn viele Leute über ein Thema sprechen, ist meist etwas dran. Nicht nur im Forum, auch so ist es eins der heißesten Themen bei Union (zur Zeit), ob wir uns einen Kyereh leisten können und wollen. Das wir ihn gut gebrauchen könnten, steht außer Frage. Er ist der aktuell und spielerisch wohl beste Kicker der 2. Bundesliga. Ein "kleiner Max Kruse", der die gleiche Position bevorzugt und auch gern einmal nach links ausweicht. Vor allem aber - ist er ein Ideengeber für die Offensive.
Aktuell hat er einen Marktwert von ca. 3 Mio. Euro. Da aber die letzte Anpassung im letzten Jahr war, wird er wohl im Sommer zwischen 3,5 und 4 Mio. Euro liegen werden. Bei einem Restvertrag von 1 Jahr müsste ein Käufer wohl mindestens 3 Mio. auf den Tisch legen, eher aber 3,5 bis 3,8 Mio. Euro. Das Geld sollte bei uns - aufgrund der Spielerverkaufseinnahmen und der Verdopplung der Gelder des neuen Hauptsponsors, als auch der Mehreinnahmen durch die guten Bundesligaplatzierungen, des DFB-Pokals und des Kletterns im Ranking der TV-Einnahmen - vorhanden sein.
Die Frage hier ist, wollen Ruhnert und Fischer ihn unbedingt haben? Wenn ja, so stehen unsere Chancen sicherlich sehr gut! Die Zahlen von ihm lesen sich bombastisch. In den ersten 27 Pflicht-Spielen dieser Saison traf er 11 Mal selbst und bereitete weitere 11 Tore vor. Dazu kommen noch unzählige Ideen - sprich ... Zuspiele in die Spitzen oder auf die Außen, weil ja nur die direkte Torvorlage gewertet wird. Der Spieler würde uns sehr verstärken. Und er würde den Verbleib von Knoche wahrscheinlicher machen. Knoche hat das erste Angebot zur Vertragsverlängerung abgelehnt. Natürlich wird ihm auch sein Salär zu klein erschienen sein, aber er sprach wohl auch von der Mannschaft der kommenden Saison. 15 auslaufende Verträge zu den bereits feststehenden Abgängen, dazu ungeklärte, aber wichtige Leihenden, wie die von Baumgartl, sind schon eine "Aufgabe". Aber vielleicht werden wir auch alle in Kürze überrascht! Mein "Gefühl" sagt mir, so schlecht sieht es in beiden Fällen gar nicht aus!
Was passiert denn eigentlich noch bis Saisonende?
01.4. H gegen Köln
09.4. A bei Hertha
17.4. H gegen Frankfurt
20.4. A Pokal bei Leipzig
23.4. A bei Leipzig
29.4. H gegen Fürth
07.5. A in Freiburg
14.5. H gegen Bochum
21.5. eventuell Endspiel im DFB-Pokal?
Aus den feststehenden 4 Heimspielen holen wir realistisch 8 Punkte, sehr optimistisch 10 Punkte. Dazu in 3 Auswärtsspielen (inkl. Derby) sicherlich noch einmal 3-4 Punkte. Wir würden dann die Bundesliga in diesem Jahr mit 48-51 Punkten beenden. Voriges Jahr holten für Platz 7 - 50 Punkte. Will sagen, auch mit realistischen Prognosen befinden wir uns absolut oder mehr als im Soll. Wir vergessen bitte nicht, Platz 7 und 50 Punkte in der Vor-Saison waren ein positiver Ausrutscher!
An das Pokalfinale glaube ich eher nicht. Unsere Chancen liegen wohl bei 25, vielleicht 30%. Dazu sind die Leipziger einfach zu stark und Glück hatten sie in letzter Zeit auch reichlich. Natürlich werde ich wie ein Verrückter das Spiel verfolgen. Und sollten wir dort gewinnen, hört man mich kilometerweit... Eisern Icke.
20. März 2022: Rönnow muss jetzt seine Chance bekommen

Icke: Gab es so etwas schon einmal? Wir haben - zumindest in der 1. Halbzeit - sehr ordentlich gespielt, hatten mehr gute Chancen als die Bayern, lagen aber - zu diesem Zeitpunkt - 0:3 zurück. Und (fast) mit dem Wiederanpfiff kassieren wir das 0:4. Da waren natürlich alle Messen gesungen. Und trotzdem spielten wir vernünftig weiter. Ließen uns nicht weiter abschlachten und hatten immer mal wieder gute Möglichkeiten. Das beste am Spiel waren unsere Fans in München. 90 Minuten Dauergesang rangen dann auch Nagelsmann Respekt ab, in dem er sich wünschte, dass es zukünftig in München wieder lauter werde. Aber warum haben wir dann verloren?
Erst einmal - zu Recht. Die Bayern waren effizienter und abgeklärter. Oczipka sprach nach dem Spiel von 3 Eigentoren. Kann man so sehen. Tor 1 war leider wieder ein Fehler von Luthe. Diese Bogenlampe muss er weglenken. Tor 2 ein Fauxpas von Jaeckel, der - warum auch immer - nur halbherzig zum Kopfball geht. Tor 3 betrifft eine alte Binsenweisheit, rennt ein Keeper raus, so muss er den Ball haben, wenn nicht, muss er im Kasten bleiben. Luthe hatte den Ball nicht und rannte sein Gegenüber um. Klarer Elfer, auch wenn es unglücklich aussah. Unser Unionfux, der sonst nie Spieler kritisiert, deutete es mit zarten Worten schon an. Ich bin für das klare Wort, Rönnow muss jetzt - ohne Wenn und Aber - seine Chance bekommen - sonst verstehe ich nichts mehr! Es sind jetzt schlichtweg zu viele Fehler, die im Tor passieren. Apropos Oczipka, der war für mich unser bester Spieler. Man hat den Eindruck, mit jedem Spiel wird er besser. Daumen hoch! Und noch ein Wort zu Manuel Neuer, man schaute ihm zu, wie er Fußball MITspielte und schnalzte mit der Zunge. Das war modernes Torwartspiel auf Weltklasse-Niveau. Viele im Ansatz gefährliche Szenen entschärfte er damit schon im Ansatz.
Und Hertha? Herzlichen Glückwunsch. Der Name "Magath" allein scheint schon zu wirken 🙂. Die Spieler rennen wie die Wiesel. Aus Angst vor den Medizinbällen? Oder aus Angst vor den vielen Stufen im Olympiastadion 😉? Egal warum, sie punkten wieder und nur das zählt.
Schiri-Assistent Gittelmann fing sich in Bochum eine Schädelprellung und ein Schleudertrauma ein. Wir hatten ja in Bochum auch so unsere Erlebnisse, ganz besonders Max Kruse. Dieser bekam auch reichlichst Bierduschen von den Bochumer Fans. Schon damals schrieben viele, das sei da so üblich. Nun bekam Bochum endlich mal die Quittung. Spielabbruch. Zu Recht und ohne jegliche Diskussion. Nur - kann man den wirklich von einem Plaste-Becher eine Schädelprellung und noch unglaublicher - ein Schleudertrauma bekommen? Der gepeinigte Assistent fasste sich immer wieder - wie ein Schwerverletzter - an den Kopf. Kraft = Masse x Beschleunigung - haben wir alle gelernt.
Einen ca. 500 ml schweren Becher durch die Luft zu werfen, dürfte schwerlich solche gravierenden Folgen hervorrufen, das der Getroffene in die Knie sinkt und ins Krankenhaus muss. Dazu mehrere Tage Reha benötigt, so er selbst sagt. Ich möchte niemanden Unrecht tun, aber der Sachverhalt bewegt sich außerhalb meines Vorstellungsvermögens.
Und wie geht es jetzt weiter? Am 1.4. haben wir - Gott sei Dank - wieder ein Heimspiel. Köln kommt. 3 Punkte und wir mischen wieder um Platz 7 mit. Noch schöner wird unser Event am 9.4., wir fahren zu Hertha. Und das Spiel ist diesmal nicht nur ein Derby, sondern es geht um einen zweistelligen Millionenbetrag. Jedenfalls für Hertha. Das würde sie nämlich die 2.Liga kosten. Hertha brauch existenziell jeden Punkt. Und wir wollen Spaß haben und Berliner Meister bleiben. Das sind Top-Voraussetzungen für ein tolles Spiel. Eisern Icke
19. März 2022: Pleiten, Pech und Pannen - und die Bayern

Unionfux: Der Sieg der Bayern, die von Anfang an sehr konzentriert und entschlossen auftreten, geht natürlich in Ordnung. Überaus ärgerlich ist allerdings, dass unsere Fehler hinten und unser Unvermögen vorne es ihnen überdies ziemlich einfach machen. Was Andreas Luthe kann, das weiß jeder und es war auch in diesem Spiel streckenweise zu sehen, aber mittlerweile sind es doch ein paar Fehler zuviel, um Frederik Rönnow seine Chance weiterhin vorzuenthalten, das muss man sagen dürfen. Klar muss der Trainer seiner Nummer eins schon den Rücken stärken, aber so etwas wie Wettbewerb gibt es ja auch noch und es muss ihn auch geben. Auch ein Spieler wie Jaeckel muss, neben allem Positiven, seinen fatalen Hang zu unnötigen Fehlern in den Griff kriegen, wenn er uns in der Bundesliga weiterhelfen soll. Und unsere einstmals berühmte Effektivität vorn ist momentan einfach zu übersichtlich, um so einen Gegner wie München wenigstens ein bisschen zu stressen.
Dass wir von einem der schwächsten Referees der Liga, Harm Osmers, zudem einen klaren Elfer vorenthalten kriegen (Nianzou gegen Knoche), passt da natürlich ins Bild. Eins muss man allerdings auch sagen: wir haben eine engagierte Leistung geboten und uns nicht abschlachten lassen, immer wieder den Weg nach vorn gesucht und gerade nach dem sehr flockigen vierten Bayerntreffer direkt nach der Pause, als einem Schlimmes schwante, nichts mehr zugelassen und uns eben nicht vorführen lassen - da sieht man keine hängenden Köpfe, keine Schuldzuweisungen, keine bockige Unlust, da wird jeder Meter noch mitgemacht. Klar ist fraglos: gegen Bayern muss alles stimmen und die Bayern selbst dürfen nicht ins Spiel finden - und das war eben heute nicht der Fall. Die individuelle Klasse der Bayern ist einfach überwältigend, manchmal fragt man sich, wieso die überhaupt mal ein Spiel verlieren.
Aber wenn wir die beiden Ergebnisse dieser Saison mit den Ergebnissen der letzten Saison vergleichen, dann haben wir zwar erneut zwei Treffer gemacht, aber diesmal neun Tore gefressen anstatt zwei. Das sind schon Welten...
Gut, das ist jetzt so, da muss sofort der Haken dran und in knapp zwei Wochen kommt Köln in die Alte Försterei, hoffentlich vor vollem Haus und da werden wir uns rehabilitieren, dann werden auch wieder ein paar Aufstellungsalternativen zur Verfügung stehen. Spieler des Spiels? Der zwölfte Mann. Im Grunde hörte man nur unsere zweieinhalbtausend Auswärtsfahrer, die neunzig Minuten lang für Stimmung sorgten, das war ebenso cool wie beeindruckend - chapeau und kommt alle gut nach Hause.
18. März 2022: Vor Bayern haben wir keine Angst

Unionfux: Bei Bayern München anzutreten ist einerseits eine der leichtesten Aufgaben und andererseits natürlich eine der schwersten - leicht, weil logischerweise die Erwartungshaltung relativ niedrig ist und schwer - naja, ist eben Bayern München, eine der zehn, zwölf besten Mannschaften weltweit.
Bei unseren letzten beiden Auftritten sahen wir ja nicht so schlecht aus: bei der knappen Niederlage verballerten wir doch glatt einen Elfer und im letzten Jahr kamen wir mit einem Unentschieden zurück und waren so nach dem 1:1 in der Alten Försterei die einzige Mannschaft der Bundesliga, die der große FC Bayern nicht schlagen konnte!
Bei unserem Punktestand kann man sich ohnehin locker zurücklehnen und sich überraschen lassen - obwohl: ne Packung müsste es nun nicht gerade sein, aber die wird’s auch nicht, da bin ich ziemlich sicher. Ich spekuliere sogar auf ein bisschen mehr als den Trostpreis: Lewandowski ist angeschlagen, Neuer auch, Süle und Pavard können nicht spielen - klar, die haben immer noch genug Weltklasse auf dem Platz, aber man muss sich ja ein bisschen Mut machen, oder?
Wir können ja relativ befreit aufspielen und dass wir das Spiel in München machen müssen, ist ja eher nicht zu erwarten. Dummerweise sind die Münchner etwas unter Druck, Dortmund ist nochmal auf Sichtweite rangekommen, und da liefern sie ja meistens, so im Hinspiel zu beobachten, wo sie mit einer Pokalklatsche aus Gladbachin den Trikots aufliefen und unsere beherzte Leistung mit Kaltschnäuzigkeit abtropfen ließen. Ja, ist nicht unsere Kragenweite, eigentlich ein, zwei Nummern zu groß. Aber - wir haben gelernt: wir können mit jeder Mannschaft mithalten und sie schlagen und ohnehin gilt Bangemachen bei Unionern ja nicht. Ich bin mal gespannt, was Urs Fischer sich einfallen lässt…
Aroundtown ist ab Sommer nicht mehr auf unserer Brust, sondern für die nächsten drei Jahre das Insuretechunternehmen Wefox, das ja schon auf dem Ärmel vertreten sind. Wefox gefällt einem Unionfux nicht schlecht, schon aufgrund vermeintlicher Verwandtschaft, aber noch besser ist natürlich, dass sich das jährliche Salär verdoppelt, von 2,5 Millionen, die Aroundtown gezahlt hatte, auf nunmehr ordentliche fünf, damit befindet man sich plötzlich im Mittelfeld der Bundesliga wieder, das ist doch schon mal ganz ordentlich. Die fünf Millionen werden natürlich nicht offiziell bestätigt, aber damit tun wir uns ja generell schwer. Aus meiner Sicht ein guter Deal in nicht ganz so einfachen Zeiten, ein weiterer kleiner Schritt in die Etablierung in der Bundesliga, well done!
17. März 2022: Kommt Atik?

Icke: Es herrscht (bei uns) gerade Ruhe. Also ganz im Gegensatz zu dem Verein, der 30km weiter beheimatet ist. Dort werden Medizinbälle gestemmt und Spieler begutachtet. Die Armen haben sich die Suppe allerdings selbst eingebrockt.
Bei uns haben Trimmel und Luthe erwartungsgemäß um 1 Jahr verlängert. Trimmel wird auch im kommenden Jahr eine gute Rolle spielen. Bei ihm gilt, umso älter, umso besser. Ob Luthe nächstes Jahr Nr. 1 oder Nr. 2 wird, bleibt abzuwarten. Nur wenn Luthe weiter im Kasten steht und dass auch so in Richtung Rönnow kommuniziert wurde, so werden wir einen neuen Keeper brauchen. Noch ein Jahr wird sich Rönnow - immerhin dänischer Nationaltorwart - nicht auf die Bank setzen.
Und die Nachtigall trapst auch wieder am Forsthaus herum. Duksch und Atik stehen wohl auf der "Begehrliste" von Oliver Ruhnert. Bei Atik brauchen wir gar nicht reden, ich will mal glauben, an ihm ist die halbe Bundesliga dran. Zumal er keine Ablöse kostet.
Ja, Atik möchte ich bei uns sehen. Bei Duksch liegt es wohl an der geforderten Ablöse. Bremen wird wahrscheinlich erst einmal eine Mond-Ablöse aufrufen. Das wird schwer. Genauso schwer wie Kyereh zu bekommen, sicherlich wird Ruhnert auch hier angefragt haben. Nur wird dieser Spieler wahrscheinlich zu Mainz oder Freiburg wechseln, die dann doch noch ein paar Taler mehr zahlen, als wir.
Um Sobottka und Pantovic ist es eher ruhig geworden. Was aber nichts zu sagen hat. Wie immer fängt Ruhnert zeitig an, um hier einen Vorsprung heraus zu arbeiten. Und dazu kommt, dass weitere 8 Verträge im Sommer auslaufen. Plus ein halbes Dutzend Spieler, die verliehen sind. Das wird wie fast immer in der Bundesliga auf ca. 12, 13 Abgänge und etwa 10 Zugänge hinauslaufen. Und da auch wichtige zentrale Positionen besetzt werden müssen, ist das am Ende wieder ein kleiner Neuaufbau.
Was ärgert mich gerade? Ein kleiner Verein, wie der 1. FC Union, kämpft sich mit seinen Sponsoren durch Corona und die Zuschauerverbote. Mit eigenen Mitteln und auch auf Kosten seiner spielerischen Qualität. Der Big-City-Club nimmt 374 Mio. € dankend entgegen und beantragt zusätzlich 7 Mio. € Steuergelder als staatliche Corona-Beihilfe. Und der Bund genehmigt diese auch noch. Dazu fällt mir nichts mehr ein!
So wir am Samstag in München nichts Zählbares holen, fallen wir ins gehobene und gesicherte Mittelfeld. Holen wir 1 Punkt, so bleiben wir noch dran. Der 7. Platz dürfte, wie in der letzten Saison, gar nicht so unwichtig sein. Schauen wir mal, was im leichtesten Spiel der Saison möglich ist... Eiserne Grüße von Icke.
14. März 2022: Alles easy und wir haben Spaß

Icke: Um positiv zu beginnen, es bleibt dabei: wir waren und wir sind im Soll. Und um dann sehr positiv weiter zu machen, wir sind in der 1.Bundesliga und haben gegen den VfB Stuttgart gespielt. Eine - unbeachtet der Tabellen-Situation - spielerisch starke Traditionsmannschaft im Oberhaus.
Allerdings ist es furchtbar, wenn ich ein Spiel 90 Minuten beherrsche, verdient 1:0 führe, dann Sekunden vor dem Abpfiff den Ausgleich hinnehmen zu müssen. Gegen Ende des Spiels ertappte ich mich bei dem Gedanken... und wo ist jetzt der hochgelobte Kalajdzic?
Er zeigte es mir, wenn auch sehr spät. Es ist eben auch eine Qualität, so einen Ball kurz vor Schluss zu verwandeln. In Halbzeit 1 beherrschten wir das chancenarme Spiel, um dann in der 2. Halbzeit auf ein verteiltes Spiel zu wechseln. Stuttgart wurde eine Mü stärker. Viele Chancen - auf beiden Seiten - gab es immer noch nicht. So dass wir unsere Führung verwalteten. Hier liegt vielleicht der Knackpunkt. Wir taten im kreativen Bereich weniger. Und genau das wird der Schwerpunkt bei Verpflichtungen für die neue Spielzeit sein, wir müssen uns im offensiven Mittelfeld verstärken.
Noch ein Wort zu Rönnow: er lieferte eine grundsolide Leistung ab. Niemals hatte man bei Rückpässen ein Bauchgrummeln. Dadurch, dass wir den Schwaben nicht alle Punkte abnahmen, zogen wir den Stadtrivalen noch weiter in den Abstiegsstrudel hinein. Aber Hertha hat ja nun die Lösung gefunden. Alt-Meister Felix Magath tauch noch einmal auf der Bühne auf. 1 Mio. ist es Hertha wert, ihn zu holen. Und das für 8 Spiele.
Die Frage ist aber wohl, passt die aktuelle Hertha-Generation zu Magath? Kommen die miteinander klar? Können Selke und Co. Medizinbälle 😉... Wir werden es sehen. Ich bleibe skeptisch. Und ich konnte gestern Abend dann noch mehrfach herzhaft lachen. Wie viel Humor Unioner in Ihrem Forum haben? Hier ein paar Beispiele:
- Der_Meister: "Ich möchte Selke mit Magaths Medizinbällen sehen."
- AF64: "Felix M.? Das muss raus in die Welt. Wo ist das nächste Telegrafenamt."
- usbjt: "Und wenn Quälix die olle Tante nich' vor'm Abstieg bewahrt: den nexten Berlin Marathon würd'n se locker alle schaff'n - könn'."
- der hönower: "Ok, jetzt also Lauftraining mit Sturmgepäck in der Murellenschlucht …"
- Xanten49: "Die Spieler können so lange Ostereier suchen, wie sie wollen. Vor lauter Training werden sie keine finden" (Magath auf die Frage, wie seine Profis Ostern verbringen)+ "Ob Felix Magath auch die Titanic gerettet hätte, weiß ich nicht - auf jeden Fall wären alle Überlebenden topfit gewesen!" (Jan Aage Fjortoft als Spieler von Eintracht Frankfurt)
- Simonsen: "Wie lange war der jetzt nicht aktiv als Trainer? (welches Jahrhundert)?"
12. März 2022: Stuttgart und die letzte Minute

Unionfux: Un-fass-bar! Das war doch tatsächlich das dritte von vier Spielen in der Bundesliga, in denen uns Stuttgart in den letzten Minuten zwei Punkte klaut! Es ist zum Auswachsen!! Wobei man natürlich ehrlicherweise zugeben muss, dass wir einfach zu wenig getan haben, um das Spiel zu gewinnen.
Ein glücklicher Elfer vor der Pause, ein paar offensive Ansätze - das war’s. In der zweiten Hälfte lassen wir uns mehr und mehr das Spiel aus der Hand nehmen, sind im Ballbesitz fast nur fahrig und können keinerlei Druck mehr aufbauen.
Stuttgart hat nicht zwar allzuviele Chancen, aber nach einem Außenpfostenschuss kommt dann doch noch der lange Ball aus dem Halbfeld, der gegnerische Stürmer geht entschlossen zum Ball, Rönnow ist chancenlos - und wir um zwei Punkte ärmer. Und das auch noch verdient…
Wir haben nicht das zweite Tor gemacht und da gibt es auch kaum Chancen, denen man nachtrauern muss, es gab nämlich kaum welche. Man muss, erst recht zu Hause, schon gewinnen wollen, wenn man gewinnen will. Klingt nicht besonders originell, soll es auch nicht - das ist nämlich eine Binsenweisheit. Höchstwahrscheinlich ist das internationale Geschäft in dieser Saison damit erledigt, schon allein, weil fünfzig Punkte diesmal wohl kaum ausreichen werden, eher irgendwas zwischen 44 und 60 - und die sehe ich nicht mit unserem zu harmlosen Offensivspiel.
Wir stehen zwar genauso da, wie letztes Jahr am 26. Spieltag, aber es fühlt sich irgendwie anders an… Ich hab ja schon mehrfach durchblicken lassen, dass mich die Conference League auch wenig reizt - besser, wenn wir uns auf das Kerngeschäft Bundesliga konzentrieren können. Nichtsdestotrotz müssen wir uns schon überlegen, wie wir in Zukunft wieder mehr Torgefahr ausstrahlen können - wir vergeben zwar kaum Großchancen, wir erarbeiten uns allerdings auch zu wenige.
Zudem haben die Standards nicht mehr die Qualität vergangener Tage, auch Kopfballtore sind ziemlich selten geworden. Und das liegt nicht alles an der Abwesenheit von des ehemaligen Helden K., wenngleich die Überraschungsmomente doch unübersehbar fehlen. Ja, ich weiß, das ist Jammern auf hohem Niveau. Wir halten die Klasse, stehen im Pokalhalbfinale, wer will da schon groß meckern? Aber wenn man keine Tore erzielt, dann reicht eben oft ein Gegentor. So wie gegen Stuttgart.
Die Problemzonen sind ziemlich klar - an denen sollten wir arbeiten, damit wir eine vierte entspannte Bundesligasaison erleben können. Gerade jedenfalls bin ich heilfroh, dass schon so viel auf der Habenseite steht. Die insgesamt vier versemmelten Punkte gegen Stuttgart hätte ich trotzdem gern…
10. März 2022: Heimspiel? Können wir!
Unionfux: Nach der unglücklichen Auswärtsniederlage in Wolfsburg kommen wir jetzt wieder zu unserer Kernkompetenz: dem Heimspiel. Zu Hause sind wir eine Macht und das sollten wir auch dem VfB Stuttgart klarmachen. Der hat zwar sein letztes Heimspiel gegen Gladbach stark gewonnen, aber auch Mainz schlug Leverkusen, bevor sie bei uns verloren. Stuttgart zählt zudem zu den Vereinen, die auswärts in dieser Spielzeit nicht gerade Bäume ausreißen.
Gut - was haben wir gelernt in den knapp drei Jahren Bundesliga: einfach ist hier gar nichts, kaum ein Spiel gewinnt sich locker und leicht. Stuttgart braucht jeden Punkt gegen den Abstieg (auch, wenn es noch kein Endspiel werden dürfte) und wir haben auch noch nicht abgeschlossen mit dieser Saison, auch wenn wir praktisch durch sind, zumindest die fünfzig Punkte des Vorjahres sind allemal drin. Ganz ehrlich: so wirklich bräuchte ich die Conference League ja nicht nochmal, aber der Verein wird das anders sehen - verständlich, erst recht im Sinne zusätzlicher Einnahmequellen. Und einen einstelligen Tabellenplatz erwarte ich schon, Dirk Zingler wollte uns immer in den Top 20 in Deutschland sehen, da wäre die Top 10 immer noch ein Fest.
Es dürfen unfassbare 15000 Zuschauer in die Alte Försterei, unter immer noch strengen Maßnahmen, aber auch die könnten bis zum nächsten Heimspiel gegen Köln fallen - wir werden sehen. Bis dahin schlägt Corona leider auch bei uns zu: wir werden ohne Luthe, Behrens, Haraguchi und Öztunali auskommen müssen, wobei für mich lediglich Haraguchi ein Verlust ist. Rönnow wird ein gleichwertiger Ersatz für Luthe sein und Behrens und Öztunali spielten in diesem Jahr noch keine allzu große Rolle. Unser Kader ist zudem groß genug, um diese „Verletzten“ aufzufangen - wie wär’s zum Beispiel mal mit einem Riesenspiel von Kevin Möhwald?
Der ablösefreie Paul Seguin hat bei uns für die kommende Saison unterschrieben, der könnte eine gute Verstärkung für uns werden - in der Zweiten Liga ein Topspieler, hat er in dieser Saison in Fürth noch nicht zwingend seine Bundesligatauglichkeit nachweisen können - aber was nicht ist, kann ja noch werden. Ich warte mal mit dem Jubeln noch ab - bis spätestens Samstag Nachmittag, denn dann werden wir einen Heimsieg gegen Stuttgart einfahren und die magische 40er Grenze reißen. Ist doch n Ziel, oder? Nebenbei: Hertha hat sieben Millionen Coronahilfe beantragt und erhalten (verständlich nach den lumpigen 375 Windhorst-Millionen), wir haben weder beantragt noch erhalten. Die Bewertung überlasse ich mal jedem selbst…

9. März 2022: Stuttgart muss für Wolfsburg büßen!
Icke: Es ergibt durchaus Sinn, unseren Blog zu lesen! Gestern, am 8.3., gab Union bekannt, Paul Seguin verpflichtet zu haben. Am 23.2. veröffentlichte unser Blog die Spieler-Liste, mit der Union bezüglich Neuverpflichtungen arbeitet. Auf Position 1 stand und steht - Paul Seguin. Mal sehen, wer der zweite Spieler sein wird und ob er auf der Liste steht?
Seguin ist eine gute Verpflichtung. Er kann mehrere Positionen spielen, kämpft wie der Teufel und ist absolut bodenständig. Und ja, er ist der Sohn von Wolfgang Seguin. Für die Jüngeren: dieser war ein Magdeburger Nationalspieler, sehr robust, absolut zuverlässig und bekam gern und oft Sonderaufgaben, andere Spielmacher auszuschalten. Diese konnten dann eigentlich gleich draußen bleiben.
Wolfgang erfüllte seine Aufgaben. Zu vergleichen mit Andrich, nur noch einen Ticken besser. Ich vermute sogar, Seguin macht bei uns noch einen "Sprung", wir passen zu dem Spieler und umgekehrt. Ein Prömel-Ersatz ist er nicht. Eher eine defensive Allzweckwaffe, wobei er sich vordergründig mit Khedira duellieren wird. Hier wird sicherlich noch eine "8" verpflichtet werden.
Und im Pokal? Der Fußball-Gott hat mich nicht erhört. Ich wünschte mir den HSV im Heimspiel und bekam die Brausefabrik im Auswärtsspiel. Mehr kann man gar nicht falsch machen. Ehrlicherweise schwinden so unsere Chancen auf das Endspiel. Aber es ist Pokal! Schade, dass diese heißen Partien mitten in der Woche stattfinden. Ich wäre gern mit ein paar Kumpels nach Leipzig gefahren, nur eben nicht an einem Mittwoch. Aber hier geht "Job" vor. Wir wünschen uns eine kampfstarke und aufmerksame Truppe. Becker und Awoniyi müssen einen guten Tag erwischen. So könnte der Plan klappen! Am 20.4. um Dreiviertelneun.
Am kommenden Samstag empfangen wir Stuttgart. Ein Match - für beide Richtungsweisend. Verlieren die Schwaben, sind sie wohl weg von Fenster, sprich in der 2.Liga. Gewinnen wir, so bleiben wir "oben" dran. Gehts Unentschieden aus, passiert erst mal gar nichts. Ich denke, das Team brennt, die Ungerechtigkeiten von Wolfsburg auszumerzen. Eisern!
6. März 2022: Ein glückloses Wochenende von A bis Z
Unionfux: Was nützt so ein guter Auswärtsauftritt wie in Wolfsburg, wo wir mit zunehmender Spielzeit immer besser werden, den Gegner nicht mehr ins Spiel kommen lassen, Flanke um Flanke in den Strafraum bringen, wenn am Ende kein Tor dabei rausspringt? Und, um die Sache noch komplett zu machen, durch ein absolut unnötiges Eigentor (es gibt ja Eigentore, die kaum vermeidbar sind, das schon) eines Stürmers verlieren?
Gut, uns fehlt in der Partie schon ein wenig das Matchglück, der Schiedsrichter und der VAR tun ein Übriges, ansonsten hätte Ittrich sich die Aktion vor dem vermeintlichen Ausgleich durch Becker ansehen müssen - und dann entscheiden können, ob die Aktion von Awoniyi gegen Arnold wirklich ein Foul war - besonders, nachdem Ittrich viel durchlaufen ließ…
Aber was will man von einem Schiedsrichter verlangen, der fünf Sekunden zu früh zur Pause pfeift und dabei eine längere Verletzungspause von Casteels komplett ignoriert? Keine Frage, unser Auftreten in Wolfsburg war schon erstaunlich, insbesondere mit dem zusätzlichen Spiel von Dienstag in den Beinen - nur unsere Harmlosigkeit vor dem Tor ist schon ziemlich erschreckend: in den letzten fünf Punktspielen haben wir viermal kein Tor geschossen! Und da reicht dann das eine, meinetwegen unverdiente Tor des Gegners und wir stehen mit leeren Händen da. Denn, wie schon mehrfach festgestellt, entscheiden im Fußball nun mal die Tore und nur die.
Die gute B-Note ist nett, aber auch nur das. Am Ende geht Urs Fischer volles Risiko, stehen drei Stürmer auf dem Platz, es springen auch ein paar gute Chancen raus - aber man wird das Gefühl nicht los, dass man noch eine Stunde spielen könnte und wir das Tor nicht machen - zumindest keins, was Schiri und VAR für gut befinden… Insgesamt könnte man jetzt nach 25 Spieltagen sagen: ein Zweitligasturm, bestehend aus Voglsammer, Behrens und Michel (gut, der steht noch unter Welpenschutz) mit insgesamt drei Bundesligatoren, ist, bei allem Engagement, vielleicht doch nicht genug?
Dabei ist es ja trotz allem eine Luxussaison, wenn man so eine unglückliche Auswärtsniederlage mit einem Schulterzucken quittieren kann. Mal sehen, was in den restlichen neun Spielen noch geht, ich denke, fünfzig Punkte sind allemal drin, ein einstelliger Tabellenplatz immer noch ein Erfolg. Um das glücklose Fußballwochenende noch schön rund zu machen, haben wir im Pokalhalbfinale doch tatsächlich von sechs Möglichkeiten die mieseste Option abbekommen: wir müssen zu unserem Erzfeind, den Leipziger Brausejungs. Na, warum leicht, wenn’s auch schwerer geht…
6. März 2022: Kirschenzeit bei Union

Icke: Was ist eine Niederlage wert, wo alle sagen, Ihr hättet den Sieg verdient gehabt? Einige werden spontan "nichts" sagen, ich sage, "sehr viel"! Warum? Wir haben an unseren kurzfristigen 2022er Abgängen Friedrich und Kruse immer noch zu knabbern.
Davor waren es die Abgänge von Andrich und Gikiewicz, die wir teilweise noch heute nicht kompensiert haben. Khedira hat Andrich zwar defensiv vergessen lassen, aber die Torgefährlichkeit dieses wohl einmaligen Sechsers strahlt kein Zweiter auf dieser Position aus. Vielleicht kommt Kimmich da noch dran, das war's dann aber auch.
Vorab, dass wir Gikiewicz mit seiner zuletzt provozierenden Art haben ziehen lassen, war völlig richtig. Rein sportlich betrachtet, haben wir uns verschlechtert. Auch in Wolfsburg hatte Luthe wieder zwei Wackler, wie eigentlich in jedem seiner letzten Spiele. Ich bin echt mal gespannt, ob unser dänischer Nationaltorwart irgendwann mal eine Chance in der Bundesliga bekommt?
Über die Qualitäten von Friedrich und Kruse brauchen wir ja mal erst gar nicht sprechen. Und wenn wir dann sehen, zuletzt die bärenstarken Mainzer geschlagen, ins Pokal-Halbfinale eingezogen und in Wolfsburg ein Gewinner-Spiel abgeliefert zu haben, das ist aller Ehren wert und zeigt uns, auf dem richtigen Weg zu sein. Es ist eine unglaubliche Team-Leistung in Wolfsburg - gerade in der zweiten Halbzeit - die Wolfsburger phasenweise an die Wand zu spielen.
Der Schiedsrichter, Herr Ittrich (der unser glasklares Tor nicht gab) - steht seit Samstag auf meiner privaten Black-List "blinder Schiris". So ein Fehler darf nicht passieren oder er geschieht mit voller Absicht! Er hätte bei den Protesten jederzeit die Möglichkeit gehabt, sich alles noch einmal auf Video anzuschauen, so er denn durch ein hübsches Mädchen auf der Tribüne abgelenkt war... oder träumte er gerade von einem fabrikneuen Touareg?
Nun unsere Union-Saison ist von den Zielen betrachtet beendet. Mit 37 Punkten plus dem wesentlich besseren Torverhältnis ist ein Abstieg nicht mehr möglich. Alles, was jetzt noch kommt, ist Spaß und sind die Kirschen auf unserer Saison-Torte. Und die können noch sehr süß werden. Wir mischen noch aktiv um die internationalen Plätze mit und stehen im Pokal zwei Siege vor dem Titel 😉... Ich wünsche mir übrigens den HSV im Heimspiel 🙂!
Eiserne Grüße!
3. März 2022: Keine Zeit zum Ausruhen!
Icke: Wir haben leider keine Zeit zum Ausruhen oder auch mal zum Feiern. Am Samstag müssen wir schon wieder in Wolfsburg antreten.
War da nicht mal etwas? Ach ja, da spielt ein ehemaliger Spieler von uns. Der macht nun nicht mehr bei uns mit, nicht mehr um den Pokalsieg, nicht mehr um die internationalen Plätze. Dafür muss sein neues Team ständig nach unten schauen, um nicht doch noch abzusteigen. Mich als Sportler würde das schon wurmen.
Egal, dafür hat sich die Zählzeit seiner Geldbörse bzw. dessen Inhalt wesentlich verlängert. Da sucht sich halt jeder "seins" raus. Ein wenig hat sich ja Wolfsburg gefangen. Sie hängen nicht mehr ganz so schlimm im Abstiegsstrudel - wie Hertha. Aber Obacht, gewinnt Union und punktet Hertha, dann sind die 2 Teams schon wieder mit 2 Punkten "Nachbarn" im Abstiegskampf. Nun gibt es ja immer wieder "Experten" der schreibenden Zunft, die es als furchtbare Krise betrachten, wenn ein Team wie Union einmal 3 Spiele verliert.
Wirklich? So das Team dann schon 34 Punkte auf dem Konto hat und danach 2 x wichtige Spiele gewinnt, stimmt es bei Verein und Mannschaft. Das haben alle sehen können. Wir waren die ersten 45 Minuten gegen St. Pauli drückend überlegen. Und auch in der 2. Halbzeit spielbestimmend. Und selbst, wenn einige Tore kurios fielen, sie fallen im Fußball immer nach Fehlern.
Auf jeden Fall sind wir glücklich und erleichtert im Pokal-Halbfinale zu stehen und auch in der Bundesliga - immer noch mit ganz oben dran zu sein. Die Geschichte wäre natürlich genial, wenn wir in Wolfsburg punkten. Natürlich hat die Betriebssportgemeinschaft Volkswagen nicht nur wesentlich mehr Geld, sondern auch die wesentlich besseren Einzelspieler. Aber wir kommen über das Team. Mit einer Leistung, wie im Pokal, können wir dort Punkte holen. Auf gehts Unioner!
Und ab und zu dringt auch mal etwas durch die Nordkoreanische Ruhnert-Schutzwand. Neben dem Bochumer Spielmacher Pantovic - reden wir auch gerade mit dem Düsseldorfer Sobottka. Einem durch und durch kampferfahrenden 6er als Backup für Khedira. So der neueste Plan von Ruhnert und Fischer für die kommende Saison. Und natürlich sind beide ablösefrei. Das wären absolut typische Union-Transfers. Bodenständig halt. Wenn dazu dann noch ein Unterschiedsspieler käme, wäre das eine runde Sache. Sowohl für das defensive, als auch für das offensive Mittelfeld. Aber wir schweifen ab 🙂... ich wünsche mir Punkte aus Wolfsburg. Ich glaube zwar noch nicht wirklich dran. Aber wenn alles passt, und wir auch einen guten Tag erwischen, dann kann das klappen. Daumen drücken U.N.V.E.U. !
2. März 2022: Die Rache des Andreas Voglsammer

Unionfux: Durchatmen! Und breit grinsen - wir sind Pokalhalbfinalist! Aber der Reihe nach: es ist der erwartet schwere Pokalfight, alles andere als ein Spaziergang. Wir legen gut los, bekommen aus dem Nichts das Gegentor: Kyereh schießt einen Freistoß aus achtzehn Metern ein, wahrscheinlich kann, wahrscheinlich muss er den abwehren.
Das macht unsere Aufgabe nicht einfacher, wir arbeiten Chancen heraus, die besten haben Gießelmann und Becker, aber wir machen aus unserer Überlegenheit zu wenig, sind nicht wirklich zwingend und St. Pauli wehrt sich mit allen Mitteln, wittern ihre Chance aufs Halbfinale.
Glücklicherweise gelingt direkt vor der Pause doch noch der Ausgleich: langer Ball von Baumgartl auf Awoniyi, dessen Abschluss kann Smersch noch abwehren, den Abpraller schießt Becker gekonnt volley ins leere Tor - das Aufatmen ist im ganzen Stadion hörbar, abgesehen von den Paulifans natürlich. In der zweiten Hälfte überlassen wir dem Gegner wesentlich mehr das Spiel, ohne das es wirklich gefährlich wird vor unserem Tor, Rönnow hat kaum was zu halten. Das Führungstor ist vielleicht etwas glücklich: langer Pass von Jaeckel auf den eingewechselten Voglsammer, abgefangen von Medic, der allerdings beim Versuch, das spielerisch zu lösen wegrutscht, Voglsammer bleibt wach, schnappt sich technisch gekonnt den Ball und haut ihn dem Torwart durch die Hosenträger. So ein bisschen rächt er sich auch für die 69. Minute, als Medic ihn im Strafraum zu Boden ringt, der Pfiff aber unverständlicherweise ausbleibt - mag sein, dass das zur großzügigen Linie von Schiri Badstübner passt, aber ein Foul im Strafraum ist ein Foul im Strafraum, doch auch der VAR bleibt hier stumm. Diesen Vorsprung verteidigen wir bis zum Abpfiff - Voglsammer schießt ihn der Nachspielzeit an den Innenpfosten, der St. Paulianer Makienok kurz danach vorbei. Schlussendlich ein knapper, nichtsdestotrotz verdienter Sieg in einem engen Pokalfight, idealerweise ohne Verlängerung. Es schmeckt uns zwar nicht so recht, das Spiel zu machen, machen es aber trotzdem, irgendwie - denn eins ist klar: der Favorit sind wir, ohne Wenn und Aber.
Auf die leichte Schulter hat die Mannschaft auf jeden Fall die Angelegenheit jedenfalls nicht genommen, Zweitligist hin oder her, man muss schon alles reinhauen und man haut alles rein und dreht das Spiel - die Belohnung ist das Pokalhalbfinale! Und nebenbei 2 Millionen on top. Eine halbvolle Alte Försterei feiert… Noch ist allerdings nur der notwendige Teilschritt gelungen, jetzt muss ein bisschen Losglück dazu kommen, so als Gleitgel Richtung Finale - das war nie so nah in den letzten zwanzig Jahren.
Die Parole heißt: Geschichte schreiben! Jetzt heißt es: freuen, regenerieren und Samstag nach Wolfsburg und dort punkten!
1. März 2022: Heißer Pokal-Fight
Icke: Jetzt gehts Schlag auf Schlag. Morgen kommt St. Pauli und der Gewinner steht im Halbfinale des DFB-Pokals. Schöne Sache übrigens, der sichere und klare Sieg gegen Mainz. Und noch schöner... es gab 3 Tore. Und das alles ohne Herrn Kruse. Hoffentlich ist das Thema nun beendet. Wir können es nicht mehr hören!
Das Wichtigste aber, die Mannschaft ist zusammengerückt. Ja selbst das anfängliche Fehlen von Awoniyi konnten wir kompensieren. Durch Kampf, Laufintensität und Willensstärke. Und natürlich durch unser Fan-Lager.
So wirds gemacht. Ach ne, ich will jetzt nicht nach Charlottenburg kieken. Die tun mir ja fast schon leid. So schlecht spielt Hertha ja gar nicht. Sie fallen aber regelmäßig in der 2. Halbzeit auseinander. Mal früher, diesmal später. Am Ende bleibt ein deprimierendes 0:3. Jetzt steht Hertha auf dem 16. Platz, der Relegationsspiele bedeuten würde. So langsam müssen die punkten, sonst gibt es wieder eine Zweitliga-Katastrophe.
Was passiert denn nach unserem Halbfinaleinzug 😉? 4 Tage später müssen wir zum VfL Wolfsburg. Dazu muss man nichts sagen, außer dass es wohl ein knüppelhartes Spiel für Max werden wird. Kein Unioner wird das Bein wegziehen, wenn Max kommt. Danach haben wir eine Woche frei, um dann den Stuttgartern den Todesstoß in die 2. Liga zu versetzen. Verlieren die bei uns, sind sie so gut wie weg.
Und wieder eine Woche später haben wir das leichteste Spiel der Saison. Wir spielen bei den Bayern 😉... dort erwartet keiner etwas und zuletzt sahen wir in München oft gut aus. Ich glaube sogar an einen Punkt! Nun aber freuen wir uns auf einen heißen Pokal-Fight.
St. Pauli rechnet sich durchaus Chancen aus. Gerade in der Offensive haben sie gefährliche Leute und die Form von Burgstaller steigt jede Woche weiter nach oben. Nur wenn wir so diszipliniert, sicher und schnell spielen - wie gegen Mainz - dann landen wir zwangsweise im Halbfinale. Die ARD überträgt im Free-TV. Eisernes Daumendrücken!
28. Februar 2022: Ich bin sehr gespannt...

