Grenzenloser Union-Jubel: Eiserne schlagen VfL Bochum und schaffen Europa-League-Einzug!
Berlin - Europa-League-Party beim 1. FC Union Berlin! Drei Jahre nach dem erstmaligen Aufstieg in die Bundesliga krönte die Mannschaft von Erfolgscoach Urs Fischer mit einem 3:2-(2:0)-Erfolg gegen den VfL Bochum eine am Ende überragende Saison.

Vor 22.012 Zuschauern im ausverkauften Stimmungstempel An der Alten Försterei machten die Köpenicker aus eigener Kraft den größten Erfolg in der Vereinsgeschichte perfekt.
In seinem letzten Spiel für die Eisernen gelang Grischa Prömel in der fünften Minute die Führung, Taiwo Awoniyi erhöhte noch vor der Pause per Handelfmeter auf 2:0 (19. Minute).
Für Bochum erzielte Simon Zoller (55.) den Anschlusstreffer, Eduard Löwen (79.) glich sogar aus. Doch dann war es erneut Awoniyi (88.), der das Zittern beendete.
Der Ausgang der Partie von Verfolger 1. FC Köln beim VfB Stuttgart spielte keine Rolle mehr. Union beendet die Saison als sensationeller Tabellenfünfter.
Auch dank eines furiosen Starts in die letzte Begegnung einer weiteren denkwürdigen Saison, den sich selbst die enthusiastischsten Berliner nicht besser hätten ausmalen können.
Minuten zuvor hatten die Fans mit Inbrunst Vizekapitän Prömel noch mal als "Fußball-Gott" gefeiert. Kurz nach dessen Vorabverabschiedung - Prömel wechselt zur TSG 1899 Hoffenheim - tauchte der Offensivspieler im Bochumer Strafraum auf.
Startelf des 1. FC Union Berlin für das Bundesliga-Heimspiel gegen den VfL Bochum
Anfangsformation des VfL Bochum beim 1. FC Union Berlin
Grischa Prömel lässt sich von den Fans des 1. FC Union Berlin feiern

Den Ball, den der fleißige Genki Haraguchi von der rechten Seite maßgerecht auf Prömels Kopf zirkelte, nickte der 27-Jährige ein.
Unhaltbar für Gäste-Keeper Michael Esser, der erst zum dritten Mal in dieser Spielzeit im Tor der Bochumer stand und kurz vor gegen Sheraldo Becker geklärt hatte.
Mit weit nach oben gerissenen Armen ließ sich der gebürtige Stuttgarter von Fans und Mitspielern feiern, mit seinem vierten Tor in den vergangenen sechs Meisterschaftsspielen hatte der vor fünf Jahren vom Karlsruher SC zum damaligen Zweitligisten gewechselte Prömel maßgeblichen Anteil am finalen und entscheidenden Berliner Schlussspurt um die Europa League.
Das Banner zu Beginn vor der Tribüne der gesangsgewaltigen Ultras mit der Aufschrift "Rot-Weisse Fahnen und Unions Lieder - Von Sevilla bis Riga" wurde zur Prophezeiung.
Die Köpenicker bestimmten das Spiel in der ersten Hälfte. Gäste-Coach Thomas Reis hatte seine Elf noch mal kräftig durchgewechselt und sechs Veränderungen vorgenommen.

Taiwo Awoniyi schießt den 1. FC Union Berlin nach Europa!

Womöglich auch eingeschüchtert durch die Kulisse wurde es zunächst ein eher verhaltener Auftritt der Gäste, deren Liga-Verbleib schon vorher feststand.
Als auch noch ein Schuss von Unions Sven Michel, der für den verletzten Becker früh ins Spiel gekommen war, Robert Tesche an die Hände klatschte, schien alles gelaufen.
Nach Videoschau hieß es: Strafstoß. Awoniyi erzielte sein 14. Saisontor.
Wahnsinn sei es, die vergangene Saison zu verbessern, hatte Fischer vor der Partie gesagt. Elfter waren sie im ersten Bundesliga-Jahr, Siebter im Zweiten.
Durch den Anschlusstreffer von Zoller in einer zu passiven Phase der Hausherren wurde es aber noch mal spannend, zumal Bochum nun drückte sogar noch zum Ausgleich kam.
Doch dank Awoniyi begann vorzeitig mit Vereins-Punkte- (57) und Platzrekord (5.) die lange Köpenicker Europa-League-Nacht.


Titelfoto: dpa/Andreas Gora