Berlin - Die Tür zum Achtelfinale steht weit offen! Der 1. FC Union Berlin revanchierte sich für die Hinspiel-Niederlage in Portugal und besiegte Sporting Braga am 5. Spieltag der Europa League mit 1:0 (0:0). Damit haben die Eisernen das Weiterkommen nun in der eigenen Hand.

Robin Knoche erzielte in der gewohnt stimmungsvollen Alten Försterei per Elfmeter den einzigen Treffer des Abends (68. Minute).

FCU-Trainer Urs Fischer rotierte nach dem 1:2 beim VfL Bochum wieder einmal nur in Maßen und nahm drei Wechsel vor. Der Schweizer setzte auf Danilo Doekhi, Julian Ryerson und Morten Thorsby. Paul Jaeckel, Niko Gießelmann und Andras Schäfer mussten dafür vorerst auf der Bank Platz nehmen.

Bei Gäste-Coach Artur Jorge war es da noch übersichtlicher. Er ließ exakt jene Elf ran, die am Wochenende GD Estoril Praia mit 2:0 besiegte.

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Den besseren Start erwischten aber die Gastgeber. Union war von Beginn an darum bemüht, ein anderes Gesicht als noch am vergangenen Wochenende zu zeigen. Bereits nach wenigen Sekunden hätte Thorsby zur Führung einnicken können. SC-Keeper Matheus kratzte den Kopfball aber von der Linie (2.). Ein Tor wäre wohl ohnehin einkassiert worden. Schiedsrichter Craig Pawson entschied zuvor auf Foulspiel.

Dennoch gab der Norweger schon mal die Richtung vor: Nach vorne sollte es gehen. Die Eisernen waren mit Anpfiff weg gut im Spiel, setzten offensive Akzente, ohne aber wirklich zwingend zu werden. Der portugiesische Spitzenklub wiederum ließ den Ball laufen, fand in der gewohnt kompakten FCU-Abwehr allerdings keine Lücke. Erst nach 32 Minuten meldete Ricardo Horta die Gäste per Distanzschuss an.

Nur vier Zeigerumdrehungen später zeigte Braga dann wie gefährlich man sein kann, wenn es Platz gibt. Iuri Medeiros setzte Abel Ruiz in Szene, der in den Strafraum drang und abzog. Die Kugel ging aber ein gutes Stück am Tor vorbei.

Auf der anderen Seite hatte nun auch Union, das es immer wieder über die Flügel versuchte, die bislang größte Möglichkeit. Christopher Trimmel setzte sich zunächst robust durch, setzte seinen Kopfball aber frei stehend über den Kasten (43.). Insgesamt blieben die Köpenicker im Spiel nach vorne vieles schuldig.

Daran änderte sich auch im zweiten Durchgang nichts. Die Berliner kamen zwar gut aus der Kabine, die besseren Möglichkeiten gehörten aber Sporting. Erst riss Rönnow beim Distanzschuss von Fabiano die Arme hoch (57.), dann verpasste Ruiz kurz vor dem Fünfmeterraum eine Hereingabe nur ganz knapp (58.).

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Aus dem Spiel heraus klappte weiterhin nichts, doch die Köpenicker konnten sich auf den VAR verlassen. Was keiner im Stadion bemerkte, blieb dem Videoschiedsrichter nicht verborgen. Nach einer Flanke sprang Fabiano der Ball sowohl an den Bauch als auch an den Arm. Der Unparteiische schaute sich die Szene noch einmal an und zeigte auf den Punkt - Elfmeter!

Wie schon gegen Malmö schnappte sich Knoche das Spielgerät und verwandelte erneut sicher. Matheus hatte zwar die Ecke geahnt, der Strafstoß war aber zu platziert - 1:0 (68.).

In der Folge mussten die Gäste nun mehr ins Risiko gehen, was vor allem der Fischer-Truppe in die Karten spielte. Sie konnte das Zentrum dichtmachen und auf ihre Umschaltmomente lauern. Braga warf zwar noch einmal alles nach vorne, biss sich an Unions Verteidigung jedoch die Zähne aus.

Beinah wäre aber Rönnow - wie schon im Hinspiel - zur tragischen Figur geworden. Einen Freistoß von Horta ließ der Däne durch seine Hände flutschen, das Leder ging aber irgendwie noch über den Kasten. Nach diesem Schockmoment brachte die Heimelf den knappen Vorsprung über die Zeit.

Mit nun neun Punkten hat der Spitzenreiter der Bundesliga in der Europa League beste Chance aufs Weiterkommen. Er hat alles in der eigenen Hand.

Für den Hauptstadtklub geht es wie gewohnt am Sonntag (15.30 Uhr/DAZN) weiter. Dann ist Borussia Mönchengladbach zu Gast. Braga ist wenige Stunden später bei Gil Vicente (21.30 Uhr) gefordert.