Hinspiel-Blamage als Warnsignal! Wer kann Union gegen Fürth in Richtung Europa schießen?
Berlin - Während der 1. FC Union Berlin mitten im Kampf um die internationalen Plätze steckt, steht der kommende Gegner schon als Bundesliga-Absteiger fest - eine klare Sache also gegen die SpVgg Greuther Fürth? Mitnichten! Das Hinspiel dürfte Warnung genug sein, um einen Selbstläufer auszuschließen.

Dass die Eisernen die drei Punkte dringender brauchen als die abgestiegenen Fürther, liegt ebenso auf der Hand wie die klare Rollenverteilung. Die Mannschaft von Trainer Urs Fischer (56) war allerdings schon im Hinrunden-Duell der haushohe Favorit. Dennoch setzte es eine überraschende Union-Blamage!
Während der enttäuschenden 0:1-Pleite gelang selbst gegen die Schießbude der Liga kein einziger Treffer. Das muss am Freitag (20.30 Uhr/DAZN) besser klappen, wenn man in der kommenden Saison wieder im Europapokal auflaufen will. Aber wer soll die Tore schießen?
Als Union den letzten Dreier (4:0) gegen das Kleeblatt einfahren konnte, netzten im November 2018 Sebastian Polter (31) und Joshua Mees (26) jeweils doppelt. Auf die Buden der Ex-Unioner kann sich der Hauptstadtklub jedoch nicht mehr verlassen: Polter kickt inzwischen für den VfL Bochum, Mees bei Holstein Kiel.
Also müssen es Andere richten. Namhafte Profis wie Taiwo Awoniyi (24) und Sheraldo Becker (27) waren dazu zumindest in der Hinserie nicht imstande. Weil sie bisher erst einmal auf die Franken trafen, stehen beide noch ohne Treffer in direkten Duellen dar. Der FCU-Kader bietet jedoch auch Angreifer, die wissen, wie man gegen Fürth knipst.
1. FC Union Berlin kann gegen die SpVgg Greuther Fürth auf erfahrene Stürmer setzen

Zum einen wäre da Kevin Behrens (31), der im letzten Match gegen den feststehenden Absteiger noch einer der Aktiveren war. Im Trikot des SV Sandhausen erzielte er in fünf Partien gegen Unions nächsten Gegner immerhin drei Tore.
Mit Sven Michel (31) weiß noch ein anderer, erfahrener Stürmer, wie es sich anfühlt, eine eigene Hütte gegen die SpVgg zu bejubeln. Für den SC Paderborn gelang ihm dieses Kunststück in vier Aufeinandertreffen zweimal.
Abgesehen von ihren Qualitäten gegen die Fürther läuft es aktuell sowieso ziemlich gut für die beiden Torjäger. Gemeinsam bescherten sie dem Europapokal-Anwärter jüngst ein irres Comeback gegen RB Leipzig.
Nachdem beide erst fünf Minuten vor Schluss eingewechselt wurden, drehten sie einen 0:1-Rückstand postwendend in einen 2:1-Auswärtserfolg. Erst glich Michel aus (86.) und dann legte er den späten Siegtreffer von Kollege Behrens auf (89.) - Wahnsinn!
Nach dieser sensationellen Darbietung könnte es am Freitagabend zumindest für einen der beiden zu einem Startelf-Einsatz reichen. Unabhängig von der ersten Elf bleibt abzuwarten, ob die FCU-Offensivschwäche aus dem Fürth-Hinspiel nur ein einmaliger Ausrutscher war oder ob sich die formstarken Köpenicker (vier Siege in Folge) gegen das Kleeblatt erneut schwertun.
Titelfoto: Daniel Karmann/dpa, Jan Woitas/dpa (Bildmontage)