Union-Boss Zingler mahnt: Müssen Fußballer vor politischer Vereinnahmung schützen!

Berlin - Dirk Zingler (58) hat mit Blick auf die Diskussionen um die WM in Katar vor einer zunehmenden medialen und politischen Vereinnahmung des Fußballs gewarnt.

Präsident Dirk Zingler (58) vom 1. FC Union Berlin warnt vor einer zunehmenden medialen und politischen Vereinnahmung des Fußballs.
Präsident Dirk Zingler (58) vom 1. FC Union Berlin warnt vor einer zunehmenden medialen und politischen Vereinnahmung des Fußballs.  © Andreas Gora/dpa

"Natürlich kann man über Katar und diese WM diskutieren. Aber für mich bedeutet der Fußball, insbesondere internationale Meisterschaften, auch Brücken zu bauen", sagte der Präsident des 1. FC Union Berlins im kicker.

Weltmeisterschaften fänden richtigerweise an den unterschiedlichsten Orten der Welt statt, an denen schon immer unterschiedliche Kulturen, soziale Normen, religiöse oder auch zivilgesellschaftliche Grundwerte aufeinanderträfen.

"Und dabei gelingt es dem Sport sehr gut, nicht die Unterschiede, sondern die Gemeinsamkeiten der unterschiedlichsten Menschen und Regionen in den Vordergrund zu stellen", erklärte der 58-Jährige.

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Sportler würden sich grundsätzlich mit Respekt begegnen. "In den Kabinen, auf dem Rasen, überwiegend auch auf den Rängen ist deine Herkunft, deine Religion, deine sexuelle Ausrichtung und vieles andere nicht von Bedeutung. Jeder darf sein, wer er ist."

Der Sport könnte daher für viele Bereiche in den Gesellschaften Vorbild sein. Aber es passiere genau das Gegenteil.

Präsident Dirk Zingler: "Für die eigenen Werte werben, ohne andere respektlos zu behandeln"

"Wir müssen den Sport, seine Sportlerinnen und Sportler, seine Organisationen stärker vor politischer oder medialer Vereinnahmung schützen, und natürlich auch eigene Schwächen und Fehler korrigieren", sagte der Präsident.

Und weiter: "Nur mit gegenseitigem Respekt werden wir Verbindendes finden. Und davon lasse ich mich bei meiner Sicht auf die WM in Katar leiten, auch wenn vieles in diesem Land nicht meinen persönlichen Werten entspricht. Für die eigenen Werte werben, ohne andere respektlos zu behandeln."

Titelfoto: Andreas Gora/dpa

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