Beecke: Eisern in die Runde,
ich hatte mich nun lange genug nicht gemeldet. Heute gibt es wieder ein paar Eindrücke zu den letzten Spielen und der Gesamtsituation.
Zum Spiel am Samstag gibt es nur zu sagen, dass man mit sehr viel Fleiß und Disziplin jede kleine Krise auch wieder wegballern kann. Es war schon sehr beeindruckend mit welchem Tempo und welcher Gier wir die Mainzer in den ersten 15 Minuten in die Knie gezwungen hatten.
Mit dem nötigen Spiel-Glück haben wir dann auch 1:0 geführt. Der fußballerische Glanz-Punkt durch Becker brachte uns dann endgültig auf die Siegerstraße. Wir können es also noch... Tore schießen und Punkte holen.
Wir konnten wieder das zeigen, was uns die letzten 2,5 Jahre ausgemacht hat. Taktisch sehr diszipliniert, in den Zweikämpfen knüppelhart und läuferisch wieder mehr unterwegs, als der Gegner. Das sind unsere Grund-Tugenden, das ist unsere Basis und dann können wir sehr gut in der Liga mithalten. Sobald wir an dieser Basis Abstriche machen oder diese Basis nicht erreichen, werden wir Probleme bekommen. Gleichzeitig benötigen wir fußballerisch belastbare Spieler, welche die Leistungsfähigkeit für Bundesliga-Fußball besitzen.
Natürlich fehlen uns Spieler wie Friedrich, Kruse, Andrich (schon ein wenig länger), so wie auch Prömel im Sommer. Gerade bei Kruse hatte ich mir in den vergangenen Wochen doch ein wenig Sorgen gemacht. Ich denke, unsere sportlich Verantwortlichen, sowie die Führung des Vereins, ebenfalls. Schlussendlich sind es auch diese Spieler wie Max Kruse, die den Unterschied ausmachen. Das weiß im Grunde jeder. Auf der anderen Seite sind Entscheidungen von Spielern zu akzeptieren und wirtschaftliche Rahmenbedingungen sehr entscheidend. Demzufolge sind für mich sämtliche Transfers nachvollziehbar. Das Prömel im Sommer ablösefrei gehen kann ist sehr schade. Hier sollten wir zukünftig besser aufpassen und nach Möglichkeit eine Ablösesumme mitnehmen.
Wie das Personal-Puzzle zur neuen Saison weitergeht, werden wir sehen. Oliver Ruhnert und Urs Fischer haben auf jeden Fall jede Menge zu tun, um eine geschlossene Einheit mit ausreichend fußballerischer Qualität auch in der kommenden Saison zu präsentieren. Am kommenden Dienstag steht nun das absolute Knaller-Spiel für uns auf dem Programm. Wir haben die Chance, in das Halbfinale des DFB-Pokals einzuziehen. Ich hatte eigentlich damit nicht mehr gerechnet. Auch dieser Wettbewerb war von den Größen der Bundesliga doch sehr geprägt. Umso schöner, dass wir zu den Vereinen zählen, die vielleicht den Pott holen können.
Ich bin sehr gespannt - wie dieses Spiel laufen wird. Sind wir doch eher eine Mannschaft, die den Gegner lieber kommen lässt und dann mit unserer immensen Geschwindigkeit nach vorne (den Gegner) zu Boden zwingt. Gegen St. Pauli wird es sicherlich ein wenig anders sein. Unser Trainer Urs Fischer wird hoffentlich den richtigen Weg finden und den optimalen Matchplan mit seinem Team entwickeln. Dann sind wir im Halbfinale und können von großen Dingen träumen.
In diesem Sinne, immer schön eisern bleiben...
27. Februar 2022: Krise vorerst beendet

Unionfux: Keine Frage - das war ein immens wichtiger Sieg und die allgemeine Erleichterung bei Mannschaft, Trainer und Fans unübersehbar! Mainz 05 ist mittlerweile auch nicht mehr wirklich Laufkundschaft, zum Vergleich: die Rheinhessen holten aus den letzten drei Spielen sieben Punkte, wir sieben weniger, da sah man uns nicht gerade als Favorit. Doch wir treten in der Festung Alte Försterei eben anders auf, Urs Fischer hat im Vergleich zum Bielefeldspiel kräftig rotiert, fünf Neue stehen in der Startelf.
Wir sind vom ersten Moment an kampfstark und lauffreudig und dazu kommt endlich wieder die Effizienz vorm gegnerischen Kasten: der einzige Schuss aufs Tor der ersten Hälfte ist drin, Haraguchis erster Treffer und endlich mal ein Tor eines Mittelfeldspielers. Danach sind wir bis zur Pause hinten diszipliniert und vorne unauffällig, aber Auftrag Nummer eins wird erfüllt - wir nehmen die Führung mit in die Pause. Die zweite Hälfte wird erfreulicherweise wesentlich dynamischer angegangen und nach einer knappen Stunde kommt es zur Vorentscheidung: erst zieht Becker vom linken Flügel nach innen, schüttelt seinen Gegenspieler ab und hält extrem selbstbewusst drauf, der Ball schlägt nach einer schönen Flugkurve unhaltbar rechts ein - Traumtor!
Und direkt danach holt sich der Mainzer Kohr innerhalb von zwei Minuten zwei gelbe Karten ab und muss vom Feld (kurioserweise wie im Hinspiel), da neigt sich das Spiel endgültig zu unseren Gunsten. Eine Viertelstunde fängt der eingewechselte Awoniyi einen Ball aus dem Mainzer Aufbauspiel ab und gemeinsam mit Becker wird der Gegner ausgekontert - da ist der zehnte Treffer von Taiwo Awoniyi - und nun jubelt auch Urs Fischer endlich, der die ersten beiden Tore beinahe unbewegt hingenommen hat, denn er weiß, jetzt ist der Heimerfolg im Kasten. Mit ein bisschen mehr Konsequenz können wir noch zwei Tore schießen, stattdessen fangen wir kurz vor Schluss noch den vermeidbaren Gegentreffer - aber der kleine Schönheitsfleck ist zu verschmerzen.
Gut, mag schon sein, dass unser Spiel nicht die überragende spielerische Klasse hat, aber es wird mit großer Entschlossenheit und Disziplin absolut verdient gewonnen und die Krise vorerst beendet, bevor sie überhaupt begonnen hat. Dafür, dass wir ohne den Wolfsburger Neuzugang von beinahe der gesamten Presse nach den drei Niederlagen schon zum Fallobst der restlichen Saison geschrieben wurden, ist das doch mehr als ordentlich und genau die richtige Antwort. Ein bisschen Matchglück ist sicher dabei, auch das hatte zuletzt gefehlt, soll unseren Sieg aber nicht schmälern.
Bei so einer geschlossenen Mannschaftsleistung will man eigentlich niemanden herausheben, doch Haraguchi und Becker haben einen extra starken Tag erwischt.Noch ist die Spielzeit also nicht abgeschenkt, wir stehen sogar zwei Punkte besser da als letzte Saison - es ist also alles drin. Aber zuerst wartet am Dienstag ein ähnlich wichtiges Spiel, wir empfangen im Pokalviertelfinale St. Pauli. Wir sind gerade rechtzeitig wieder zurück in der Spur, wir sind bereit fürs Halbfinale!
23. Februar 2022: Geheime Spieler-Liste von Union

Icke: Wir haben ein paar Tipps bekommen, aber auch selbst (nach)recherchiert. Wer passt zu Union, wer wäre eine sofortige Verstärkung? Wer Ergänzungsspieler? Und wer wäre sofort ein Leistungsträger? Weil genau die benötigt Union am dringendsten. Das Schöne an dieser Liste, alle Spieler, die hier drauf stehen, sind ablösefrei. Natürlich wissen wir alle, das selbst dann noch dem einen oder anderen ein sogenanntes Handgeld gezahlt werden muss. Aber es ist selbst dann noch preiswerter, als eine Ablöse zu zahlen. Gelingt es, nur einige Spieler aus dieser Liste ohne Ablöse zu verpflichten, dann ist mir auch für den 4. Bundesliga-Neuaufbau Unions nicht bange.
Aber seht selbst:
- Paul Seguin (Greuther Fürth), Position: 6, 8, RV (rechte Außenbahn defensiv), im Sommer 27/1,86, Sohn des ehemaligen Magdeburger Nationalspielers Wolfgang Seguin, ablösefrei, besonders interessant, er kann neben dem defensiven und zentralen Mittelfeld, ohne Qualitätsverlust auch auf der rechten Außenbahn spielen, für Unions Identifikation Klasse, weil er ein Ossi ist.
- Nils Petersen (SC Freiburg), Position: MS (Mittelstürmer), im Sommer 33/1,88, Geburtsort Wernigerode, knapp 90 Tore in fast 270 Bundesligaspielen – macht einen (fast) glatten Schnitt von 1:3!, ablösefrei. Bonus: stammt ebenfalls aus Ost-Deutschland, gerade aktuell sagte Petersen, der Gedanke aufzuhören, ist beendet, in Freiburg als Wechselspieler wird er wohl nicht bleiben. Das heißt auch, Union hat gar nicht einmal so schlechte Chancen! Beecke und Icke hatten uns über ihn unterhalten, hier haben wir unterschiedliche Ansichten, ich würde ihn gern bei uns sehen…
- Janik Haberer (SC Freiburg), Position: 8 (zentrales Mittelfeld, etwas offensiver als die 6), 10 (Spielmacher), RA (rechter Außenstürmer), LA (linker Außenstürmer), im Sommer 28/1,86, über 160 Bundesligaspiele, guter Techniker, ablösefrei
- Kevin Schlotterbeck (SC Freiburg), Position: LIV und RIV(linker und rechter Innenverteidiger), im Sommer 25/1,89, war schon 2019/2020 sehr erfolgreich bei uns, knapp 70 Bundesligaspiele, ablösefrei, wäre ein absoluter Führungsspieler, großes Plus bei Schlotti – er kennt Union innen und auswendig, eine Eingewöhnungszeit braucht er nicht.
- Lukas Klünter (Hertha BSC), Position RV, IV (Innenverteidiger), im Sommer 26/1,84, wäre ein guter Trimmel-Nachfolger und könnte sich ein spannendes Duell mit Ryerson liefern, wenn beide in sehr guter Form sind, gibt es auch Alternativen – Klünter kann auch IV spielen und Ryerson hat schon gezeigt, er ist auch ein guter zentraler Mittelfeldspieler, meine Meinung: verlängert Hertha nicht mit ihm, dann wäre das ein weiterer fachlicher Fehler in Charlottenburg.
- Leo Greiml (Rapid Wien), Position IV, im Sommer 21/1,86, Stammspieler in Wien seit 2 Jahren, U21-Nationalspieler, Marktwert 2 Mio. €, ablösefrei, Greiml ist ein absolutes Top-Talent!
- Adam Buksa (New England Revolution / MLS), Position MS, im Sommer 26/1,93, Länderspiele: 5 Spiele mit 5 Toren, ablösefrei, aber wahrscheinlich werden andere Clubs mehr Gehalt bieten, macht er weiter so, kann er einmal Milek und Lewandowski beerben.
- Matej Vydra (FC Burnley), Position MS und HS (hängende Spitze), im Sommer 30/1,80, 44 Länderspiele für Tschechien, ablösefrei, könnte ein Führungsspieler für die Offensive sei.
- P. Groß (Brighton), Position: Spielmacher, im Sommer 31/1,81, kann ein Team führen, ablösefrei, viele Ideen und guter Schuss (auch gefährliche Freistöße), er wäre wohl bei Union ein Führungsspieler.
- A. Pieper (Bielefeld), Position: IV, im Sommer 24/1,92, Top-Innenverteidiger, ablösefrei, aber wahrscheinlich vom Gehalt her zu teuer, seine Entwicklung geht seit 2 Jahren steil nach oben.
- F. Djuricic (US Sassuolo / Serie A / Italien), Position: Spielmacher, im Sommer 31/1,81, ablösefrei, 34 Länderspiele für Serbien, sollte US seinen Vertrag verlängern, so ist er natürlich nicht zu bekommen, sein Gehalt in Italien sollte bislang fürstlich sein, aber er wird auch 31 Jahre alt…
- Vitinho (Flamengo / Brasilien), Position: Spielmacher, im Sommer 28/1,80, ablösefrei, ist ein sehr guter Scorer, wahrscheinlich wird Flamengo mehr Gehalt bieten können als wir.
- Danilo (Ajax), Position: MS, im Sommer 23/1,74, ablösefrei, gehört zu Brasiliens U23, kaum Einsätze in der 1. Männer von Ajax, hat aber einen Marktwert von 4,2 Mio., könnte passen, wenn das Gehalt passend gemacht werden würde, ein Überraschungsspieler, mit etwas Glück ein absoluter Diamant.
- R. Dourado (Internacional / Brasilien), im Sommer 28/1,86, Position: DM (defensives Mittelfeld), ZM (zentrales Mittelfeld), ablösefrei, spielte für Brasiliens Olympiamannschaft 2016 und für die U23, Vizekapitän, ein ganz routinierter Abräumer mit „Fußballverstand“.
- B. Ramselaar (FC Utrecht), Position: Spielmacher, ablösefrei, 3 A für Holland, im Sommer 26/1,78, findet er seine alte Form zurück, ist er ein Bombenspieler!
- Luciano (Sao Paulo), Position: hängende Spitze, im Sommer 29/1,80, ablösefrei, für Sao Pauli traf er zuletzt 31 x in 77 Spielen, zuletzt aber nicht immer in der Startelf, evtl. zu hohe Gehaltsforderungen, aber wer weiß, was hinter den Kulissen geschieht, mit ihm kann man nichts falsch machen.
- I. Jesus (Shabab Dubai), Position: MS, ablösefrei, im Sommer 21/1,80, Marktwert 3 Mio., wurde zuletzt nicht mehr berücksichtigt, er folgte dem Geld nach Dubai und das mit so jungen Jahren, Europa wäre seine Chance aus seinem Talent etwas zu machen.
- M. Veljkovic (Werder Bremen), Position: IV, im Sommer 26/1,88, 15A für Serbien, ablösefrei, ganz seriöser und kompakter Verteidiger mit einer geringen Fehlerquote, kein Unterschiedsspieler, aber sehr zuverlässig.
- Der ablösefreie Torwart Ortega aus Bielefeld wäre die Idealbesetzung als Keeper bei uns, es sollen ihm aber schon Bundesliga-Angebote über 2 Mio. Jahresgehalt vorliegen, den können wir dann streichen, alternativ wäre auch noch der tschechische National-Keeper Pavlenka aus Bremen ablösefrei zu haben, aber dann können wir auch Rönnow in unser Tor stellen, den ich sowieso für völlig unterschätzt halte! Ich würde gern mit Rönnow als Nr. 1 und Luthe als 2. Keeper in die nächste Saison gehen.
- B. Atik (1. FC Magdeburg), Position: Spielmacher, LA, im Sommer 27/1,69, ablösefrei, ehemaliger türkischer U19-Nationalspieler mit deutschem Pass, er kommt zwar aus der 3. Liga, hat aber bisher in 26 Spielen – 15 Tore selbst erzielt und weitere 13 Tore vorbereitet, das ist schon überragend! Gerade er wäre ein typischer Union-Transfer, aus einer unteren Liga geholt und ein Leistungsträger werden!
Eiserne Grüße von Icke!
21. Februar 2022: Wir machen uns jetzt gerade!
Icke: Ups, das hätte ich nicht gedacht. Das Prömel sich auch von uns verabschiedet. Na klar werden die HOPPenheimer seine (geschätzten) 700.000 € Jahresgehalt bei Union in den siebenstelligen Bereich gehoben haben. Für Union war und ist Prömel sehr wichtig. Bei Hoppenheim bin ich mir nicht ganz sicher, ob er dort einen Stammplatz bekommt. Grillitsch wird selbst Hoffenheim nicht halten können. Halb Europa ist hinter ihm her. Am wahrscheinlichsten ist wohl aktuell AS Rom. Für ihn haben sie Prömel als Ersatz geholt. Allerdings muss sich Prömel dort gegen Rudy, Geiger, Samassekou, Stiller und Baumgartner durchsetzen. Wobei gerade Geiger, Samassekou und Baumgartner - zu den besseren zentralen Mittelfeldspieler der Bundesliga gehören. Da muss er schon zu Höchstform auflaufen...
Nach Giekiewicz, Friedrich, Andrich, Lenz, Andersson und Kruse ist nun Prömel der 7. Topspieler, den Union an die Bundesliga verliert. Das bedeutet für den nächsten Sommer einen kompletten Neuaufbau. Die Spieler, die weg sind oder gehen werden, waren die Leader. Sowohl auf dem Platz, als auch in der Kabine. Awoniyi würde, so ein Angebot aus England käme, mindestens 15 Mio. einspielen. Dafür würden wir auch 2 neue Top-Stürmer holen können. Derjenige, der jetzt bei den kommenden Verhandlungen - eine absolute Top-Position hat, ist Knoche. Ihn auch noch ablösefrei abzugeben, können wir uns nicht mehr leisten. Also Herr Ruhnert, bitte bis an die absolute Schmerzgrenze gehen. Knoche ist für Union - Gold wert. Das ist der Preis, den Bundesliga-Neulinge wohl zahlen müssen.
Apropos Knoche, den hatte schon Beecke im Visier. Hat ihn beobachtet und wollte ihn schon damals zu Union lotsen. Damals entschied er sich für Wolfsburg. Union ist auch nicht der erste Verein, den die Bundesliga ausplündert. Und natürlich mitten drin, die mit Geld um sich werfenden Werksvereine aus Leverkusen und Wolfsburg, dazu die neureichen Augsburger mit ihrem US-Finanz-Investor Bolt. Sport-Beteiligungen sind deren Geschäft.
Und was machen wir? Uns gerade! Wer nicht für den coolsten Verein weit und breit spielen will, der soll gehen. Wir werden uns im Sommer eine neue Mannschaft zusammenstellen. R. Khedira, Schäfer, Knoche, Jaeckel, Heintz, Luthe, Rönnow, Awoniyi, Trimmel, Ryerson, Gießelmann, Oczipka, Michel, Voglsammer, Behrens, Becker und Möhwald werden auch im nächsten Jahr für uns spielen. Das sind immerhin 17 gute Bundesligaspieler. Natürlich müssen jetzt 2, 3 Führungsspieler geholt werden. Bisher haben Ruhnert und Fischer - es als Duo - immer geschafft, einen guten Kader zusammenzustellen. Warum sollte das jetzt anders werden? Eisern!
21. Februar 2022: Der nächste Reisende - Grischa Prömel

Unionfux: Und der Nächste, bitte: Grischa Prömel wechselt nach der Saison zur TSG Hoffenheim und unterschreibt dort bis 2026. Das löst bei uns wenig Begeisterung aus, nicht zuletzt deshalb, weil Prömel ablösefrei geht. Daran müssen wir uns wohl gewöhnen - finanzkräftigere Vereine werden sich bei uns die Rosinen rauspicken.
Christopher Trimmel ist nur noch bei uns, weil er zu alt ist (was nicht heißt, dass er zu alt ist)… So ist es nun mal. Wir machen das ja auch bei anderen, wiederum kleineren Vereinen. Und das nicht erst seit gestern. Gibt es, außer vielleicht den FC Bayern, irgendeinen Verein in Deutschland, der nicht mit schmerzhaften Abgängen leben muss? Wer zweifelt daran, dass Dortmund im Sommer Haaland loswird, zwar für 75 Millionen, aber trotzdem heftig unter Marktwert?
Vereinstreue ist nur ein Wort - kein Spieler schlägt einen wesentlich besser dotierten Vertrag aus. Ich könnte mir auch vorstellen, dass Andrich, Friedrich und auch Prömel sich vor dem Abstiegskampf fürchten und die Wahrscheinlichkeit in Leverkusen, Mönchengladbach und Hoffenheim ist nun mal geringer als bei uns. Eins darf man aber auch nicht vergessen: ist ein Spieler nicht mehr gut genug für uns, warum auch immer, dann wird der Verein ihn loswerden wollen, obwohl der Spieler vielleicht so gern vereinstreu bleiben würde.
Das Problem ist eben keine Einbahnstraße. Letztlich müssen wir das Beste daraus machen, denn das wird auf längere Frist so bleiben, die Fluktuation bei uns bleibt hoch. Weder Andrich noch Friedrich noch Prömel waren große Namen als sie zu uns kamen. Diese Rohdiamanten muss man eben wieder und wieder finden und zurechtschleifen, das ist das Einfache, das so schwer zu machen ist. Umso wichtiger sind Erfolge für uns und auch nach der kleinen Negativserie ist immer noch alles drin, sowohl in der Bundesliga als auch im Pokal. Am Sonnabend gegen Mainz kann nicht nur Grischa Prömel zeigen, dass sein Kopf endlich frei ist und dass man endlich wieder gewinnen will - und wo geht das besser als in der Alten Försterei?
20. Februar 2022: Fehlt gerade nur ein bisschen Glück?

Icke: Hat schon wieder nicht geklappt. Das Ding mit den Punkten. Allerdings sehe ich keine Dramatik. Mein Kollege Unionfux sprach schon einige Punkte an, nur betrachte ich unser "Sein" ganzheitlich und da stehen wir immer noch sehr gut da. Nur 3 Pünktchen vom 4. Platz entfernt, dazu punktgleich mit dem 7. und nicht zu vergessen, im DFB-Pokal sind wir ja auch noch da.
Hätte mir dieses reale Szenario zum 23. Spieltag - inklusive unserer bereits geholten 34 Punkte - vor der Saison einer angeboten, ich hätte es blind gekauft. Wir sind immer noch "über Soll", haben nichts mit dem Abstieg zu tun und eine überraschend gut gefüllte "Kriegskasse".
Natürlich sollten wir auch mal wieder gewinnen, macht einfach mehr Spaß... Kommendes Wochenende empfangen wir Mainz 05, die zugegeben gerade bärenstark sind und danach folgt der Pokalkracher gegen St.Pauli.
Zwei prächtige Aufgaben. Und nein, mir ist nicht bange, weder vor unserer schlechten Serie (die musste ja mal irgendwann kommen), noch vor den zwei Kracher-Spielen, die jetzt folgen. Beide zu Hause und wir werden mit herzerfrischendem Fußball überraschen. Ich glaube fest daran.
So viel Pech, wie in Bielefeld, kann man auch nicht zweimal hintereinander haben. Wir hatten definitiv mehr Chancen als Bielefeld. Die Einstellung hat gestimmt, mit einer Mü mehr Glück (als größer/gleich Null) hätten wir gepunktet. Awoniyi hatte den wohl größten Riesen auf dem Schlappen und nicht weniger 150-prozentig war Michels großes Ding. Da kannste machen, was Du willst. Wenn es nicht läuft, bekommste solche großen Chancen auch nicht rein.
Und ich sprach noch gar nicht von den vielen Kopfbällen, die an einem anderen Tag rein gegangen wären. Nichts ist passiert, die guten Phasen haben wir uns für die kommenden Wochen aufgehoben...
Eins noch kann ich mir nicht verkneifen, weil ich halt auch drauf achte: Luthe hatte in der 67. Minute wieder Glück, als er den Ball zum Gegner spielte und nichts passierte. Wie immer aber auch mit einer Weltklasse-Parade, als er den Schuss - den alle schon drin sahen - noch mit der Hand um den Pfosten lenkte. Trotzdem hat Rönnow eine Chance verdient. Gegen St. Pauli steht er mit Sicherheit, es spräche nichts dagegen, ihn auch schon gegen Mainz einzusetzen. Gerade gegen die zurzeit sehr agilen und torgefährlichen Mainzer brauchen wir eine sichere Abwehr. Sie ist die Grundlage für alles. Eiserne Grüße
20. Februar 2022: Unbedingt mehr Tore!

Unionfux: Wir haben ein Problem: wir schießen momentan keine Tore, nicht eins in den letzten drei Spielen - und so kann man logischerweise nicht gewinnen. Sicher ist das Fehlen eines Spielers wie Max Kruse nicht so leicht zu kompensieren, aber das der auch nicht zaubern kann, musste Wolfsburg bei der heutigen Heimniederlage gegen Hoffenheim feststellen.
Uns fehlt die Kreativität aus dem Mittelfeld plus die Effektivität - denn chancenlos waren wir nicht in Bielefeld, ja, wir hatten sogar mehr Chancen als der Gegner. Doch Arminia Bielefeld reicht heute, nach zäher erster Hälfte, ein guter Pass von Wimmer und ein eiskalter Abschluss von Okugawa. Wir liegen ein Tor hinten, eigentlich kein Beinbruch, noch sind, inklusive Nachspielzeit, vierzig Minuten Zeit, um den Ausgleich zu machen oder gar das Spiel zu drehen. Aber scheinbar fehlt uns momentan das Selbstvertrauen, die Mannschaft wirkt ratlos und ideenlos nach einem Rückstand und auch die Einwechsler reihen sich eher ein als dass sie neuen Schwung in die Partie bringen.
Der Angriff ist in dieser Saison ja ohnehin unser Sorgenkind - die 29 Tore hatten wir in der letzten Saison schon nach dem 14. Spieltag. Okay, zur Beruhigung: auch in der vergangenen Spielzeit standen wir nach 23 Spieltagen bei exakt 34 Punkten - aber trotzdem: irgendwas fühlt sich anders an. Ist das etwa unsere erste Krise seit langem? Oder ist das nur eine etwas unglückliche Delle? Das müssen die nächsten Spiele zeigen. Unser Mittelfeld zum Beispiel muss endlich mehr Torgefahr ausstrahlen, lediglich Prömel hat da getroffen, aber auch von ihm war in den letzten Spielen wenig zu sehen.
Zudem werden die Stürmer kaum mit Bällen gefüttert, lediglich Awoniyi bekam eine sehr gute Chance aufgelegt, aber auch unser Shootingstar ist zurzeit ein Schatten seiner selbst, sein letztes Tor schoss er Anfang Dezember. Voglsammer, Becker und Behrens kommen zusammen bisher auf vier Tore, auch nicht gerade die Wucht in Tüten. Selbst der geflohene Max Kruse kam nur auf fünf Tore, davon allerdings drei Elfmeter.
Es bleibt dabei: wir sind die einzige Bundesligamannschaft, die in keinem Spiel mehr als zwei Tore geschossen hat. Das sollte, das muss sich ändern. Für’s Erste würden mir aber schon mal zwei Tore reichen. Und da muss Urs Fischer sich was einfallen lassen und die Mannschaft obendrein für sich rauskriegen, wo’s hakt, wie die alte Spur aussieht und wie man wieder dahin zurückfindet. Wenn jemand, egal, ob aus der ersten oder zweiten Reihe, leistungsmäßig explodieren möchte, dann wäre das jetzt schon ein überaus guter Zeitpunkt: feel free! Nur eins dürfen wir jetzt keinesfalls: die Nerven verlieren, uns verrückt machen lassen - und es gibt ja auch eigentlich keinen Grund dazu.
Schon in der nächsten Woche gibt es dazu Gelegenheit, dann kommt Mainz 05 in die Alte Försterei: neue Runde, besseres Spiel, neues Glück.
16. Februar 2022: Rettet den langweiligen Fußball! Egal, wie!!

Unionfux: Hilfe, der Fußball ist einfach nicht attraktiv genug! Nein, schlimmer noch: er ist ganz dolle langweilig!! So findet etwa der Ex-Profi Dennis Aogo (Unioner erinnern sich gern an ihn - sein Freistoßtor im Relegationsrückspiel gegen den VfB nahm der VAR zurück) im Kicker: „Es muss etwas passieren. Ich kenne niemanden mehr, der sich heutzutage 90 Minuten ein Fußballspiel anguckt und währenddessen nicht irgendwelche anderen Dinge auf seinem Handy anstellt.“
Er schlägt unter anderem vor, dass es eine zeitliche Begrenzung für einen Angriff geben sollte, wie im Basketball. Gute Idee. Wie wär’s, wenn man noch ein paar andere Sportarten plündern würde, irgendwas findet sich schon, was den Fußball etwas prickelnder für die Generation Handy machen könnte.
Plündern wir doch diverse andere Sportarten, in einen bunten Obstsalat passen doch auch Äpfel und Birnen! Donata Hopfen (den Namen kann man nicht erfinden), die Geschäftsführerin der DFL, ist zum Beispiel für Play Offs nach amerikanischem Vorbild, weil das ja viel spannender wäre als diese ganz normale Meisterschaft, wo doch tatsächlich der Meister wird, der die meisten Punkte holt - wie öde!
Oliver Kahn pflichtet ihr bei, wahrscheinlich hat er sich im Tor oft so grauenhaft gelangweilt, dass er schon lange auf solche genialen Vorschläge gewartet hat. Was kann man da nur machen? Mehr Prickel, mehr Spektakel und vor allem eine bessere Grafik, damit die Kids nicht so angeödet werden und nicht automatisch gezwungen sind, jede Menge Handykram zu checken!
Ohnehin hat man ja die Befürchtungen, dass durch Corona für viele der Fußball nicht mehr die Bedeutung hat oder das Interesse am Superspreader-Event live im Stadion nicht mehr so vorhanden sein könnte. Also los, lasst euch was einfallen!
Donata und Dennis haben schon mal angefangen! Ansätze zu Regeländerungen gab es im Übrigen schon: Die NASL in den USA in den Achtziger Jahren wollte ihrem Publikum keine Unentschieden zumuten und so gab es nach 90 Minuten ein Shoot Out, vergleichbar mit dem Penaltyschießen im Eishockey. Und in Jugoslawien wurde Anfang der 90er unentschiedene Punktspiele per Elfmeterschießen entschieden, der Sieger bekam einen Punkt, der Verlierer keinen.
Hat sich übrigens beides langfristig nicht durchgesetzt, warum wohl? Weil Donata und Dennis damals noch zu klein waren? Play Offs gibt's natürlich schon lange in Amerika, in der NBA und NFL und MLB und NHL hat das Tradition und die Amerikaner haben ja auch in ihren Ligen größtenteils keinen Auf- und Abstieg. Moment: wäre das denn nicht auch was für Europa? Während kleinere europäische Ligen Meisterrunden austragen, die Belgier, die Dänen und die Österreicher beispielsweise, praktizieren die großen europäischen Ligen das Wundermittel "Play Offs“ nicht, wo ihnen doch beinahe jedes Mittel recht ist, um noch mehr Geld zu machen. Die Idee der Superliga ging ja auch schon in die Richtung steigender Attraktivität: warum sich Durchschnittsmannschaften antun, wenn man dauernd Spitzenfußball haben kann? Klingt so einfach wie logisch, oder?
Und warum ist sie dann trotzdem krachend am Veto der Fans gescheitert? Oder die geniale Infantinoidee: die WM alle zwei Jahre: hey! Will keiner? Wieso bloß nicht?
Natürlich, Fußball kann schlimm langweilig sein, jeder kennt von uns das 0:0 im Nieselregen, nach gefühlt 360 Minuten pfeift der Schiri endlich ab. Noch langweiliger kann ein Fußballspiel sein, wenn das Spiel mies ist und dir beide Teams obendrein komplett egal sind: Ukraine gegen Tunesien im letzten bedeutungslosen Gruppenspiel der Weltmeisterschaft, mit schön viel Mittelfeldgeplänkel. Und ich muss gestehen: die letzten beiden Spiele unseres Vereins waren auch nicht gerade spaßig und aufregend, zumindest nicht für uns.
Ja, Fußball kann mit dem Internet nicht mithalten und Fußball ist auch nicht spannend wie ein Kinofilm, aber es gibt nun mal kein Drehbuch und keine Special Effects und man kann nicht umschalten. Bayern München wird zu oft Meister und kleine Vereine wie Union und Bielefeld verderben das Geschäft, denn da spielen keine Superstars. Das kann man durchaus so sehen, aber wer das so sieht, hat diesen Sport nicht verstanden und vor allem nie geliebt, nicht einmal gemocht. Und alles, was man nicht wirklich mag, ist einem langweilig. Mit aufgeregten Regeländerungen wird man keinen von den Kiddies zu wirklichen Fans machen und es kann ja sein, dass spätere Generationen sich irgendwann nicht mehr so für das Spiel begeistern, wie wir das tun, weil die Digitale Welt doch so viel schöner ist. Dann ist es so. Aber noch hat diese Zitrone noch jede Menge Saft und zwar genauso, wie sie im Moment ist inkl. Meisterschaft mit 34 Spieltagen und Aufstieg und Abstieg. Punkt.
Donata Hopfen hat vor ihrem Job bei der DFL als Digitalberaterin gearbeitet. Das sollte sie doch wieder machen, aber nicht in Dingen herumfuhrwerken, die sie weder versteht, noch mag. Vielleicht erklärt ihr auch mal jemand den Unterschied zwischen Neuerung und Fortschritt und vor allem, wie wichtig Tradition sein kann. Wer kam eigentlich auf die Idee, dass diese Frau die beste Lösung für diesen Job ist? Dennis Aogo hingegen sollte mal darüber nachdenken, wen er alles so nicht kennt und derweil seinen Ruhestand genießen, aber leise. Und Oliver Kahn ist Oliver Kahn, dazu fällt mir nichts mehr ein. Play Off, alle miteinander!
14. Februar 2022: Hoffen auf Bielefeld

Icke: Ui ui ui, da hatten wir diesmal das starke Dortmund zu Gast. Und wir sahen den besten Reus seit sehr langer Zeit. Fast so stark wie in seiner ersten BVB-Saison oder wie in Gladbach. Und wir waren - zumindest in der 2. Halbzeit - gar nicht so schlecht. Aber wenn's beim BVB läuft, dann bist Du chancenlos.
Knoche und Michel waren unsere Besten. Auch Oczipka machte ein gutes Spiel, ebenso wie der eingewechselte Möhwald, der noch ein Riesen-Kopfball-Torpedo in das Tor jagte. Für mich ein klares Tor, der Schiedsrichter wollte auf einem Nebenkriegsschauplatz ein Foul gesehen haben. Ignorierte aber, dass sich der Gefoulte selbst einfädelte. Egal, es hat nicht sollen sein. Auch nicht schlimm. Nun gilt es in Bielefeld zu punkten.
Der arme Urs Fischer musste dann auch noch Fragen zum nimmermüde plappernden Kruse beantworten. Ich habe mir das ZDF-Sportstudio mal angesehen. Ne Max, jetzt fängste an, Dein immer noch gutes Standing bei Union selbst einzureißen. Lass es einfach sein und spiele Fußball. Das kannste am besten!
Wir sind immer noch voll im Soll oder besser Soll mit Übererfüllung. Nach hinten brennt nichts mehr an, auch weil Hertha nun wohl jede Woche verliert. Wo wollen die denn Punkte holen, wenn nicht beim Tabellenletzten? Und Bochum? Eine Bombe, was die da zeigten. Völlig verdient haben die Ruhrpottler den Bayern vier Dinger eingeschenkt.
Und in der 2. Bundesliga scheinen Bremen und der HSV sich stabilisiert zu haben. Nur Schalke fährt wieder alles an die Wand. Ein Trauerspiel. Es wäre natürlich im Interesse einer spannenden 1. Bundesliga schön, wenn es Bremen, der HSV und Schalke schaffen würden, wieder hoch zu kommen. Ich glaube, es schaffen nur zwei.
Und Ruhnert wird beim HSV ganz intensiv auf Kittel schauen, hoffe ich zumindest. Sechs eigene Tore und 13 Assists über vorrangig die linke offensive Seite sind vielsagend. Und er hat nur noch 1 Jahr Restvertrag.
Wir können als Fazit ziehen, dass sich unsere Mannschaft gefangen hat. Viel weniger Abspielfehler und eine teilweise gut funktionierende Offensive lassen auf Positives in Bielefeld hoffen. Allerdings, so ehrlich muss man auch sein, sind die Abgänge der letzten 14 Monate von Andrich, Friedrich, Lenz und Kruse mal eben nicht so 1, 2, 3 zu kompensieren. Erst recht nicht, wenn Luthe auch schwächelt und Taiwo nach den Afrika-Meisterschaften nur noch ein Schatten seiner selbst ist. Es ist an der Zeit, dass Taiwo seine alte Form wieder erlangt, dass bei Michel der Tor-Knoten platzt und wir im Tor wieder einen fehlerfreien Keeper stehen haben. Dazu noch eine zuverlässige Abwehr um Knoche herum. Selbst ein Trimmel wirkt im Augenblick etwas zu überspielt. Die Leistung von Möhwald verdiente eigentlich auch einen Startelf-Einsatz in Bielefeld.
Schauen wir mal, was Fischer sich einfallen lässt.
Ich würde aufstellen:
Rönnow
Jaeckel - Khedira - Baumgartl
Ryerson - Prömel - Oczipka
Möhwald
Becker - Awoniyi - Michel
Eiserne Grüße!
13. Februar 2022: Dortmund leider auf dem richtigen Fuß

Unionfux: Die „wichtigste“ Frage zuerst: nein, wir hätten das Spiel gegen Dortmund auch mit Kruse verloren. Die Dortmunder erreichen, zumindest in der ersten Hälfte, gute Normalform, machen kaum Fehler und lassen zweimal ihre individuelle Klasse aufblitzen, sodass wir nach 25 Minuten einem Zwei-Tore-Rückstand hinterherlaufen müssen, während uns nach vorn zu wenig gelingt, der Gegner aber auch kaum was zulässt.
In der zweiten Hälfte haben wir wesentlich mehr vom Spiel, auch wenn anfangs die großen Chancen ausbleiben. Dummerweise schießt Dortmund ein etwas glückliches drittes Tor, während uns kurz darauf ein schöner Kopfballtreffer von Möhwald per VAR aberkannt wird - meiner Meinung nach zu Unrecht, aber ich glaube nicht, dass es an der Niederlage allzu viel geändert hätte, auch, wenn wir in der Folge noch ein paar gute Gelegenheiten haben, die wir aber leider nicht nutzen können (Ujah!).
Insgesamt kein wirklich schlechtes Spiel von uns, die Einwechsler, besonders Möhwald und auch Ujah machen ziemlich viel Betrieb, aber Dortmund ist effektiv und kann das Spiel demzufolge relativ früh verwalten, lässt es zwar etwas lockerer angehen, aber doch nicht locker genug. Und gegen Mannschaften wie Bayern und Dortmund können wir nur gewinnen, wenn wir die so ein wenig auf dem falschen Fußs erwischen. War gegen Dortmund ja schon zweimal der Fall, diesmal eben nicht. Bemerkenswert, dass eben sowohl Bayern als auch Dortmund im unmittelbaren Spiel vorher deftig geklatscht wurden und dummerweise hoch motiviert in der Alten Försterei aufschlugen, offensichtlich keine gute Voraussetzung...
Mit dieser Niederlage kann man also leben, das kann und muss man verschmerzen, kein Grund für eine Negativdiskussion, auch wenn zwei Niederlagen in Folge für uns ja mittlerweile eher ungewohnt sind. Der Abstand nach unten ist unverändert groß, das ist das Wichtigste, nach wie vor. Und auch sonst ist alles noch drin, auch wenn das internationale Geschäft ja kein Muss ist, das sollten wir nicht vergessen, da muss schon viel zusammenkommen. Nach der schwachen Performance in Augsburg war das auf jeden Fall eine Steigerung, das ist festzuhalten und das macht auch Mut für das nächste Auswärtsspiel in Bielefeld.
Noch einmal Max Kruse: Im „Aktuellen Sportstudio“ äußerte er sich nochmal genauer zu seinem Abgang. Offenbar hatte er nicht mehr ganz so viel Spaß wie im ersten Jahr bei uns und auch das Verhältnis zu Urs Fischer war nicht mehr so optimal, also hätte er ohnehin nicht verlängert (das Durchbeißen ist ja nicht so sein Ding) - und da kam das Angebot von Wolfsburg und Kohfeldt genau richtig. Wir waren eben nur eine weitere Station in der Karriere, ganz nett, wirklich, aber nichts Besonderes, denn was ist für den besonderen Kruse schon besonders?
Das Bedauern über seinen Abgang hält sich immer mehr in Grenzen. Nichtsdestotrotz wird man zur neuen Saison schon überlegen müssen, wie man seine Planstelle wieder gut besetzen kann, wir haben zweifellos ein gutes Orchester, aber der eine oder andere Solist sollte schon herausragen, aber ich bin sicher, daran arbeitet Oliver Ruhnert schon, lassen wir uns also überraschen...
11. Februar 2022: Die Statistik sagt Sieg

Icke: Am Sonntag isset wieder so weit. Union schlägt Dortmund... die Statistik sagt ja. Alle 2 Heimspiele der letzten 2 Jahre konnte Union gegen den Mega-Favoriten gewinnen.
Der Verstand sagt eher nein. Also freuen wir uns auf ein spannendes Spiel. Wir werden nur eine Chance haben, wenn wir nicht so viele Abspielfehler wie letztes Wochenende machen. Und unsere Leader müssen über ihren Einsatz und Giftigkeit zu Normalform kommen. Dann können Knoche, Prömel und Awoniyi etwas reißen. Meine schon genannte Wunschelf wird Urs wahrscheinlich nicht wählen, aber wer weiß ...
Rönnow
Jaeckel - Knoche - Baumgartl
Trimmel - Ryerson - Prömel - Oczipka
Becker - Awoniyi - Michel
Änderungen muss es geben. Khedira ist wegen seiner 5. Gelben Karte gesperrt. Heintz und Gießelmann haben Corona. Über Prömel müssen wir nicht reden, er verkörpert eine ideale Synthese von 6er und 8er. Auch Voglsammer fällt noch wegen Corona aus. Da muss man ganz zwangsläufig auch an Ryerson denken. Dessen liebste Position ist zwar die rechte Seite, aber er kann auch zentral spielen. Musste sogar schon mal einspringen. In den Norwegischen Nachwuchsteams hat er diese Position schon öfter gespielt. Das Duo Ryerson/Prömel wäre zwar offensiver aufgestellt als sonst, dafür würden wir vorn auch "nur" 3 offensive Spieler bringen. Also Ryerson und Prömel mit defensiver Fischer-Anweisung, das könnte klappen. Zumal beide auch - so es sich anbietet - viel für die Offensive machen können. Überraschen wir doch einfach so die Dortmunder 🙂...
Unsere neue Stärke wird noch intensiver unser Teamgeist sein. Kämpfen bis zum Umfallen und dann die eine oder andere überraschende Idee im blitzschnellen Umschalten haben. Und natürlich hinten die Räume verengen und die Zweikämpfe gewinnen.
Aber alle Positionsspiele hin und her, entscheidend wird sein, wie decken und doppeln wir Haaland? Gelingt uns das, so ist die halbe Miete schon drin. Aber jeder, der Fußball mag und ein wenig Ahnung hat, weiß - der kann ein Spiel allein entscheiden.
Zusammen mit wieder erlaubten 10.000 Fans schaffen wir das und zelebrieren einen Thriller 🙂...
Im Laufe der Woche sprach ich mal wieder mit zwei Fußball-Fans aus Deutschland. Und musste - auch nicht zum ersten Mal - erkennen, wir ticken wirklich anders, als Fans aus oder für München, Gladbach oder anderswo. Es ist wirklich so, dass uns die Platzierungen nicht vordergründig wichtig sind. Es ist auch nicht relevant, unbedingt international zu spielen. Es ist schön, nicht abzusteigen, weil wir nicht vergessen, wo wir herkommen. Und es macht teuflischen Spaß, Bayern oder am Sonntag Dortmund zu ärgern. Springt am Ende mehr heraus, super! Aber wenn nicht, ist das auch kein Beinbruch. Wir wollen Spaß, Stimmung und ein kämpfendes Team An der Alten Försterei sehen. In welcher Liga? Ist das wirklich wichtig?
Für unsere Finanzen natürlich. Und wir haben auch nicht vergessen, dass wir noch Verbindlichkeiten haben. Diese lassen sich in der 1. Bundesliga leichter tilgen. Und auch unsere nächsten Bauprojekte, der weitere Stadionausbau und der Bau des neuen Nachwuchs-Zentrums, beides geht auch in Liga 1 viel schneller. Aber es bleibt mein subjektiver Eindruck, Unioner sind nicht so verbissene Fans, wie in einigen anderen Bundesliga-Standorten. Zumindest hört man bei uns - auch wenn es mal nicht läuft - kaum Pfiffe. Und wenn das Team gekämpft hat und trotzdem verlor, dann wird es gefeiert. Yep, da haben schon einige dumm aus der Wäsche gekuckt.
Ich bin sehr froh, dass ich 1976 die regionale Wahl hatte, auch Unioner werden zu dürfen... ich würde es wieder so machen.
Eiserne Grüße und ein cooles Spiel für uns!
9. Februar 2022: Bloß keine doofen Fragen, klar?

Unionfux: Wenn man den beinahe immer freundlichen und beherrschten Urs Fischer gegen sich aufbringen will, sollte man ihn in Zukunft weiter beharrlich danach fragen, wie das Spiel mit Max Kruse ausgesehen hätte und ausgegangen wäre und wie er den Spieler überhaupt und sowieso ersetzen möchte.
Erstens hasst Fischer solche Hypothesen und es stimmt ja: wer will und kann denn seriös beantworten, wie ein Spieler das Spiel beeinflusst und geprägt hätte, der nicht mehr zur Verfügung steht? Das ist mindestens genauso überflüssig wie die Frage nach der möglichen Champions League aufgrund von erfreulichen Momentaufnahmen.
Zweitens mag Fischer es ganz und gar nicht, wenn man das vorhandene Personal kleinredet. Natürlich wabert im Hinterkopf immer, ein „was wäre, wenn“, aber darauf gibt es ja zumeist keine vernünftige Antwort. Wahrscheinlich wird es nicht leichter ohne Max Kruse, der manchmal schon der Unterschiedsspieler sein konnte, aber eben auch nur manchmal.
Mehr erlaubte seine nachlassende Physis gar nicht und, bei allen vorhandenen Möglichkeiten, zaubern kann auch er nicht. Und das Spiel in Augsburg war schwach, aber kein Desaster, solche Spiele passieren allen Mannschaften, man denke nur an Bayerns Niederlagen gegen Gladbach und eben Augsburg oder das jüngste Heimspiel der Dortmunder, die ja am Sonntag bei uns aufschlagen. Last but not least hat Kruse in einem Interview mit dem Kicker explizit betont, dass er ohnehin vorhatte, in der Winterpause zu gehen, allerspätestens jedoch im Sommer - so eine Traumehe war es schlussendlich wohl doch nicht...Die Mannschaft selbst soll und muss (und will hoffentlich) beweisen, dass man mitnichten abhängig ist von einem Spieler. Das muss ja nicht nur Kruse oder Andrich oder Friedrich sein, auch Awoniyi hat wegen des Afrikacups gefehlt, am Sonntag muss Khedira aufgrund der 5. Gelben pausieren, ab und an ist jemand verletzt oder hat, wie jüngst Prömel und Ryerson, Corona. Es zeichnet uns aus, wegen solcher widrigen Umstände nicht rumzuplärren, Ausreden zu suchen etc. pp.
Vielmehr wäre es schön, wenn jetzt Spieler wie Öztunali, Möhwald oder Haraguchi aus dem offensiven Knick kommen würden, ein Andras Schäfer früher wichtig werden könnte als gedacht, ein Sven Michel zeigt, dass er die erste Liga fast genauso gut kann wie die zweite - seit letztem Sonntag sind wir die einzige Bundesligamannschaft, die in keinem Bundesligaspiel mehr als zwei Treffer geschossen hat. Wobei gegen Dortmund zuallererst die Abwehr zu alter Stärke zurückfinden sollte - die Borussia wird nach dem Heimdebakel auf Rehabilitation aus sein…
Wir stehen absolut komfortabel da, kein Grund zur Unruhe, niemand erwartet die Champions League Qualifikation von uns. Beste Voraussetzungen, den Aderlass der Winterpause wegzustecken und, zumindest offensiv, an neuen taktischen Konzepten zu feilen.
In vierzehn bis sechzehn Spielen sind wir alle schlauer, zumindest, was die Ausbeute ohne MK10 angeht. Wie wäre sie wohl gewesen mit ihm und mit Andrich und Friedrich? Und wie sähe unsere finanzielle Lage ohne die siebzehn bis achtzehn Millionen, die diese Spieler eingebracht haben? Zumindest das kann man doch bestimmt konkret beantworten, aber auch da ist der Schweizer der falsche Ansprechpartner.
Also, liebe Journalisten, bitte keine allzu doofen Fragen stellen, Antworten gibt’s darauf nämlich sowieso nicht und sie versauen obendrein die Stimmung, danke.
6. Februar 2022: Warum steht Rönnow nicht im Tor?

Icke: Die letzten 7 Spiele vor Augsburg haben wir gewonnen oder Unentschieden gespielt. Eine Megaserie für einen Club wie Union. Einmal mussten wir auch wieder verlieren und in Augsburg war es so weit. Wir waren über 90 Minuten indisponiert, machten Fehler, große Klopse, wie der von Luthe oder auch nur Abspielfehler. Und nein, es lag nicht am fehlenden Kruse. Es lag an einer selten gesehenen Unkonzentriertheit aller Spieler.
Unsere Abspielfehler - auch ganz simple - über 10 Meter, ließen die Brust von Augsburg immer breiter werden. Und da passte Luthes grober Fauxpas ins Bild, als er einen fast in Manndeckung genommenen eigenen Spieler zentral vor dem Tor anspielte. Alles nicht so wild, wir bleiben sogar auf Platz 4. Keiner kann von einem Team wie Union erwarten, dass sie bis Saisonende nicht mehr verliert.
Eine Sache allerdings schwirrt mir im Kopf herum. Wenn mich jetzt der 2. Nationalkeeper Dänemarks, Frederik Rönnow, fragen würde, warum er bei Union nicht im Tor steht, würde ich in Erklärungsnöte kommen. Ich vermute mal, Gleiches gilt langsam aber sicher ebenso für Urs Fischer. Er kann es rational nicht mehr erklären. Zumal Rönnows Spiele, die er machte, alle tip top waren und man auch sah, er kann ganz sauber und unaufgeregt passen.
Luthe hatte gestern auch wieder ganz starke Reflexe, klärte mehrmals grandios, aber es häufen sich eben auch seine Aussetzer... Als Michel reinkam, zeigte er gleich mal, warum wir ihn holten. So er den Ball hatte, versuchte er sofort zum Abschluss zu kommen und eine Chance hatte er noch, leider ohne Torerfolg. Man sah aber sehr deutlich, wir haben einen eminent torgefährlichen Stürmer geholt.
Vielleicht traut sich Urs gegen Dortmund Becker-Awoniyi-Michel zu bringen. Das könnte ein Traum-Trio werden. Viel Positives war da nicht mehr zu sehen. Im offensiven Mittelfeld spielte erst Haraguchu, dann Öztunali. Bei beiden geht die Formkrise weiter. Genau deshalb wünsche ich mir einen genesenen Prömel gegen Dortmund auf der 8.
Auch Gießelmann brachte gestern keine Normalform, erst als Oczipka reinkam, wurde es auf der linken Seite etwas besser. Nach den derzeitigen Formkurven drängt sich diese Formation gegen Dortmund auf:
Rönnow
Jaeckel - Knoche - Baumgartl
Trimmel - Prömel - Heintz - Oczipka
Becker - Awoniyi - Michel
Zusammengefasst, es ist nichts passiert, wir bleiben vorn und haben nach 7 Kicks ohne Niederlage mal wieder eins abgegeben. Normalität! Gegen Dortmund sehen wir ein ganz anderes Spiel. Da sind wir wieder mal krasser Außenseiter und diese Rolle liegt uns viel mehr. Vielleicht sogar wieder mit ein paar mehr Fans im Rücken. Das wäre wunderbar.
Und der Big-City-Club? Der hatte uns ganz sicher fest die Daumen gedrückt, diesmal... Warum? Augsburg ist der direkte Abstiegs-Nachbar vom großen Berliner Club. Durch die 3 Punkte von Augsburg sind sie bis auf 1 Punkt an Hertha dran. Und Hertha selbst fehlen noch 2 Punkte, bis sie wieder auf einem Abstiegs-Religationsplatz stehen.
Langsam aber sicher muss man sich fragen, was macht der Bobic da? Einzig die Verpflichtung von Kempf ist eine gute und macht Sinn. Da schickte er zum Saisonbeginn Cunha, Cordoba, Lukebakio und Piatek - alles absolute Leistungsträger - weg. Dazu gute und bundesligataugliche junge Spieler wie Maier, Löwen, Torunarigha und Dilrosum.
Megatalent Netz konnte er nicht halten. Serdar und Richter, beides wohl noch sehr stabile Spieler und für über 15 Millionen geholt, setzt der Trainer aktuell auf die Bank. Serdar war meiner Meinung nach sogar der wichtigste Ballverteiler in den letzten Spielen, ein Ruhepool mit Ideen. Dafür holt Bobic im Januar mit Björkan den dritten linken Verteidiger, der meiner Meinung nach, keinesfalls besser ist als Mittelstädt und Plattenhardt.
Dazu noch die südkoreanische Wundertüte Lee und mit Nsona das gefühlt eintausendste Talent aus Frankreich für die Bundesliga. Lustig war, das der Hertha-Trainer auf der Pressekonferenz seinen Namen nicht wusste 😉...
Aus diesen Abgängen bei Hertha hätte Urs Fischer einen deutschen Meister geformt! Etwas übertrieben, aber es ist etwas Wahres dran. Schön, das wir unsere Entscheider-Positionen mit Zingler (Chef "vons Ganze"), Fischer (Chef-Trainer) und Ruhnert (Manager) so gut besetzt haben. Ich glaube bei Hertha verzweifelt gerade der eine oder andere Fan an den Unfähigkeiten seiner Leader...
Umso mehr freuen wir uns auf unser Dortmund-Spiel, welches hoffentlich wieder ein Feier- und Spaß-Highlight wird! Eisern in die Runde 🙂
6. Februar 2022: Ein Auswärtsspiel zum Vergessen

Unionfux: Und hier kommt es: das schlechteste Spiel dieser Saison, okay, gemeinsam mit dem Auswärtsauftritt in Fürth. Einerseits hat man nie das Gefühl, dass wir irgendetwas aus Augsburg mitnehmen könnten, mittlerweile kann man schon fast von einem Angstgegner sprechen, andererseits macht der Gegner ein ziemlich gutes Spiel.
Kein Grund allerdings, das Führungstor dermaßen wegzuschenken - für mich der Bock dieser Spielzeit: Luthe spielt den Abstoß quer nach links, bekommt den Ball zurück und passt auf den bedrängten Knoche, der im Pressing den Ball verliert und dann stehen da zwei Augsburger völlig frei und der Rest ist ein Kinderspiel für Gregoritsch.
Luthe, der ansonsten gut gehalten hat, ist nicht gerade der ideale Torwart für solche Eröffnungsvarianten, das hat sich häufiger schon angedeutet. Also: entweder weitgehend lassen oder Rönnow ins Tor.
Aber, und das ist ein schwacher Trost, wir haben nicht deswegen verloren, sondern weil bei uns kaum etwas zusammengelaufen ist. Offensiv mit einigen netten Ansätzen, aber das reicht nicht, um wirkliche Torgefahr heraufzubeschwören, kein richtiger Punch, eher Geschubse.
Und so spielen wir bestenfalls mit, kassieren in Hälfte zwei ein zugegeben schönes Tor, ein strammer Weitschuss von Hahn, unhaltbar und dann wusste man: das hier und heute ist durch. Fischer wechselt nochmal sehr offensiv, aber da geht kein Ruck durch die Mannschaft, Augsburg lässt nicht nach und das war’s dann, das erste Spiel nach Kruse.
Ich denke nicht, dass das Fehlen von Kruse und auch Prömel ursächlich für diese überschaubare Leistung war, aber Urs Fischer wird sich was einfallen lassen müssen und das wird er, seine Unzufriedenheit über das Spiel seiner Mannschaft war ihm deutlich anzusehen. Nun kann man nicht erwarten, jedes Spiel zu gewinnen und nach dem peinlichen Auftritt in Fürth folgten fünf Spiele mit drei Siegen und zwei Unentschieden, zudem stehen wir immer noch auf Platz vier (zumindest, wenn Bayern nicht gegen die Brausepauls verliert) und ja, es gibt solche Tage, an denen man nicht in die Spur findet - trotzdem hoffe ich, dass das eher ne Eintagsfliege bleibt und die Jungs beweisen, dass Max Kruses schnell und unerwarteter Abgang weniger Spuren hinterlässt als hier und da befürchtet.
Der Beweis blieb heute leider aus, aber es gibt ja noch so einige Gelegenheiten. Am nächsten Sonntag kommt zum Beispiel Dortmund in die Alte Försterei - es gibt sicher leichtere Gegner, aber die liegen uns ja eher, zumindest zu Hause und wenigstens 10.000 dürfen dabei sein. Also, einmal schütteln, Fehleranalyse betreiben und ansonsten das tun, was man im Allgemeinen mit solchen Tagen tut: vergessen.
Am Rande noch ein neugieriger Blick auf unsere Leihgaben: Wszolek schießt ein Tor beim wichtigen Auswärtssieg von Legia in Lubin und Puchacz spielt bei Trabzonspors Heimsieg gegen Kasimpasa, der KV Mechelen mit van Drongelen spielt erst noch.
2. Februar 2022: Die Augsburger werden sich zerreißen
Icke: Samstag gehts wieder mit der Bundesliga los. Um 15.30 Uhr spielt Union in Augsburg. Die Augsburger werden sich zerreißen. Warum? Sie stehen mit dem Rücken zur Wand. Aktuell sind sie akut vom Abstieg bedroht. Wir können ganz locker ins Spiel gehen. Keiner erwartet etwas von uns. Außer wir selbst...
Interessant wird die Aufstellung werden. Aus den verschiedensten Gründen fallen Haraguchi, Möhwald, Prömel und Ryerson aus. Kruse ebenfalls... ;-)
Somit stellt sich im offensiven Mittelfeld Öztunali von selbst auf. Fischer ist nicht dafür bekannt - Neuzugänge wie Schäfer gleich im ersten Spiel in die Startformation zu stellen. Das Gleiche gilt wohl für Michel. Ich bin aber sicher, beide werden eingewechselt. So werden wir wie folgt beginnen:
Luthe
Baumgartl - Knoche - Heintz
Trimmel - Khedira - Gießelmann
Becker - Öztunali - Voglsammer
Awoniyi
Michel und Schäfer machen in Gemeinschaftsproduktion das Siegtor, nachdem Sie beide 18 Minuten vor Schluss eingewechselt werden. Sollte Leverkusen in Dortmund nicht gewinnen, sind wir bei einem eigenen Sieg in Augsburg automatisch auf dem 3. Platz.
Das wäre die schönste Antwort auf all diejenigen, die jetzt drauf warten, dass wir einbrechen!
Eisern!
1. Februar 2022: Fußball-Götter gibt es doch…
Icke: Zu Beginn eines jeden Heimspiels, so unsere Mannschaftsaufstellung verkündet wird, schallt ein elffaches und aus tausenden Kehlen gebrülltes „Fußball-Gott“ durch den Wald An der Alten Försterei. Nein, das wird sich nicht ändern, soll es auch nicht. Aber vielleicht überlegt der eine oder andere Mal, wer bei uns wirklich ein Fußball-Gott ist.
Für mich sind das alle Spieler, die mindestens 250 Spiele (oder fast) für Union gemacht haben. Das wären Hendel (421 Spiele mit großem Abstand!), Persich, Sigusch, Mattuschka, Matthies, Trimmel, Parensen und Glinker. Oder auch ein Oskar Kosche, der 204 x im Union-Tor stand (inkl. 2 x Unioner des Jahres), aber danach noch seit Jahrzehnten unsere Finanzen regelt.

Ein Dirk Zingler sowieso, weil er der erfolgreichste Präsident ever ist und hoffentlich noch lange bleibt. Aber auch eine Susi Kopplin, die sich Jahre lang tagtäglich um die vielen Tonnen Fußballwäsche kümmerte, teilweise mit Waschmaschinen, die (fast) so alt waren, wie sie selbst. Und jetzt immer noch nicht müde, sich als Betreuerin einfach um Alles drum herum kümmert. Eine Legende (nein ich werde niemals gendern)! Oder aber auch ein Jochen Lesching. Der sein ganzes Leben lang Funktionen bei Union hatte. Immer wieder soziale Themen fand, anderen zu helfen. Programmhefte druckte und druckt. Und zwar die besten in Deutschland, was sogar zertifiziert ist. Ein Stehaufmännchen, was auch im Alter aktiv ist, wie kaum Jüngere.
Das sind meine Fußballgötter. Leute mit Stehvermögen, Einsatz und Konstanz – für unseren 1. FC Union! Der im Mix erfolgreichste Kicker ist wohl Bulle Sigusch. Bei seinen 301 Spielen, schoss er auch noch 62 Tore als (offensiver) Mittelfeldspieler! Natürlich bleibt Wolfgang Matthies unser Jahrhundertspieler. Das erkämpfte er sich in vielen Spielen für Union durch seine überragenden Leistungen, aber auch durch seine Körpersprache und Bescheidenheit jenseits des Platzes.
Gott sei Dank, ich konnte noch alle hier aufgeführten Spieler selbst spielen sehen und wir haben sie früher als „Halbstarke“ ;-) ebenso heftig angefeuert, wie es heute unsere Ultras machen. Von den gerade benannten Spielern wäre somit Trimmel der einzige aktive Kicker. 253 Spiele, Kapitän mit immer 100% Einsatz und Jahr für Jahr unser Top-Flankengeber - belegen das. Und mich würde es nicht wundern, wenn er noch eine Saison dranhängt. Im Februar wird er zwar 35, aber konditionelle - oder Sprint-Schwächen konnte ich bei ihm noch nicht sehen. Er scheint fit wie ein Turnschuh zu sein.
(Der von mir ungeliebte) Trainer Uwe Neuhaus fällt übrigens auch in diese Kategorie. Immerhin saß er bei 266 Pflichtspielen auf der Bank. Ich hoffe sehr, dass wir Urs Fischer noch sehr lange halten können und nicht die Werksmannschaft irgendeines Autoherstellers auf die Idee kommt, sie bräuchte mal schnell einen guten Trainer. 108 Pflichtspiele noch Urs ;-) … dann hast Du die 250 erreicht! Ich mag diesen Taktik-Fuchs mit seinem ironischen Humor. Mit Europapokalspielen und dem Viertelfinale im DFB-Pokal wären das nur 2,5 Jahre, die er dafür brauchen würde.
Einfach mal zum Nachdenken angeregt, nicht jeder Kicker, auch nicht beim 1. FC Union, ist ein/unser Fußball-Gott. Aber es gibt welche…! Und wer Teamwork lebt, wird irgendwann ernten und wir ernten gerade!
Die Meldung von Kühns Wechsel aus unserer A-Jugend zu Werder Bremen II ist leider in dem ganzen Kruse-Theater etwas untergegangen. 6 Tore und 4 Assists hat er bereits für unsere A-Jugend – in dieser Saison – bei 9 Pflichtspielen gemacht. Das ist ein überragender Wert. Der Weggang ist aber verständlich. Mangels einer II. Männer hat er kaum eine Perspektive bei uns. Vielleicht denken wir auch über eine Regionalliga-Ü23 einmal intensiver nach …
Inzwischen hat auch Union den Michel-Transfer bestätigt.
Und Ruhnert hat auch noch kurz vor dem Ende van Drongelen als Leihe nach Mechelen transferiert. Wie zuvor schon Puchacz (Leihe nach Trabzonspor), Schneider (Leihe nach KuPS), Wszolek (Leihe nach Warschau), Teuchert (Transfer nach Hannover), ja und eben auch Friedrich (Transfer nach Gladbach) und Kruse (Transfer nach Wolfsburg). Das macht 7 Abgänge und mit Schäfer und Michel 2 Zugänge. Der Kader wurde massiv verschlankt und kumulativ weißt unsere Geldbörse ein Plus von etwa 7 Millionen Euro auf. Das natürlich hauptsächlich durch die Transfers von Friedrich und Kruse entstand. Damit dürften wir finanziell auch in der dieser Saison gut zu Recht kommen. Zumal auch noch höhere Einnahmen durch die guten Bundesligaplatzierungen, den DFB-Pokal, als auch die internationalen Spiele entstehen werden.
Prömel hats leider erwischt, er muss in die Corona-Quarantäne. Da könnte der erste Einsatz für Schäfer schneller kommen, als er dachte. Zumal Möhwald und Haraguchi aktuell auch nicht einsatzbereit sind. Aber bitte, warum nicht. Manchmal gehen die Sprünge ins kalte Wasser ja auch gut ;-) …
Auf das neue Sturmtrio Becker/Awoniyi/Michel freue ich mich!
Eisern!
31. Januar 2022: Herzlich Willkommen Sven Michel!

Icke: Die Tinte unter meinem letzten Post hier im Blog war noch nicht trocken, da kommt eine WhatsApp-Nachricht, Michel ist schon beim Doc in Berlin. So der Medizincheck vollzogen wird, ist vorher - zumindest per E-Mail - der Vertrag unterschrieben worden. Der Termin beim Doc ist um 11 Uhr. Das war wieder ein Ding.
Ruhnerts Haare sind wieder ein Stück grauer als vorher. Tausende Unioner haben noch Schnapp-Atmung, wegen dieser sich überschlagenden Ereignisse mit Kruse und Michel. Und das Alles kurz vor knapp. Für mich ein Happy-End. Einen Spieler, der nicht mehr bei uns kicken will, braucht kein Mensch. Einen erfahrenden Stürmer, der die beste Saison seines Lebens spielt, yep, den brauchen wir...
Also noch einmal "ganz herzlich Willkommen bei Union Sven und wir freuen uns auf viele schöne Tore von Dir!! Die Ablöse soll bei 1,7 Mio. liegen und der Vertrag bis 2024 laufen.
31. Januar 2022: Kruse weg, Verstärkung in Sicht
Icke: Heute, um 24 Uhr, schließt die Transferliste beim DFB. Man munkelt, Union möchte Michel aus Paderborn holen. Nein nicht als Ersatz für Kruse, sondern als Verstärkung für den Angriff.
Einen Kruse kann man nicht 1 zu 1 ersetzen, aber man kann für die halb-linke Seite und für die Mitte einen guten offensiven Spieler holen. Und der ist Michel. Mit 14 Toren steht er auf Platz 2 der Torschützenliste der 2.Bundesliga. Bei den Top-Scorern (Tore plus Vorbereitungen) belegt er schon mit Abstand Platz 1 und bei der Bewertung der Topspieler liegt er auf Platz 2.
Vor ihm steht nur noch ein Keeper, die ja sowieso immer einen Tick besser bewertet werden, als Feldspieler. Trotz seiner 31 Jahre ist er immer noch sehr schnell und ein Fighter. SO gesehen, passt er ideal in das Spielsystem von Union. Ein Sturm mit Becker - Awoniyi - Michel liest sich erst einmal ziemlich gut. Rechts der Vollsprinter Becker, links der torgefährliche Michel, der sogar ein echter Linksfuß ist und im Zentrum Knipser Awoniyi. Dahinter noch Voglsammer und Behrens. So könnte man oben dranbleiben.
Die Spielgestaltung muss dann mehr aus dem Mittelfeld kommen, wo wahrscheinlich Khedira und Prömel spielen werden. Und so unwahrscheinlich wäre der Deal gar nicht. Weil wir eben auch interessante Spieler zum Tausch anbieten können. Ujah und Abdullahi gehen im Sommer sowieso. Allerdings können sie in der 2.BL wieder aufblühen. Das sollte bei beiden locker reichen, um gute Zweitligastürmer darzustellen. Und mit Srbeny und Platte hat Paderborn ja noch 2 namenhafte Mittelstürmer im Team, dahinter mit Stiepermann und Klement 2 Top-Vorbereiter.
Will sagen, Paderborn würde nicht untergehen, mit einer Verstärkung wie Ujah oder Abdullahi schon gar nicht. Sicherlich würde Union nicht nur einen (oder sogar 2?) Stürmer anbieten, sondern auch noch eine Summe von 1 Mio. + ... Daumen drücken ist angesagt 🙂 Eisern!
31. Januar 2022: Kruse auf den letzten Drücker weg - wie konnte das nur passieren?
Unionfux: Wir reiben uns einen Tag später noch verwundert die Augen - Max Kruse plötzlich weg, wie war das nur möglich? Sein Jubel nach seinem Siegtor gegen Gladbach sieht nicht so aus als hätte er da schon damit gerechnet, dass er eine gute Woche später beim Gesundheitscheck in Wolfsburg aufschlagen würde.
Ich denke, nur die besondere Konstellation machte diesen Transfer möglich: Wolfsburg geht es sportlich erstaunlich beschissen, aber sie sind in der Lage, richtig Kohle auf den Tisch zu hauen, zudem ist Kohfeldt Trainer, der Kruse einige Jahre zuvor bei Werder trainiert hat.
Diese Konstellation gilt momentan für keinen anderen Verein der Bundesliga. Eigentlich ziemlich logisch alles: Wolfsburg steht das Wasser bis zum Hals und auf den letzten Drücker hat Flo Kohfeldt eine Idee - da war da mal jemand, mit dem er super bei Werder zusammengearbeitet hat und der hat gerade Union zum Sieg in Gladbach geschossen…
Du, hör mal, Jörg, was sagste denn zu Max Kruse? Viel Zeit bleibt jetzt nicht mehr, jetzt müssen die finanziellen Argumente, sowohl für Kruse als auch für Union, so überzeugend sein, dass die Antwort nur positiv ausfallen kann und voilà - wir kriegen erstaunlich fünf Millionen für ein knappes halbes Jahr und er mehr als das Dreifache, was er bei uns verdient hat, anderthalb Jahre lang plus höchstwahrscheinlich ne Option. Wer hätte ihm denn so viel gezahlt? Wir eben nicht und wer noch? Dreieinhalb bis vier Millionen mehr sind das insgesamt, eine eventuelle Option noch gar nicht eingerechnet. Da ist das hübsche Haus für Dilara, zum Beispiel, das sie sich so sehr gewünscht hat…
Und auch sonst: der stürmende Spielmacher hat so einige kostspielige Leidenschaften, da kann ein bisschen zusätzliches Geld nicht schaden, oder?Ob Kruse jetzt noch die erhoffte Leistung bringt, kann ihm fast egal sein (wird es nicht) - das Geld ist ihm sicher, so oder so. Für einen Spieler seines Alters ein ziemlich guter Vertrag, dafür, dass er kein Weltklassespieler ist und mittlerweile nicht mehr die Physis früherer Tage hat. Verlockend, in der Tat. Er mag Union mit Sicherheit, warum auch nicht? Aber er hat schon so einige Vereine verlassen, die waren auch (fast) alle cool, nun ist es einer mehr, na und?
Und die Dreifachbelastung droht ihm in der nächsten Saison nur bei Union, bei Wolfsburg wohl kaum. Wolfsburg hingegen bekommt einen fußballerisch überdurchschnittlichen Spieler, den der Trainer kennt, der die Bundesliga kennt, der bewiesen hat, an guten Tagen noch ein Unterschiedsspieler zu sein. Sie müssen unter allen Umständen den Abstieg vermeiden und es wird langsam eng, der letzte Sieg, ein 1:0, war Anfang November gegen Augsburg. Gemeinsam mit uns hat der VfL in keinem Punktspiel mehr als zwei Tore geschossen - nur stehen wir doch wesentlich besser da, wir machen daraus bekanntermaßen 34 Punkte, Wolfsburg lediglich 21 - eine schnelle Wende muss her und zwar mit ebenjenem Max Kruse, der in den letzten anderthalb Jahre bei Union so aufgetrumpft hat. Kann Kruse in einer Mannschaft funktionieren, der offensichtlich das Vertrauen in die eigene Stärke fehlt? Läuferisch und taktisch muss man ihn, wie gesagt, jedenfalls ersetzen können.
Eine schwierige Aufgabe für alle, der Druck ist enorm groß: auf die Mannschaft, den Trainer und nicht zuletzt auf den neuen Retter Kruse. Zum Glück kommt Fürth zum Heimspiel nach WOB - obwohl: die haben von den letzten sechs Spielen nur eins verloren - und haben nun wirklich nichts mehr zu verlieren. Und wir haben das Geld, nicht wenig und wichtig in diesen schwierigen Zeiten. Wir hatten ja offenbar sowieso keine so richtige Wahl...
Aber nicht alles am gestrigen Tag war für uns übel: die Pokalauslosung bescherte uns ein Heimspiel gegen den FC St. Pauli. Ein ziemlich gutes Los, wie ich finde - die Chancen für ein Halbfinale sind gar nicht schlecht. Wann gab es das zuletzt? Ist immerhin schon über zwanzig Jahre her...
Zum Schluss noch die Gerüchteküche: bis zum Schließen des Transferfensters heute um 18.00 Uhr wollen wir noch Sven Michel vom Sc Paderborn verpflichten, wenn sich alle auf die Schnelle einigen können. Ein Kämpfer, der weiß, wo das Tor steht, zumindest in Liga 2 - aber natürlich kein Max Kruse. Aber wir haben schon so viele scheinbar unersetzliche Spieler ersetzt: Gikiewicz, Andersson, Lenz, Andrich, Friedrich - jetzt eben Kruse. Das wird nicht leicht, aber was war schon leicht in der Geschichte unseres Vereins? Eben.
30. Januar 2022: Wir verkraften das!
Icke: Das Wichtigste zuerst, unser Ziel Nr. 1, nicht abzusteigen, ist erreicht. Bei noch 14 ausstehenden Spielen, haben wir auf den Religationsplatz 16 ganze 15 Punkte Vorsprung plus das wesentlich bessere Torverhältnis. Da brennt nach hinten nichts mehr an. Ganz im Gegenteil, seit Anfang dieser Saison spielen wir oben mit, sind gut in Form, warum also sollte Union abrutschen? Ich vermute mal, wir liefern uns einen engen Kampf mit Freiburg, der Dosenbrause und Hoppenheim um den begehrten Platz 4, der ein Startrecht in der Königsklasse beinhaltet. Zur Zeit verwirklicht Ruhnert gerade ein weiteres Ziel, unsere Kaderverkleinerung. Und bis auf Ujah und Abdullahi sind wir hier auch schon weit. Dazu wurde Friedrichs Abgang mit Heintz optimal aufgefangen und mit Schäfer haben wir ein Mittelfeld-Talent allererster Güte dazubekommen. Der wird Prömel und den zur Zeit bei der japanischen Nationalmannschaft befindlichen Haraguchi – auch kurzfristig Dampf machen. Ich würde sagen, es läuft …
Auch ohne Kruse! Auf den bin ich jetzt ein wenig sauer. Max Du hast mir 5 Stunden meines Lebens geklaut. Ich habe mir Deine PRO7-Show gestern Abend angeschaut, weil ich ein eingefleischter Unioner bin und mit Dir mitfiebern wollte, was ich auch tat. Oder glaubst Du ernsthaft, diese 5 Stunden hätte ich mir für einen Wolfsburger Fußballer angetan? Wenigstens bist Du ehrlich und schreibst, das es nur um Kohle geht. Yep neue und hübsche Frauen sind teuer, das verstehe ich ;-) …
Eine Gazette schreibt, Union hat für diesen Blitz-Abgang 5 Millionen erhalten. Das wäre für einen auslaufenden Vertrag und für einen fast 34-jährigen (im März) Kicker sehr in Ordnung. Diese gilt es aber nun, zumindest in Teilen, in eine neue Fußball-Persönlichkeit zu investieren. Schön, dass wir unsere Punkte schon in Sack und Tüten haben. Vielleicht holen wir einen Kruse-Ersatz auch erst im Sommer, wenn der Markt einfach größer ist. Ja so ist das Fußballgeschäft, schön ist anders. Man konnte bei Kruse meinen, dass ihm Geld nicht so wichtig ist. Denkste! Ein paar Milliönchen mehr im Brustbeutel sind dann schon ein Argument, in Wolfsburg zu spielen. Und welcher Fußballer macht das wirklich freiwillig? Die VW-Kicker sind akut abstiegsgefährdet. Also meine Daumen drücke ich für die nicht, für Max dem entsprechend halt auch nicht. Am 5.3. spielt Union in Wolfsburg. Ich hoffe sehr, wir holen die 3 Punkte und reißen Wolfsburg ganz runter. Verdient wäre es. Man wildert so nicht mitten in der Saison bei anderen herum. Das machen nur diese künstlichen Betriebssportgemeinschaften, bei denen Geld keine Rolle spielt.
Wir verkraften das! Eisern in die Runde und Ruhnert ein cooles Händchen, bei der Ersatz-Suche!
30. Januar 2022: Unverhofft kommt oft - Max Kruse geht!

Unionfux: Ja, unverhofft kommt oft - auch wenn das wohl der absolute Kracher ist: Max Kruse wechselt tatsächlich und das sofort und das auch noch zum VfL Wolfsburg, also vom Tabellenvierten zum Tabellenfünfzehnten und unterschreibt bis 2023.
Nun die gute Nachricht: Fünf Millionen Ablöse für einen fast 34-jährigen, der noch ein knappes halbes Jahr Vertrag hatte, das ist schon viel. Da bleibt einem glatt die Luft weg, so am Sonntagabend...
Kruse selbst müssen sie ein unfassbar fettes Angebot gemacht haben und er ist doch wohl wesentlich mehr an Geld interessiert, als wir so gedacht und gehofft haben. Denn der VfL Wolfsburg ist zur Zeit einer der unattraktivsten Aufgaben der Liga. Sportlich wird das keine lustige Zeit, zumindest bis zum Sommer - Wolfsburg holte neun Punkte aus den letzten sechzehn Punktspielen. Und vom Umfeld - nun ja, Wolfsburg eben. Immerhin steht der Trainer auf ihn, aber vielleicht ist auch der bald weg. Und ob er da überhaupt noch hinpasst - wir werden es erleben. Erstens hat es bei seinem ersten Intermezzo schon nicht geklappt und da war Wolfsburg noch besser aufgestellt und zweitens - wenn man sich doch relativ viele läuferische Auszeiten nimmt, dann braucht man eine Mannschaft, die das auffängt. Dass er Fußball spielen kann, na, das ist ja unbestritten.
Er hat bei uns ziemlich gut abgeliefert, weiß Gott - aber er zählt für mich nicht zu den Großen bei uns. Nicht bei so einem Abgang. Wer den VfL Wolfsburg uns vorzieht, dazu in dieser sportlichen Situation, also sowohl als auch - der kann nur ein Söldner sein. Leider. Sollte ich noch irgendwelche Illusionen gehabt haben (viele waren's nicht), so sind die wohl dahin. Unterm Strich nichtsdestotrotz eine Win-win-Situation: er hat sich bei uns wieder sportlich aufpoliert, wir hatten anderthalb Jahre einen Unterschiedsspieler und on top noch ein bisschen Geld. Ich hoffe, wir können das sportlich gut auffangen - gleich zwei absolute Leistungsträger im Winter zu verlieren, das ist schon heftig.
Falls wir wirklich abermals nach Europa wollen, dann ist das wohl gerade kaum einfacher geworden. Leider, Teil 2.
So, und jetzt gilt es sich nochmal zu schütteln - erst Friedrich, jetzt Kruse: jetzt zeckt’s doch schon ein bisschen. Danke, Max Kruse, für eine ganze Reihe toller Momente mit uns und ich wünsche dir alles Glück - aber dann doch nur privat, soviel Frust muss sein.
27. Januar 2022: Der sichere Außenseiter - der Himmel ist das Limit!

Unionfux: Jetzt wird es entspannt - und spannend! Entspannt, weil der Klassenerhalt durch ist, selbst für Pessimisten. Und spannend, weil jetzt eigentlich die Kür losgeht - alles ist möglich. Das ist die beste Voraussetzung für Großes - auch, wenn man die Frage stellen muss: wollen bzw. sollen wir Europa? Es gibt Geld und Reputation, aber auch jede Menge Probleme, die Andeutung haben wir in dieser Saison erlebt.
Ungestraft kann kein kleiner Verein international spielen, obwohl der Schaden im Rahmen bleibt - das kostete uns zwischen drei und fünf Punkten, das ist allemal zu verschmerzen. Aber jetzt, da die vierte Bundesligasaison faktisch vor uns liegt (und das schon im Januar) - sind wir weiter der Außenseiter oder gerade dabei, uns zu etablieren? Ich meine, waren wir gegen Gladbach der Favorit oder immer noch der Außenseiter?
Ähm… Okay, jetzt, da wir gewonnen haben, fällt unser Grinsen ziemlich schelmisch aus. Wie ist unser Selbstverständnis; Underdog oder ein ernster Faktor? Nur Bayern München hat seltener verloren als wir...Sicher, es ist sicherer, immer noch aus der Außenseiterposition zu agieren - aber wie lange nimmt man das einer Mannschaft ab, die auf Platz vier liegt? Urs Fischer hat natürlich schon recht: demütig ist jederzeit besser und schlauer, so fliegt man eleganter auf die Fresse. Ich meine, der Big City Club hat vorgemacht, wie man sich blamiert, indem man mehr verspricht als hinterher passiert - Lars Windhorst lässt grüßen.
Aber uns kann im Grunde nichts passieren: keiner würde auf uns mit dem Finger zeigen, wenn wir im Niemandsland landen. Selbstsicherheit ist gut für eine Truppe, der es ein bisschen an Geschwindigkeit und Technik fehlt, dazu kommen Awoniyi und Schäfer - nur der Himmel ist das Limit. Das werden die interessantesten vierzehn Spiele ever - jetzt kann Geschichte geschrieben werden. Da ist das Ergebnis im Freundschaftsspiel gegen das ehemals große Widzew Lodz (jetzt 2. polnische Liga) Nebensache: 0:0 klingt genauso unspektakulär wie es war. Außerdem wird Wszolek höchstwahrscheinlich bis zum Sommer zu seinem alten Verein Legia Warschau verliehen.
Für eine mögliche Leihe bzw. möglichen Verkauf von van Drongelen, Endo und Abdullahi bleiben noch ein paar Tage - auch das wird spannend. On top noch ein mögliches Pokalhalbfinale, ein bisschen Losglück vorausgesetzt. Na dann, da liegen dreieinhalb Monate vor uns, die es in sich haben und die wir trotzdem ganz zurückgelehnt genießen können - was für ein unfassbarer Luxus! Die kommenden Wochen werde ich ganz in Ruhe ablecken - je süßer, umso besser! Und in Augsburg fangen wir an…
23. Januar 2022: Eine Kruse-Gala bringt uns Platz 4
Icke: Eine Kruse-Gala bringt uns Platz 4. Erst versenkt er sicher wie die Bank von England den Handelfer, um dann kurz vor Schluss alles klar zu machen. Zwischendurch kämpfte er, verteidigte hinten mit und hatte jede Menge kleine Ideen für das Offensivspiel von Union. Ein Kruse in dieser Form ist Gold wert.
Gladbach übernahm das Kommando, kämpfte und erspielte sich Chancen. Aber es hatte sich anscheinend bis zu den Grünen noch nicht herumgesprochen, das Union genau so spielt. Dem Kontrahenten das Mittelfeld und die Initiative zu überlassen. Dazu stehen die Köpenicker kompakt und sicher, wie immer. Und dann gibt es die kleinen Nadelstiche in Form von Kontern. Genauso war's. Da Union das Zentrum massiv verschloss (man wusste, dass die Borussia gern durch die Mitte kommt), versuchte es Gladbach immer wieder über die Außen. Ein paar Mal funktionierte das. Letztendlich gewann Union nicht unverdient, eben weil sie einfach abgezockter waren. BMG hat alles versucht, es hat nicht gereicht.
Langsam aber sicher gehen Vereine, Medien und Moderatoren dazu über, Union als Favoriten zu erklären. Am offensichtlichsten war das vor dem Spiel gegen Hertha zu beobachten. Nur auf welcher Grundlage? Na klar, sie machen das, weil wir einen (nun schon länger anhaltenden) Lauf haben. Geht man aber auf den Kaderwert oder das Budget ein, so liegen wir in Deutschland gerade einmal auf Platz 14. Das zeichnet die Arbeit bei Union umso mehr aus, verbietet aber daraus zu schlussfolgern, wir sind nun außer gegen Bayern und dem BVB immer der Favorit.
Die zweite positive Überraschung, in Gladbach stand Keeper Rönnow im Tor. Er bekam das Punktspiel, weil er im letzten Pokalspiel nicht konnte. Rönnow brachte eine gute Leistung. Und man hat bei ihm nie Angst, wenn wir Rückpässe spielen müssen. Er kann einfach sauber mit dem Ball umgehen. Dafür ist wohl Luthe auf der Linie eine Mü besser. Wohl dem, der so ein Luxusproblem hat!
Heute muss Bayern noch gegen die Hertha ran und ich ahne Übles. Da wird wohl Bayern kaum stolpern und der Graben zwischen den Herthafans und ihrer Mannschaft verdunkelt sich weiter. Gestern „besuchte“ gegen 15 Uhr eine Horde aus der organisierten Ostkurve das sogenannte Geheimtraining der Mannschaft. Man wolle nur „reden“. Na was denn sonst? Hilft das im Abstiegskampf? Ich vermute mal, das macht es noch schlimmer …
Prömels Besuch im ZDF-Sportstudio darf man als gelungene Werbung bezeichnen. Auf die wichtigste Frage, ob er bei Union verlängert, gabs allerdings keine ausreichende Antwort. Allerdings war ihm anzumerken, er fühle sich in Köpenick pudelwohl. Nur wenn dann wieder ein Verein a la Gladbach (Friedrich) oder Leverkusen (Andrich) kommt, kann Union es sich nicht leisten, die Spielergehälter einfach mal zu verdoppeln. Bei Leverkusen wissen alle, das Geld keine Rolle spielt, bei Gladbach wundert man sich schon.
Jetzt gibt es erst einmal eine 2-wöchige Pause, um das es dann am 5.2. in Augsburg weitergeht.
23. Januar 2022: Meister werden wir in dieser Saison nicht mehr…

Unionfux: Holla, was für ein Schlusspunkt unter einen äußerst erfolgreichen Januar: 7 Punkte und Pokal-Viertelfinale - und das bei drei Auswärtsspielen!!
Wir gewinnen bei Borussia Mönchengladbach, die sind nicht gerade im Aufwind, aber trotzdem eine Mannschaft mit Geschwindigkeit und individueller Klasse: das zeigte sich nicht nur im Pokalachtelfinale beim 5:0 gegen die Bayern.
Unsere Führung durch einen Handelfmeter, den allerdings nur ein paar von unseren Jungs und, zum Glück, der VAR gesehen hat: Max Kruse ohne Angst vorm Elfmeterschreck Yann Sommer, typischer Stoppschritt, Sommer geht nach rechts, Kruse schießt nach links.
Wir überlassen dem Gegner noch mehr den Ball, fahren gelegentlich einen Konter, ansonsten versuchen wir stärker werdende Gladbacher vom Tor wegzuhalten, das gelingt ziemlich gut, ein paar Minuten vor der Pause kann Embolo Knoche narren, Hofmann sieht Koné - und der darf sich viel zu unbehelligt den Ball zurechtlegen und ihn ziemlich gekonnt neben den rechten Pfosten dremmeln, Rönnow, der heute den Vorzug vor Luthe erhält, ist chancenlos.
Bis zum Pausenpfiff macht Gladbach Druck und auch in der zweiten Hälfte hat die Borussia mehr vom Spiel, aber macht nicht allzu viel daraus - insofern ist es schon seltsam, dass man überall hören konnte, Gladbach wäre die bessere Mannschaft gewesen, der Sieg gar unverdient. Union lässt eben sehr wenig zu und es ist nicht so, dass dabei Pfosten und Latte helfen müssen und auch Rönnow wird nicht berühmt geschossen.
Es gibt noch einen kurzen Herzkaspermoment in der 77., als Netz einen vom Keeper abgeprallten Ball aus drei Metern übers Tor lenkt - haben wir Pech, ist das die Führung für die Hausherren, ob wir dann noch was mitnehmen, wer weiß? Aber so flankt Öztunali bei einem der seltenen Vorstöße, den zweiten Ball schnappt sich Gießelmann, passt auf den clever in Hermanns Rücken weglaufenden Kruse und der hat die Schusstechnik, um aus schwierigem Winkel ins lange Eck zu verwandeln.
Am Rande: Kruse jubelt doch tatsächlich, obwohl er mal in Gladbach angestellt war - wohltuend realistisch und ehrlich. Dann gibt es natürlich noch knapp zehn Minuten verzweifeltes Anrennen der Fohlen, aber mehr als ein Wiehern kommt nicht mehr - und es ist wieder mal ganz einfach: im Fußball gewinnt der, der mehr Tore erzielt. Wir sind kampfstark, aufmerksam, verteidigen gut und sind effektiv - damit sind wir wohl kaum die schlechtere Mannschaft, oder? So oder so ähnlich muss man, besonders auswärts, spielen, um den Gegner die Stärken zu rauben und das können wir wie kaum eine Mannschaft der Bundesliga.
Und auch, wenn Urs Fischer rotieren lässt und der mit Abstand beste Torschütze fehlt, ein wichtiger Spieler verkauft wird - die Mannschaft ist und bleibt eine äußerst stabile Einheit, taktisch hervorragend eingestellt. Hurrafußball ist ja ne schöne Sache, aber dazu fehlen uns die Möglichkeiten - und damit würden wir vielen Mannschaften der Bundesliga eine große Freude machen und das kann ja wohl kaum unser Plan sein.
Wie heißt es so schön: der Sturm gewinnt Spiele, die Abwehr Meisterschaften. Ich sag mal, Meister werden wir diese Saison nicht mehr, doch wir mischen kräftig da oben mit.
22. Januar 2022: Stolpert schon der dritte Trainer über uns?

Unionfux: Wir müssen an diesem Wochenende zu Borussia Mönchengladbach. Und die sind im Moment wirklich schwer einzuschätzen: auf der einen Seite seit zwei Monaten in der Bundesliga sieglos - wenn man mal vom Auswärtssieg bei Bayern München absieht, der allerdings nur einen coronageplünderten Kader zur Verfügung hatte.
Negative Höhepunkte: die 6:0-Heimniederlage gegen Freiburg und das krachende Ausscheiden im Pokal beim Zweitligazwölften Hannover 96. Haben wir es nun mit einer leichten Beute oder mit einem angeschlagenen Boxer zu tun?
Dass die Qualität des Kaders wesentlich höher anzusiedeln ist als die momentane Tabellenposition, darüber sind sich wohl alle einig. Aber irgendwo steckt gewaltig der Wurm drin und Adi Hütter hat nicht mehr allzu viel Spielraum - sind wir etwa schon wieder für einen Trainer das Zünglein an der Waage? Immerhin stolperten schon Dardai und Marsch über uns…
Bei uns läuft es hingegen wie geschmiert, wir kommen mit dem Schwung und der breiten Brust des Derbysiegs nach Gladbach, jetzt wird es darauf ankommen, ob wir eine sich aufbäumende oder etwa eine resignierte Borussia erwischen. Es wird eine verdammt spannende Bundesligabegegnung vor 750 Zuschauern, für beide richtungsweisend: wird es für die Borussia richtig übel und starten wir weiter nach oben durch oder - aber darüber will ich gar nicht erst nachdenken. Ich sehe uns weiter auf der Erfolgswelle und der Druck liegt nicht gerade bei uns.
Noch nicht mit dabei kann unser Neuzugang Andras Schäfer sein, den wir für eine Million von DAC Dunajska Streda verpflichtet haben - einerseits haben wir im offensiven Mittelfeld immer noch Bedarf an wesentlich mehr Dynamik und Torgefahr (Andrich fehlt uns schon noch ein wenig) und andererseits ist der ungarische Fußballer des Jahres 2021 eine klare Investition in die Zukunft, sowohl sportlich als auch finanziell. Im Moment noch leicht verletzt wird er frühestens nach der zweiwöchigen Bundesligapause ein Thema sein. Ich bin mir sicher: das wird einer - ein absoluter Rohdiamant…
Aber zuerst freuen wir uns auf die Partie tief im Westen, bis auf Awoniyi treten wir in Bestbesetzung an, das wird ein heißer Tanz in Mönchengladbach!
21. Januar 2022: Hallo Andras Schäfer

Icke: Ruhnert macht mal wieder Nägel mit Köpfen und holt den 22-Jährigen ungarischen Nationalspieler Andras Schäfer.
Andras spielt am liebsten auf der 8, kann aber auch die 6 und die 10 ausfüllen. Warum ausgerechnet ihn? So langsam aber sicher erkennen auch die „Erstaunten“ wie Ruhnert und Fischer auswählen. Es zählt zwar vordergründig die fußballerische Qualität, aber eben auch – wie man es bei Andras gut erkennen kann – die Mentalität, Schnelligkeit, Kampfeswille und der Mut.
Wenn der Spieler dann auch noch Teamfähig ist, wie es bei dem Ungarn der Fall ist, dann zahlt Union sogar eine Millionenablöse. In 12 Monaten wundern sich die Fachleute dann wieder, wo Union diesen Spieler entdeckt hat. Natürlich hat Union mit dieser schnellen Verpflichtung 2 Dinge im Hinterkopf.
Zum einen, wie schon erwähnt, die spielerische Qualität zu erhöhen, noch wichtiger aber dürfte sein, einen bereits integrierten 8er im Kader zu haben, falls Prömel seinen Vertrag bei Union nicht verlängert. Schäfer kann haargenau alle Positionen bekleiden, die Prömel auch spielen kann. Nachtigall ick hör dir trapsen ;-) … aber der Kader verträgt auch 2 extra gute und spielerisch begabte offensive Mittelfeldspieler.
Zumal Haraguchi etwas schwächelt. Sprich, die Zukunft kann durchaus Schäfer und Prömel heißen! Gleichzeitig wäre auch der etwas zu alte Stamm-Kader verjüngt. Eine wohl exorbitant gute eiserne Verpflichtung! Sicherlich wird das auch Löw bestätigen, dem Schäfer bei der letzten EM ein Ei ins Nest legte und die zwischenzeitliche ungarische Führung gegen Deutschland herausholte. Eiserne Grüße in die Leserrunde 🙂
20. Januar 2022: Einmalige Chance auf das Finale
Icke: Das hat man selten. Alle Tipper lagen richtig, zumindest mit dem Tipp auf Sieg für Union. Und ich bedanke mich bei allen, die getippt haben.

War Unions Sieg verdient? Ja er war verdient. Union spielte einfach abgezockter und sicherer. Die ersten 30 Minuten sogar sehr überlegen. Da konnte man Angst um Hertha haben. Typisch Union war auch der Blitzstart. Gleich nach wenigen Sekunden zog Kruse nach Flanke von Heintz auf halblinks gefährlich ab. Kurz darauf hatte Union noch 3 Chancen in einer Szene. Weiß Korkut gar nicht, das Union solche Überfälle liebt? Und genau so entwickelte sich dann das Spiel. Union spielbestimmend und Hertha nervös. Gegen Ende der 1. Halbzeit fingen sich die Blauen wieder und es wurde ausgeglichen. Voglsammers Treffer (nach Kruse-Flanke) zum 1:0 in der 11. Minute aber blieb im Gedächtnis. Diesen Treffer zeigt er seinen Enkeln noch, so schön und technisch anspruchsvoll war er.
In der 2. Halbzeit erlebten die 200 Rot-weißen Fans vor Ort (mehr durften es laut Vorgaben des Senats nicht sein), die die über 2000 Hertha-Fans klar übertönten, ein ausgeglichenes Spiel. Chancen auf beiden Seiten. Das 2:0 Unions ließ nicht lange auf sich warten. Darauf folgten je 1 Tor für Hertha und noch eins für Union - im Minutentakt. So stand es dann in der 55. Minute schon 3:1 für Union, die nichts mehr anbrennen lassen wollten. Das 5 Sekunden vor dem Schlusspfiff – in der 95. Minute – noch das 2:3 fiel, störte nicht mehr.
Ein verdienter Einzug von Union in die nächste Pokalrunde. Der in diesem Jahr eine wohl einmalige Chance auf das Finale bietet. Warum? Bayern, Dortmund und Leverkusen sind alle schon ausgeschieden. Von den 8 übrig gebliebenen Mannschaften kommt dazu die Hälfte aus der 2. Liga. Stadtpokalsieger sind wir jetzt auch noch, neben dem Berliner Stadtmeister, den wir als „Titel“ schon haben... 🙂
20. Januar 2022: Die Pokalüberraschung bleibt aus: Union schlägt Hertha
Unionfux: Da haben wohl alle Unioner richtig getippt (wenn auch keiner das korrekte Ergebnis) - die Pokalüberraschung bleibt aus: Union schlägt Hertha im Olympiastadion und steht im Viertelfinale des DFB-Pokals!

Das Ergebnis schlussendlich zwar knapp, aber trotzdem ohne das große Zittern. Dafür sorgt die schnelle Antwort auf den ersten Anschlusstreffer: Knoche stellt nach hervorragendem Oczipkafreistoß den Zwei-Tore-Abstand wieder her und der prompte Abpfiff nach dem zweiten Tor der Tante.
Wir machen ein typisches Unionspiel, kampfstark, laufstark, weniger Ballbesitz, aber mit schnellem Tor - schon cool, wie Voglsammer Kruses Flanke beinahe unmöglich ins Tor kickt. Hertha hat Glück, dass der Handelfer für uns wegen einer knappen Abseitsstellung zurückgenommen wird, dafür haben wir direkt vor der Pause ebenfalls Glück, dass der Ausgleich für den Gegner wegen einer ebenso knappen Abseitsstellung nicht zählt - so gleicht sich das aus.
Nach der Pause wieder ein schnelles Tor von uns, Stark grätscht eine Öztunaliflanke ins eigene Tor, dann fälscht Khedira den Ball an Luthe vorbei in den Kasten ab - und dann kommt Knoche. Dann spielen wir das eigentlich relativ cool zu Ende und diesmal juckt uns ein Gegentor tief in der Nachspielzeit so gar nicht.
Erstaunlich, wie 200 Unioner Alarm machen in der fast leeren, nichtsdestotrotz ausverkauften Riesenschüssel, da kommen gut zweieinhalbtausend Herthaner nicht mit.
Der Sieg freut uns fraglos gewaltig, aber er wundert uns nicht - alle zehn befragten Unioner hier im Blog hatten das ja auch vorausgesehen. Überraschungen gab es hingegen woanders: St. Pauli schlägt Dortmund, Hannover schlägt Gladbach, gleich vier Zweitligisten im Viertelfinale. Wie wär’s da mit einem bisschen Losglück für uns? Ist doch wohl nicht zu viel verlangt…
Und es gibt noch ein Transfergerücht: Ungarns aktueller Fußballer des Jahres, Andras Schäfer, soll in den nächsten Tagen bei uns unterschreiben, heute war er wohl schon zum Medizincheck in Berlin. Der 22-jährige zentrale Mittelfeldspieler spielt zurzeit in der Slowakei bei DAC Dunajska Streda und ist aktueller Nationalspieler. Klingt gut, klingt nach einer typischen Ruhnertverpflichtung.
Am Wochenende geht’s nach Gladbach, da ist auf jeden Fall was drin. 31 Punkte ist noch nicht der endgültige Klassenerhalt, aber es ist noch keine Mannschaft abgestiegen, die nach 19 Spieltagen 31 Punkte auf der Habenseite hatte: Fakt.
19. Januar 2022: Unioner tippen den Pokal-Kracher
Mittwochabend um 20.45 Uhr sitzen wohl alle Unioner vor dem Fernseher und schauen ARD.
Hertha gegen Union im Pokal wird im Free-TV übertragen. Die Messer sind gewetzt. Aber was passiert denn nun wirklich? Ist Union so gut, wie es die Tabelle aussagt oder ist Hertha eigentlich viel besser?
Daniel Klose ist Teamleiter bei der Autohaus Erkner-Gruppe und ehemaliger Torwart von Union. Er bestritt 14 Spiele in der U19-Bundesliga und galt als großes Torwarttalent. Später kickte er bei Union II und Germania Schöneiche.
Icke: Wie lautet Dein Tipp:
Daniel: 2:1 für Union
Icke: Warum hast Du so getippt?
Daniel: Ich denke, dass Union gelassener bzw. unaufgeregter in das Spiel gehen wird und aus der gewohnt kompakten und sicheren Offensive heraus das 1:0 schießen wird, woraufhin Hertha sich öffnen muss, was Platz für das zweite Tor mit sich bringt. Das Union ein zu Null gegen die starke Offensive der Hertha schafft, glaube ich allerdings auch nicht, weshalb ich mit einem späten Anschlusstreffer der Hertha rechne.
Icke: Hast Du eine der wenigen Karten ergattert?
Daniel: Nein, ich bin aber auch gar nicht auf die Idee gekommen, es zu probieren. Da gibt es viele Menschen in und um Berlin, die es mehr verdient haben, das Spiel live zu sehen.
Icke: Warum glaubst DU, macht Union immer weiter ohne, dass eine (sportliche) Krise in Sicht ist?
Daniel: Ich finde, dass dieser Prozess schon deutlich länger als zwei Jahre geht, nicht erst seit der Zugehörigkeit zur ersten Bundesliga. Man hat es immer genau verstanden die aktuelle Situation richtig einzuordnen und einen Schritt vor den anderen zu gehen. Noch dazu passt Urs Fischer zu dieser Mentalität wie die berühmte Faust aufs Auge.
Weiterhin ist jeder Euro im Etat sauer verdientes Geld, welches mit Bedacht und Konzept ausgegeben wird.
Jetzt tippt Icke
Natürlich möchte ich auch selbst tippen.
Icke: Ich denke, Union gewinnt 4:0
Warum hast Du so getippt?
Icke: Weil noch keiner so tippte ;-), ne Quatsch, ich denke, so wir früh (in den ersten 30 Minuten) 2 Tore vorlegen, bricht Hertha ein. Ich habe es auch nicht verstanden, wie Hertha Cunha und Lukebakio – ohne Not ziehen ließ. Vor diesen zwei hätte ich noch Respekt gehabt …
Hast Du eine der wenigen Karten ergattert?
Icke: Nein. Und ganz ehrlich, selbst wenn 5.000 oder 9.000 im Stadion wären, das ist nicht der Fußball, der mir Spaß macht. Ich erinnere mich an unseren coolen Sieg mit den Toren von Mosquera und Tusche vor voller Hütte, das hat Spaß gemacht!
Warum glaubst DU – macht Union immer weiter und keine (sportliche) Krise ist in Sicht? Trotz Friedrichs Abgang und trotz dem Fehlen von Awoniyi. Und das jetzt schon seit 2 Jahren, wenn man so will. Die meisten alten Unioner haben schon rote Augen, vom ständigen Augenreiben …
Icke: Meine Augen sind knallrot. Im Ernst, manchmal frage ich mich auch, wie das geht. Natürlich sind die führenden Köpfe um Zingler herum die Grundlage. Nicht nur Fischer und Ruhnert, auch Kosche, Lesching und viele andere. Gerade die soziale Ausrichtung des Clubs, verbunden mit Erdung und Bodenhaftung, sind wohl einzigartig in Deutschland. Spricht man mal – gerade mit erfahrenen Unionern – die das schon Jahrzehnte so händeln, wird man überrascht sein. Die erste Bundesliga ist für die meisten gar nicht wichtig. Es ist zwar aktuell cool, lustig und spannend, so viele Etablierte zu ärgern, für Union aber kein Basic! Und trotzdem befürchte ich, wir werden uns in Liga 1 festbeißen. Wir erfüllen einfach zu viele wichtige Grundlagen, um erfolgreich zu sein. Und nein, wir werden uns nicht gegen Erfolg wehren…
Das tippt der Vorstand der Stiftung
Jochen Lesching, Vorsitzender Vorstand Stiftung des 1. FC Union Berlin e.V.:
Icke: Wie lautet Dein Tipp:
Jochen: 1:2
Icke: Warum hast Du so getippt?
Jochen: Wenn Belfodil und Jovetic nicht mitspielen wird es wohl ein 0:2;
Icke: Warum glaubst DU, macht Union immer weiter ohne, dass eine (sportliche) Krise in Sicht ist?
Jochen: Zuerst, weil der 1. FC Union eine sportliche Leitung hat, die sehr viel vom Fußball versteht. Allen voran die Sportfreunde Ruhnert und Fischer. Und zweitens, weil der gesamte Verein geführt wird mit einer weiten Auffassung von Fußball. Fußball erschöpft sich nicht nur mit dem Treten gegen einen Ball. Hinter dem Fußball ist mehr als Fußball und diese Potentiale werden mehr und mehr beim 1. FC Union Berlin entdeckt.
Das sagt der Unionfux
Icke: Wie lautet Dein Tipp:
Unionfux: 2:1 für Union
Icke: Warum hast Du so getippt?
Unionfux: Weil wir in dieser Saison selten mehr als zwei Tore schießen.
Icke: Hast Du eine der wenigen Karten ergattert?
Unionfux: Nein. Aber ganz ehrlich: lieber mit ein paar Freunden vor der Glotze als mit 200 Unionern im Oly. Irgendwo muss es ja auch Sinn ergeben.
Icke: Warum glaubst DU – macht Union immer weiter und keine (sportliche) Krise ist in Sicht? Trotz Friedrichs Abgang und trotz dem Fehlen von Awoniyi. Und das jetzt schon seit 2 Jahren, wenn man so will. Die meisten alten Unioner haben schon rote Augen, vom ständigen Augenreiben …
Unionfux: Solange die richtigen Leute bei uns am Ruder sind, habe ich mittlerweile wenig Sorgen. Inzwischen dürfte klar sein, dass unser Erfolg keine Eintagsfliege ist. Allerdings dürfen wir weiterhin kaum Fehler machen, der Grat, auf dem wir wandeln, ist immer noch schmal. Eins ist jedoch unstrittig: das ist einer der erstaunlichsten Geschichten der letzten Jahrzehnte in der Bundesliga. Und immer noch unfassbar. Aber ich könnte mich dran gewöhnen...
Auch Eisbären-Manager und Union-Fan Nico Pyka tippt das Derby
Icke: Nico, wie lautet Dein Tipp:
Nico: 2:1 für Union
Icke: Warum hast Du so getippt?
Nico: Weil Union mein Verein ist.
Icke: Hast Du eine der wenigen Karten ergattert?
Nico: Nein, leider nicht.
Icke: Warum glaubst DU – macht Union immer weiter und keine (sportliche) Krise ist in Sicht? Trotz Friedrichs Abgang und trotz dem Fehlen von Awoniyi. Und das jetzt schon seit 2 Jahren, wenn man so will. Die meisten alten Unioner haben schon rote Augen, vom ständigen Augenreiben …
Nico: Meiner Meinung nach stimmt zurzeit alles bei Union. Die Mischung von Spielern in der Mannschaft, der Teamspirit, das Miteinander und das Invest des Managements in die sportliche Entwicklung. Es sind nicht allein Häuptlinge, die dort auf dem Platz stehen, sondern auch Krieger, die mit Ehrgeiz & Leidenschaft kämpfen und siegen. Nicht allein Söldner, deren Intention ausschließlich monetär fokussiert ist und die wenig Loyalität zeigen. Es werden sicherlich auch andere Tag kommen, die neue Herausforderungen mit sich bringen, aber auch das gehört dazu und wird den Verein noch stärker machen. Sofern dann nicht alle vergessen, wie es ist, wenn man mit einem kleinen Saison-Etat kämpft. „Denn niemals vergessen Eisern Union“. Sportliche Grüße, Euer Nico Pyka.
Jetzt Michael Ignaszewski, Verkaufsberater beim Union-Sponsor Dürkop
Icke: Wie lautet Dein Tipp?
Michael: 1:3
Icke: Warum hast Du so getippt?
Michael: Weil Union der Favorit ist und wir uns einen klaren Sieg gegen die alte Dame endlich verdient haben.
Icke: Hast Du eine der wenigen Karten ergattert?
Michael: Ja
Icke: Warum glaubst Du, macht Union immer weiter und immer weiter und keine (sportliche) Krise in in Sicht? Trotz Friedrichs Abgang und trotz dem Fehlen von Awoniyi. Und das jetzt schon seit 2 Jahren, wenn man so will. Die meisten alten Unioner haben schon rote Augen vom ständigen Augenreiben.
Michael: Irgendwann kommt die Krise. Sicher nicht gleich heute und morgen. Aber mir ist das egal. Ich war vor, mit, während und nach Krisen Unioner und werde es immer bleiben. UNVEU
Das sagt Sponsor Matthias Marek
Jetzt fragen wir Matthias Marek - Manager beim Union-Sponsor allmyhomes.
Icke: Wie lautet Dein Tipp?
Matthias: 2:1 n.V. (für Union)
Icke: Warum hast Du so getippt?
Matthias: Denke ich ans Oly, denke ich an ein 2:1 im Februar. Der Tipp lebt von Nostalgie. Im Ernst: Ich sehe uns als kampfstarke, funktionierende Einheit mit spielerischer Note leicht vorn. Allerdings ist nicht zu vergessen, dass Taiwo als bester Torschütze beim Afrika Cup und Friedrich als Ex-Unioner und Opfer seiner Ungeduld bei diesem Spiel nicht dabei sind. Das Team kann diese Schwächung kompensieren, haben wir am Samstag gesehen. Dennoch: Die letzten 2 Spiele haben wir da ordentlich auf die Ohren bekommen. Wird eine enge Kiste, die wir in der Verlängerung knapp aber umso eiserner regeln werden.
Icke: Hast Du eine der wenigen Karten ergattert?
Matthias: Nein, meine persönliche Glücksfee hat sich die Tickets sicher regelmäßig selbst geschnappt. Ich finde, man muss auch gönnen können, weshalb ich allen vor Ort einen intergalaktischen Spaß beim Einzug in die nächste Runde wünsche.
Icke: Warum glaubst DU – macht Union immer weiter und immer weiter und keine (sportliche) Krise ist in Sicht? Trotz Friedrichs Abgang und trotz dem Fehlen von Awoniyi. Und das jetzt schon seit 2 Jahren, wenn man so will. Die meisten alten Unioner haben schon rote Augen, vom ständigen Augenreiben …
Matthias: Ich denke, die wirklich alten Unioner haben vom Augenreiben schon tiefe, leere Höhlen im Gesicht. Denn was 2008 begann, ist seit dem eine einzige Bergauffahrt. Die vergangenen 3 Jahre sind die Kirsche auf der Torte und es ist schon ein Traum, dass wir kaum Schwächephasen erleben.
Aber für mich persönlich ist die 1. Bundesliga und alle anderen europäischen Höhenflüge zusammengenommen der berühmte Zwerg, der auf den Schultern von Riesen sitzt. Hat lange gedauert, bis wir da angekommen sind. Und der Weg war hart. Ich spüre größte Demut vor der Leistung des Vereins und hoffe, dass für viele weitere schöne Jahre die Club-Führung in die sprichwörtliche Watte gepackt wird.
Das sagt Beecke zum Pokalkracher
Icke: Beecke, wie lautet Dein Tipp:
Beecke: 3:0 für Union
Icke: Warum hast Du so getippt?
Beecke: Wir sind derzeitig in den wesentlichen Belangen die bessere Mannschaft. Taktik, Laufbereitschaft sowie Zweikampfverhalten sind wesentlich stabiler aufgestellt und besser abrufbar.
Icke: Hast Du eine der wenigen Karten ergattert?
Beecke: Nein, das wäre auch vermessen. Da gilt es andere zu verteilen. Nur weil ich Spieler und Manager war, steht mir keine Karte zu bzw. sollte ich eine bekommen.
Icke: Warum glaubst DU – macht Union immer weiter und immer weiter und keine (sportliche) Krise ist in Sicht? Trotz Friedrichs Abgang und trotz dem Fehlen von Awoniyi. Und das jetzt schon seit 2 Jahren, wenn man so will. Die meisten alten Unioner haben schon rote Augen, vom ständigen Augenreiben …
Beecke: Konsequente Arbeit in allen wichtigen Bereichen für Fußball. Die wichtigste Personalie (Trainer) perfekt verpflichtet und diese Personalie weiter stabilisiert. Was dieses Team an Disziplin in der Vorgabe durch den Trainer zeigt, ist sensationell. Diese konsequente Leistungserbringung am Leistungslimit ist bemerkenswert. Da stimmen Körper und Geist immer überein.
So sehen das zwei Fan-Urgesteine
Hallo Ratze, Du gehörst ja schon zum Inventar bei Union, bist seit Jahrzehnten dabei. Viele kennen Dich als jemanden, der immer sagt, was er denkt. Na und auch als begnadeten Fußballer vom Union-Fanclub FC User 04 😉...
Und Hallo Don J.! (Auch ein Ur-Unioner, seit Jahrzehnten dabei und kickte früher selbst in Fan-Club-Mannschaften).
Icke: Wie lautet Dein Tipp?
Ratze: 1:3
Don J.: 1:2
Icke: Warum hast Du so getippt?
Ratze: Die bisherige Leistung von Hertha ist haarsträubend. Mit dem 0 : 2 bei uns waren sie mehr als gut bedient.
Don J.: Es wird nicht so eindeutig wie im letzten Derby, wir spielen auswärts und die alte Tante will ihren Fans beweisen, dass sie den Anspruch auf die Nr.1 der Stadt noch nicht aufgegeben hat. Hertha wird versuchen zu kratzen und zu beißen, aber es wird gegen unsere super eingestellte 11 von Urs Fischer (wieder) nicht reichen.
Icke: Hast Du eine der wenigen Karten ergattert?
Ratze: Nein.
Don J.: Nein.
Icke: Warum glaubst Du – macht Union immer weiter und immer weiter und keine (sportliche) Krise ist in Sicht? Trotz Friedrichs Abgang und trotz dem Fehlen von Awoniyi. Und das jetzt schon seit 2 Jahren, wenn man so will. Die meisten alten Unioner haben schon rote Augen, vom ständigen Augenreiben …
Ratze: Dank der Verantwortlichen bei Union ist es dem Trainer möglich, gut zu arbeiten. Auch eine Niederlagenserie ändert nichts. Das schweißt zusammen. Kruse ist ebenfalls ein wichtiger Faktor bei Union. Für mich der verlängerte Arm vom Trainer.
Don J.: Das stimmt, ich kneife mich auch Spieltag für Spieltag beim Blick auf die Ergebnisse und Tabelle. Davon haben wir doch immer geträumt – 1. Liga ….und nicht abgeschlachtet werden. Ja, sogar jetzt im dritten Jahr hintereinander dabei und als Sahnehäubchen: Conference League – einfach nur Wahnsinn was wir da jetzt erleben. Warum? Es ist eine Mischung aus Ruhnert, Fischer, Spielphilosophie, Staff, Union-DNA und natürlich des Spielerkaders. Nicht nur die erste 11 sondern auch die restlichen Spieler sind bereit für diesen Traum alles zu geben – auch wenn es am Spieltag nur für die Bank oder gar die Tribüne reicht –sie wissen, sie gehören dazu und werden gebraucht und liefern wenn es soweit ist. Mir ist klar, kein Traum hält ewig – aber so lange er anhält: genießen – u.n.v.e.u.
16. Januar 2022: Latte, Tor! Unions Ü30 stoppt Hoffenheims Lauf

Unionfux: In Leverkusen war die Latte (und der Pfosten) noch unser Feind, diesmal war sie unser Freund: beim Ausgleich prallt Voglsammers Kopfball nach geschmeidiger Oczipkaflanke an die Latte, von da an Baumanns linken Arm und ins Tor. Beim Siegtreffer, phantastisch von Kruse eingeleitet, kommt der Ball von Becker wieder zu Kruse, dessen Schuss an die Latte abgefälscht wird, den Abpraller köpft Prömel hellwach ein. Zweimal Latte, Tor und da wir bis hierher in dieser Bundesligasaison nie mehr als zwei Tore geschossen haben (das schaffte außer uns nur Wolfsburg und wo stehen die?), muss das reichen und es reicht!
Da kann Hoffenheim optisch überlegen sein, mit über sechzig Prozent Ballbesitz und acht Ecken (zum Vergleich: wir hatten nicht eine einzige und das in einem Heimspiel!) und überaus glücklich in Führung gehen, weil Baumgartl zum dritten Mal in dieser Spielzeit ins eigene Tor abfälscht - macht alles nichts: die älteste Unionmannschaft aller Zeiten (30,1!) dreht das Spiel und behält die drei Punkte in der Festung Alte Försterei: Platz fünf, 31 Punkte.
Dabei geht nach vorn nicht allzu viel, abgesehen von den beiden Toren - Prömel hat noch eine Chance in Hälfte eins, Becker in Hälfte zwei. Doch unsere Abwehr ist auch ohne Friedrich (ging gerade für bis zu sieben Millionen inkl. Boni nach Gladbach) ziemlich sattelfest (allein, wie Trimmel den einschussbereiten Kramaric abkocht, ist ein Fest) - und wenn nicht, ist da noch Luthe, der einige Male aufmerksam und bärenstark rettet.
Es ist schon immer wieder erstaunlich, wie diese Truppe spielerisch starken Gegnern den Zahn zieht: immerhin ist Hoffenheim die Mannschaft der Stunde, keine war in den zurückliegenden sieben Spielen erfolgreicher - fünf Siege, zwei Unentschieden, neunzehn Tore, zehn Gegentreffer. Das, im Übrigen für alle sichtbare, Geheimnis liegt in einer beinahe unfassbaren mannschaftlichen Geschlossenheit und das trotz fünf Startelfänderungen inkl. Neuzugang Heintz und einer hohen taktischen Disziplin in der Abwehr: das Einfache, das so schwer zu machen ist.
Aber wenn du’s erstmal hast, dann ist es eigentlich unkaputtbar und es ist auch nicht zu knacken bzw. auszulesen für den Gegner. Da kann der mit Abstand beste Torschütze fehlen (Awoniyi trifft heute beim 3:1 von Nigeria gegen Sudan) und einer der besten Innenverteidiger der Liga wechseln, der formstarke Außenverteidiger verletzt sein - die Mannschaft steckt das weg, verliert selten die Nerven, wird kaum kopflos.
Damit gleicht man die fehlende Geschwindigkeit, technische Unzulänglichkeiten und oft überschaubare spielerische Möglichkeiten aus - und wie! Und diesmal fährt Hoffenheim nach Hause und wird noch eine Weile darüber grübeln, wie Unions Ü30 ihren Lauf beendet hat.
14. Januar 2022: Mein Tipp für die Aufstellung
Icke: Die Aufstellung morgen im Heimspiel gegen Hoffenheim ist eine spannende Sache. Spielt Heintz schon nach ein paar Trainingseinheiten? Hat Becker nach seiner Corona-Zeit schon wieder den Anschluss geschafft? Gießelmann, obwohl im Kader, dürfte noch angeschlagen sein. Da würde dann Oczipka spielen. Kein Risiko! Läuft der zuletzt formschwache Haraguchi wieder auf? Oder bekommen Möhwald oder Öztunali mal wieder eine Chance - von Beginn an aufzulaufen? Gerade Beckers Einsatz wäre wichtig, weil ich mal vermute, das die Software-Fußballer von SAP relevanten Ballbesitz haben werden. Für unser dann schnelles Umkehrspiel wäre Becker sehr sehr wichtig. Ich vermute wir spielen so:
Luthe
Baumgartl – Knoche – Heintz
Trimmel – Khedira – Oczipka
Möhwald – Prömel
Becker – Kruse
Mal schauen, ob der Alleinherrscher der TSG – Hopp – mit in Berlin ist. Er freut sich sicher auf einen – für ihn – ruhigen Fußball-Nachmittag. Es sind schlichtweg zu wenig Fans im Stadion, 3.000 werden es sein.
Inzwischen hat übrigens Eberl reagiert. Ginter darf bei einem entsprechenden Angebot sofort den Verein verlassen. Uns solls egal sein, unsere Defensive steht.
Letztens schrieb ich fälschlicherweise, Niederlechner sei ein Mainzer. Das habe ich – nach Hinweis von Don J. aus dem Unionforum geändert. Übrigens mit besagtem Don J. habe ich viele Jahre zusammen Fußball gespielt. Früher war Don J. ein Typ wie Becker heute. Ups, ich schweife ab … hat aber viel Spaß gemacht selbst zu kicken.
Und was muss ich da aus Bremen lesen? Pascal Groß verhandelt mit Werder Bremen, dem Zweitligisten. Nö, oder? Wenn Groß schon wechselwillig ist, dann doch bitte zu uns. Er wäre genau der Stratege, der Kruse im Spielaufbau ergänzen kann. Und wir erinnern uns … Freistöße a la bonne heure kann der auch. Gut, er würde die Anzahl unserer Ü30-Fraktion noch einmal vergrößern, aber egal. Ich halte es da mit König Otto, es gibt für mich nur gute und schlechte Spieler, sagte er mal sinngemäß. Und zurzeit müsste Rehhagel unser Team eigentlich lieben. Genauso wie er damals seine Teams zusammenstellte, haben wir es jetzt seit 2 ½ Jahren auch gemacht. Wir haben mit das älteste Team in der Bundesliga und hinten haben wir ausschließlich lange Kerle. Wir legen unsere erste Prämisse auf die Abwehr bzw. den Abwehrverbund. Die Null muss stehen und dann überfallen wir den Gegner blitzartig. Alles uralte Rehhagel-Weisheiten 😉 ...
Und für janz vorn? Da grübelt Petersen gerade öffentlich, ob er wechseln soll oder nicht. Nun von Berlin aus wäre es ein Katzensprung nach Hause. Ein klasse Backup für Awoniyi für 1,5 Jahre wäre er allemal! Aber das wichtigste Argument: 184 Tore in 467 Pflichtspielen sprechen Bände! Dazu noch der beste Joker in der Geschichte der Bundesliga und 84 x davon knipste er in der Bundesliga (bei 253 Spielen). Das heißt übersetzt - in jedem dritten Bundesligaspiel trifft er und das seit einem Jahrzehnt (2011) ! ! !
Ich glaube, Ruhnert hat derzeit mitnichten lange Weile ;-)
Eisern auf Sieg Morgen!
P.S. Mein Tipp ist 2:1 für die Guten 🙂
12. Januar 2022: Da warten noch einige Transfers diesen Winter
Icke: Autsch, das tat mal kurz weh. Blitzwechsel bei Friedrich nach Gladbach. Weil BMG international spielt? Nö, das machen wir. Gladbach spielt eher gegen den Abstieg. Allerdings verstehe ich Friedrich. Er bekommt für einen 5-Jahresvertrag insgesamt 10 Millionen Euro brutto. Sphären, die wir noch nicht bedienen. Und wer würde für 5 Mio. Netto nicht wechseln? Das heißt ja auch, für dieses Leben ausgesorgt zu haben.

Und wir? Bekommen wohl eine kleine Ablöse. Die Gerüchte reichen hier von 2 bis 7 Mio. Ablöse. Gehen wir mal vom kleinsten Fall aus, also 2 Mio. für ein halbes Vertragsjahr. Das ist schon ok. Jetzt wird es auch sehr deutlich, warum wir Heintz geholt haben. Aber ich schiebe hier keine Panik. Wir sind mit Baumgartl, Knoche, Heintz und Jaeckel hinten bestens gerüstet. Da brennt nichts an.
Sentimentalitäten sind im heutigen Profi-Fußball fehl am Platz. Und ja ich weiß, wovon ich spreche. Ich bin der Oberverfechter von Teams, die regionalen Charakter besitzen, nur ist das leider Fantasterei.
Schade, dass Union bei der Nennung der Ablöse auch die nordkoreanische Kommunikations-Variante bevorzugt. Unsere immerhin doch 40.000 Mitglieder interessiert das schon! Bei der Nicht-Bekanntgabe von Vertragslängen kann ich ja noch mitgehen, aber bei der Ablöse nicht.
Das war aber noch lange nicht die letzte Transfertätigkeit bei uns. Ich möchte sogar behaupten, es wird die aktivste Winter-Transferzeit, die wir je erlebt haben. Etliche Abgänge von Tribünenspieler werden noch folgen. Und ich denke sogar 1 oder 2 Verstärkungen werden wir uns aus unseren Erlösen (Ablösen und Gehaltseinsparungen) leisten.
Puchacz und Awoniyi holen sich gerade Erfolgserlebnisse und Selbstvertrauen. Der eine beim Afrika-Cup, wo er gleich beim ersten Spiel im Stamm auflief. Der andere möchte türkischer Meister werden und ließ sich verleihen. Beides tut Union gut. Und bringt in einem Fall weitere Taler in unsere Kriegskasse.
Wie geht’s denn nun weiter?
- Am 19.1. bei Hertha zum Derby
- Am 22.1. bei Gladbach zum Punktspiel (welche Fußball-Ironie!)
- Am 26.1. Testspiel zu Hause gegen Aue
- Am 5.2. Punktspiel in Augsburg
Das sind 3 Auswärts-Pflichtspiele hintereinander. Treten wir so auf, wie in der 2. HZ in Leverkusen, so wird die Zeit bis Anfang Februar eine schöne Zeit. Das wäre auch wichtig, weil eben danach – am 13.2. – ein nicht ganz unwichtiges Spiel zu Hause gegen Dortmund ansteht.
Wer wäre denn für uns machbar und eine Verstärkung? Schaue ich mal auf die offensiven Mittelfelder in der Bundesliga, so fallen mir Stöger aus Mainz und Schaub aus Köln ins Auge. Stöger hatte nur Kurzeinsätze und für seine Position holten die Mainzer Ingvartsen von Union. Schaub hatte – bis auf die letzten 3 Spiele – nur kleinste Kurzeinsätze in dieser Saison. Bei beiden laufen die Verträge aktuell aus.
So Abdullahi und Ujah noch einen neuen Verein finden, wäre Niederlechner für uns wohl noch eine Verstärkung. Es sieht bei ihm nicht nach einer Vertragsverlängerung für seinen auslaufenden Vertrag in Augsburg aus. Das Gleiche gilt für den Wolfsburger Ginczek. Beides gestandene Bundesligastürmer, die meiner Meinung nach – nur wieder das Vertrauen des Trainers brauchen, um wieder wie in der Vergangenheit Tore zu erzielen.
Eine spannende Zeit 😊! Eiserne Grüße in die Runde!
11. Januar 2022: Einer der letzten Aufstiegshelden geht

Unionfux: Der Transfer kam doch etwas überraschend, zumindest zu diesem Zeitpunkt: Marvin Friedrich, einer der letzten Aufstiegshelden und gemeinsam mit Robin Knoche eine der stärksten Innenverteidigungen der Bundesliga bildend, wechselt Knall und Fall zu Borussia Mönchengladbach und unterschreibt dort bis 2026.
Wir kriegen gerüchteweise sechs Millionen Euro, für mich die untere Grenze, ich sehe ihn eher bei acht bis zehn Millionen, allerdings habe ich keine Ahnung, ob sein Vertrag bei uns noch über den Sommer 2022 gelaufen wäre - die einen sagen so, die anderen so.
Er kriegt die nächsten viereinhalb Jahre zwei Millionen brutto - auch nicht schlecht. Die Gladbacher brauchten einen Ersatz für Ginter, der spätestens nach der Saison weg will und hatten wohl Angst, dass nach der Spielzeit zu viele Mitbewerber in Sachen Friedrich eine Verpflichtung extrem verkomplizieren würden.
Ob jetzt Gladbach die bessere Adresse ist, sei mal dahingestellt, ein alteingesessener Bundesligist der besseren Sorte ist er ja doch - so vom Gefühl her hat er sich wohl verbessert. Und am Ende der Karriere dürfte er einigermaßen ausgesorgt haben, denn der Typ mit dem goldenen Lambo ist er ja nicht unbedingt, der die Kohle wie bescheuert raushaut...
Jetzt ist auch klar, warum Dominique Heintz bereits jetzt verpflichtet wurde - wir brauchen ihn tatsächlich. Und das Geld konnten wir wohl auch gebrauchen. Klar tut der Abschied weh, der Junge hat schon zu uns gepasst, aber daran werden wir uns gewöhnen müssen. Sobald einer der vermeintlich „Großen“ vorbeikommt, können wir nur bedingt mithalten. Hoffentlich leidet unser Abwehrbollwerk darunter nicht all zu sehr.
So, und Tymo Puchacz wechselt auch, wie schon vermutet in die SüperLig zu Trabzonspor und zwar nur bis zum Sommer. Keine Kaufoption für die Türken, das heißt, es wird schon noch an sein Potential geglaubt, die Leihgebühr beträgt 200.000, er kriegt 400.000 netto, das klingt wie eine Win-win-Situation für alle.
Puchacz kommt, mit ziemlicher Sicherheit, als türkischer Meister zurück, kriegt Spielpraxis, wir kriegen Platz im Kader, Geld und sparen noch welches. Wäre schön, wenn der zweite Anlauf von Puchacz dann wirklich funktioniert…
Taiwo Awoniyi hat sein erstes Spiel beim Afrikacup mit Nigeria gegen Ägypten gewonnen, stand in der Startelf und wurde nach einem ordentlichen Spiel eine gute Viertelstunde vor Schluss ausgewechselt. Wir trocknen also unsere Tränchen in Sachen Marvin Friedrich, wünschen ihm alles Gute (außer gegen uns!) und freuen uns auf die Aufgabe gegen die Hoffenheimer - mal sehen, wer dann neben Knoche aufläuft…
10. Januar 2022: So liebe ich Fußball

Icke: Is' ja irre. Habt Ihr den Jubel der Werkself gesehen, als sie kurz vor Schluss gegen uns noch ein Remis retteten?
Und wir? Sahen in der 1. HZ kaum Land, um dann in der 2. HZ aufzudrehen. Und wie! Es war dann ein exzellentes Bundesligaspiel. Immer wieder setzten wir unser schnelles Umkehrspiel gekonnt ein. Und ja, wir hatten nicht mehr, dafür aber die größeren Chancen das Spiel zu gewinnen. Wir führten lange 2:1 und auch nachdem die Werkself ihren Ausgleich frenetisch bejubelte … trafen wir noch das Holz in Leverkusen. Alles in allem ist der Punkt für Leverkusen ein wenig glücklich.
Diese Aussage ist es, die „irre“ ist. Da ist diese Millionen-Truppe des Pharma-Riesen froh, gegen uns zu Hause nicht zu verlieren 😊 … wir reden vom 1. FC Union, der gerade seine 3. Saison in der Bundesliga bestreitet und ohne fremde Finanzspritzen vielen etablierten Mannschaften gehörigen Respekt abfordert!
So liebe ich Fußball.
Und das alles sogar ohne Sanogo. Ich für meinen Teil beurteile Spieler ja nicht nur nach den letzten 8 Spielen. Ich schaue lieber auf die Gesamt-Entwicklung in B- und A-Jugend. Und da stehen in 34 Spielen – 24 Tore und weitere 12 Assists zu Buche. Also bei 36 Torbeteiligungen (davon 2/3 Tore und 1/3 Vorlagen) in 34 Spielen würde ich schon von einem Knipser sprechen. Aber da gehen die Meinungen halt auseinander 😊 … Für mich endlich mal wieder ein Lichtblick für die Zukunft. Denn mit bundesligareifen Talenten sind wir ja wirklich nicht sonderlich gut bestückt.
Bayern hat es uns übrigens am Wochenende vorgemacht. Ja aus Personalnot. Aber sie hätten ja auch – einen in der Entwicklung weiteren – Spieler aus der 2. Männer bringen können. Ne haben sie nicht gemacht. Sie brachten Wanner. Vor 2 Wochen gerade 16 Jahre jung geworden. Und was der auf dem Platz schon alles mit dem Ball anstellte, WOW! Ich wünsche mir hier mehr Mut bei uns!
Apropos fehlende Spieler, Hertha und Union mussten beide an diesem Wochenende jeweils ohne ihre 2 besten Stürmer auskommen. Bei Hertha ging es leider schief. Union konnte Awoniyi und Becker ersetzen. Zwar tauschte Fischer zur Halbzeit Voglsammer für Behrens, aber insgesamt funktionierte das Team. Überragend war Kruse. Mit seinen kleinen Haken, Ideen, Pässen usw. …
Puchacz scheint es nun doch in die Türkei zu ziehen. Eine wohl richtige Entscheidung. Die Entschlackung unseres großen Kaders geht voran. Und es passiert noch viel mehr …
Eiserne Grüße von Icke 😊
9. Januar 2022: Ein Punkt in Leverkusen ist tatsächlich zu wenig

Unionfux: Da holt man einen Punkt in Leverkusen und ist trotzdem leicht unzufrieden. Denn wir hätten das Spiel gewinnen können, vielleicht müssen, die Chancen dazu waren da, durch Voglsammer, Kruse und Oczipka, der kurz vor Ultimo leider nur den Pfosten trifft.
Andererseits braucht es einen bärenstarken Luthe, der selbst beste Leverkusener Chancen (69., Paulinho!) abwehrt. In der ersten Hälfte ist Bayer überlegen, geht in Führung durch Schick, wir haben nur eine Chance, kurz vor der Pause, aber die reicht: erst feuert Trimmel stark aus zwanzig Metern, dann köpft Behrens den Abpraller aufs Tor und dann reagiert Prömel am schnellsten, ein bisschen unerwartet der Ausgleich, aber genau zum richtigen Zeitpunkt.
In der zweiten Hälfte ist es eins der besten Auswärtsspiele Unions in der Bundesliga: nach unnachahmlicher Vorlage von Kruse muss wieder Prömel nur den Schlappen hinhalten und plötzlich führen wir!
Und wir haben in der Folgezeit durchaus Möglichkeiten die Führung auszubauen, aber entweder steht uns das Aluminium, Hradecky oder wir uns selbst im Weg. Der Ausgleich fällt relativ spät und ist ein astreines Tor, schwer zu verteidigen - Flanke und Kopfball sind leider optimal. Dass wir trotzdem noch zwei Chancen zum Sieg bekommen, die wir leider nicht nutzen können, passt zu diesem Spiel - ach, Bastian Oczipka, du hättest dich unvergesslich machen können. Aber es gibt ja bestimmt auch noch ein paar andere Gelegenheiten...
Taktisch ist das übrigens wieder mal vom Feinsten, was Urs Fischer und die Mannschaft auf den Rasen bringt, denn Leverkusen ist uns in Sachen Technik und Schnelligkeit überlegen, aber wir nehmen die Geschwindigkeit raus und machen die Räume eng, lassen uns auf keinen Schlagabtausch ein: gut für uns, schlecht für den Gegner. Wie diszipliniert und lauffreudig die Mannschaft die Vorgaben des Trainers einhält, das erstaunt auch im dritten Jahr der Bundesligazugehörigkeit, so oft gesehen und immer noch begeistert.Solange wir so Fußball spielen, sind wir Bundesligist. Das mag oft nicht wirklich ansehnlich sein, besonders auswärts, aber gegen uns spielt niemand gern, das hat auch gestern Robert Andrich festgestellt: „Ich habe mich auf das Spiel gefreut, aber gegen Union zu spielen macht nicht so viel Spaß.“ Und die ganze Bundesliga nickt im Takt dazu...
Nach achtzehn Spieltagen stehen wir exakt so da wie im Vorjahr, insgesamt ist das alles extrem stabil. Ich wiederhole gern nochmal, was ich vor dem Spiel in Leverkusen schrieb: wir müssen vor keinem Verein der Bundesliga Muffensausen haben. Ein ziemlich gutes Gefühl, wie ich finde. Jetzt wird interessant, ob am Samstag gegen Hoffenheim wirklich 3000 Zuschauer in die Alte Försterei dürfen, unter sämtlichen denk- und undenkbaren Gesichtspunkten: selbst am Platz muss eine FFP2-Maske getragen werden. Besser als nichts? Ich weiß nicht… Nichtsdestotrotz kann bis dahin noch so einiges passieren. Vielleicht ganz gut, dass unser übernächstes Heimspiel erst am 13. Februar gegen die Borussia aus Dortmund ist.
7. Januar 2022: Union - nicht vegan und ungegendert
Unionfux: Die Partie gegen Leverkusen wird nicht leicht, erst recht nicht ohne Awoniyi (das wussten wir schon länger), ohne Becker (coronabedingt) und vielleicht ohne den werdenden Vater Behrens. Bisschen wenig Sturm, aber wir waren in dieser Saison nicht gerade von Ausfällen gebeutelt, wir müssen damit klarkommen und ich bin sicher, der Trainer hat schon entsprechende Pläne.
Hier und da wird gar der Ruf nach dem 17-jährigen Sanogo laut - aber zwei Tore in der U19 machen noch keinen Knipser und Urs Fischer wird eher nicht in Leverkusen das Experimentieren anfangen. Wir werden was mitnehmen, mittlerweile hab ich vor keinem Verein in der Bundesliga Muffensausen und Leverkusen mag eine gute Mannschaft haben, aber das hatten sie in der letzten Saison auch und da gewannen wir zu Hause und holten auswärts einen Punkt. Zudem steht Bayer nur einen Punkt vor uns - aber meinetwegen sind sie der Favorit, wir sind ja auch gern der Underdog.

Das Transferkarussell dreht sich weiter - möglicherweise steht Puchacz vor einer Ausleihe zum designierten türkischen Meister Trabzonspor. Eine erste Offerte wurde zwar ausgeschlagen, aber das ist das übliche Klappern, jetzt ist noch interessant, ob wir eine Kaufoption (oder gar eine Kaufpflicht) einräumen und damit indirekt die Personalie als gescheitert ansehen. Ich fände es schade, aber vielleicht kommt ja ein Angebot, welches man nicht ablehnen kann.
Dirk Zingler hat wieder einmal für einen Aufschrei gesorgt - gut, in den Zeiten des Hysteriozän ist es auch leicht, den zu erzeugen. Diesmal sagte er in einem Interview mit der Sportbild sinngemäß, dass Union nicht jedem Trend hinterherlaufen kann und auch gar nicht will - deswegen gibt es, bis auf Weiteres, keine veganen Würstchen in der Alten Försterei - und weil man gerade beim Thema ist: gegendert wird auch nicht. Da wird natürlich Starrsinn dahinter vermutet und das Verschließen vor Veränderungen, TeBe twittert gleich aufgeregt, dass man bei ihnen auch vegan versorgt wird und die S3 von Köpenick durchfährt, sehr originell.
Genau deswegen geht man nämlich ins Stadion, um kulinarisch in sämtlichen Richtungen umsorgt zu werden und politisch überkorrekt nebenbei einem Fussballspiel zu folgen. Der Präsident liegt schon ganz richtig, wie so häufig. So wie der Stadionname nicht verkauft wird und es kaum Werbeklingeling drumherum gibt („Diese Ecke wird Ihnen präsentiert von…“), so wird sich bei Union auf das Wesentliche konzentriert. Und das beinhaltet nicht, jede (durchaus berechtigte) Lebensweise zu bedienen, denn die Alte Försterei setzt auf Minimalprogramm, weil es im Grunde nur darum geht, in gut zwei Stunden (alles inklusive) einem Fussballspiel beizuwohnen und die eigene Mannschaft zum Sieg zu schreien.
Und wenn man das Prinzip aufweicht, dann wird das Ganze uferlos, denn es wird eine Menge kleinerer und größerer Gruppen geben, die sich dann am laufenden Meter unterrepräsentiert fühlen werden und was auch immer einfordern werden, zu Recht, zu Unrecht… Man denke bloß an die Musikauswahl - viel zu wenig Soul und Jazz…!!
Okay, ich gestehe auch, ich habe selten in der Alten Försterei gegessen, ich komme auch mal gut zwei bis drei Stunden ohne Nahrung aus. Mir persönlich geht schon das ewige Biergehole (und Weggebringe…) auf den Nerv, bei manchen wird man das Gefühl nicht los, das Getränk ist das Wichtigste, aber gut.
Ich mag Dirk Zinglers Purismus und seinen gewissen Starrsinn dabei, beides ist wichtig, zumindest für unseren Verein. Man muss nicht alles bedienen, solange jeder Mensch willkommen ist und gleichberechtigt sowieso - und das ist m/w/d bei uns. Das ist nämlich das Wichtigste, und natürlich der Fussball, und alles andere sind nur Nebengeräusche.
Und ich bin sehr froh, dass er auch diesem unsäglichen Gegendere eine Absage erteilt hat - denn Gleichberechtigung macht sich nicht an Sprachverrenkung fest, die soll vielmehr davon ablenken und die Wucht, mit der sie zudem durchgesetzt werden soll, macht sie noch fragwürdiger, so sehe ich das und er wohl auch.
So, zurück zum Fussball - freuen wir uns auf das Spiel in Leverkusen, das wird zwar kaum ein Vergnügen, aber ein hoffentlich guter Start in das Jahr 2022 für unsere Mannschaft: auf geht’s!
6. Januar 2022: Wenn keiner was von uns erwartet...

Icke: Jetzt fallen sogar Awoniyi und Becker aus. Viele denken jetzt, oh je wie soll das gehen. Schwamm drüber. Es ist zwar schade, aber kein Weltuntergang.
Dann spielen eben Behrens und Voglsammer im Sturm und Kruse und Haraguchi dahinter. Auf der 6 dann der maximal motivierte Khedira (wegen Andrich). Beflankt von Trimmel und Giesselmann. Und in der Abwehr und im Tor haben wir sogar Alternativen mit Qualität. Eine immer noch sehr gute Mannschaft.
Und immer wenn man uns nichts zutraut, dann holen wir Punkte. Ich kann mir sogar vorstellen, das Junioren-Dauer-Knipser Sanogo die letzten 15 Minuten eingewechselt wird. Den hat Leverkusen bestimmt nicht auf der Rechnung. Und manchmal gibt's ja unglaubliche Dinge bei Debütanten.
Nein realistisch betrachtet hat Leverkusen eine Bomben-Mannschaft und müsste klar gewinnen. Und genau deshalb glaube ich, holen wir da was...
Für unser Ziel, dem Klassenerhalt, und nichts anderes zählt erst einmal, brauchen wir noch 7, 8 Punkte. Will sagen, wir können ganz locker zum VEB Leverkusen fahren. Eben, weil auch keiner etwas von uns erwartet... Eiserne Vorfreude, trotz allem!
4. Januar 2022: Eine Truppe von Durchschnittsspielern

Unionfux: So, 2021 ist Geschichte, 2022 ist an der Reihe. Und weil offenbar keine Zeit zu verlieren ist, hat die Mannschaft schon am 1. Januar mit dem Training begonnen und bereits am 2. Januar geht es mit der Personalplanung weiter: Cedric Teuchert wechselt zu Hannover 96, ablösefrei, aber wenigstens soll es eine Prämie geben, falls die Hannoveraner bis 2024 aufsteigen - ich glaub zwar nicht daran, aber wer weiß?
Schade, aber es hat eben nicht ganz gereicht für Teuchert (kein Punktspiel über die volle Distanz in anderthalb Jahren), die Konkurrenz war einfach zu groß, doch allein das goldene Tor gegen Leverkusen in der letzten Saison macht ihn unvergesslich - viel Glück bei den Niedersachsen!
Tja, ein Stürmer weniger und ohne Awoniyi in den nächsten Spielen, Abdullahi vor dem Absprung, bleiben nur Behrens und Voglsammer, kriegt etwa Ujah nochmal ne Chance? Oder holen wir einen weiteren Stürmer? Oder können wir uns ein paar Spiele die dünne Angriffsdecke leisten? Eigentlich schon, es sei denn, irgendwo ist da ein Angebot, dass man nicht ablehnen kann…
Von den nächsten fünf Pflichtspielen findet nur eins in der Alten Försterei statt: nächstes Wochenende gegen Hoffenheim. Ansonsten gehen wir viermal auf Reisen - nach Leverkusen, zur Tante im Pokal, nach Gladbach und nach Augsburg. Nur mal am Rande: die Augsburger haben heute einen 18-jährigen Amerikaner verpflichtet, für immerhin 16 Millionen plus Boni. Das zeigt, wie weit selbst noch so ein Unter-ferner-liefen-Bundesligist wie der FCA uns finanziell voraus ist, auch durch einen amerikanischen Investor.
Umso bemerkenswerter, dass wir seit unserer Bundesligazugehörigkeit permanent vor ihnen stehen. Einige haben eben Investoren, aber nur wir einen Oliver Ruhnert...
Auswärts tun wir uns immer etwas schwerer, insofern sind die nächsten gut vier Wochen eine Nagelprobe. Gelingt die, bin ich sicher, dass wesentlich mehr als der Klassenerhalt herausspringt. Mit anderen Worten: sieben bis acht Punkte aus diesen Spielen und alles ist drin. Der „Kicker" hat seine Winter-Rangliste präsentiert und wir kommen darin so gut wie gar nicht vor, mit Ausnahme von Awoniyi und Kruse ist kein Spieler von uns vertreten. Soll man nun beleidigt sein oder stolz? Okay, solche Listen sind immer subjektiv, aber es zeigt schon etwas: dass bei uns offenbar die Mannschaft funktioniert und weniger die Einzelspieler. Ich find’s gut. Und es hätte schon was, wenn wir mit der Truppe von Durchschnittsspielern noch besser abschneiden würden als letzte Saison. Ab Samstag gilt’s!
3. Januar 2022: Wichtig wäre ein Spielmacher

Icke: Ein frohes neues Jahr allen Unionern und natürlich allen anderen ebenso! Ich schreibe heute aus Ägypten. Und ja, man kann hier noch baden.
Wir haben nun den Teuchert-Abgang vernommen. Ja das ist richtig, für den Spieler und für Union. Bei uns war er nur noch Stürmer Nr. 5. Wir brauchen hier auch keine neuen Stürmer. Wir haben genug, eher immer noch zu viele. Es sei denn, es ist eine ablösefreie Rakete auf dem Markt, der Awoniyi auch kurzfristig ersetzen kann. Das wird aber wohl kaum passieren.
Wichtiger wäre immer noch ein Spielmacher oder eine Top-8. Ich denke sogar, es werden uns noch mehr Spieler ohne Einsatz-Chancen verlassen.
Gerade in der 2. Liga haben ja noch viele Teams Aufstiegs-Chancen. Die kommenden Tage werden allesamt noch spannend, weil eben hinter den Kulissen die Drähte glühen. Und wir dürfen uns schon auf den Pokalschlager gegen Hertha freuen.
Fischer wird sich etwas einfallen lassen müssen, um unseren Knipser zu ersetzen. Hertha wäre sicherlich überrascht, wenn wir mit drei echten Stürmern, zum Beispiel Becker - Behrens - Voglsammer und dahinter Kruse als Spielmacher antreten würden 😛... wer weiß. Ein kräftiges Eisern in die Runde und Ruhnert ein glückliches Händchen!
29. Dezember 2021: 2022 muss besser werden!
Unionfux: 2022 muss besser werden - diesen Wunsch braucht man wohl nicht näher erläutern: noch ne Staffel Corona will nun wirklich keiner mehr sehen und das nicht allein wegen der nervigen Hauptdarsteller. Hätten wir je gedacht, dass ein Stadionbesuch in so weite Ferne rücken könnte? „Macht’s gut, bis in zwei Wochen - falls keine Pandemie dazwischen kommt…“ Ganz zu schweigen von all dem anderen Ärger, aber ich möchte das gar nicht vertiefen.

Nach knapp zwei Jahren will man ohnehin nicht mehr darüber reden und tut es doch andauernd, das nenne ich mal Wahnsinn... Dass 2022 für unseren Verein besser wird, das ist schon ziemlich hoch gegriffen, denn noch nie hatten wir so viel Erfolg in einem Kalenderjahr wie 2021, es begann mit einem Auswärtssieg am zweiten Januar und endete mit einem Auswärtssieg am achtzehnten Dezember und dazwischen schien nichts unmöglich, wenigstens das machte uns beinahe uneingeschränkt Freude - auch wenn so ein Heimspiel in einer leeren Alten Försterei zu Hause vorm Fernseher zu gucken schon mächtig seltsam ist.
Ich will nicht sagen, dass man sich dran gewöhnt, das kann und soll man auch nicht, aber gejubelt und gezittert habe ich teilweise schlimmer als in meinem angestammten Block. Aber man soll die Erwartungen ja auch nicht zurückschrauben, wie heißt es doch so schön: Be realistic, demand the impossible - sei realistisch, verlang das Unmögliche!
Alles kann, Klassenerhalt muss, aber der ist nur noch zehn bis dreizehn Punkte entfernt - das müsste schon mit dem Teufel zugehen, sollte das nicht im dritten Saisonviertel in Sack und Tüten sein. Und dann mal sehen, was so möglich ist in dieser Saison. Klar, das liegt auch an den Vereinen, die eigentlich vor uns stehen müssten und irgendwie bräuchte ich, frei nach Max Kruse, keine Conference League mehr, dieses seltsame Zwitterwesen, erdacht von der bekloppten UEFA. Lieber gleich Europa League oder Platz acht - ich kann mit beidem leben. Vielleicht kommt ja einer unserer Mauerblümchen noch richtig aus dem Knick, ist ja nicht so, dass der 1. FC Union nicht für (positive) Überraschungen gut wäre… Vorschläge gäb’s schon einige: Öztunali oder Möhwald oder auch Endo (wenn er denn nicht verliehen wird).Wer kommt, wer geht?
Das Wintertransferfenster könnte bei uns mehr durcheinander wirbeln als sonst, Potential dazu ist genug vorhanden.Lange müssen wir ohnehin nicht mehr warten, in der nächsten Woche geht’s in der Liga schon wieder weiter, kein leichter Aufgalopp in Leverkusen, aber Urs Fischer wird sich schon was einfallen lassen, wie wir beim Werksverein was mitnehmen. Ich bin mir sicher, die haben mehr Angst vor uns als wir vor denen…
Bis dahin: rutscht erstmal gut rüber ins nächste Jahr, ich wünsche meinem Verein für 2022 größtmöglichen Erfolg und uns allen Glück, Gesundheit, Spaß, Leichtigkeit und Normalität, Normalität und nochmals Normalität - auf dass wir in absehbarer Zeit wieder unsere geliebte Alte Försterei bevölkern, so wie es sich gehört. Danke auch allen Lesern, die uns entdeckt haben und treu geblieben sind, weiter so!
27. Dezember 2021: Hey, FC Union, stürme hinaus...
Unionfux: Das ist schon eine heftige Schwächung für uns: Taiwo Awoniyi wurde für den Afrika-Cup in die nigerianische Nationalmannschaft berufen und wird uns daher bis zu vier Wochen fehlen, das sind vier Bundesligaspiele (immerhin dreimal auswärts: Leverkusen, Gladbach, Augsburg und Hoffenheim zu Hause) und eins im Pokal gegen die Tante.

Das wird in mehrfacher Hinsicht eine Herausforderung und es wird interessant - unser, mit großem Abstand, bester Torschütze muss ersetzt werden und der Angriff ist momentan nicht gerade unser Glanzstück, vor allem, wenn man sich eben Awoniyi wegdenkt.
Wir haben zwar eine ganze Menge Mittelstürmer im Kader, aber Abdullahi, Ujah und in gewisser Weise auch Teuchert sind wohl keine allzu ernsthaften Optionen - bleiben noch Behrens und Voglsammer. Beide haben jedoch in der Bundesliga in keinem Spiel über 90 Minuten für uns auf dem Platz gestanden, beide waren erst einmal in der Anfangsformation: Voglsammer gegen Bielefeld, Behrens gegen Fürth, beide schossen jeweils ein Tor: Behrens das wichtige Tor gegen die Arminia, Voglsammer ein letztlich bedeutungsloses in Dortmund. Zumindest für die Bundesliga eine bisher überschaubare Bilanz.
Und nun? Klar, das könnte die große Bewährungsprobe für die beiden sein, danach wüssten wir so ziemlich, ob man im Sommer auf diesen Positionen nachlegen muss oder nicht. Denn die alleinige Abhängigkeit von Awoniyi kann ins Auge gehen: Länderspiele, Verletzungen, Sperren - da sollte man schon Spieler in der Hinterhand haben, die ihn vielleicht nicht gleichwertig, aber doch passabel ersetzen können.
Ich bin mir sicher, Oliver Ruhnert denkt schon längst angestrengt über Lösungen für dieses Problem nach. Die Verpflichtung von Heintz hat das Transferkarussell angeschoben, so einige Kandidaten für einen Wechsel sind schon vorhanden: Abdullahi, der seine Karriere seit dem Aufstieg böse abgebremst hat, werden Kontakte nach Aue nachgesagt, Ujah, dem wohl nichts mehr zugetraut wird, wird gerüchteweise bei Werder gehandelt. Puchacz soll bei Trabzonspor, auf Meisterkurs in der Türkei, im Gespräch sein. Wszolek wird kaum bleiben sollen und wollen, geht er etwa zurück in die Heimat? Endo, van Drongelen und Teuchert könnten verliehen werden, dazu könnte noch der eine oder andere unzufriedene Spieler kommen (Öztunali?) oder ein Angebot, was man nicht ablehnen kann (Friedrich)?
Am Schluss bleiben idealerweise 26, 27 Spieler - kann schon sein, dass noch jemand dazukommt außer Heintz, wenn denn die Gelegenheit günstig ist… Die Mannschaft muss ständig auf (fast) alles vorbereitet sein und weiter optimiert werden und gerade für Vereine mit einem überschaubaren Budget ist die Bundesligateilnahme eine stete Gratwanderung.
Bis hierhin gab es viele kluge und unorthodoxe Lösungen, das muss (und wird) auch zwingend weiter so bleiben. Da sind also etliche offene Fragen, die in 31 Tagen gelöst werden müssen inkl. wie man Taiwo Awoniyi ersetzt. Und offen auch die Frage, ob gegen Hoffenheim 3000 Zuschauer oder mehr oder gar niemand ins Stadion darf. Ein spannender Januar wartet auf uns…
23. Dezember 2021: Ein Geschenk namens Union

Unionfux: Wenn man schon so lange dabei ist wie ich oder auch mein Mitstreiter Icke, dann sieht man die Gegenwart unseres Vereins nochmal mit anderen Augen: so gut wie jetzt ging es uns noch nie, es hat was absolut Traumhaftes und das Großartige ist: Der Traum hält weiter an!
Denn wirklich gut ging es uns selten: 1985/86, da wurden wir Siebter der Oberliga, stellten den Torschützenkönig, waren im Pokalfinale und gewannen unsere starke Intertotogruppe (so ne Art Conference League für Arme). Für mich, der ab 1979 regelmäßig zu Union ging und gleich mal mit einem Abstieg anfing, mit anstrengenden Aufstiegsrunden, Aufstieg und neuerlichem Abstieg (nach dem Novum einer Relegation gegen Chemie Leipzig) gleich mal richtig eingenordet wurde, war das schon wie ein Märchen: Der tapfere Außenseiter war auf einmal mittendrin bei den großen Mannschaften und lehrte so manchem das Fürchten, wir rieben uns die Augen. Wie, kein Abstiegskampf? Zwischenzeitlich waren wir sogar mal Dritter, dieses Tabellenbild war so unbegreiflich, es sah so unreal aus, einzigartig: wir doch nicht!
Okay, war ja auch nur ein Jahr, dann ging’s von Neuem los mit den Mühen der Ebene und der Täler, nur zwischendurch gab’s mal so einen Blitz wie in Karl-Marx-Stadt 1988, dem legendären Nichtabstieg in letzter Sekunde, von da ab rutschten wir kontinuierlich in die sportliche Bedeutungslosigkeit und ins Chaos. Dazu passte das Jahr 1993, da schien der Aufstieg in den Profifußball doch noch geglückt, aber dann kriegten wir keine Lizenz und das sollte so bleiben bis zum finanziellen Dauerkollaps Ende der Neunziger, als beinahe die Lichter ausgingen und wie aus dem Nichts Michael Kölmel uns im letzten Moment an den rettenden finanziellen Tropf legte. Prompt ging es auch sportlich bergauf und das ganz unionlike mit vergeigter Relegation, aber mit dem überraschenden DFB-Pokalfinale im Jahr drauf und einem tollen ersten Jahr in Bundesliga zwei. Hielt leider abermals nicht lange an, sondern endete gar in Liga 4, dem absoluten sportlichen Tiefpunkt 2005, so finster war es noch nie. Doch seitdem ging es eigentlich stetig bergauf, schon die zehn Jahre am Stück und relativ ungefährdet in der Zweiten Bundesliga waren ein unbekannter Zustand für den alteingesessenen Unioner, das einstige Schmuddelkind des Ostens wurde zum erfolgreichsten Verein der untergegangenen DDR.
Schon das ein Wunder, aber beileibe nicht das letzte und schon gar nicht das größte. Denn dann gibt es, nach so einigen Fehlversuchen, dieses überglückliche Händchen des Präsidenten in Sachen Manager und Trainer und das gipfelt doch tatsächlich im Aufstieg in die Bundesliga, ganz knapp und gerade so, irgendwie typisch Union. Und er löst, bei aller Euphorie, bei vielen und speziell den alteingesessenen Fans auch gemischte Gefühle aus: würde uns das Geschäft Bundesliga verändern? Und waren wir nur gekommen, um ein Jahr lang sportlich überfordert zu sein und dann mit Schwung wieder abzusteigen? Würde der Preis für eine Saison „Urlaub“ am Ende viel zu hoch sein? Negativbeispiele gibt es ja zuhauf...Niemand konnte damals ernsthaft an die Erfolge der letzten zweieinhalb Jahre glauben, zu viel sprach dagegen, bei allem Optimismus. Die Zeit nach dem Aufstieg hat jedoch fast alles übertroffen und es ist immer noch wie ein Rausch: der 1. FC Union scheint die Formel des Erfolgs gefunden zu haben wie kein anderer Verein der Bundesliga - wenn man allein bedenkt, wie viel Geld man bei der Tante in der gleichen Zeit verbrannt hat und dabei kontinuierlich hinter uns steht, dann ist das schon kaum zu fassen. Erwartet hat das also kaum jemand, umso schöner ist es, unverhofft, nach all den oben beschriebenen Jahren - und, ganz wichtig, so gar nicht hinterher geschmissen worden mittels Großinvestor oder Riesensponsor oder gar Scheich, sondern so weitgehend Union wie nur irgend möglich. Warum schreibe ich das ausgerechnet jetzt? Na, weil Weihnachten ist.
Das, was wir eben mit unserem Verein erleben, ist ein Geschenk. Erarbeitet, verdient, ja, keine Frage - und trotzdem ein Geschenk. Ob wir uns daran gewöhnen sollten und dürfen - wer weiß? Aber gerade in diesen Zeiten ist die Freude, die wir dabei zumeist empfinden, der Jubelschrei nach Toren oder nach dem Abpfiff, der Blick voller Genugtuung auf die Tabelle, der Stolz auf die Leistungen der Jungs und die Zustimmung, wie cool und im besten Sinne dabei abgeklärt die handelnden Personen bleiben, allen voran Dirk Zingler, Urs Fischer und Oliver Ruhnert, so doppelt und dreifach wichtig, denn Spaß und Freude und Jubel sind ein Lebenselixier, das zurzeit oft zu kurz kommt und an so vielen Ecken und Enden fehlt. Vieles mag ja aktuell schieflaufen - nicht jedoch bei unserem Fußballclub, hallelujah!! Freuen wir uns also über das Geschenk, dass da abermals unter dem Baum der Unioner liegt und hoffen wir, dass das noch lange so bleibt (und der ganze Rest auch noch halbwegs in Ordnung kommt...), denn auch Zuversicht gehört zur Weihnacht - uns allen ein fröhliches Fest, ein weites Herz und gute Tage: eisern Union!
22. Dezember 2021: Die Feinjustierung beginnt
Icke: Yeah jetzt geht’s los. Die Feinjustierung beginnt. Genau Heintz hat da hinten als Puzzleteil noch gefehlt. Anforderungsprofil: linker Fuß, Innenverteidiger, Bundesligaerfahrung, schlagsicher, Kopfballstark, Erfahrung mit 3er-Kette. Trifft alles auf ihn zu, dazu noch ein Super-Schnäppchen, weil sein Vertrag in 6 Monaten (in Freiburg) sowieso ausgelaufen wäre. Und ich verhehle nicht, in meinem Blickfeld stand er auch😉… (da stand er mit K. Schlotterbeck (auch ablösefrei im Sommer), den sehe ich als Friedrich-Nachfolger im Sommer). Alternativ und ganz vorn mit dran auch noch Pieper.

Baumgartl ist ja nur ausgeliehen. Und obwohl er von der Leistung und vom Typ her gut zu Union passt, bin ich sehr skeptisch, ob wir für einen Verteidiger mehrere Millionen an Ablöse zahlen. Denn so viel ist er wert. Ab Januar werden wir dann wohl mit Friedrich-Knoche-Heintz auflaufen. Und mit Baumgartl und Jäckel haben wir noch 2 bärenstarke Verteidiger dahinter. Van Drongelen für 1,5 Jahre ausleihen ist sicherlich nicht die schlechteste Idee. Auf den Außenverteidiger-Positionen müssen wir nichts machen. Trimmel wird noch 1 Jahr verlängern. Dann haben wir mit Trimmel und Ryerson rechts und Gießelmann und Puchacz genügend Qualität. Und wenn die Gerüchte um Gießelmanns Abgang stimmen sollten, dann müssen wir immer noch nichts machen. Dann haben wir noch Puchacz und Oczipka auf links. Unsere Abwehr bekommt von mir eine sehr gute 2+ als Note!
Im Tor wird es bei Luthe als Nr. 1 und Rönnow als Nr. 2 wohl bleiben. Luthe lässt zwar ab und an einen „kicken“, spielt aber überwiegend sehr sicher. Das zeigt sich auch in der ausführlichen Torhüter-Bewertung des Kicker, wo Luthe – zusammen mit Flekken, Neuer und Zentner – auf Platz 1 steht. Mehr geht nicht! Aaaber, für mich persönlich stehen beide Keeper auf einer Stufe. Was ich bisher von Rönnow sah, war 1A in Ordnung. Auch im Tor vergebe ich eine 2+ und das für die Qualitäts-Anforderungen der Bundesliga!
Im Mittelfeld haben sich zuletzt Haraguchi – Khedira – Prömel herauskristallisiert. Khedira als reine 6 und die beiden anderen als 8er. Sprich Spielmacher aus der Tiefe. In der Disziplin „Defensive“ gibt’s bei Khedira nichts zu meckern. Eher möchte ich ihn manchmal bremsen, wenn er mit 200% in die Zweikämpfe geht. Er ist hier schon fast ein Typ wie Andrich (den ich sehr vermisse). Im defensiven Verhalten nehmen sich Andrich und sein Nachfolger nichts. Offensiv gibt es da schon Unterschiede. Die Aktivität und die Torgefährlichkeit von Andrich erreicht Khedira nicht. Muss er ja auch nicht, sein Job ist die Defensive. Für die Abteilung „Ideen im Mittelfeld“ sind die zwei 8er zuständig. Und neben Haraguchi und Prömel, wurden da auch schön Möhwald und Öztunali eingesetzt. Ganz ehrlich – so richtig überzeugen konnte keiner der vier Spieler auf den zwei 8er-Position. Am ehesten noch Prömel, der sich aufgrund seiner körperlichen Spielweise noch am besten durchsetzen kann. Haraguchi ist enorm fleißig, rennt viel, spielt Pässe, aber am Ende kommt meist nichts (Zählbares) dabei raus. Null Bundesligatore und 4 Assists (in der ersten Halbserie) sind halt nur Durchschnitt. Und wenn dann Möhwald und/oder Öztunali spielten, war es das Gleiche. Gute Ansätze ja, Torgefährlichkeit oder Ideen, wie sie ein Kruse hat… nein. Hier fehlen uns neue Impulse. Ein guter Spielmacher, der auch kämpfen kann und somit für die „8“ taugt, ist nicht in Sicht. Fällt Khedira mal aus, muss auf der Position Prömel ran, der dann auf der 8 fehlt. Im Mittelfeld möchte ich mal trennen. Das defensive Mittelfeld erhält eine 2, das offensive Mittelfeld eine 3-.
Und janz vorne? Da haben wir – Gott sei Dank – mit Awoniyi einen tollen Fang gemacht. Seine Torquote ist auch in der Bundesliga „Spitze“! Neben ihm passt Sprinter Becker immer besser zu ihm. Becker rennt mehr und schafft damit Räume. Prinzipiell erleben wir in dieser Saison einen völlig anderen Becker, als in der Vorsaison. Und der Ideengeber und selbst als Halbstürmer aktiv - Max Kruse. Über ihn muss man nichts mehr schreiben, ein Geniestreich ihn zu holen! Aber auch hinter den Dreien haben sich Spieler toll entwickelt. Allen voran Edel-Joker Behrens. Dass er überhaupt 21 Pflichtspiele im ersten halben Jahr bestreitet, glaubte vorher keiner. Dass er dann aber auch noch 5 Tore schießt und weitere 4 Tore vorbereitet, ist Wahnsinn.
Ach so, er kam – mit einem Marktwert von 900.000 - ablösefrei aus Sandhausen! Fragt mal 10 Leute, wo Sandhausen liegt 🙂. Oft wurde Voglsammer mit Behrens zusammen eingewechselt. Mit seiner körperlichen Präsenz und seiner Lauffreude schafft er Räume für andere. Er ist oft mitten im Geschehen drin, allerdings ohne die ganz große Torgefahr auszustrahlen. Trotzdem ein guter Joker, der für gegnerische Abwehrreihen schwer zu händeln ist. Nochmal dahinter haben wir noch Teuchert, Ujah, Abdullahi, Wszolek und Endo. Wszolek und Endo haben das Problem, ihre Positionen gibt es bei uns nicht, wir spielen ohne „echte“ Außenstürmer. Da müssen Ruhnert und Fischer eine Lösung finden. Die Verträge von Abdullahi und Ujah laufen aus. Diese werden wir nicht verlängern, kann auch sein, dass sie im Winter ablösefrei gehen. Bliebe noch Olympia-Nationalspieler Teuchert. Er hatte von den 5 Letztgenannten noch die meisten Einsätze (11). Und auch gute Ansätze, mehr aber auch nicht. Teuchert wird bleiben, aber ebenso auch seine Einwechsler-Rolle behalten. Kruse, Awoniyi, Becker und Behrens reichen aber noch für die Note 2- in der Bundesliga. Hätten wir ein paar mehr als 23 Bundesligatore geschossen, so wäre es eine glatte 2 gewesen.
Das macht alles zusammen eine glatte 2, ergo gut und genauso trifft es das Auftreten von Union in der Bundesliga. Wenn wir uns neben Heintz, noch einmal verstärken, dann bitte im offensiven Mittelfeld. Einer der das Spiel von hinten heraus machen kann. Der „andere“ Kroos kann gute Pässe 😉 … Eisern in die Weihnachtsrunde und vielleicht sehen wir uns ja noch einmal mitten in Berlin …
22. Dezember 2021: Hinrundenfazit Teil 2 - Die Transfers
Unionfux: Im Sommer 2021 herrschte ein großes Kommen und Gehen und am Ende standen wir mit stolzen 31 Mann im Kader da, inkl. Local Playern. 15 Leute wurden verpflichtet bzw. kehrten wieder zurück (eigentlich 17, aber Awoniyi war ja schon in der Saison davor ausgeliehen, ebenso wie Endo) und 14 Leute verließen uns (Spieler wie Rapp und Kade nicht eingerechnet, die nach ihren Leihen im Grunde nicht zurückkehrten).
Von unseren (echten) Neuzugängen hat eigentlich keiner voll eingeschlagen, Luft nach oben ist bei allen Transfers, aber einigermaßen zufrieden sein kann man zuerst mit Khedira, gefolgt von Baumgartl und Jaeckel, vielleicht noch Haraguchi, die allesamt eher Stammspieler sind (bis auf Jaeckel).
Dahinter kommen Behrens und Voglsammer - hier und da konnten sie positiv auffallen (Behrens’ Siegtor gegen Bielefeld war ebenso wichtig wie schön), aber insgesamt kamen sie auf überschaubare Einsatzzeiten und Aktionen, da ist eigentlich auch Oczipka einzuordnen - alle drei sind, denke ich, für relativ wenig Geld verpflichtet worden, als Ergänzungsspieler gekommen und diese Aufgabe erfüllen sie ganz gut.

Trotzdem: da könnte schon mehr kommen. Rönnow ist der Sonderfall, weil Keeper - und da kann ja immer nur einer im Kasten stehen: an Luthe kam er bisher nicht vorbei, spielte in der Conference League und im Pokal sehr solide. Ob er eventuell besser ist als Luthe? Wer weiß? Ziemlich enttäuscht bin ich von Öztunali, ein gestandener Bundesligaspieler, der im Grunde überhaupt nicht auffiel, die fünf ersten Ligaspiele noch auf dem Feld zu finden war und seitdem weitgehend in der Versenkung verschwunden ist, der war mal ein großes Talent - kommt da noch was, mit erst 25? Will er nicht oder kann er nicht?
Auch Möhwald konnte seinen Wert für uns (noch) nicht wirklich nachweisen, guter Fußballer, das kann man sehen, aber weiterhelfen konnte er bisher kaum, geschweige denn uns besser machen.
Komplett enttäuscht muss man bisher von Puchacz sein, immerhin aktueller polnischer Nationalspieler und, nach Awoniyi, teuerste Verpflichtung ever - keine Bundesligaminute hat er gespielt, nur im Europacup und da kam kaum etwas, vielleicht auch aufgrund von Übermotiviertheit. Gut, er ist 22, da ist noch Zeit, aber so wenig hatte ich da nicht erwartet. Ein polnischer Nationalspieler dauerhaft auf der Bank bei Union - ist das nun ein gutes oder ein schlechtes Zeichen?
Noch weniger kam von van Drongelen, der nur in Freundschaftsspielen eingesetzt wurde, aber eben in der letzten Saison auch kaum Spielpraxis hatte. Ist der bundesligatauglich? Andererseits hat er natürlich auch stärkste Konkurrenz und unser Verletzungspech hielt sich bisher, knock on wood, sehr in Grenzen.
Und da ist noch Wszolek, der tatsächlich 17 Pokalminuten auf der Uhr hat. Besonders bei Wszolek wüsste ich gern, was da passiert ist, in den letzten beiden Spielzeiten mit Legia Warschau Meister geworden, mit insgesamt neun Toren und sechzehn Vorlagen, Serie A-Erfahrung und Championship (okay, ist auch nur zweite Liga), ist der wirklich so untauglich, dass er zweimal lediglich im Kader auftaucht und das war’s? Was haben da unsere Scouts nur gesehen bzw. nicht gesehen?
Und bei van Drongelen? Und Puchacz? Die Verpflichtungen schienen nachvollziehbar, hat man da gepokert und verloren? Eine ziemlich gemischte Bilanz, zumindest nach einem halben Jahr. Erstaunliches ist nicht passiert, verwundertes Augenreiben blieb aus. Trotzdem ist es Urs Fischer gelungen, aus dem Kader eine erneut erfolgreiche und gefestigte Mannschaft zusammenzustellen. Sicher, wir haben auch wenig Stammspieler abgeben müssen, sieht man mal von Andrich und Lenz ab und bis zu einem gewissen Grade dem gerade fulminant durchstartenden Schlotterbeck.
Hoffnung gibt es immer, denken wir an Becker oder, noch besser, an Gießelmann, die im ersten Jahr auch kaum auffielen, im zweiten Jahr hingegen wichtige Spieler wurden. Und natürlich haben wir nur überschaubare finanzielle Mittel zur Verfügung, das macht es nicht gerade leicht, da muss man ungewöhnliche Wege gehen und manche davon sind nun mal eine Sackgasse, das geht ja gar nicht anders. Keine Frage: Ruhnert macht einen tollen Job. In der Winterpause werden uns höchstwahrscheinlich einige Spieler verlassen, einen so großen Kader braucht man ohne Europacup nicht, möglicherweise auch einige der Neuzugänge.
Ein Neuzugang scheint auch schon festzustehen: Dominique Heintz kommt aus Freiburg, ein absolut passabler und erfahrener Bundesligaverteidiger, eine kluge Verpflichtung, da ergreift man die günstige Gelegenheit, wie seinerzeit bei Knoche. Mal sehen, ob unser Kader am Ende der winterlichen Transferperiode nur „ausgemistet“ ist oder ob uns auch Spieler verlassen, die wir wirklich vermissen könnten… Langweilig wird’s jedenfalls nicht, Oliver Ruhnert hat einiges zu tun - möge sein Händchen weiterhin golden sein. Seine beste Verpflichtung im Sommer war eben eine Weiterverpflichtung, die von Taiwo Awoniyi - und der ist ja nun voll eingeschlagen.
21. Dezember 2021: Hinrundenfazit Teil 1 - Die Ergebnisse
Unionfux: Nach dem ziemlich versöhnlichen Abschluss der Hinrunde und den doch sehr passablen 27 Punkten kann man ein erstes Zwischenfazit ziehen.
Die schiere Zahl der Pflichtspiele, siebenundzwanzig (!!), ist beispiellos in unserer Geschichte und ein gewaltiges Brett. Das hat die Mannschaft relativ gut weggesteckt, auch wenn ich denke, dass uns unsere neuerliche Teilnahme am Europacup fünf, sechs Punkte im Ligaalltag gekostet haben dürfte - die späten Treffer in Stuttgart, Köln und Frankfurt, der unterspannte Auftritt in Fürth, da fehlten eben manchmal die Kraft und die Konzentration, die so wichtig sind für unser Spiel.
Unser Auftreten auf internationaler Bühne war in Ordnung, aber letztlich nicht ausreichend, auch wenn sich der Frust darüber in Grenzen hielt, mit Slavia Prag und Feyenoord Rotterdam hat uns auch nicht gerade Laufkundschaft auf Distanz gehalten. Und nicht zuletzt lag unser Ausscheiden eben daran, dass wir durchweg Auswärtsspiele zu bestreiten hatten: das Olympiastadion mag zwar in Berlin sein, zu Hause dürften sich da aber weder Spieler noch Publikum gefühlt haben, auch wenn alles dafür getan wurde, etwas Heimatmosphäre zu verbreiten.
Im Pokal kamen wir unseren Pflichten nach, etwas zäh, aber erfolgreich, alles okay - das Derby gegen die Tante wird der erste echte Gradmesser im Wettbewerb. Und in der Bundesliga? Da geht unsere Erfolgsgeschichte beinahe nahtlos weiter, Grundlage dafür ist die Festung Alte Försterei - nur die Bayern in großer Form konnten bei uns gewinnen (nach 21 Spielen ohne Niederlage!).
Es gab eigentlich kein Spiel in der Hinrunde, in welchem wir wirklich chancenlos waren, mit etwas mehr Glück wären, wie gesagt, ein paar Punkte mehr drin gewesen, jeder kann sich selbst ausrechnen, wo wir dann stehen würden… Andererseits fehlte manchmal etwas der Glanz, die Dominanz - in keinem Spiel schossen wir mehr als zwei Tore, das Mittelfeld hat bisher nur ein Tor (Prömel) zu verzeichnen - okay, jammern auf hohem Niveau. Aber auch wenn wir mit beiden Beinen auf dem Boden bleiben, die Ansprüche und Erwartungen sind gestiegen, das liegt nun mal in der Natur der Sache und wir können stolz darauf sein - innerhalb kürzester Zeit haben wir uns ein erstaunliches Standing in eine der Top5-Ligen in Europa erarbeitet, den absoluten Underdog kauft uns mittlerweile keiner mehr ab und das nach zweieinhalb Jahren!
Nichtsdestotrotz ist zuallererst der Klassenerhalt wichtig, noch zählen wir zu den eher kleinen Vereinen der Liga, von einer endgültigen Etablierung würde ich noch nicht reden. Doch schon zur Halbserie haben wir zwei Drittel der bekannten 40-Punkte-Marke im Sack, wirklich Druck sollte also nicht entstehen, Trainer und Mannschaft können ruhig weiterarbeiten, panische Bewegungen werden ausbleiben (können), auch das ist ja ein wichtiger Teil unseres Erfolgsgeheimnisses.
Unbestritten ist aber noch Luft nach oben, von den echten Neuzugängen hat keiner voll eingeschlagen, ja, eine ziemliche Handvoll spielte fast gar keine Rolle, Leistungsträger sind noch nicht auf dem Niveau der letzten Saison. In einem der nächsten Beiträge werden wir das genauer unter die Lupe nehmen. Umso erstaunlicher, dass wir das doch kompensieren konnten, ebenso die Dreifachbelastung.
Das wird eine verdammt interessante Rückrunde, in zweieinhalb Wochen geht’s ja schon wieder weiter (ein bisschen mehr Winterpause wäre schon gut gewesen, oder?) und allein die Tatsache, dass wir fünf Punkte!! vorm Brausekonstrukt stehen, ist doch ziemlich sexy… Wer kann dazu schon nein sagen?
18. Dezember 2021: Was für ein Wochenende
Icke: Ein wahrlich geiles Wochenende 😊! Erst wird Beecke in den berühmten Club der Fuffziger aufgenommen. Dann gewinnt Union das trendzeigende letzte Spiel der Hinrunde. Auch noch mit einem geilen Dropkick von Max Kruse. Es ist der 4. Advent, Weihnachten naht mächtig. Die meisten Leute sind entspannt. Und nicht nur in Berlin-Köpenick herrscht gute Laune.

Union ist 6. in der Tabelle, punktgleich mit dem Fünften. Der 3. und 4. haben gerade einmal 1 Punkt mehr auf dem Konto. Derzeit spielt Union – so deutlich muss das formuliert werden – um einen Champions-League-Platz. Seit dem erfolgreichen Bundesliga-Start der Köpenicker vor 2,5 Jahren warten alle – außer sie besitzen rot-weiße Union-Schals – auf einen Leistungseinbruch. Nur, der will und will nicht kommen. Man könnte zum jetzigen Zeitpunkt auch sagen, er ist abgehakt. Nach 2,5 Jahren guter Leistungen in der Bundesliga spricht man eher von etabliert. Ja – auch wenn es weh tut, selbst das muss Hertha zur Kenntnis nehmen, die Nummer 1 in Berlin ist Union! Und das in allen Belangen.
Und gern dürfen wir mal genüsslich darüber nachdenken, welche Reserven wir noch haben. Würden wir auch noch verstanden haben, wie lange so ein Fußball-Kick dauert … 😉 … in Stuttgart schießen die Schwaben das 1:1 in der 93. Minute, in Frankfurt gewinnen die Hessen gegen uns in der 95. Minute. Und die Kölner retten sich in ihr Unentschieden in der 86. Minute. 5 Punkte haben wir so vergeigt. Was will ich damit sagen? Unser aktueller Platz ist mehr als verdient.
Einer unser alten und unbeugsamen Union-Recken „Ratze“, der auch schon zu Oberligazeiten auf dem Platz zu finden war, sagte mir hinsichtlich dem Insta-Video von Max: „Der Typ ist so genial. Was bin ich froh, dass der bei uns spielt.“ Dem ist – kurz und prägnant – nichts hinzuzufügen. Erst zelebriert Max diesen sagenhaften Dropkick, der uns 3 Punkte beschert, um dann auch danach die richtigen Worte zu finden. Es ist einfach furchtbar, was die sogenannten Fans in Bochum bringen. Schon vor dem Spiel beim warmmachen beleidigen sie fremde Spieler, um dann während und nach dem Spiel - Liter um Liter Bier, samt Becher, über ihre – meist besseren Gegner zu verteilen. Wenn dann aber noch Feuerzeuge fliegen, wie es in Bochum anscheinend normal ist, dann sind das Straftaten, bei denen eine Körperverletzung billigend in Kauf genommen wird. Und da fehlt es im deutschen Fußball an Typen wie Max, die das mal klar und deutlich ansprechen! Wo bleiben Thomas Müller oder Mats Hummels da? Haben sie Angst das anzusprechen? Sie drücken sich (auch stellvertretend für andere). Bloß nicht anecken. Danke Max! Du hast Eier, kannst kicken und spielst beim besten Verein der Welt 😊! Andere lächeln lieber mit einem Schokoriegel Kasse-klingelnd in die Werbekamera …
Und war noch Fußball? Yep war auch noch 😉 … Um es kurz zu machen, Bochum gab alles. Wir hatten ein verteiltes Spiel. Chancen gab es wenige, dafür waren sie gut verteilt. Union spielerisch stabiler, beherrschte das Spiel. Ich hatte nie das Gefühl, das wir die 3 Punkte aus der Hand geben könnten, außer bei den 2 großen Bochumer Chancen. Luthe, wie schon beim letzten Spiel, bombensicher (bei seinem Heimatverein). Oczipka spielte mal wieder auf der linken Außenbahn und war sehr solide. Aufgrund der beschämenden Bierwürfe sammelt der Aufsteiger keine Sympathie-Punkte.
Wer noch Weihnachts-Ideen sucht, die Union-Shops sind pralle voll und strotzen nur so vor Bling-Bling-Union-Ideen 😊 …
18. Dezember 2021: Der goldene Max Kruse!

Unionfux: Na, wenn das nichts ist: Beecke wird 50! Selbstverständlich wünsche ich ihm alles, was er braucht und will, zu seinem Bergfest!!
Aus Erfahrung weiß ich: die Zahl fühlt sich schon ein wenig komisch an, man hat das Gefühl, ab jetzt gehen „happy“ und „birthday“ getrennte Wege, am Ende ist es aber halb so wild. Mach einfach weiter so, Christian, als wäre nichts passiert… Und das beste Geschenk an Beecke (und alle anderen Unioner) liefert unsere Mannschaft gleich in Bochum mit: Max Kruse, seines Zeichens frischgebackener Ehemann, macht das goldene Tor - und was für eins!
Nach einer guten Viertelstunde spielt Becker auf Oczipka, der flankt butterweich auf Prömel, Kopfballablage auf Kruse und der dropkickt, mit seiner herausragenden Schusstechnik, den Ball gekonnt hoch in den Kasten. Die restlichen beinahe achtzig Minuten sind ein Kampfspiel, in dem wir offensiv nur wenige Chancen haben (Awoniyi, Trimmel), ansonsten engagiert und diszipliniert verteidigen und wenig Fehler machen, da arbeitet einer für den anderen, das ist Union at its best.
Trotzdem kommen die heimstarken Bochumer zu zwei großen Möglichkeiten: nach einer knappen Stunde kann Luthe einen Fernschuss nur prallen lassen, den Nachschuss setzt Pantovic übers Tor. Und nochmal Pantovic haut gut zehn Minuten vor Schluss den Ball an die Latte und Luthe hält aufmerksam Polters darauffolgenden Kopfball - zweimal ein kurzer Herzkasper Schlussendlich belohnt sich die Mannschaft, auch mit endlich mal ein wenig Matchglück, für ihre letzte entschlossene Kraftanstrengung in diesem Jahr, nicht zuletzt hält man auch Bochum auf Distanz, deren Fans heute im Übrigen ein trauriges Bild abgeben und ihre dunklen Vorahnungen in Sachen Heimniederlage mit zahlreichen Becherwürfen Ausdruck verleihen müssen…
Unbeeindruckt davon hauen unsere Jungs nochmal alles raus und fahren, wie ich finde, ebenso verdiente wie wichtige Auswärtspunkte ein, die man gar nicht hoch genug einschätzen kann - denn die Liga ist in dieser Spielzeit seltsam eng: vor zwei Spieltagen hatte eben Bochum zehn Punkte auf den direkten Abstiegsplatz (Bielefeld), jetzt sind’s noch vier…
Aber so kann man doch eine Hinserie beschließen, die schon extrem lang und anstrengend war: 27 (in Worten siebenundzwanzig!) Pflichtspiele, so viele wie kein anderer Bundesligist, hatten wir zu absolvieren, zuletzt merkte man der Truppe doch eine gewisse Müdigkeit an - verständlich! Umso schöner, dass wir heute nochmal hellwach waren, da stimmte die Körpersprache, Laufleistung und eben die nötige Effektivität, Glückwunsch zu so einer Leistung nach all den englischen Wochen - und Doppelglückwünsche an Max Kruse zur Hochzeit und einem geilen Drei-Punkte-Tor! Jetzt kann die Mannschaft, Trainer und Staff beruhigt in die kurze Winterpause gehen, gemeinsam mit den Fans, Weihnachten kann kommen.
Luft holen, Kräfte sammeln, zufrieden auf das Jahr zurückblicken - wir alle können eine Pause gebrauchen und der heutige Sieg ist doch ne ideale Rampe dafür - eisern Union!
17. Dezember 2021: Eine Hinrunde kann sehr lang sein...
Beecke: Liebe Unioner, heute melde ich mich mal wieder zu Wort. Das Spiel am Mittwoch hat unsere ganze Stärke gezeigt. Wir können trotz dieser intensiven Belastung zum Ende einer Hinrunde richtig gute Leistung zeigen.
Selbstverständlich müssen wir uns auch bei Andreas Luthe bedanken, der mit Ruhe und Gelassenheit ein bärenstärker Rückhalt für uns war. Und wenn man sich die letzten 20 Minuten noch mal anschaut, dann können wir das Spiel eigentlich auch gewinnen. Unsere Mannschaft kann unheimlich stolz darauf sein, wie sie in dieser Saison auftritt. Auch wenn ein Max Kruse 90 Minuten zu schauen darf, ist unsere Mannschaft in der Lage, gute Fußballspiele abzuliefern.
Eins konnte man allerdings auch sehen, dass eine Hinrunde mit Doppelbelastung auch sehr lang sein kann. Die letzte Frische in Kopf und Beinen hat ehrlicherweise schon ein wenig gefehlt. Zum Abschluss geht es nach Bochum. Ein richtig harter Brocken. Die malochen diese Saison einen intensiven Stiefel. Aber auch dort werden wir wieder unsere Qualität zeigen und Möglichkeiten haben, das Spiel zu gewinnen. Wie in jedem Spiel.
Dann wird es Zeit, dass wir alle mal Pause machen. Dass wir uns zurückziehen, diese merkwürdige Zeit ausblenden und uns auf 2022 freuen. Eiserne Grüße Beecke
16. Dezember 2021: Warum blieb Kruse auf der Bank?

Unionfux: Neinnein, das war gar kein schlechtes Spiel von uns, mit Glück gewinnt man das, Haraguchi, Awoniyi und Khedira hatten es in der Hand. Mit Pech verliert man das: Grifo, Kübler und Lienhart hatten gute bis beste Chancen, frei vor Luthe.
Am Ende holt man einen Punkt, in einem Spiel, indem sich beide letztlich neutralisierten. Beruhigend: es war ein deutlicher Schritt nach vorn, wenn man an das Spiel in Fürth denkt. Doof: der Schritt war nicht weit genug. Wobei man aber auch nicht vergessen darf, dass Freiburg eine gute Saison spielt und ziemlich auswärtsstark ist, frag nach in Gladbach.
Das Unentschieden macht einen trotzdem nicht wirklich glücklich, wahrscheinlich, weil uns im Moment das Glück eben so ein wenig fehlt, wir es nicht zwingen können, weder gegen Prag, in Fürth und auch nicht gegen Freiburg. Ich war schon erstaunt, dass wir ohne Kruse begannen, ich war noch erstaunter, dass er auf der Bank blieb und nicht mal für die letzten zwanzig Minuten kam, denn unbestritten kann er den Unterschied machen, vielleicht (hoffentlich momentan) nicht über neunzig Minuten, aber vielleicht scheute Urs Fischer auch das Risiko, vielleicht war er auch etwas verstimmt ob der letzten Leistungen und/oder der Kommentaren des Zehners, was die Taktik betraf. Vielleicht will er ihn auch nochmal anstacheln und signalisieren, dass jeder ersetzbar ist - der Beweis gelang leider nur teilweise. Es blieb ohnehin bei nur drei Einwechslungen, doch Behrens, Möhwald und Voglsammer konnten nicht mehr nennenswert eingreifen.
Ach, es wäre schon schön, wenn das Glück uns wieder in Bochum begleiten würde, wäre schon wichtig, wenn man die Halbserie mit einem vollen Erfolg beenden könnte: natürlich für’s Punktekonto, für’s Gefühl und die Stimmung. Der Dezember begann großartig mit einem Sieg gegen das Limonadenkonstrukt, er sollte so enden: mit einem Auswärtssieg in Bochum. Den muss ich uns zutrauen, auch, wenn wir schon ein wenig urlaubsreif wirken, immerhin gab’s ja acht Extraspiele, das ist eine Mehrbelastung von fünfzig Prozent.
Bleiben wir optimistisch - keine Frage, alles befindet sich noch im grünen Bereich, aber gerade fühlt es sich so an wie plusminus nullnull. Könnte natürlich auch am gestrigen Ergebnis liegen.
14. Dezember 2021: Ein Horror für Sportwetter! Aber Weihnachten wird toll...
Unionfux: Eine sehr wichtige Woche liegt vor uns, denn das Heimspiel gegen Freiburg und das Auswärtsspiel in Bochum entscheiden schon so ein wenig, wie die Laune in der kurzen Winterpause sein wird - und sie geben einen Fingerzeig, wohin die Reise in der zweiten Saisonhälfte hingehen könnte.

Wir haben es ja mit einer auffällig ausgeglichenen Bundesliga zu tun, abgesehen von Fürth (seufz…) und Bielefeld sind alle Mannschaften zu allem fähig. Ein Horror für den passionierten Sportwetter, nichts ist halbwegs sicher, außer ständige Überraschungen. Meinetwegen wird Bayern (wieder mal) Meister, die können nun mal nur sich selbst schlagen und Dortmund Vizemeister - dahinter scheint vieles möglich: Platz 3 und Platz 15 trennen nur 10 Punkte (letzte Saison waren es schon 16!). Und wir munter mittendrin.
Es wäre doch insgesamt beruhigend, wenn wir in den beiden folgenden Spielen mehr an die Leistung gegen Leipzig anknüpfen könnten und (bitte wesentlich) weniger an die in Fürth. Da stellt sich zuerst die Frage: ist die Mannschaft müde? Oder können die Leistungsträger sich nochmal zu großer Form aufschwingen? Kommt da noch was von der Bank? Insgesamt mache ich mir weniger Sorgen um die Defensive als mehr um die Offensive: in der Bundesliga haben wir in dieser Saison nie mehr als zwei Tore schießen können (das trifft sonst nur noch auf Bielefeld zu) und die Torgefahr aus dem Mittelfeld hält sich sehr in Grenzen, ebenso wie die (letzte Saison vom Gegner so gefürchtete) ausgesprochene Standardstärke. Da muss mehr kommen, auf jeden Fall mehr als zuletzt.
Urs Fischer, davon kann man ausgehen, wurmt sowohl das Ausscheiden aus der Conference League als auch die peinliche Niederlage in Fürth. Diese Scharten wird er unbedingt auswetzen wollen und an den offensichtlichen Schwächen arbeiten, auch wenn nicht viel Zeit bleibt und mit der noch vorhandenen Kraft gehaushaltet werden muss. Und die Mannschaft wird zeigen wollen, dass Fürth zwar passieren kann, aber sich nicht wiederholt. Es wird also spannend, sowohl Mittwoch als auch Samstag. Freiburg und Bochum sind wohl die Überraschungsmannschaften der bisherigen Saison, aber für sie gilt das Gleiche wie für die gesamte Bundesliga: letzte Woche hui, diese Woche pfui und umgekehrt. Wie schon gesagt: der Horror für alle, die gern wetten...
Eigentlich ist nur eins klar: fünf Punkte holen wir auf gar keinen Fall, ansonsten ist alles drin - von null bis sechs. Aber der Unioner lebt vom Optimismus: ich tippe mal ganz cool auf sechs Punkte. So! Das würde doch ein (naja) optimales Weihnachtsfest einläuten - also, auf geht’s zu Teil 1: das Verteidigen der Festung Alte Försterei!!
13. Dezember 2021: Union-Berlin-Blog: Schwach, unglücklich, vercoacht!
Unionfux: Autsch, Mist und hör bloß auf: das war gestern eins der schwächsten Spiele Unions in der Bundesliga. Nicht, weil wir verloren haben, sondern weil wir verloren haben - jedoch kaum wegen der Stärke des Gegners, wir sind im Wesentlichen an der eigenen Unfähigkeit gescheitert.
Da stimmte die Einstellung irgendwie nicht, die Körpersprache, die Konzentration, zu keiner Phase hatte ich das Gefühl, dass wir das Spiel gewinnen wollten, kein Spieler erreichte wirklich Normalform und selbst der sonst so unfehlbare Urs Fischer hat meines Erachtens das Spiel vercoacht: einige Stammspieler wurden geschont (Awoniyi, Khedira, Trimmel), zu spät wurde mit Einwechslungen reagiert und auch die waren eher suboptimal - Kruse in so einem Spiel runterzunehmen, wenn man gerade den tödlichen Pass brauchen kann (und den kann er ja), dann noch Haraguchi - wer sollte denn die Stürmer füttern?
Die Einwechsler, die ja oft bei uns nochmal Schwung reinbringen, wirkten auch eher wie Fremdkörper und passten sich leider dem Niveau an.
Natürlich wird es schwer, wenn man auf die zweite Hälfte vertraut (und die ersten fünfundvierzig Minuten komplett verpennt) und die beginnt dann mit einem unglücklichen Gegentor - ab da stellte sich Fürth nur noch hinten rein und gerade das ist eine unserer Schwächen: wenn wir das Spiel machen müssen, fällt uns zu wenig ein - so gesehen gegen Augsburg und gegen Prag, gegen Bielefeld (da ging’s noch gut) und eben heute in Fürth. Dazu kam noch eine gewisse Müdigkeit, psychisch und physisch, wahrscheinlich dem (auch noch erfolglosen) Europacup geschuldet und so blieb es bei ganz wenigen Chancen - die beste war noch der Kopfball von Behrens, kurz nach der Führung des Gegners.
Aus dem massiven Ballbesitz entstand kein Druck, keine Einzelaktion, Fürth musste nicht mal aufwendig verteidigen, schon allein abzulesen daran, dass wir nicht einen Freistoß rund um den Strafraum ziehen konnten. Und der Kampf, sonst eine unserer Stärken, war eher die Qualität der Fürther, die offensiv ebenso schwach waren, aber das Glück auf ihrer Seite hatten - den Siegtreffer hätte man auch wegen eines Wegschubsens abpfeifen können, aber es daran festzumachen, wäre auch zu billig.
Und es drängt sich auch die Frage auf: wozu hat man so einen breiten Kader, wenn der sich nicht aufdrängt, sobald einige aus der ersten Elf eine Pause brauchen? Mir schwante schon Böses, obwohl doch nach dem überraschenden Rückstand noch genug Zeit auf der Uhr war, es blieb bei unserer Passivität, auch von der Bank aus. Insgesamt wirkte die Partie wie eine schwache Zweitligabegegnung - und da sahen wir selten gut aus in Fürth.
Wir und Sonntagsspiele - das war nichts in dieser Saison und heute wurde dem die Krone aufgesetzt (und dafür musste ich auch noch fünfzehn Euro an DAZN löhnen - das ist überhaupt nicht witzig…). Obendrein werden die Punkte Fürth kaum helfen - und uns werden sie fehlen. Klar, es gibt solche Spiele, auch bei uns, sowas passiert in einer Saison. Aber das sollte eine miese Eintagsfliege bleiben - und wird es auch, da bin ich ziemlich sicher.
12. Dezember 2021: Bei uns brennt niemals nicht ein Baum

Icke: 30 Minuten braucht man von Wartenberg (bei Hohenschönhausen) nach Köpenick über die Autobahn. Hätte sich Union mal die Dienste des Ost-Berliner Keepers Sascha Burchert gesichert. Dann hätte er im Fürther Tor nicht diese tolle Leistung gegen uns gebracht.
Schwamm drüber. Wir hatten zwar gefühlt 90% Ballbesitz, sicher auch mehr und größere Chancen als die Fürther, aber wir haben nicht wirklich unverdient verloren. Hätte man das Foul vor dem Fürther Tor pfeifen müssen? Jein! Das war wirklich so ein 50%-Ding. Trainer Fischer meint, man muss pfeifen, Prömel dagegen war meiner Meinung, man kann … das belegt wohl die 50%.
Fürth hat genauso aufopferungsbereit gekämpft wie wir. Und wir fanden – wie schon gegen Slavia – keine spielerischen Mittel. Natürlich spielen wir ohne Außenstürmer, vielleicht müssen wir diese mal wieder vorkramen, wir haben sie ja im Kader bzw. Optionen dazu. Awoniyi bekam erst einmal eine Verschnaufpause, kam dann kurz vor Schluss und hatte auch noch einen „Riesen“, den er wohl in 9 von 10 Fällen reinköpft. In Fürth leider nicht.
Im 2. Abschnitt, wo Union noch mehr investierte, hatten Gießelmann, Behrens und Kruse noch ganz dicke Dinger vor dem Fuß. Es sollte nicht sein. Ja in Fürth kam zu allem auch noch eine Portion Pech dazu. Aber auch das gehört zu Union, wir lassen auch mal Punkte, wo es keiner für möglich hält 😉 … Platz 6 bleibt uns. Das würden sich andere Clubs wünschen! Ist das schlimm für Union? Natürlich nicht, bei uns brennt niemals nicht ein Baum, wenn man mal zweimal verliert. In der 1. Bundesliga (oder Europapokal) schon mal gar nicht! Ein kräftiges EISERN in die Runde.
10. Dezember 2021: Bekommt Fürth den Union-Frust ab?
Icke: Heute geht’s nach Fürth… viele denken, die armen Fürther bekommen nun den ganzen Union-Frust ab. Mir würden schon knappe 3 Punkte reichen. Damit würden wir uns nämlich oben festbeißen.
Zum Europapokal, wir sind zu Recht ausgeschieden. Slavia war einfach besser. Das darf man mal so anerkennen. Und fast erstmalig war uns ein Gegner auch taktisch überlegen. Die Trainer von Slavia haben eine 3er-Kette installiert, die sie sonst so nie spielen. Also haben uns eigentlich unser eigenes Spielsystem entgegengesetzt. Und wir fanden keinerlei Mittel, hatten weniger Chancen und die hohen Bälle konnten kaum verwertet werden. Und da Slavia schon im ersten Spiel einen Tick besser war, ist so alles OK und verdient.
Es war aber wichtig diesen Erfahrungsschatz der 8 Spiele einzusammeln und mitzunehmen. Auf dem Weg zu größeren Zielen 😉…
In der Winterpause werden wir bestimmt mit Ujah, Abdullahi, Wszolek und Endo sprechen. Alle 4 könnten uns verlassen, ohne dass wir schwächer werden würden.
Eiserne 3 Punkte heute in Fürth 😊!
10. Dezember 2021: Es hat nicht sollen sein, erst recht nicht ohne Heimspiele: danke nochmal, liebe UEFA!

Unionfux: Das war’s für diese Saison in Sachen Europa. Gescheitert sind wir gestern an einer einfallslosen Offensivleistung, auch wenn das schwer ersatzgeschwächte Prag (u. a. müssen sie ohne Kuchta spielen, ihren besten Stürmer) wirklich gut verteidigt, aber zum Schluss gibt's nur noch lange Bälle, von denen praktisch keiner ankommt, das stellt die Defensive des Gegners eben vor keine großen Aufgaben und provoziert kaum Fehler.
Ein Indiz ist schon allein, dass wir nicht einen Freistoß rund um den Strafraum ziehen können, in fünfundneunzig Minuten…Obendrauf kommt noch der zu kurze Rückpass von Baumgartl, den der Prager Schranz ziemlich cool zu einem strammen Schuss in den Winkel nutzt. Bald darauf fällt fast das 0:2, da hatten wir schon Glück, weil der Pfosten rettet.
Eigentlich zur rechten Zeit macht Kruse technisch stark den Ausgleich, kurzzeitig sieht es danach aus, dass wir sofort auf das zweite Tor gehen, aber als der Fünf-Minuten-Ansturm vorbei ist, kommt das große Dunkeltuten.
Insgesamt hat Prag die besseren Chancen vorn und macht hinten kaum Fehler, wirkt technisch besser, holt fast jeden zweiten Ball, vor beiden Toren. So geht das Unentschieden in Ordnung, unser Abschied aus dem Wettbewerb ist folgerichtig und leider verdient.Seltsam, dass unsere Mannschaft in diesem Wettbewerb kaum einmal die Leistungen der Bundesliga abrufen kann, das „Heimspiel“ gegen Haifa ist noch das Beste.
So sind wir gegen Feyenoord in beiden Spielen eher unterlegen und gegen Prag schlussendlich auch. Es hat nicht gereicht, weil wir nur die Israelis zweimal schlagen können, wir müssen da wenig hinterhertrauern, die Tabelle lügt nicht, sondern spiegelt exakt das Kräfteverhältnis in dieser ziemlich starken Gruppe wieder. Ein Grund ist sicher, dass wir im Grunde keinen echten Heimvorteil hatten, die Festung Alte Försterei zwar sicher genug ist für Bundesligabegegnungen, aber international keine Akzeptanz findet: danke, liebe UEFA!
Versteht kein Mensch, aber das passt ja wunderbar zu euch. Einen neuen Wettbewerb erfinden, speziell für die kleineren Vereine, aber dann nicht die Bedingungen modifizieren, ich finde das ebenso weltfremd wie verlogen. Eine nicht zu unterschätzende Benachteiligung bei unserer Heimstärke. Und eins dürfen wir auch nicht vergessen: Feyenoord zählt zu den starken Teams in der Eredivisie, momentan sind sie auf Platz zwei, ja, und Slavia Prag ist amtierender tschechischer Doublegewinner und abermals klar auf Meisterkurs - kein Fallobst. Sicher ist also unser Abschied aus der Conference League schade, doch es ist auch kein Beinbruch. Kein Ruhmesblatt, aber auch nicht blamabel.
Gut ist auf jeden Fall, dass die Dreifachbelastung weg ist, viel wichtiger ist die Liga. Und das sehe ich wirklich so, nicht nur, weil dem Unionfux etwa die Trauben etwas zu hoch hängen. Wir haben das zwar relativ gut verkraftet, es dürfte uns trotzdem den einen oder anderen Punkt gekostet haben (ich sag nur: Frankfurt…).
Wahrscheinlich werden uns, auch aufgrund des Ausscheidens, auch einige Spieler aus unserem ziemlich großen Kader zur Winterpause verlassen, mindestens per Leihe, wer das genau sein kann und wird, können wir später erörtern, dazu gibt’s ab 19. Dezember reichlich Zeit. Bis dahin kommen aber nochmal drei Bundesligaspiele innerhalb von acht Tagen, die höchstwahrscheinlich alles von uns fordern werden. Den Anfang macht das abgeschlagene Schlusslicht Fürth, die bisher nur einen Heimpunkt gegen Bielefeld erringen konnten.
Da ist ein Sieg Pflicht, auch wenn’s bestimmt kein Spaziergang wird. Also: einmal kurz schütteln, keine Enttäuschung aufkommen lassen und in Fürth wieder die Leistung abrufen, die wir von unserem Team gewohnt sind. Zuletzt: ich glaube fest daran, dass das nicht unser letzter Auftritt auf europäischer Bühne in nächster Zeit gewesen ist - Europa, wir kommen wieder! Und Fürth, wir kommen am Sonntag!
9. Dezember 2021: Gewinnen müssen ist einfach!

Unionfux: So, die Ausgangslage heute in der Conference League ist ganz klar: wir müssen gewinnen, alles andere ist alles andere. Aber ist das nicht die beste Voraussetzung?
Reicht ein Unentschieden, dann fängt man an rumzueiern, zu taktieren und wenn man nicht gewinnen will, dann verliert man allzuoft. So müssen wir entschlossen unsere Chance suchen, offensiv auftreten, Dominanz ausstrahlen. Und froh sein, dass ein normaler Sieg reicht: um ein Haar hätten wir das direkte Duell mit Slavia gewinnen müssen, keine leichte Aufgabe nach dem 1:3 im Hinspiel. Das bleibt uns erspart, weil Feyenoord in letzter Sekunde einen Punkt in Prag holte...
Ich behaupte mal: wenn wir in der bisherigen Saison gewinnen wollten - gewannen wir auch (gegen starke Bayern mal ausgenommen). In den anderen Spielen haben wir, warum auch immer, nicht die Entschlossenheit gezeigt, die man braucht, um ein Spiel für sich zu entscheiden, denken wir nur mal an Stuttgart.
Ich will das Ganze nicht zu einfach machen, ist ja nicht so, dass man nur gewinnen wollen muss und fertig - aber es spielt schon eine Rolle. Andererseits sollten wir nicht vergessen: der ganze Europacup ist nur das Sahnehäubchen. Sollten wir ausscheiden, ist es a) verdient, denn man muss schon mehr schlagen können als Maccabi Haifa, wenn man im Wettbewerb überwintern will und es ist b) halbsowild, nächstes Mal (und es gibt ein nächstes Mal!) wird’s besser!
Aber das nur nebenbei: wir gewinnen heute. In der Alten Försterei wäre ich mir absolut sicher, so bin ich es beinahe. Slavia Prag ist sehr heimstark, alle sieben Punkte wurden im heimischen Sinobo-Stadion geholt, auswärts sah es mau aus. Natürlich ist der tschechische Meister der letzten drei Jahre und womöglich der kommende Meister kein Fallobst, den spielt man nicht einfach so an die Wand, das haben wir beim Hinspiel in Prag gesehen.
Doch man kann die Play-Offs nicht erreichen, wenn man nur die Israelis schlägt, das wäre dann doch ein bisschen wenig. Ich sehe uns auf Augenhöhe mit Slavia und es ist wie so oft (und Urs Fischer wird nicht müde, das zu betonen): Kleinigkeiten werden entscheiden, die Tagesform, das Matchglück. Wir werden diesmal wohl nicht auf Rotation setzen, sondern in Bestbesetzung antreten und da ist nicht so viel Bewegung drin - mal sehen, ob Ryerson oder Trimmel in der Startelf steht, Gießelmann oder Oczipka, Becker oder Haraguchi, Rönnow oder Luthe.
Der Rest müsste wohl klar sein, verletzt oder gesperrt ist jedenfalls niemand. So ein Endspiel hat was, das ist binär, da gibt es 0 oder 1, siegen oder fliegen - und wir gewinnen! Ich bin mal gespannt, wen wir aus der Europa League zugelost kriegen… 5000 können zugegen sein, in einem 75000 Zuschauer fassenden Stadion, unter 2G+ Regeln - wenn mir das einer schlüssig erklären kann, bekommt er einen Preis und ein Maskenküsschen. Sonntag spielen wir in Fürth in einem leeren Stadion - beide Spiele sind wichtig, aber eins nach dem anderen. Und immer dran denken: (einfach) gewinnen müssen ist einfach, denn alle anderen Optionen fallen nun mal aus! Eisern Union!!
6. Dezember 2021: Haltet bloß die Backen, Spieler, Trainer, Manager, Präsidenten!

Unionfux: Spätestens nach dem 2:3-Sieg der Bayern in Dortmund ging die fast schon übliche, allwöchentliche Diskussion in Sachen VAR los: hätte es den Handelfmeter für die Bayern überhaupt geben dürfen und hätte beim Duell Hernandez gegen Reus (der nun wirklich gern fällt, wie wir aus eigener Erfahrung wissen) Referee Zwayer nicht auch wenigstens draufschauen müssen und Ach und Weh und Bellingham…
Man muss sich doch wirklich fragen, was die Trainer und Spieler an dem Spiel nicht verstanden haben, das sie doch Woche für Woche, teilweise seit vielen Jahren, betreiben. Dass der VAR Positives und Negatives mit sich bringt, hätte wohl jedem klar sein müssen, der zwei und zwei zusammenzählen kann. Und erst recht hätte man wissen können, dass es die absolute Gerechtigkeit im Fußball nicht geben kann, auch nicht durch den VAR. Denn immer noch müssen Menschen entscheiden und die beurteilen Dinge nun mal unterschiedlich, war das Hand? Unnatürlich, Körperfläche verbreiternd oder doch angeschossen?
War das ein Foul oder normale Zweikampfhärte, gab es einen entscheidenden Kontakt oder nur ne Berührung? Sehr viel Ansichts- und/oder Auslegungssache. Und es gibt ohnehin genügend uneindeutige Situation in einer Partie, über die man auch beim hundertsten Ansehen aus allen Blickwinkeln geteilter Meinung sein kann, auch je nachdem, was man sehen möchte…
Zudem ist auch der beste Unparteiische nicht komplett unparteiisch, er wird Trainer, Vereine und jede Menge Spieler haben, die er eher mag oder eben auch nicht. Das ist manchmal das Zünglein an der Waage, auch wenn das keiner offiziell zugibt.
Außerdem unterliegt der Schiri, wie jeder andere auch, Eitelkeiten, Selbstdarstellungsdrang, Überschätzung und natürlich auch Launen, einer Tagesform sowieso. Ist das nicht ebenso logisch wie verständlich? Na bitte. Aber am Unfassbarsten dabei ist doch folgendes - bei allem Klagen werden oft die Hauptverursacher der Misere vergessen: ein Großteil der Spieler versucht nämlich, auf die verschiedensten Arten und Weisen, den Schiedsrichter zu beschubsen, anzulügen, zu beeinflussen, wo es nur geht - Schwalben, Zeitschinderei, Riesengewälz bei läppischen Fouls oder auch so tun, als wäre aber auch gar nichts passiert, sogar darauf zu schwören, bitterliches Beschweren selbst bei klarsten Situationen (der so einfallsreiche beide-Hände-am-Kopf-Griff!!) - die Liste lässt sich noch stattlich erweitern. Die machen das Ganze nun wirklich nicht einfacher.
Dass dabei x Kameras auf sie gerichtet sind, stört sie dabei gar nicht (aber nach dem Spiel verschwörerisch die Hand vor den Mund halten wegen der Millionen Lippenleser da draußen!), im Nachhinein wird ja kaum was von diesem Schmierentheater geahndet.
Das Beste ist jedoch: fällt der Schiedsrichter auf all diese Betrugsversuche (die mittlerweile ja schon U9-Mannschaften eingetrichtert werden) dann hier und da herein und manchmal gar der VAR, dann wundern sich fast alle n Kullerkeks und winden sich vor Entsetzen. Aber war das denn nicht das große Ziel? Eins sollten die oft so selbstgerechten Verantwortlichen der Vereine, die sich so bitter beklagen und für so schlau halten, nicht vergessen: ohne Ehrlichkeit erst recht keine Gerechtigkeit. Und das müssen sie selber begreifen oder lernen und dann bitte ihren Spielern beibiegen, und alle würden sehen: Fairness macht den Sport nicht schlechter, sondern besser.
Aber ach, weder von dieser Seite passiert etwas noch seitens der Verbände. Hier und da mal n Shirt mit so nem Moral-Spruch drauf, mehr nicht. Schön doof, schön billig. Und wenn mal ein Spieler doch was freiwillig zugibt, bekommt er gleich n Preis verliehen, so erstaunt ist dann alles. Man darf sich wohl nichts vormachen, es scheint so, als müssten wir damit leben, dass dieser Unsinn immer weiter getrieben und verfeinert wird. Da sollte man vielleicht auch nicht zu naiv sein und zu viel erwarten, immerhin ist ja sehr viel Geld im Spiel und allein das macht die Forderung nach echtem Sportsgeist nicht leichter. Wegen Ehrlichkeit ein Spiel zu verlieren? Es geht doch um Meisterschaften, Klassenerhalte, Titelgewinne und um jede Menge Prämien, jaja, schon klar.
Na gut, aber dann sollte man sich auch das Gesinge und die Klagen über vermeintliche und echte Fehlentscheidungen sparen. Ändern kann man sie ja im Nachhinein ohnehin nicht, hat das eigentlich schon mal einer der Jammerbeutel gerafft? Und dass man damit das eigene schlechte Spiel entschuldigen kann, funktioniert auf die Dauer schon gar nicht... Ja, und last but not least ist es erschütternd, wie wenig die Akteure oft die Regeln kennen und sich groß über Dinge aufregen, die gar nicht anders entschieden werden können. Aber ganz ehrlich: das passt eigentlich ins Bild, das rundet es irgendwie ab. Der VAR wird bleiben, die Diskussionen auch.
Ob man einen VAR wirklich braucht, das ist auch nach Jahren immer noch umstritten. Überwiegen die Vorteile wirklich die Nachteile? Das wird wohl Ansichtssache bleiben. Doch die unfruchtbaren Diskussionen um die Entscheidungen braucht man nicht. Also, haltet die Backen, all ihr enttäuschten Spieler, Trainer, Manager, Präsidenten, tragt die Punktverluste mit Fassung und fasst euch vor allem zuerst selbst an die Nase! Danke.
PS.: Ich bin im Übrigen sehr froh und stolz, dass weder Urs Fischer noch Oliver Ruhnert oder Dirk Zingler bei derlei Rumgekrähe mitmachen! Geht doch!!
4. Dezember 2021: Es wird noch spannender in diesem Jahr

Icke: Alter Schwede, wie schön ist das denn! Ein Spiel zum mitfiebern, nicht unbedingt hochklassig, aber spannend und emotional ohne Ende. Ein Spiel, wo Du Deine Augen nicht eine Sekunde vom Spiel nimmst.
Und was für Chancen hatten wir denn noch? Unzählige, aber wir wollten den Deckel mit einem 3:1 nicht drauf machen, es sollte ja spannend bleiben 😉…
Das dickste Ding hatte gleich am Anfang Kruse, 5 Meter frei vor dem Tor und ohne Keeper, der in der anderen Ecke lag. Kann man da vorbeischießen? Ja, auch Max wollte Spannung…
Genauso wie Luthe, der sich sagte, einen lass ich mal rein…
Spaß beiseite, wir waren das bessere Team und verdient wäre ein 3:1 gewesen, aber wir nehmen auch den 2:1-Sieg und den – für heute – 4. Platz in der Tabelle, der eine Champions-League-Teilnahme bedeuten würde.
Und es wird noch spannender in diesem Jahr. Vier Spiele stehen noch an. Am Donnerstag, wo ein Sieg gegen Slavia gelingen muss, um in Europa eine Runde weiter zu kommen. Und noch 3 Bundesligaspiele … ein Heimspiel gegen Freiburg und je einmal auswärts in Fürth und Bochum. Wer verbietet uns eigentlich hier 4 Mal zu gewinnen? Keiner! Vom Papier her alles machbare Aufgaben. Natürlich sind wir nicht so blauäugig und nehmen das wirklich an, aber zwei Siege und zwei Unentschieden sind schon realistisch. Schon das wäre eine unglaubliche „Bombe“ und würde Herthas Angst vor uns im kommenden DFB-Pokalspiel (Januar) nur noch verstärken 😉 (ups der war gemein).
Vorige Saison waren sich alle Unioner (und auch alle anderen) einig, mehr als Platz 7, wie voriges Jahr erreicht - geht nicht. Ich wäre mir da jetzt nicht mehr sooo sicher. Lasst uns diese Saison so solide weiterspielen und wir klopfen automatisch ganz vorn an. Da können wir dann nix für 😉…
Eins kann ich Euch sagen, Unioner sein macht gerade Spaß ohne Ende 😊! EISERN!
4. Dezember 2021: Mentalität schlägt Geld

Unionfux: Jaaaa! Na bitte!! Wer sagt’s denn!!! Das sind die Geschichten, die der Fußball (zum Glück noch und immer wieder) schreibt: Mentalität schlägt Geld, der 1. FC Union gewinnt gegen das Werbekonstrukt aus Leipzig, bei dem allein Nkunku und Silva zusammen einen höheren Marktwert aufweisen als unser gesamter Kader, auch wenn solche Zahlen ja mit Vorsicht zu genießen sind.
Zugegeben: Die Chancen standen im Vorfeld nicht schlecht, Leipzig steckt so ein bisschen in der Krise, aber das muss ja so ein Spiel nicht unbedingt leichter machen: angeschlagene Boxer und so weiter…
Doch unsere Mannschaft hat offensichtlich das schwache Spiel und die noch unglücklichere Niederlage in Frankfurt bestens verdaut - von der ersten Minute an sind wir da, bestens eingestellt, sowohl taktisch als auch mental, von Urs Fischer und nicht etwa übertrieben defensiv - so spielt Becker neben Awoniyi und Kruse. Und gleich die erste Chance bringt die Führung, kurze Ecke des starken Gießelmann auf Kruse, der auf Ryerson, dessen Flanke köpft Baumgartl in Richtung rechter Pfosten und Awoniyi setzt sich stark gegen seinen Gegenspieler durch und tritt den Ball über die Linie.
Kurz danach das eigentlich sichere 2:0: Knoche schickt Becker, dessen Hereingabe verpasst Awoniyi und Kruse setzt den Ball am langen Pfosten neben das Tor. Und während sich alle Unioner noch ärgern, kann Luthe einen Weitschuss von Nkunku nicht abwehren, über seine Hände geht der aufsetzende Ball etwas unglücklich ins Tor und jetzt haben wir erst recht den Ärger. Leipzig ist ab da etwas besser im Spiel, aber unsere Abwehr ist aufmerksam und unser Angriff macht zu wenig aus einigen Kontern, so geht es mit dem Unentschieden in die Pause.
In der zweiten Hälfte gelingt es uns ziemlich gut, den Gegner nicht ins Spiel kommen zu lassen - noch besser: wir gehen nach einer weiteren Gießelmann-Ecke wieder in Führung. Ecke flach auf Kruse, der feuert aufs Tor, sein Schuss wird abgefälscht, Gulasci ist dadurch aus dem Spiel, Baumgartl schaltet am schnellsten und schiebt den Ball ins leere Tor - ein Assist, ein Tor, so ein bisschen ist der Jungschauspieler (am vergangenen Donnerstag bei GZSZ) Timo Baumgartl der Matchwinner. Denn auch wenn Leipzig mehr Ballbesitz hat, viel fällt ihnen nicht ein, wirklich energisch sind sie nicht und unsere Abwehr ist wieder gewohnt konzentriert, die Ordnung geht zu keiner Zeit verloren - andererseits ist bei den Brausepauls auch so viel individuelle Klasse vorhanden, sodass praktisch jederzeit, auch aus dem Beinahe-Nichts, etwas passieren kann und wir haben zuletzt mehrfach schmerzlich erfahren müssen, dass ein Spiel noch in den letzten Minuten, ja, Sekunden noch aus der Hand rutschen kann, gerecht oder ungerecht.
Nur: was wir in den letzten gut zehn Minuten für ein Offensivfeuerwerk abbrennen (Fischer wechselt auch nicht defensiv ein, sondern positionsgetreu), das ist wirklich erstaunlich, ebenso erstaunlich ist allerdings, dass wir nicht das dritte Tor machen, sondern eher Gulasci berühmt schießen: Haraguchi, Behrens und Prömel haben gut rausgespielte Riesenchancen, aber der Deckel will einfach nicht drauf. Großartigerweise wird das jedoch nicht bestraft, obwohl auch Leipzig kurz vor Schluss noch eine erstklassige Tormöglichkeit durch den eingewechselten Brobbey haben, aber Gießelmann grätscht ihm geradezu genial im letzten Moment dazwischen. Und so gewinnen wir hochverdient mit einer großartigen kämpferischen, taktischen und auch spielerischen, aber vor allem geschlossenen Leistung gegen den absoluten Antagonisten, den Gegenentwurf aus Leipzig (und das um mindestens ein Tor zu niedrig!) - dieser Sieg bringt mehr als nur drei Punkte, denn gegen diesen Gegner gewinnen wir besonders gern. Wenn man sich noch an das erste Bundesligaspiel gegen Rasenballsport (sic!) erinnern, wie chancenlos wir da waren und wenn man das Spiel heute sieht - dann ist das, in jeder Hinsicht, ein gewaltiger Sprung nach vorn - und das ohne die schier endlosen Mittel, die der ziemlich ungenießbaren Limonade entspringen.
Das macht zu Recht stolz und ist eine großartige Genugtuung, für uns und ein wenig auch für den größten Rest der Liga. 13500 Zuschauer konnten in der Festung Alte Försterei dabei sein - es ist zu vermuten, dass es bis zum Frühjahr nicht mehr werden, sondern erheblich weniger, hoffentlich bleiben wir zumindest von Geisterspielen verschont, es wäre aus mehreren Blickwinkeln sehr zu hoffen...Doch jetzt sollten wir uns erstmal freuen über diesen hochverdienten Sieg in diesem speziellen Spiel! Und ab Montag konzentrieren wir uns auf das Endspiel am Donnerstag gegen Slavia Prag und auf das Spiel am Sonntag in Fürth: eisern Union!
3. Dezember 2021: Missbrauch unseres geliebten Fußballs

Icke: Heute Abend ab 20.30 Uhr wollen wir die Brausefußballer verputzen. Neben dem Derby, eins der wichtigsten Spiele. Warum? Keine zweite Fußballmannschaft auf der Welt verkörpert den Missbrauch unseres geliebten Fußballs so wie der Ex-SSV Markranstädt. Man muss sich immer wieder mal ins Gedächtnis rufen, warum es diesen Verein überhaupt gibt? Um klebrige, ungesunde Brause zu verkaufen!
Gestern Abend war die digitale Jahres-Mitgliederversammlung bei Union. Fazit: WOW-Zahlen und kleinere Nebenkriegsschauplätze. Wirkliche Probleme haben wir mitnichten. Aber es wäre ja langweilig, hätte der eine oder andere nichts zu kritisieren. Aber ich darf berichten, nichts Wichtiges 😉! Wichtig hingegen waren die offerierten Zahlen. Union startet – trotz Corona – in das Jahr seiner ersten dreistelligen Millionenzahl. Das Budget liegt knapp über 96 Mio., könnte also, je nach Platzierungen (Bundesliga) und Weiterkommen (DFB-Pokal, Europa-Pokal) die 100 Millionen-€-Marke erreichen.
Corona hat uns 10 Mio. Verluste beschert. Der mehr als rasante Aufstieg von Union beeindruckt jetzt auch – hinterlegt mit Zahlen. Auf der Habenseite stehen Werte i.H.v. 250 Mio. Vereinsvermögen, realisiert oder als Option. Im Gegensatz dazu lesen sich Verbindlichkeiten von 30 Mio. sehr sauber. Bis 2025 sind weitere Investitionen – mit einem Gesamtvolumen von 100 Millionen geplant. Dazu gehören das neue Nachwuchs-Zentrum, der Stadionausbau und ein neues Trainings-Zentrum hinter der Alten Försterei. Und Zingler wäre nicht Zingler, würde er keinen Seitenhieb raushauen. Als er die neue Mitgliederzahl von 40.500 verlas, vergaß er nicht anzumerken, dass die freiwillig kamen, sprich völlig ohne Werbung 😉 …
Aber Schluss mit dem – wenn auch schönen – Zahlensalat. Ins berlinerische übersetzt, heißt das alte Preißler-Zitat: „Wichtich is heute uffn Platz“ … EISERN!
2. Dezember 2021: Ein Bundesligaduell wie kein anderes

Unionfux: Es gibt zwei Bundesligaduelle mit gewissen Untertönen - das Stadtduell gegen Hertha und eigentlich noch mehr das Spiel gegen das Konstrukt, diese Werbeaktion für österreichische Limonade aus Leipzig, diesem Verein, der wie ein beinahe kompletter Gegenentwurf zum 1. FC Union ist. Und „beinahe" nur, weil hier wie da Fussball gespielt wird, in derselben Spielklasse - Ende der Gemeinsamkeiten.
Gegen Rasenballsport, auch der Begriff ist ein albernes Konstrukt, dieses Wort hat es zuvor in der deutschen Sprache nicht gegeben, zu siegen, ist Ehrensache, da geht es nicht nur um drei Punkte, da geht es ums Prinzip. Dass wir in der letzten Minute der vergangenen Spielzeit ausgerechnet gegen den ehemaligen SSV Markranstädt gewannen und uns so für Europa qualifizierten, das war eine der größten Kirschen auf der Torte der Vereinsgeschichte - sowohl das Was als eben auch das Wie.
Es ist nun mal ein Bundesligaduell wie kein anderes, andererseits sollten wir nicht vergessen, dass es auch nur ein Punktspiel der Fussball-Bundesliga ist und uns, bei aller Abneigung, die Hysterie weitgehend ersparen, das lenkt nur vom Wesentlichen ab und misst dem Gebilde RB auch zu viel Bedeutung zu...
Hoffentlich können noch die 13.500 Zuschauer dabei sein, in absehbarer Zeit sind wohl nur 5000 bzw. 6600 Zuschauer gestattet, 2G hin oder her - wenn nicht gar Geisterspiele angeordnet werden, wenigstens kennen wir uns damit aus…
Dass das Weihnachtssingen abermals abgesagt werden musste, hat wohl keinen ernsthaft verwundert, es hatte sich mehr als angedeutet, frustrierend ist es natürlich trotzdem. Ich bin mir sicher, dass wir so einen Auftritt wie in Frankfurt, der der fehlenden Kraft geschuldet war, die Reise nach Haifa war wohl, auch aufgrund der unterschiedlichen klimatischen Bedingungen, anstrengender als erhofft, nicht mehr sehen werden.
Unser Spiel ist eben sehr kräftezehrend, sehr physisch, mit hohem Laufaufwand, da muss man eigentlich 110% fit sein und bei der Eintracht waren wir höchstens bei 85% - beinahe wär’s ja sogar gut gegangen. Am Freitag dürfte der Akku wieder voll sein, gut so.
Die Brausetruppe ist momentan nicht gerade in bester Verfassung, zuletzt hat man zweimal am Stück verloren, es gibt Unruhe wegen mehrerer Coronafälle und auswärts sind sie in dieser Saison noch ohne Sieg. Trifft sich bestens, denn zu Hause sind wir nach wie vor eine Macht und die Mannschaft wird sich die ärgerliche Last-Minute-Niederlage von der Seele spielen wollen, dazu sind alle Spieler an Deck, auch Kevin Behrens ist wieder dabei.
Es wird nichtsdestotrotz kein einfaches Spiel, die individuelle Klasse von RB ist unbestritten hoch - Urs Fischer wird alles tun, um die Geschwindigkeit des Gegners rauszunehmen, mit Fünferkette und auf Konter lauernd. Gießelmann dürfte Oczipka wieder ersetzen, allzu viele Überraschungen dürfte es in unserer Aufstellung eher nicht geben. Die drei Punkte müssen und werden in der Alten Försterei bleiben, der Klassenkampf - besser gesagt. der Konzeptekampf wird für uns entschieden.
Genießen wir nochmal ein zwei-Drittel-volles Stadion, das so laut sein wird wie ein knallvolles und freuen wir uns auf dieses spezielle Duell am Freitagabend unter Flutlicht - die Spannung steigt stündlich: eisern Union!
30. November 2021: Schlechtes Essen und miese Betreuung?

Icke: So wie die Hessen sich in der 95. Minute vorn reinstellten, war das Kopfballtor nicht mehr zu verhindern. Also lag der Fehler Sekunden davor. Da müssen sich unsere „Latten“ in das Zentrum stellen und mit allen Mitteln (und dass meine ich wörtlich) verhindern, dass da einer hochspringt.
Wer selber mal gekickt hat, weiß um die vielen Möglichkeiten, das zu verhindern. Und wenn es dann einen Elfer gibt, kann man den zur Not noch halten. So aber war das Tor nicht mehr zu verteidigen. Und natürlich auch gut gemacht, selbstredend hat Frankfurt über 90 Minuten auch verdient gewonnen. Das ist aber auch gar nicht schlimm, keiner rechnet damit, ab sofort alle Spiele zu gewinnen. Nur der Zeitpunkt, sprich 5 Minuten nach dem regulären Spielende, der ärgert mich …
Ansonsten war es unverkennbar, dass wir weder körperlich, noch geistig bei 100% waren, die erste kleine Rache der Dreifachbelastung.
Und das nächste Heimspiel wird nicht leichter. Die BSG Rasenballsport darf unser heiliges Wohnzimmer ausnahmsweise betreten. Die sind derzeit eine Wundertüte. Mal Welt- mal Kreisklasse. Insgesamt muss man aber zugeben, sie haben den um Längen besseren Kader, als auch Einzelspieler. Viel hängt wieder von unserer Doppelspitze ab. Sind Kruse + Awoniyi gut drauf, können wir jeden Gegner schlagen!
Meinhard Uentz, eine Legende bei uns, ist mit 83 Jahren gestorben. Ein richtiger Unioner, Pokalsieger, Leader, Vorbild und ein verdammt torgefährlicher Spieler. Ich sah ihn ein paar Mal spielen, als er zwischen 76 und 80 in der 2. Liga seine Karriere ausklingen ließ. War Uentz gut drauf, gewann KWO meistens!
Bei Union herrscht nun schon jahrelang Ruhe im Verein. Auch sportlich liegen wir seit langer Zeit über allen Erwartungen. Neue Mitglieder belagern uns wie verrückt. Wer hätte gedacht, dass wir mal 40.000 werden. Am meisten ärgert aber unsere Gegner wohl, dass wir auch finanziell jedes Jahr eine kleine Treppe hochsteigen. Oskars Regel Nr. 1 … seit vielen Jahren … ist die Profi-Lizenz ohne Auflagen zu bekommen. Das macht er stoisch und routiniert, Jahr für Jahr.
Und so viele Vereine, die diese Bilanz vorweisen können, gibt’s da mal gar nicht! Umso schlimmer sind die Neider und Hasser zu ertragen. Und leider reihen sich hier auch Verlage und Journalisten mit ein, die wieder besseren Wissen – miese Verleumdungsspiele – zumindest mittragen. Wie anders ist es zu erklären, dass sich vor Monaten angebliche Eltern von Nachwuchs-Kickern (teils anonym) bei halbseidenen Journalisten melden und behaupten, bei Union werden Talente - nach Herkunft und Rasse behandelt. Welch ein grober Unfug, zumal Union gerade die größte Summe der Vereinsgeschichte für Taiwo bezahlte, den wir unbedingt haben wollten!
Leider Gottes schreiben dann immer zehn weitere Faule vom Denunzianten ab. Wie gerade wieder geschehen. Das mit der Rassentrennung ist natürlich ohne jegliche Beweise ins Leere gelaufen, jetzt starten wahrscheinlich die gleichen Leute - eine in Nuancen geänderte Aktion. Diesmal sind Betreuung und Essen für die Nachwuchsfußballer bei Union schlecht. Natürlich werden den Behauptungen wieder keine Beweise beigelegt. Getreu der Maxime, irgendetwas bleibt schon hängen. Zumal das in unserer heutigen Zeit sowieso keiner glaubt.
Und wer die Leute bei Union kennt, so wie ich es teilweise behaupten darf, der glaubt das erst recht nicht. Meine Hand dafür ins Feuer! Dieses (teilweise auch von Journalisten und Verlagen unterstützte) Denunziantentum, gepaart mit Neid, Hass und Dummheit … ist eine Plage unserer Zeit …
Auf einen Sieg gegen die Rasenballer! Eisern!
28. November 2021: Der Albtraum eines Fans

Unionfux: Ja, das ist natürlich der Albtraum eines Fans, wenn die eigene Mannschaft den Punkt buchstäblich in den Schlusssekunden noch aus der Hand gibt…
Meinetwegen ist der Sieg für Frankfurt auch verdient, das war sicherlich die schwächste Saisonleistung Unions, müde, uninspiriert, für unsere Verhältnisse relativ unordentlich, die erste Halbzeit war der Gegner drückend überlegen, wir waren mit dem 0:1 zur Pause insgesamt gut bedient.
In der zweiten Hälfte war der Druck nicht mehr ganz so hoch, uns gelingt der Ausgleich durch Kruse per Elfmeter, nach Foul an Awoniyi, die Mannschaft kämpferisch fraglos gut, aber zu oft einen Schritt zu spät, zu ungenau, zu fahrig. Nach vorne geht das ganze Spiel über ohnehin sehr wenig, so verteidigt man im Dauermodus und lässt ziemlich wenig zu, aber es ist gewiss kein Zufall, dass ausgerechnet Kostic kurz vor Ultimo nochmal unbedrängt flanken und der Frankfurter Verteidiger ebenfalls ziemlich unbedrängt und unhaltbar einköpfen kann, da war die Ordnung ziemlich zum Teufel und das wurde, wie in Stuttgart, bestraft - das war der dritte Punkt, der in der Nachspielzeit verschwindet, verdammt schade drum. Gut, das war die beste Saisonleistung der Eintracht (ausgerechnet) und schon der x-te Eintracht-Treffer in jüngster Zeit in der Nachspielzeit, aber das kann wohl kaum trösten.
Nun hat sie uns wohl doch erwischt, die Europacup-Müdigkeit, da fehlen die paar entscheidenden Prozente Konzentration und Entschlossenheit. Und unser Spiel braucht eben genau das, schon mit etwas zu wenig Kraft funktioniert der Motor offensichtlich nicht mehr ausreichend und die Aussetzer häufen sich.
Dem wollte Urs Fischer durch Rotation entgegenwirken, so kam Oczipka zu seinem ersten Startelfeinsatz in der Bundesliga - allein, es half wenig. Sicherlich ist das verständlich, sicherlich kann nicht jedes Spiel optimal sein, aber hoffentlich fängt sich die Mannschaft rechtzeitig, noch sind vier (mit Europacup fünf) Spiele zu absolvieren - durchschnaufen bis Freitag, Kräfte sammeln, regenerieren und dann wieder da sein, in bewährter Frische - damit uns, wenigstens bis Weihnachten, der Albtraum eines Fans erspart bleibt…
27. November 2021: Frankfurt, wir kommen!

Unionfux: So, die ersten beiden Aufgaben sind geschafft, die vorläufige Stadtmeisterschaft und das ebenfalls vorläufige Europacup-Endspiel, von souverän bis naja, aber ohne Gegentreffer immerhin und weitgehend ungefährdet. Sonntag spielen wir bei der Eintracht in Frankfurt, wohin man ja gleich aus Haifa hingeflogen ist, kein unnötiges Hin und Her - Union is busy…
Und da sollten wir den Rückenwind des Erfolges mitnehmen, allerdings könnte die Leistung vom Donnerstag da eher nicht ausreichen, aber wir hatten ja in dieser Saison ohnehin immer eine gewisse Diskrepanz zwischen der Bundesliga und der Conference League - zugunsten der Meisterschaft und das ist auch gut so, umgekehrt wäre wesentlich problematischer.
Bis auf Behrens werden alle Spieler zur Verfügung stehen, keine schlechte Voraussetzung. Wir sind schon ein wenig der Favorit, das ist man nun mal auf Platz fünf, außerdem gab es erst eine Auswärtsniederlage (in Dortmund) - und die Frankfurter sind zu Hause noch sieglos. Unsere Bundesligabilanz in Frankfurt ist bis jetzt gemischt: ein Sieg, eine Niederlage.
Natürlich ist das alles ein bisschen lesen im Kaffeesatz, ganz so einfach lässt sich Fußball, Gottseidank, nicht ausrechnen. Es ist wie immer: Es wird um Kleinigkeiten gehen, um Tagesform, etwas Matchglück…
Ich finde ja, Kruse hinkt noch immer ein wenig seiner Vorjahresform hinterher, da wäre doch Sonntag ein hervorragender Zeitpunkt, zwei Tore zu machen, das hat er ja dort auch schon mal hingekriegt. Awoniyi ist immer für ein Tor gut, langsam könnte unsere Innenverteidigung mal treffen, das Mittelfeld sowieso.
Hinten sollte ohnehin die Null stehen - und schon sind drei weitere Auswärtspunkte im Sack. Ist das zu viel verlangt? Vielleicht. Nur, egal, wie sehr man auf dem Boden der vermeintlichen Tatsachen bleiben will, die Anspruchshaltung ist nun mal gestiegen, und zwar in atemberaubender Geschwindigkeit. Nach so vielen Jahren der Übersichtlichkeit haben wir uns das aber auch verdient, oder?
Also, ich werde morgen gespannt, aber durchaus selbstbewusst vorm Fernseher sitzen: wir halten doch schon ein paar Trümpfe in der Hand. Mal sehen, wie wir sie ausspielen...
25. November 2021: Da ist das Endspiel gegen Prag!

Unionfux: Das war ein Spiel der Sorte: Gewonnen! Wie, interessiert hinterher keinen mehr… Und das zu Recht.
Allzuviel gibt es über das Spiel nicht zu sagen. Der immerhin schöne Kopfballtreffer von Ryerson war der erste Schuss auf das Tor von Haifa - und das nach 65 Minuten. Mindestens die Hälfte des goldenen Tors gehören Sheraldo Becker, der konsequent nachsetzte und seine butterweiche Flanke von der Grundlinie nutzte unser Norweger mit einem prima Standkopfball, unhaltbar und genau ins Eck.
Bis zum Schluss kommt noch ein guter Schuss von Becker dazu, bei dem sich der Schlussmann der Israelis strecken muss, das war’s. Ansonsten gab es viel Kampf, aber auch viel Krampf, denn viel gelang, wie gesagt, nicht - glücklicherweise auf beiden Seiten. Fehlpässe in und am Unionstrafraum konnte Haifa nicht nutzen, eigentlich konnte sich Rönnow nur einmal auszeichnen: in der Nachspielzeit lenkte er einen direkten Freistoß vom rechten Strafraumeck über den Kasten. Und Puchacz konnte zwar ein einige Male von außen flanken, aber gefährlich wurde es dabei kaum.
Gut neunzig Minuten zwei weitgehend ungefährlichen Mannschaften mit jeder Menge Stockfehlern zuzusehen war eigentlich nur wegen des Sieges erträglich - und on top schaffte das dezimierte Feyenoord noch in letzter Sekunde den Ausgleich in Prag. Wenigstens dazu waren die unsympathischen Holländer gut... Denn das ist im Grunde optimal, so reicht ein „einfacher" Sieg am 9. Dezember im Olympiastadion gegen Slavia - und das erhöht unsere Chancen doch beträchtlich. Andererseits hätten wir nämlich mindestens mit zwei Toren Unterschied gewinnen müssen, unbestritten wäre das schon eine Stufe schwieriger.
So gibt es das Endspiel ohne Wenn und Aber, ohne Rumrechnerei, und das ist machbar. Keine Frage, wenn wir Slavia Prag in zwei Wochen nicht schlagen können, dann hätten wir das Weiterkommen eben nicht verdient.
Wie soll man das Spiel heute sehen? Es war schon ein wenig ernüchternd, wie übersichtlich gegen einen ebenfalls übersichtlichen Gegner auftraten - andererseits reichte es doch aus und das ist letztlich entscheidend. Weder Rotterdam noch Prag konnten in Haifa ein Tor erzielen, wir schon - und das gnadenlos effektiv. Und man hatte zu keiner Zeit das Gefühl, dass wir das Spiel verlieren könnten.
Last but not least war der Sieg eine halbe Million wert. Gegen Prag werden wir jedoch eine andere Leistung abrufen müssen, aber ich bin da ganz optimistisch. Also: Haken dran, Auftrag erfüllt, Blick nach vorn. Jetzt geht erstmal in der Bundesliga weiter, am Sonntag in Frankfurt, die zum Glück heute auch spielen mussten und in letzter Sekunde ein Unentschieden gegen Royal Antwerpen retten konnten. Da geht was!
25. November 2021: „Siegen oder fliegen“
Icke: „Siegen oder fliegen“ ist die Devise heute um 18.45 Uhr in Israel. Ein weiteres Stück zum Abenteuer der neuen Euro-Liga. Gewinnen wir heute, so haben wir im letzten Spiel zu Hause gegen Slavia Prag noch die Chance auf ein Weiterkommen. Aber wohl auch nur, wenn Awoniyi heute aufhört gelbe Kartons zu sammeln. Noch eine Gelbe und er muss gegen Prag zuschauen. Ihn und Kruse können wir nicht gleichwertig ersetzen.
Strenge Sitten haben die Israelis, keine Kippen und kein Bier, das würde in Deutschland zur Halbierung der Zuschauerzahlen führen. Man darf aber vermuten, dass der mitgereiste Union-Mob das Spiel in Israel zu einem Heimspiel für Union macht. In Sachen Fußball-Stimmung ist Köpenick den Israelis um einiges voraus. Aber Vorsicht, Rotterdam und Slavia hatten beide große Schwierigkeiten in Haifa. Sollten die Berliner aber so wie zuletzt gegen Hertha auftrumpfen, haben sie gute Chancen die 3 Punkte mit zu nehmen.
Wer das Spiel anschauen möchte, muss 5 € für ein 4-Wochen-Abo bei RTL+ investieren. Eisernes Daumendrücken!
23. November 2021: Demütig ausflippen - geht das?

Unionfux: Weiter geht die wilde Fahrt: kurz mal nach Haifa, 4000 km hin, 4000 km zurück, dann nach Frankfurt zur Eintracht. Das Europacupspiel in Israel ist die allerletzte Chance, im internationalen Geschäft noch was zu reißen, ein Sieg bei Maccabi nicht unmöglich, man sollte sich aber nicht vom klaren Hinspielergebnis täuschen lassen.
Weder Feyenoord noch Slavia konnten dort einen Treffer erzielen: Rotterdam spielte Unentschieden, Prag verlor. Das wird ein harter Brocken, ganz abgesehen von den Reisestrapazen. Mal sehen, inwieweit Urs Fischer rotieren lässt, der Käpt’n hat jedenfalls aufgrund der Gelb-Roten aus dem letzten Heimspiel Pause, das ist in Ordnung, die kann er brauchen und Cedric Teuchert muss auch passen aufgrund seines Platzverweises gegen die Holländer.
Dazu kommt höchstwahrscheinlich noch Kevin Behrens, der frühestens für Sonntag ein Thema sein dürfte. Ich finde, Frederik Rönnow hätte ein Spiel verdient (ich sehe ihn, bei aller Sympathie für Luthe, gleichauf), Puchacz ebenso und auch Sheraldo Becker sollte in der Startelf stehen.
Nichtsdestotrotz bin ich relativ gelassen, denn eigentlich haben wir nichts zu verlieren: drei Punkte sind Pflicht, ansonsten wird das letzte Spiel gegen Slavia im Olympiastadion nur noch ein Spiel um ne halbe Million Euro Siegprämie. Ich tippe, natürlich, auf Sieg - was auch sonst? Aber für eine echte Prognose fehlt mir, immer noch, der Einblick in den israelischen Fußball.
Maccabi hat zuletzt zu Hause 4:0 gewonnen, gegen, wer kennt sie nicht, Hapoel Ironi Kiryat Shmona, derzeit Tabellenletzter, während Haifa Zweiter ist. Was sagt uns das, außer Schulterzucken? Also, lassen wir uns überraschen, Teil 2: auf nach Haifa, weit weit weg, wenigstens herrschen mit 21 Grad angenehme Temperaturen, ein Abenteuer ist es, zumal in diesen verrückten Zeiten, allemal…
Ja, und Frankfurt? Die kommen leider so langsam aus dem Knick, haben zu Hause aber noch nicht gewonnen. Kurzerhand: da nehmen wir was mit, auch mit unserer Reise in den Nahen Osten in den Knochen, wir sind stabil, gut drauf, wir müssen eigentlich niemanden in der Liga fürchten, mal abgesehen von den Bayern in guter Form (denn in der Augsburg-Verfassung hätten wir die wohl auch geschlagen…), und die haben wir fürs Erste hinter uns. Selbstbewusst und eingespielt, jeder Spieler hat die Urs-Fischer-Taktiken verinnerlicht, an Gegentore durch grobe bzw. nicht nachvollziehbare Abwehrfehler kann ich mich kaum erinnern. Wir schießen zwar selten mehr als zwei Tore (in Punktspielen bisher noch gar nicht), aber die reichen zumeist. Und trotzdem könnten sich ja noch so einige Spieler steigern, da ist noch Luft nach oben und da gebe ich die Hoffnung nicht auf.
Bestes Beispiel ist da ja der unglaubliche Niko Gießelmann: letzte Spielzeit eigentlich bedeutungslos, diese Saison in den ersten zwölf Punktspielen drei Tore und vier Assists - wer das hat kommen sehen, Hand hoch! Ja, und dass wir aus der derzeitigen Sicht noch besser werden können: was für ein Gefühl!! Also was nun: Demut oder ausflippen, fordernd oder dankbar? Demütig ausflippen, geht das? Ich weiß (noch) nicht, aber eins weiß ich: Urs Fischer jedenfalls würde das gefallen.
21. November 2021: Ein bisschen Glück war auch dabei

Beecke: Endlich hat es wieder geklappt, wir konnten ein Derby gewinnen. Ganz so euphorisch sehe ich es nicht, wie unser lieber Icke. Auch das ganze Getöse um die vielen Millionen in Charlottenburg usw. ist nicht wirklich unsere Messlatte. Lasst uns bei uns bleiben und die geile Zeit genießen.
Wir waren natürlich das komplettere Team und können unser System wesentlich stabiler spielen als die Charlottenburger. Doch wir hatten an der einen oder anderen Stelle auch das Quäntchen Glück, was man immer braucht, um Fußballspiele zu gewinnen.
Die Szene zum 1:0 ist bezeichnend dafür. Wir hatten Glück, dass Dardei über den Ball haut. Das gemachte Tor war dann wieder Können. Beim 2:0 ist es ähnlich. Es gibt auch Video-Schiedsrichter, die dort Abseits sehen wollen. Das nicht gegebene Gegentor ist eine weitere Szene. Dort sind es wirklich nur Millimeter, die für uns entscheiden.
Ein Gegentor vor der Halbzeit ist für eine Mannschaft grundsätzlich nicht gut. Schlussendlich waren wir aber insgesamt taktisch und auch in der Art und Weise klar die bessere Mannschaft. Wenn wir wechseln, ändert sich unser System nicht. Wenn Hertha gewechselt hat, waren selbst die Herthaner vom neuen System überrascht.
Hinzu kommt, dass Awoniyi ein richtiges Brett in der Sturm-Brandung ist. Ich konnte es erstmalig live erleben. Das ist für jeden Abwehrspieler schwer zu bespielen bzw. man muss wissen, wie es geht. Gerade die sehr grünen Abwehrspieler aus Charlottenburg hatten da ihre intensiven Probleme.
Herausheben möchte ich noch Robin Knoche, wie er dafür Sorge trägt, dass die Mannschaft in Ihrem System bleibt. Das die Abstände zwischen den Mannschaftsteilen immer stimmig sind. Der Bereich, wo sich der Ball befindet, ist immer klein organisiert. Somit hat der Gegner kaum eine Chance, sein Spiel aufzuziehen und sich Chancen zu erarbeiten. Für diese Leistung muss man ein Sonderlob verteilen.
Insgesamt fand ich den gestrigen Abend wunderschön. Das Stadion war ausverkauft, es gab keine Hass-Parolen, wir haben ein tolles Fußballspiel gesehen und am Ende verdient gewonnen. Da wir viele wichtige Themen für erfolgreichen Fußball einfach besser machen. Gemeinsamkeit, Fitness, taktische Disziplin sowie Leidenschaft in jedem Bereich des Vereins. Abschließend auch einen Dank an die ungeliebten Charlottenburger, Ihr habt Euch bei uns schon anders benommen.
21. November 2021: Das war zu einfach!

Icke: Ich war vorbereitet auf ein schweres Match. Auf enge Situationen. Auf Überlegenheit und Chancenvorteile für Hertha. Und was passierte? Alles das, was ich mir im letzten Blog wünschte 😊.
Um es vorweg zu nehmen, man sah einen Klassenunterschied. Unsere Abwehr war ein Bollwerk. Hertha hatte kaum wirkliche Chancen. Wir dagegen hätten auch entspannt 5 : 0 gewinnen können, so wir etwas konzentrierter unsere Chancen genutzt hätten. So blieb es bei den 2 Toren von Goalgetter Awoniyi und Kapitän Trimmel. Und da – neben den zwei – auch Kruse und Haraguchi gut performten, waren wir mindestens um eine Klasse besser.
Das Team setzte Fischers Marschrichtung zu 100% um, bis zur letzten Sekunde. Eine wahrlich erstklassige Teamleistung. Apropos Fischer, diesmal griffen wir den Gegner nicht gleich am eigenen Strafraum überfallartig an. Fischer ließ der Hertha bis zur Mittellinie den Ball. Da hatten die am Schluss gar 55% Ballbesitz und wunderten sich.
Erst 30 Meter vor unserem Tor griffen wir energisch zu, verstellten alle Räume und ließen dem Big City Club 😉 … keine Luft zum atmen. Und wenn dann doch mal eine Flanke kam, räumten unsere Leuchttürme Friedrich, Knoche und Baumgartl alles ab, was blau war. Das war eine Taktik, genau auf die Hertha zugeschnitten und MEGA erfolgreich. Lothar Matthäus wurde zur Halbzeit gefragt, was Hertha dagegen machen könnte, er antwortete sinngemäß „nichts“, Union ist einfach zu stark 😊. Das trifft den Kern.
Unioner freuen sich über den Stadtmeistertitel und wundern sich ein ums andere Mal, wie das denn so alles geht. Schon wieder ist Union auf dem 5.Platz. Schon wieder wird der große Westberliner Rivale, der gerade 375 Millionen Euro von Tennor erhielt, in seine Schranken verwiesen. Mit Überlegenheit.
Die mit hunderten Millionen gesponserten Geldsackvereine von VW, RedBull, Tennor und SAP in der Tabelle abgehängt. Das machen wir alles mit unserem smarten 80-Millionen-Etat. Zum Vergleich, Bayern geht mit 829 Millionen in diese Saison! Wir regeln das über unsere verschworene Gemeinschaft, über den Zusammenhalt und ein paar klugen Köpfen in der Spitze!
Das Stadion sang gestern „siehste Hertha, so wird das gemacht“, um das nach dem Schlusspfiff die Herthaner zeigten, sie haben kein Wort verstanden. Was meine ich? Nach dem Spiel machten die sogenannten Hertha-Fans ihre Mannschaft zur Sau, schmissen die Trikots weg und griffen sie laut verbal an. Das sind Fans? Ne wohl eher nicht, das ist ein zerstrittener Haufen Großmäuler, die natürlich wieder kurz vor Schluss für eine Spielunterbrechung sorgten, weil sie Rauchtöpfe zündeten und Feuerwerk auf den Rasen schmissen. Unioner haben in den letzten Jahrzehnten ganz andere Dinge durchlebt. Vom Lizenzentzug bis zur Fast-Insolvenz. Aber so ein Kindergarten-Theater gab es an der Alten Försterei nie!
Umso mehr genießen wir die nun schon 2 ½ Jahre andauernde erste Bundesliga. Wir genießen den Erfolg und die Anerkennung, die wir bekommen. Und damit meine ich neben der Mannschaft, auch die Fanbase, sprich den ganzen Verein! Und das Sahnehäubchen sind dann diese Siege gegen den Stadt-Rivalen.
21. November 2021: Stadtmeister, Stadtmeister, Berlins Nummer 1!

Unionfux: Zuerst das Wichtigste: wir haben ein Heimspiel gewonnen, drei Punkte eingefahren, zu null gespielt, das Ganze weitgehend im Griff gehabt und das vor vollem Haus (das war das letzte Mal an 1. März 2020 der Fall…).
Und jetzt kommt’s: im Derby gegen den Lokalrivalen, gegen die Tante aus Charlottenburg, gegen Hertha BSC! Das ist ein schon ein geiles Extra. Spiele gewinnt man immer gern, besondere Spiele aber noch mehr! Und dabei stört mich kein bisschen, dass es vielleicht intensiv war, aber nicht sooo wirklich spannend.
Nichtsdestotrotz allemal aufregend, denn schon nach acht Minuten nutzen wir einen groben Abwehrfehler aus: Gießelmann flankt, Trainersohn Dardai haut über den Ball, Awoniyi hat den Riecher, läuft auf Verdacht durch und bleibt frei vor Schwolow eiskalt und schiebt überlegt neben den linken Pfosten ein - was für ein Auftakt, das Stadion explodiert, bis auf die Gäste in blau natürlich…
Und damit ist Taiwo Awoniyi vorerst Rekordtorschütze für uns in der Bundesliga, bitte weiter so, Taiwo (und lass dich bloß nicht abschütteln, Max)!In der Folge hat Hertha zwar mehr den Ball, dafür haben wir die Chancen und dass es auch mal gut sein kann, wenn der Käpt’n nicht jede Ecke tritt, zeigt sich nach einer knappen halben Stunde: Gießelmanns Ecke wird rausgeköpft, Trimmel nimmt von der Strafraumgrenze Maß und der Ball geht durch alle hindurch und schlägt im langen Eck ein: 2:0! Perfekt!! Und es ist dem dienstältesten Unioner auf dem Platz so zu gönnen, ohnehin eine tolle Partie des österreichischen Nationalspielers, der mit seinen vierunddreißig Jahren zwei volle Länderspiele in der Länderspielpause durchgezogen hat und trotzdem auf den Punkt da ist, das ist Union at its best!
Hertha hat den ersten Torschuss in Minute 37 und bleibt weiter ziemlich harmlos, aber Fußball ist eben doch nicht so leicht auszurechnen - direkt vor dem Pausenpfiff kann Luthe eine Flanke nicht sauber klären, fällt zudem über Baumgartl und der Herthaner Pekarik köpft den Ball über die Linie, Knoches Abwehrversuch kommt zu spät, der vermeintliche Anschluss, ebenso unnötig wie ärgerlich, zum denkbar schlechten Zeitpunkt. Doch dann schaltet sich der VAR ein - und was wohl niemand gesehen hat: Piatek stand hauchzart im Abseits, bevor er die Flanke vorbereitete - kein Tor! Und nicht nur mir fällt ein Stein vom Herzen… Vielleicht glücklich, aber doch regelkonform.
Kurzer Einschub: nach dem Spiel beschwerten sich sowohl Bobic als auch Dardai als auch Boateng darüber lauthals, als würden sie die Regeln nicht kennen und als wäre der Videobeweis völliges Neuland für sie. Fakt ist, ganz einfach: ohne Piateks Vorarbeit zur Flanke kein Tor und da hätte der Linienrichter ja schon abgepfiffen (wenn er denn diese Adleraugen hätte, die der Videoassistent mittels der Technik hat), weil eben Abseits und da spielt es letztlich keine Rolle, ob superknapp oder ganz klar - dafür gibt es ja den ganzen Zauber mit dem VAR inklusive Kalibrierungslinien und so weiter.
Aber anstatt das hinzunehmen, wird rumgeheult und diskutiert und Unverständnis geäußert, dabei ist die Szene vielleicht nicht im ersten Moment ersichtlich, aber doch vollkommen eindeutig. Was für Fachleute, was für Sportsmänner…
Zumal in der zweiten Hälfte Hertha kaum eine echte Torchance zustande bringt, unsere Abwehr lässt, mit dem üblichen hohen Einsatz und der Fischerdisziplin, nichts zu - eher können wir das dritte Tor machen, aber immer fehlt eine Kleinigkeit, bei Haraguchi, bei Kruse, bei Prömel und zweimal bei Sheraldo Becker, schade schade, aber es reicht ja auch so - und es ist natürlich auch richtig und klug, dass unser Team nicht aufmacht, weiter die Räume eng hält, nicht leichtsinnig, nicht übermütig wird, genauso will es Urs Fischer.
Am Ende gewinnen wir absolut verdient dieses Derby, ungefährdet wie noch nie, taktisch hervorragend, läuferisch fleißig, beinahe fehlerlos - inmitten der kochenden Alten Försterei, ein Bild für die Götter. Unsere Mannschaft war von der ersten bis zur letzten Minute im notwendigen Derbymodus, hellwach, mit Leib und Seele dabei, so wünscht man sich das. Nach zwölf Spieltagen ist die halbe Miete eingefahren, zwanzig Punkte im Sack, der Tabellenstand eine nette Draufgabe, das war der richtige Auftakt für den gestreckten Galopp bis Weihnachten, jeder Unioner grinst jetzt erst mal ein paar Tage vor sich hin und summt: Stadtmeister, Stadtmeister, Berlins Nr.1… Danke und bravo, Jungs!!
18. November 2021: Ein Unioner wird 50! Eiserne Glückwünsche, Oliver Ruhnert!

Unionfux: Wenn das mal kein Grund zum Feiern ist: Oliver Ruhnert wird heute fünfzig! Und auch, wenn wir ja wissen, das Fünfzig das neue Vierzig ist - so ein halbes Jahrhundert ist schon ne Kelle, wenn man das als „Bergfest" bezeichnet, ist das schon ganz schön sportlich, aber Oliver Ruhnert setzt sich ja seit jeher große Ziele.
Die Erfolgsgeschichte des 1. FC Union begann an einem Tiefpunkt: 2004 wurde Dirk Zingler Präsident und stieg gleich mal mit einem heftigen Abstieg ein - die Hoffnung auf den Klassenerhalt in der Regionalliga hatte sich schon zur Halbserie im Groben erledigt, dann kam die (damals viertklassige) Oberliga mit so interessanten Reisezielen wie Torgelow, Eberswalde und Ludwigsfelde, das war schon unfassbar hartes Brot, selbst für Leute, die schon Punktspiele gegen das Halbleiterwerk Frankfurt/Oder oder gegen Stahl Finow Anfang der Achtziger beobachten mussten - schlimmer geht immer.
Seitdem geht es jedoch, mal mehr oder weniger, stetig bergauf, Abstieg wurde ein Fremdwort und seit ein paar Jahren haben wir den sportlichen Olymp erreicht, mehr als Bundesliga geht national nicht, eigentlich unvorstellbar, wenn man an einem trüben Mittwoch 2005 ein mühseliges 3:1 gegen Falkensee/Finkenkrug (mittlerweile in Liga 6) gesehen hat, vor 4000 Zuschauern, immerhin. Die zehn Jahre Zweite Bundesliga waren eigentlich schon ein Riesenerfolg, wenn man all die Traditionsvereine bedenkt, die mittlerweile in der Versenkung verschwunden sind, die Gefahr ist permanent vorhanden. Letztens traf ich beim Badminton einen Alemannia Aachen-Fan, die hatten ihre letzte große Zeit, als wir in der Oberliga waren - und sein Gesicht sprach Bände, als er mein Union-Trikot sah: Neid, Schmerz und Anerkennung - ich wünschte im Glück im Abstiegskampf in Liga 4...
Der unfassbare Erfolg begann aber mit der Verpflichtung von Oliver Ruhnert im Jahr 2017 als Scout und seiner Beförderung zum Geschäftsführer Profifußball (vulgo: Manager) ein Jahr später. Gemeinsam mit dem von ihm verpflichteten Urs Fischer begann etwas, was wohl kaum jemand für möglich gehalten hätte: nicht nur der Aufstieg in die Bundesliga, sondern, viel erstaunlicher, die Etablierung in der höchsten deutschen Spielklasse, eine der stärksten Ligen der Welt. Die sehr kühne Vision des Präsidenten Z., zu den Top 20 in Deutschland zu gehören, war das Eine, das aber mit den überschaubaren Mitteln tatsächlich umzusetzen, das Andere.
Oliver Ruhnert hat mit großer Umsicht, Ahnung und goldenem Händchen die Mannschaft nicht nur in die Bundesliga geführt, sondern bundesligareif gemacht - und das ganz ohne Getöse und markiger Worte. Wie kann man nur so einen Kader mit solch bescheidenen Mitteln bauen, der seit Jahren in der Liga mithält, das fragt sich inzwischen die gesamte Liga. Nun, der Mann hat einen Trainerschein (B-Lizenz), der kann Amateurspiele als Schiedsrichter leiten und hat sechs Jahre die Nachwuchsabteilung bei Schalke verantwortet - der hat einfach umfassend Ahnung vom Fußball, eben nicht nur als Geschäftsmann und das sieht man in jeder Beziehung. Ich glaube nicht, dass jemand anderes einen Spieler wie Max Kruse hätte für uns verpflichten können. Da muss man wissen, worauf es ankommt. Und die Liste der guten Verpflichtungen ist lang, muss sie auch sein, denn viele Flops kann sich ein Verein wie der 1. FC Union nicht erlauben - wir sind ja nicht Bayern München…
Auf diesem schmalen Grat so überzeugend zu balancieren - das nötigt Bewunderung ab. Aber das ist es nicht allein: Oliver Ruhnert passt zu uns wie Urs Fischer und Dirk Zingler, da wird eher tiefgestapelt und mit Leistung überzeugt, ganz ehrlich: ich hab von ihm noch nie einen dämlichen Satz gehört, egal wo, egal wie - und das in der Bundesliga, the home of dämliche Sätze. Das ist kein Schwätzer, der steht zu seinem Wort - und das wissen Berater und Spieler zu schätzen, sowas spricht sich rum, zu unseren Gunsten. Manchmal frag ich mich, ob das alles ein (Fußball)Traum ist und ich frage mich natürlich auch: was kommt wohl nach Dirk Zingler, nach Urs Fischer und eben nach Oliver Ruhnert? Wie soll denn das noch besser gehen?? Und dann wache ich schweißgebadet auf…
Insofern: alles Gute in jeglicher Hinsicht, Oliver, und bleib bloß noch lange bei uns, so lange es irgend geht. Das Geschäft schlaucht fraglos gewaltig, aber 50 ist doch eigentlich kein Alter, da geht noch was. Und passen wir denn nicht hervorragend zusammen? Und heißt es nicht: was aber der Fußballgott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen? Na also. Wir sind verdammt froh, dass du bei uns bist, hoch sollst du leben und drei Derbypunkte auf deinen Geburtstagstisch - eisern Union und danke, Oliver Ruhnert.
18. November 2021: Ein wenig Demut würde Hertha nicht schaden

Icke: Respekt, Respekt, welche tollen Ideen die Hertha zum Geldausgeben hat. Da mieten sie – für (wahrscheinlich) viel Geld – extra eine Werbetafel vor der Alten Försterei, um ihre Farben am Union-Wohnzimmer zu präsentieren.
Der Hertha zur Erinnerung, der Abstand zum Abstiegs-Religationsplatz 16 beträgt ganze 4 Punkte. Hätte ich bei Hertha etwas zu melden, so wären meine Prämissen andere und ich würde erst einmal versuchen – Leistungen auf dem Platz zu bringen – statt die Kohle mit beiden Händen rauszuhauen und ständig Sperenzien zu veranstalten.
Die letzte illegale Aktion mit den blauen Fähnchen ist ja noch allen im Gedächtnis. Ein wenig Demut würde dem großen „Big-City-Club“ gut zu Gesicht stehen 😉!
Nun ja, am Samstag um 18.30 Uhr steigt das Derby und wir dürfen mal wieder vor vollen Rängen spielen. Ob es allen passt oder nicht, die 2-G-Regel ist erst einmal Gesetz und die Hütte wird so oder so brechend voll werden.
Solange sich - ein auch älterer Fußball-Fan - zurück erinnern kann, Hertha konnte noch nie bei Union gewinnen. Ich denke mal, das bleibt auch so. Ich träume mal … diesmal schaffen wir es, nach 90 Minuten komplett den Platz zu verlassen 😉 … diesmal wird Kruse (emotionale Derbys sind genau sein Ding!) einen Mega-Tag erwischen … diesmal wird Awoniyi ein Solo nach dem anderen starten … diesmal wird Haraguchi beweisen, dass er der beste 10er bei Union ist … diesmal wird unsere Abwehr ein Mega-Bollwerk sein … sprich … diesmal gewinnen wir wieder 😊.
Der Abstand beider Clubs läge dann bei relevanten 7 Punkten (plus dem wesentlich besseren Torverhältnis) und das schon nach dem 12. Spieltag. Aber dafür hätte man ja Plakate und Fähnchen auf der blauen Haben-Seite 😊 …
Heute, am Donnerstag, fängt an zu kribbeln! „Eisern“ in die Runde
15. November 2021: Ein Derby ist ein Derby ist ein Derby

Unionfux: Hertha BSC war lange kein wirklicher Stadtrivale, oder besser gesagt, eher wir nicht für sie - zu groß waren die Unterschiede, man spielte in unterschiedlichen Ligen, wir kreuzten bestenfalls hier und da die Klingen mit Hertha II.
Es dauerte tatsächlich bis zwanzig Jahre nach der Wende, dass es zum ersten Pflichtspiel und somit zum echten Derby gegen die erste Mannschaft von Hertha BSC kam: Santi Kolk glich wenige Minuten vor Ende mit einem unwiderstehlichen Schuss die Führung von Peter Niemeyer aus. Das Rückspiel war dann der legendäre Auswärtssieg im Olympiastadion und wir waren der erste inoffizielle Stadtmeister, gegen den scheinbar übermächtigen großen Verein aus dem Westen der Stadt.
Mittlerweile hat sich einiges getan, es gab so einige Derbys und inzwischen hat sich sogar das Blatt gewendet: seit wir in der Bundesliga spielen, haben wir den selbsternannten Big-City-Club inkl. Großinvestor hinter uns gelassen, zumindest vorerst.
Nichtsdestotrotz ist das Spiel am Sonnabend natürlich etwas Besonderes und das wird es auch bleiben. Vielleicht nicht ganz so hysterisch wie zwischen Dortmund und Schalke oder Leverkusen und Köln, aber trotzdem will das keiner verlieren, schon allein nicht wegen etwaigem spöttischen Gelaber am Arbeitsplatz, wir sind die Nr. 1 in der Stadt und wollen das auch so lange wie irgend möglich bleiben.
Tabellarisch gesehen sind wir der Favorit, aber natürlich wäre es falsch, wenn wir uns als solcher betrachten würden, denn der Pokal hat vielleicht seine eigenen Gesetze, das Derby aber mit Sicherheit auch. Okay, es ist ein unschätzbarer Vorteil, in der Alten Försterei spielen zu können, es ist gut, dass z. B. Max Kruse wieder am Start ist und Dedrick Boyata nicht. Aber wahrscheinlich werden Kleinigkeiten das Spiel entscheiden, die Tagesform, das Matchglück, der VAR…
Es ist großartig, wenn die Alte Försterei ausverkauft sein darf, unter 2G-Bedingungen, vom Senat vorgegeben und wer weiß, wie lange noch, aber ich bin trotzdem stolz, dass unser Verein und unser Präsident dem so lange wie möglich was entgegengesetzt hat, denn es entzieht sich auch angesichts hoher Inzidenzzahlen jeglicher Logik, dass Geimpfte und Genesene ungefährlicher sein sollen als Ungeimpfte, die frisch negativ getestet sind. Aber gegen politische Entscheidungen ist zur Zeit kaum etwas auszurichten, auch nicht vor Gericht, das hat man in der jüngeren Vergangenheit schon feststellen müssen, momentan ist das wohl kaum zu ändern.
Ich will jedenfalls am Sonnabend die drei Punkte, die so einen Ticken süßer ausfallen als sonst, eine entfesselte Alte Försterei wird einen Lärm sondergleichen entfachen und es wird das Derby, auf das die gesamte Bundesliga starren wird - hoffentlich ohne Gewalt in jeglicher Form, das letzte Vor-Corona-Stadtduell stand knapp vor dem Abbruch, auch dank Schiedsrichter Aytekin (unbestritten einer der besten der Liga) kam es nicht dazu. Ich hätte so gar nichts gegen einen ungefährdeten Sieg, aber traditionell fallen die Duelle immer knapp aus, wenn man mal vom unseligen 4:0 im Frühjahr 2020 absieht.
Hier findet auch der Aufgalopp für die letzte Kraftanstrengung in diesem Jahr statt, es gibt noch achtzehn Punkte (ohne Europacup) bis Weihnachten zu holen, vielleicht kriegen wir ja nicht alle, aber ein Sieg am Wochenende vor vollem Haus wäre doch ein guter Anfang, na, und das sauertöpfische Gesicht von Fredi Bobic gäbe es noch on top - Herz, was willst du mehr?
Ich tippe also, ganz klar und wie gesagt, auf einen Sieg, aber das würde ich auch tun, wenn Real Madrid, Liverpool und Juventus Turin gleichzeitig kämen, denn zu Hause mussmussmuss man auf Heimsieg tippen und hoffen, alles andere wäre Defätismus, feige, neutral - wasauchimmer. Im zwölften Spiel den 20. Punkt, das muss das Ziel sein, ich freu mich drauf - und befinde mich ab jetzt im Derbyfieber.
14. November 2021: Ein Gespräch mit Christian Beeck (alias "Beecke")
Icke: Hallo Christian, Du hast ja in Bezug auf Fußball, die Bundesliga, Union und auch Cottbus einiges erlebt. Wir wollen heute nicht nur wissen, wie es Dir geht, sondern Dich besser kennenlernen.
Natürlich auch die eine oder andere Anekdote hören, die bislang unter dem Deckel der Verschwiegenheit schwelgte. Wie geht’s Dir? Was machst Du heute beruflich?
Beecke: Es ist alles in bester Ordnung. Gesundheitlich passt alles. Bis auf mein Knie, dass ist nicht mehr im Glanz der aktiven Tage. Ich hoffe, dass es am Ende keine Plastik geben wird.
Beruflich bin ich in der energetischen Sanierung tätig. Wir sanieren EFH, DHH und MFH im Heizungskeller und sorgen für Klimaneutralität im Erzeugen von Heiz- und Warmwasser. Wenn wir das nicht in den Griff bekommen, werden wir weltweit eine sehr intensive Veränderung unseres Lebens erfahren. Vor allem unsere Kinder und Enkel.

Icke: Zuckt es nicht noch ab und zu in den Füßen, die kicken wollen?
Beecke: Es zuckt immer. Am liebsten würde ich dieses Spiel ein ganzes Leben stattfinden lassen. Nur der Körper schafft es halt nicht.
Icke: Du hast 79 Erst-Bundesligaspiele gemacht, dazu 111 Spiele in der 2. BL und auch noch 3 Spiele in der DDR-Oberliga. Welche davon bleiben ewig im Gedächtnis und warum?
Beecke: Es gab einige Spiele. Die ersten Derby-Siege gegen Hohenschönhausen in der Jugend bis zum ersten Heimsieg mit Energie Cottbus gegen die Bayern. Im Managementbereich waren die Aufstiege die schönsten Momente und natürlich der Derbysieg im Olympiastadion mit dem Prachtfreistoss durch Tusche.
Icke: Hast Du noch Kontakt zu Ede Geyer?
Beecke: Nur zum Geburtstag. Alles andere wäre auch übertrieben.
Icke: Welcher Stürmer bereitete Dir als Verteidiger die größten Probleme?
Beecke: Da gab es einige. Vor allem die kleinen wendigen. Aber auch die großen Klotze. Jedes Spiel war eine gedankliche und körperliche sehr intensive Herausforderung.
Icke: Später warst Du sechs Jahre Union-Manager. Hast zum Neuaufbau in der Oberliga Spieler wie Gebhardt, Heinrich, Schwanke, Benyamina, Mattuschka, Spork und Teixera zu Union geholt. Wie ließen die sich überzeugen? Oder haben die alle sofort „Hurra“ geschrien?
Beecke: Wir hatten ein sehr gutes Paket zu bieten. Wichtig war unser Zusammenhalt im Entscheidungszirkel (Zingler, Neuhaus, Beeck). Das merkten Spieler, Spielerfrauen, Berater…so hatten wir den ersten Schritt gemacht. Geld mussten wir aber auch bezahlen… was Dank der Sponsoren immer möglich war.
Icke: Sechs Jahre warst Du Union-Manager, an welchen Spielern warst Du ganz nah dran, wolltest sie unbedingt zu Union holen und es ist an Kleinigkeiten gescheitert?
Beecke: Wir hatten eine recht gute Quote zu unseren Vorstellungen (Anforderungsprofilen). Das lag auch daran, dass wir sehr realistisch an die Dinge herangegangen sind und keine utopischen Wünsche in den Markt getragen hatten.
Icke: Von welchem Trainer hast Du am meisten gelernt?
Beecke: Von allen etwas. Die größte Prägung gab nach der Wende Frank Pagelsdorf. Anschließend Ede Geyer. Wenn körperlich und geistig nichts mehr ging, ging es trotzdem immer weiter. Schon beeindruckend, wie er das vorgelebt hat. Inhaltlich war es an vielen Stellen sehr flach, aber dafür sehr erfolgreich und somit akzeptiert.
Icke: Welche schlechten Eigenschaften hast Du?
Beecke: Für mein unmittelbares privates und berufliches Umfeld bin ich sehr anstrengend. Da ich sehr in der Abgrenzung in allen Lebensbereichen zu Hause bin. Das wird sehr schwer verstanden und meistens falsch empfangen.Ich benötige es aber, um das Vertrauen mit der Person in dem jeweiligen gemeinsamen Weg zu bekommen. Viele Bekannte und langjährige Weggefährten sind dadurch nicht mehr in meinem Leben präsent. Das ist der Preis dafür.
Icke: Wolltest Du mal für Deutschlands A-Mannschaft spielen? Warum hat das nicht geklappt?
Beecke: Da war ich realistisch und hatte keine Ambitionen. Man muss es mit den Zielen auch nicht übertreiben.
Icke: Was konntest Du als Fußballer besser als andere? Oder anders gefragt, was zeichnet Dich aus, warum Du es bis in die 1. Bundesliga geschafft hast?
Beecke: Ich war wohl ein guter Torverteidiger und konnte den ein oder anderen Stürmer zum Verzweifeln bringen. Wenn ich topfit war, gab es für die Jungs wenig Möglichkeiten, gegen mich zu gewinnen. Kopfball, Zweikampf, taktische Ausrichtung, verbale Beeinflussung und meine ausdauernde Leidensfähigkeit waren ausgeprägt. Und den Ball habe ich auch ganz gut getroffen.
Icke: Ist Dir das Funktionärsdasein heute zu anstrengend oder warum bist Du nicht (mehr) als Trainer/Manager unterwegs?
Beecke: Es hat mir wirklich Spaß gemacht. Allerdings 24/7 ist dann doch zu viel für mein Leben. Nachdem ich das Management Studium erledigt hatte, war es Zeit die Dinge zu ändern. In der Wirtschaft sind die Inhalte sehr ähnlich. Nur am Wochenende ist halt frei.
Icke: In Deiner Fußball-Karriere hast Du in 275 Spielen ganze 14 Tore geschossen. Beim Hallenfußball, wo wir mal gemeinsam für den FC User 04 spielten, sah ich mal einen mächtig strammen Distanzschuss von Dir, der sogar zum Tor führte. So Du einen harten und platzierten Schuss hast, warum klingelte es so selten?
Beecke: Ich durfte nie richtig ran. Wie gesagt, ich habe den Ball ganz gut getroffen. Dazu passt auch, dass ich im Fussballtennis fast nie verloren habe.

Icke: Wie zufrieden bist Du mit der letzten Wahl in Deutschland?
Beecke: Dazu fällt mir nicht viel ein. Unser Land hat in den vergangenen 20 Monaten sehr viele merkwürdige Sachen gezeigt, dass ich keinem Politiker mehr Vertrauen schenken kann. Gleichzeitig waren die aufgezeigten Klimamaßnahmen zu wenig. Wir haben im Jahre 1930 ca. 200 Mio. Tonnen Erdöl weltweit verbrannt, heute sind es 4.800 Mio. Tonnen. Wer das nicht versteht zu ändern, ist nur noch im falschen Fahrwasser. Unser System muss erst mit Klimaschutz richtig Geld verdienen, erst dann wird sich etwas ändern.
Icke: Beruflich beschäftigst Du Dich ja mit sauberer Energie. Wie schätzt Du die Ziele der Bundesregierung, speziell der Grünen und der SPD ein. Ist es machbar, in Deutschland so viel grüne Energie zu erzeugen, wie wir sie brauchen?
Beecke: Wir haben keine Chance. Es reicht zu wissen, dass wir keine Fachkräfte haben, die diese Welt sanieren müssten. Die Weltgemeinschaft erkennt es halt nicht.
Welche Partei spielt dabei keine Rolle. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen durch die Politik erzeugt der Lobbyismus in vielen kleinen Schritten davor. Schauen wir mal, was als Nächstes kommt, um unseren Wohlstand zu retten.
Icke: Welche lustige Geschichte fällt Dir sofort ein, wenn Du fußballerisch zurückdenkst?
Beecke: Mein Spartakiade-Sieg 1986 mit der Bezirksauswahl Berlin. Alle dachten Dresden gewinnt, nur wir waren besser. Anschließend mussten wir mit 16 Jahren in einer Disco an der Frankfurter Allee einen drauf machen. Für das erste Mal waren wir richtig gut ... :-)
Icke: Hat Dir schon einmal ein Gegenspieler Prügel angedroht, weil Du ihm permanent auf den Socken standest? Und wann ja, wer war das?
Beecke: Das gab es nie. Nachdem Spiel bzw. spätestens beim Bier war es vergessen. Und Bier konnten wir sehr gut.
Icke: Bist Du eigentlich durchgeimpft?
Beecke: Ich bin geschützt!!!
Icke: Du standest mit in der goldenen Mannschaft 93/94, die am Ende keine Lizenz für die 2. Liga bekam. Im Team standen neben Dir auch Barbarez, Hofschneider, Rehmer, Spielertrainer Pagelsdorf, Rietpietsch, Kosche und viele andere. Was hättet Ihr mit dieser Mannschaft erreichen können, so sie zusammengeblieben wäre? Und was habt Ihr als Spieler von den Hintergründen mitbekommen?
Beecke: Eine tolle Zeit in einer Top-Mannschaft. Wir hätten es auch in der 2. Liga gerissen. Es sollte nicht sein. Mitbekommen haben wir nur wenig. Die Berichterstattung hatte damals überschaubare Kanäle. Heute ist das anders.
Icke: Welches Geheimnis wolltest Du schon immer mal lüften?
Beecke: Lieber nicht, die Story um RB Leipzig und dem Freundschaftsspiel hat mir eigentlich gereicht. Es gibt aber noch einiges. Schauen wir mal, was die Zeit bringt.
Icke: Welche Trainer hälst Du in der Bundesliga für die 3-4 besten Trainer?
Beecke: Streich, Fischer, Nagelsmann, Baumgart
Icke: Und welche Trainer sind völlig überbewertet?
Beecke: Weinzierl, Rose
Icke: Zu wem hast Du bei Union noch engen Kontakt?
Beecke: Oskar hilft immer…😊
Icke: Hast Du Lieblingsfußballer bzw. Idole aus Deiner Kindheit/Jugend?
Beecke: Jürgen Kohler, Pierre Littbarski, Toni Schuhmacher
Icke: Bist Du stolz Unioner zu sein? Und wenn ja, warum eigentlich?
Beecke: Zu 100%. Ich bin in diesem Verein fußballerisch geboren. Und werde diese DNA immer behalten. Die ersten Jahre im Fußball bleiben immer bestehen. Die Erinnerungen an Trainingseinheiten auf Schotterplätzen sowie die Herausforderungen auf der Sportschule sind Prägungen, die nicht vergehen. Einen Geburtsort kann man nicht austauschen. Der bleibt ein ganzes Leben. Gerade in diesem Fall.
Icke: Wo landet Union am Saisonende?
Beecke: Wir werden 7., die nachhaltige Fitness löst es aus.
Icke: Vielen Dank Christian und ich hoffe, Deine Prognose 7. Platz wird so kommen. Das würde wahrscheinlich wieder Fußball International bedeuten. Das hilft uns nicht nur sportlich, sondern auch finanziell. Nebenbei macht's auch noch uns Unionern Spaß.
10. November 2021: Finale 21, Teil 1: Grummelnde Zufriedenheit

Unionfux: So, das war er, der erste Teil des großen Finales 2021, die Nagelprobe der Dreifachbelastung, der harte Ochstober - und er ist im Wesentlichen gut bestanden worden.
Na klar, man kann so ein bisschen zwei bis vier Punkten hinterhertrauern, die in der Bundesliga noch drin gewesen wären: man hätte in Stuttgart gewinnen müssen und in Köln gewinnen können.
Und auch in der Europe Conference League könnte man ein wenig besser dastehen - zumindest die „Heim“niederlage gegen Feyenoord hätte nicht sein müssen. Im Pokal ist das Achtelfinale erreicht, wenn auch erst in der Verlängerung und zack, haben wir als Belohnung das Derby - kein echtes Heimspiel zwar, aber zumindest müssen wir nicht wirklich reisen - und Derby können wir ja durchaus.
Es ist schon interessant und bemerkenswert, dass wir uns den kritischen Blick leisten können - der Kopf ist zwar zufrieden, im Bauch hingegen ist so ein leichtes Grummeln vorhanden. Aber der Grund dafür ist gut: da ist nämlich schon noch ordentlich Luft nach oben, auch wenn einige, wie Genki Haraguchi, sich deutlich steigern konnten, so hat man doch nicht das Gefühl, dass die Mannschaft schon am Limit ist.
Gerade offensiv sollte noch so einiges kommen, da können sich bis jetzt nur Awoniyi, Gießelmann, Ryerson und vielleicht Behrens auf die Schulter klopfen - Kruse z. B. hat aus dem Spiel heraus noch gar nicht treffen können, überhaupt hält sich das Mittelfeld noch vornehm zurück, was das Toreschießen angeht, da geht noch was, darauf können wir uns freuen, denn wir haben ja mit Urs Fischer den perfekten Rauskitzelmeister. Und es zeigt, dass unsere Ansprüche, wie ich finde zu Recht, gestiegen sind, es gibt mittlerweile keinen Gegner, bei dem wir chancenlos sind - das ist schon ein erhebendes Gefühl. Wir wissen zwar, wo wir herkommen und das immer noch Besondere ist allen bewusst, doch der Blick geht nach vorn: vor uns liegen bis Jahresende noch sechs Bundesligaspiele plus zwei im Europacup.
Die Europacupspiele können wir eigentlich locker angehen, entweder siegen wir zweimal und haben noch eine kleine Chance, der Volksmund sagt: Ente oder Trente - anderenfalls freuen wir uns auf das nächste Mal und sind, ganz heimlich, so ein klein wenig froh, dass eine Belastung weg ist - ja, man muss manchmal aus jeder Blüte Honig saugen. Und in der Bundesliga wäre es großartig, genügend Punkte einzufahren, damit wir der zweiten Saisonhälfte ohne großen Stress entgegengehen können. Vielleicht mögen das einige der alteingesessenen Fans als langweilig und so gar nicht unionlike empfinden, aber ich mag das einigermaßen entspannte Dasein in der Liga sehr, möglicherweise auch, weil ich damit beim Aufstieg nie und nimmer gerechnet hätte und, ganz ehrlich, ich reg mich so schon mehr als genug auf...
Im Moment sind wir punktemässig auf dem Niveau des Vorjahres, wenn wir das zur kurzen Winterpause auch sagen könnten, wäre ich absolut froh, zur Erinnerung: es waren 28 Zähler seinerzeit. Ob wir dann noch den großen Kader in der Form behalten werden, wird sicher am Abschneiden in Europa und im Pokal bemessen werden, ich könnte mir vorstellen, dass im Januar ein reges Kommen und Gehen (na, eher ein Gehen) einsetzt, aber da schauen wir drauf, wenn es soweit ist. Jetzt soll sich der gesamte Staff inklusive Mannschaft erst einmal erholen, er hat es zweifellos nötig und verdient, man hat sogar auf das gewohnte Freundschaftsspiel verzichtet. Gut so, denn es geht dann nochmal gewaltig rund bis zum Jahresende…
7. November 2021: Warum Union in Köln nicht gewonnen hat

Unionfux: Warum haben wir heute gegen Köln nicht gewonnen? Weil Schiedsrichter Stieler ziemlich mäßig war und der VAR uns einen klaren Elfer verweigert hat, Awoniyi kurz nach unserer Führung nicht trifft, wir in der zweiten Hälfte unsere Möglichkeiten nicht klar ausspielen, abgesehen von einem Voglsammer-Schuss (Passquote 53%, das ist ein ganz schwacher Wert, sicher nicht immer entscheidend, aber man kann schon etwas davon ablesen) und weil dieser fragwürdige Modeste schon ein guter Stürmer ist, der zudem einen Lauf hat.
All das sind die Kleinigkeiten, die letztlich einen Sieg verhindert haben.Der Vergleich mit unserem Spiel Stuttgart, der einem vielleicht in den Sinn kommt, hinkt, da hatten wir eine ganz klare Spielkontrolle, die hatten wir heute nicht, Köln mit wesentlich mehr Ballbesitz und dadurch schon immer gefährlich.
Nach wenigen Minuten kann einem schon Angst und Bange werden, nach der schnellen Kölner Führung, Kainz haut den Ball an die Latte und Modeste verwertet den Abpraller. Aber die Antwort durch Gießelmann und Ryerson ist phantastisch - da macht der Ryerson jahrelang kein Tor für uns und dann gleich zwei in aufeinanderfolgenden Spielen und dieses zweite Tor war vom Feinsten, aus 18 Metern sehr abgezockt den Torwart ausgeguckt - und schon wird das volle Stadion leise.
Dann sind wir mehr und mehr im Spiel und lauern auf Konter. Awoniyi fängt einen schwachen Pass von Hector ab, wird auf der Strafraumgrenze klar gefoult und es gibt weder Freistoss noch einen Elfmeter - sowas nennt sich FIFA-Referee, Tobias Stieler? Ist mir fast peinlich, dass das ein Namensvetter von mir ist, aber ich hieß zuerst so. Köln drückt weiter, doch wir machen kurz vor der Pause das Tor: großartige Balleroberung von Prömel, Haraguchi verarbeitet den Ball hervorragend, passt auf den in Position gelaufenen Prömel und der hat etwas Glück, dass der Kölner Verteidiger seinen Schuss leicht abfälscht: Führung für uns, die Awoniyi kurz darauf nach Pass von Becker noch ausbauen muss, aber er gerät etwas zu sehr in Rücklage, schade.
In der zweiten Hälfte kann Köln mit seinem Ballbesitz nicht viel mehr anfangen, aber wir legen eben nicht das dritte Tor nach, obwohl es einige gute Kontersituationen gibt. Ansonsten steht unsere Abwehr gewohnt gut und diszipliniert, die Kampf- und Laufbereitschaft ist ohne Fehl und Tadel. Ärgerlich, dass der Ausgleich nach einer Ecke doch noch fällt, aber Modeste macht das schon sehr gut.
Andererseits hätte Köln noch den Siegtreffer machen können, aber Kainz vergibt freistehend am langen Pfosten. Insgesamt geht das Unentschieden schon in Ordnung - natürlich hätten wir gern gewonnen, aber beide Gegentore sind kaum zu verteidigen und unsere Entlastung hat zum Spielende immer weniger funktioniert, vielleicht spielt die Dreifachbelastung da eben eine ungute Rolle. Nichtsdestotrotz war das eine gute Leistung von uns, taktisch hervorragend eingestellt von Urs Fischer, aber auch hier fehlte ein klein wenig: meiner Meinung nach die Konzentration nach vorne, die Passgenauigkeit, die einen der Konter zum Erfolg geführt hätte. Insofern passt es sehr gut, dass sie Mannschaft sich jetzt zwei Wochen erholen kann und dass Kruse nach der Länderspielpause wieder zur Verfügung stehen wird.
Fakt ist, wir haben in Köln nicht verloren, gegen einen heimstarken Gegner, leider sind es nicht drei Punkte geworden. Warum nicht? Siehe oben.
7. November 2021: Heute spielen wir gegen einen Unioner

Icke: Heute, am Sonntag um 17.30 Uhr, spielt Union in Köln. Ein ganz besonderes Spiel, weiß man doch, das FC-Coach Baumgart mit dem Herzen Unioner ist.
Vor der letzten Zweitliga-Saison suchte Union einen neuen Trainer. Auch Baume war im Gespräch und heizte alles noch an, mit Sprüchen wie, für Union würde ich nach Berlin laufen. Und das meinte er bierernst, so wie man ihn kennt.
Ich unterhielt mich damals mit Beecke und fragte, ob er ihm diesen Job bei Union zutraue? Beide haben immer noch einen guten Kontakt zueinander. Beckes Grundtenor war positiv, obwohl zum damaligen Zeitpunkt die Bedenken (sicherlich überall) noch größer waren, als sie es heute wären.
Inzwischen hat Union einen wahrlichen Meister-Coach bekommen und wir alle wissen, besser hätten es die Unioner nicht wählen können. Aber auch Baume hat sich weiterentwickelt. Zu einem anerkannten Bundesligatrainer. Wie er den seit Jahren kränkelnden FC – in so kurzer Zeit - auf Vordermann gebracht hat, Respekt!
Genau deswegen ist es eben ein besonderes Spiel. Die Statistik sagt – WOW – alle 4 bisherigen Spiele in der 1. Bundesliga hat Union gewonnen. Hat das für heute Abend etwas zu sagen? Nö, weil jetzt trainiert ja Baume den FC und das wirkt sich aus. Positiv für die Kölner. Aber gewinnen wollen wir trotzdem.
Ich hoffe unser Traum-Sturm mit Awoniyi und Kruse kann heute wieder auflaufen. Wenn dann noch auf der 10 Haraguchi in guter Form dahinter spielt, dann steigen unsere Chancen auf Bundesliga-Sieg Nr. 5 in Serie enorm. Zumal Friedrich gegen Rotterdam zeigte, das er schon wieder der alte Stabilisator ist. Zusammen mit Knoche sollte das ein eiserner Riegel sein. Und im Tor geht ja sowieso keiner rein, weil Luthe ganz besonders motiviert ist 😉 ... Eisern!
6. November 2021: Die zweite Serie muss bestehen bleiben!

Unionfux: Der 1. FC Union kommt kaum zum Luftholen: jetzt gilt’s nochmal die müden Knochen zusammenreißen und in Köln siegen oder doch wenigstens punkten.
Die Vorzeichen könnten etwas besser sein: seit unserem Heimsieg gegen Wolfsburg vor drei Wochen war das Glück nicht gerade auf unserer Seite - verloren in Rotterdam, verschenkte zwei Punkte in Stuttgart, zäher Pokalsieg erst in der Verlängerung beim Drittligisten, die Bayern beendeten unsere gigantische Heimserie und nochmal verloren gegen Rotterdam inkl. Slapsticktor und zweier roter Karten.
Noch ist alles im grünen Bereich, kein Grund zur Panik, aber es wäre schon nicht übel, würde man wieder auf die Erfolgsspur zurückfinden, die kleine Delle nicht größer werden lassen. Und wo könnte man das besser als bei den Kölnern, für die wir sowas wie ein Angstgegner sind, immerhin gewannen wir die letzten fünf Partien gegen die Geißböcke.
Aber die sind seit der Verpflichtung von Trainer Steffen Baumgart nicht mehr der müde „Äffzeh" der letzten Spielzeiten, das wird ein hartes Stück Arbeit. Die beiden Trainer könnten nicht unterschiedlicher sein: hier der ruhige Urs Fischer, da der Rumpelstilz Baumi. Wobei ich Fischer für den besseren Taktiker halte, während Baumgart eher seine Stärken als Anheizer hat. Auch, wenn die Strapazen der letzten Wochen ihre Spuren bei unseren Jungs hinterlassen haben, kommt uns hier der breite Kader zugute, Alternativen sind genug vorhanden.
Ich finde ohnehin, die zweite Reihe könnte sich noch mehr zeigen, wo bleiben Öztunali, Möhwald, Wszolek? Der Pole hat nur im Pokal ein paar Minuten gespielt, Öztunali und Möhwald schon wesentlich mehr, ohne dabei jedoch groß aufzufallen - schon gar nicht positiv. Zudem fehlt ausgerechnet Max Kruse weiterhin, vielleicht will man auch vor der Länderspielpause kein Risiko eingehen und sicherstellen, dass die so wichtige Nummer 10 sich vollkommen auskuriert. Ich bin gespannt, wie die Mannschaft sich nochmal motiviert, um mit einem positiven Ergebnis in die letzte Ruhephase vor dem Jahresendspurt mit acht Spielen in vier Wochen zu gehen.
Es ist ja nicht so, dass wir in einem der letzten Spiele so komplett schlecht aussahen, aber irgendwas hat doch immer gefehlt - und wenn es nur das Glück war. Gut, unser Erfolg war zwischenzeitlich schon fast unheimlich und es war klar, dass es Rückschläge geben wird, die Frage ist, wie wir jetzt damit umgehen. Zu einer anderen Saisonphase würde man das Spiel in Köln als Sechs-Punkte-Spiel bezeichnen - ich finde, das ist es in gewisser Weise trotzdem: es könnte schon die Richtung andeuten, in die wir bis zum Jahresende gehen wollen und können. Wenigstens muss man sich kämpferisch und läuferisch keinerlei Sorgen machen, zudem hat man am Donnerstag gesehen, wie wichtig Friedrich für die Abwehr ist, er sollte, zusammen mit Knoche und Baumgartl, die Dreierkette bilden.
Spielerisch könnte man allerdings noch eine Schippe draufpacken, mehr Torgefahr muss her, die Spitzen besser in Szene gesetzt werden. Doch ich bin schon einigermaßen optimistisch. Wenn auch gerade die Festung Alte Försterei am letzten Wochenende gestürmt wurde (dazu war allerdings schon eine der weltbesten Mannschaften vonnöten), die zweite Serie bleibt dafür bestehen: wir gewinnen in Köln!
5. November 2021: Statt Matchglück Matschpech.

Unionfux: Das war ein äußerst unglücklicher Europacup-Abend: angefangen mit einem Schweinewetter, das zu einem sehr schwer bespielbaren Platz führte über einen ausrutschenden Keeper bis hin zu einem zumindest zeitweise überforderten Schiedsrichter - da hätte schon etwas Glück das alles rausreißen müssen und das hatten wir diesmal nicht - und ausgerechnet gegen diesen Kontrahenten.
Doch der Reihe nach: in der ersten halben Stunde überlässt Union Feyenoord das Feld und fängt sich einen frühen Rückstand ein, da Feyenoord nach einem Pfostenabpraller schneller reagiert.
In der Viertelstunde vor der Pause kommen wir endlich aus dem Knick, ohne jedoch die großen Chancen zu kreieren. Dann muss eben mal eine Einzelaktion her - und was für eine: der Kapitän höchstpersönlich macht den Ausgleich mit einem ebenso wunderschönen wie unhaltbaren Schuss aus zwanzig Metern.
Und wir drücken weiter, aber der polnische Referee pfeift überpünktlich zur Pause und verweigert uns die Ausführung des Eckballs - unverständlich. In der zweiten Hälfte sind wir deutlich aktiver, trotzdem halten sich die Tormöglichkeiten in Grenzen.
Dafür gibt es die Lektion 1 im "hintenrum spielen": gerade auf dem Boden musst du doppelt konzentriert sein - Puchacz spielt einen Rückpass einem Holländer in die Füße, aber Luthe bügelt großartig aus. Bis zur Lektion 2: beim Versuch, den Ball zu kontrollieren, rutscht unser ansonsten starker Keeper im Matsch aus und der Gegner nimmt das Geschenk an und markiert die neuerliche Führung, nicht gerade verdient, dafür umso ärgerlicher.
Statt Matchglück Matschpech. Es zeichnet unsere Mannschaft aus, niemals aufzustecken und so machen wir unermüdlich weiter, engagiert, jedoch leider etwas glücklos. Kurz vor Schluss kassieren wir dann den ersten Feldverweis gegen Trimmel, schon die erste gelbe Karte gegen ihn war überzogen, die zweite ist es erst recht: Fingerspitzengefühl Fehlanzeige. Dass gleich darauf noch der eingewechselte Teuchert vom Platz fliegt - ebenso überzogen.
Beide Situationen werden komplett zu unseren Ungunsten ausgelegt, ziemlich schwach vom Schiedsrichter, wie ich finde. Ob es noch was an der Niederlage geändert hätte? Das weiß keiner, doch auch mit neun Mann versuchen wir alles, kämpferisch macht uns niemand etwas vor, aber jetzt muss schon ein Wunder her - und das bleibt aus. Dass 25.000 Unioner trotzdem lautstark durchfeiern, versteht sich von selbst, auch da macht uns ja bekanntlich niemand was vor.
Unsere Chancen auf ein Weiterkommen sind nunmehr minimal, aber was noch viel ärgerlicher ist: die Revanche gegen Rotterdam misslingt, obwohl so dringend (und zu Recht!) von meinem Kollegen Icke gefordert. Pleiten, Pech und Pannen haben es diesmal eben in eine andere Richtung geschoben. Wenigstens sehen wir die so schnell nicht wieder, diesen Verein brauche ich so nötig wie’n Loch im Kopp… Darum: abhaken, vergessen, regenerieren - es gibt keinen wirklichen Grund für Frust, selbst wenn sich die Truppe nicht belohnen konnte. Unsere zweite Europapokalerfahrung nach 2001 bleibt eine gemischte, aber das ist vollkommen okay.
Sehen wir es als Gelegenheit, Abläufe in einer Mannschaft zu optimieren, die auf einem absolut guten Weg ist. Jetzt sollten wir uns auf unsere Aufgabe am Sonntag konzentrieren, das ist viel wichtiger. Also: mehr Glück in Köln, Jungs, oder wenigstens kein Pech - dann kann eigentlich kaum was schiefgehen.
3. November 2021: Nicht verhandelbar!

Icke: Liebe Unioner! Ich appelliere an Euch – morgen zu gewinnen ist super enorm wichtig!
Ne, nicht um unbedingt eine Runde weiterzukommen, das wäre schön, ist aber mitnichten der Grund für mein Appell!
Kratzen, beißen und kämpfen muss die Devise heißen, um den Holländern mit diesem schlechten Benehmen die Grenzen aufzuzeigen. Sie haben es schlicht nicht verdient Punkte zu holen und schon gar nicht bei uns. Dieser Fakt ist weder verhandel- noch diskutierbar.
Lasst uns Union morgen alle mit 200% unterstützen, jeder an seinem Platz, laut singend im Stadion, schreiend vor dem Fernseher, grölend in der Sportsbar, vor allem aber kämpfend auf dem Platz.
Dann ist mir nicht bange. Ein kräftiges EISERN in die Runde!
P.S.: Heute früh durften wir Leser Nummer 50.000 bei uns im Blog begrüßen. Ein ganz herzliches Dankeschön an alle Leser. Das motiviert uns ungemein weiter zu machen und noch besser zu werden. Damit meine ich (auch) neue Ideen zu integrieren. Eins der nächsten Projekte werden spannende Interviews hier im Blog werden …
2. November 2021: Normal? Wir doch nicht!

Unionfux: Herzlichen Dank an meine beiden verehrten Kollegen für die wundervollen Wünsche zu meinem Geburtstag, aber ob das Pokalderby gegen Hertha wirklich ein Geschenk ist, das werden wir noch sehen. Außerdem wollte ich doch ein echtes Heimspiel…
Geburtstage sind immer ein Anlass, etwas zurückzuschauen: meine Unionleidenschaft begann Ende der Siebziger, das Fieber hatte mich auf der Stelle gepackt und ich stieg auch gleich richtig ein - mit einem Abstieg am Ende der Saison.
Die Saison darauf endete mit einem Nichtaufstieg - und schon war ich abgehärtet, noch ehe ich vierzehn war, in einem äußerst seltsamen Drachenblut - und das war auch nötig: die Achtziger waren eine Achterbahnfahrt mit getupften Highlights, die Neunziger ein einziger Dauerfrust plus massiver Existenzangst und die Zweitausender mag man im Rückblick eigentlich immer noch kaum glauben, einmal Himmel, einmal Hölle und wieder zurück.
Dass ich, und all die Unentwegten, dann dermaßen entschädigt werde(n), mit zehn Jahren Zweite Bundesliga ohne Abstiegsangst und jetzt schon das dritte Jahr in der Bundesliga, ist einerseits verrückt und andererseits geradezu typisch Union. Normal ist einfach nicht das Wort, das auf uns passt. Aber wäre dieser Verein normal, wäre er auch wahrscheinlich nicht mehr da…
Die Bayern staunten nicht schlecht, dass wir zwar 2:5 verloren, aber die Mannschaft trotzdem unaufhörlich gefeiert wurde, noch viele Minuten nach dem Schlusspfiff, in einer Mischung aus Trotz und bedingungsloser Liebe, die nur erwachsen kann, wenn die Geschichte des Vereins so beispiellos ist wie eben unsere. Und das wissen selbst die Fans, die die harten Jahrzehnte nur vom Hörensagen kennen. Gerade in Zeiten, in denen man sich fragt, wo der Fußball noch hin will, mit komplett sinnfreier Winter-WM im kleinen Wüstenstaat und Superliga und Investoren, tut es gut, wenn Dinge passieren, die ja eigentlich gar nicht passieren dürften. Union ist der lebende Beweis, dass die Fußballromantik noch nicht ganz tot ist und dass wir sogar in der Bundesliga, immerhin eine der Topligen der Welt, bestehen können, ohne weite Teile von dem zu verraten, was uns ausmacht. Allein deswegen muss diese Reise weitergehen, immer weiter, ganz nach vorn - oder zumindest fast.
Am Donnerstag wartet die nächste Aufgabe: Feyenoord Rotterdam kommt nach Berlin und wir müssen gewinnen, um unsere Chancen auf ein Weiterkommen hochzuhalten. Natürlich hat niemand vergessen, was im Hinspiel so alles vorgefallen ist, aber gerade deswegen hoffe ich, dass unsere Antwort eine andere ist: wir wissen, was Fairness und Gastfreundschaft bedeutet, zeigen wir es den Rotterdamern, beschämen wir sie mit Größe.
Auch auf dem Rasen erwarte ich, dass wir ein anderes Gesicht zeigen als vor zwei Wochen, so ein wenig Schokoladenseite wird schon vonnöten sein. Aber die haben wir ja. Und die ist so gut, dass wir selbst starke Bayern in Bedrängnis bringen können. Wenn wir uns rechtzeitig daran erinnern, ist alles drin. Ich leg mal einen vor: 3:0.
1. November 2021: Ein Kracher zum Geburtstag

Icke: Wir schenken Dir einen Pokalfight mit dem Big-City-Club 😊! Alles Gute zum heutigen Geburtstag – unserem Unionfux. Yeh, der Name wurde richtig gewählt, ein Fuchs mit Union-Macke. Bleib wie Du bist und erzähle uns weiter schöne Geschichten und analysiere Union im weitesten Sinne.
Im Wandel der Fußballmächte hat wohl Hertha zur Zeit mehr Respekt vor Union, als anders herum. Für die meisten Unioner ist es wieder ein Heiden-Spaß, ins Oly zu fahren und dort eine Fußball-Party zu feiern. Erwartungshaltung Null, Wunsch Sieg! So schaukeln wir das und ich denke sogar die Chancen stehen 50 : 50.
Das Bayernspiel? War ein Highlight für Union! 5 Tore? Na und! Ab der 35. und bis zur 90. Minute spielte Union herzerfrischenden Angriffsfußball (ohne den fehlenden Kruse!!!). Und kämpfte wie immer. Die 2. Halbzeit endete genau deswegen auch 2:2. Und Bayern gehört zu den Top 3 weltweit! Gegen eine solche Mannschaft SPIELERISCH zu bestehen, ist aller Ehren wert. Und mitnichten ein Zufall, eher das Ergebnis einer organischen – wenn auch schnellen – Entwicklung.
Phänomen Gießelmann schoss übrigens sein 3. Tor (plus 1 Tor-Vorlage) im 10. Spiel. Das allein wäre noch nicht erwähnenswert, ich kenne aber keinen zweiten Linksverteidiger in der Bundesliga mit dieser Ausbeute! Lustigerweise war Gießelmann vor der Saison als Backup für 3,5-Mio.-Einkauf Puchacz gedacht. Tolle Entwicklung!
1. November 2021: Den Big City Club dreimal in einer Saison schlagen
Beecke: Lieber Unionfuchs, auch von mir die aller herzlichsten Glückwünsche zum Geburtstag.
Dass ausgerechnet du das Geburtstags-Geschenk eines Pokalfights gegen unsere Charlottenburger Freunde bekommst, spricht natürlich für sich. Die Saison 21/22 wird hoffentlich in die Annalen eingehen. Wir haben die große Möglichkeit, den Big City Club dreimal in einer Saison zu besiegen. Was für eine Zielsetzung.
Unsere Jungs haben gegen Bayern gezeigt, wie es gehen kann. Auch wenn die ersten 30 Minuten ein wenig zu schnell im Tempo waren und unsere Zuordnung taktisch wie im individuellen Zweikampf nicht gestimmt hat.
Die Bayern waren natürlich in einem Rausch der Wiedergutmachung nach der Pokal-Niederlage gegen Gladbach und mussten gegen uns leider einen raushauen. Lewandowski ist schon ein faszinierender Fußballer.
Für den heutigen Geburtstagstag wünsche ich dir viele ereignisreiche Momente im Kreise deiner Liebsten. Genieße Deinen Tag und bleibe Dir, auch im nächsten Jahr, treu. Eiserne Grüße Beecke
Titelfoto: Andreas Gora/dpa