Union fehlen nur noch vier Punkte zur Champions League: Darum zählte Michels Treffer nicht

Berlin - Ein Becker-Volley reicht! Union Berlin stößt dank Sheraldo Becker (27) das Tor zu Champions League ganz weit auf. Den Eisernen genügt eine reife Leistung bei Borussia Mönchengladbach (1:0), weil sie sich auf das besinnen, was sie die ganze Saison schon so stark macht: Kompakt verteidigen und eiskalt vor dem Tor.

Unions Sven Michel (32) ist vor Keeper Jonas Omlin (29) am Ball, kann aber kein Kapital daraus schlagen.
Unions Sven Michel (32) ist vor Keeper Jonas Omlin (29) am Ball, kann aber kein Kapital daraus schlagen.  © Federico Gambarini/dpa

Beinah wären sie sogar mit einem 2:0 vom Feld gegangen. Tief in der Nachspielzeit machte der eingewechselte Sven Michel (32) nach einem Sprint übers halbe Feld den Deckel drauf.

Der Ball zappelte im Netz, der Treffer zählte aber nicht. Abseits! Dabei war der Stürmer beim Pass von Josip Juranovic (27) doch klar hinter Gladbachs Mau Koné (21).

Da aber Schlussmann Jonas Omlin (29) mit nach vorne geeilt war, war nur noch ein Gegenspieler der Torlinie näher anstatt zwei. Normalerweise nimmt der Keeper die zweite Position ein, Omlin war allerdings noch in Unions Hälfte.

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Anders wäre es gewesen, wenn Michel hinter dem Ball gewesen wäre oder beim Zuspiel noch in der eigenen Hälfe gewesen wäre. Dafür war der Joker allerdings etwas zu schnell unterwegs.

Sei's drum. Es reichte auch so zum doppelten Rekord. Mit 16 Siegen haben die Köpenicker ihren Bundesliga-Rekord eingestellt, 23 Auswärtspunkte reichen zudem für einen neuen Vereinsrekord. Zum Vergleich: Schlusslicht Hertha BSC, die in der Fremde nur fünf Zähler sammeln konnten, kommen nach 29 Spieltagen auf gerade mal 22 Punkte insgesamt.

Union Berlin: Teilnahme an der Champions League immer realistischer

Das goldene Tor: Union darf Sheraldo Becker (27) feiern.
Das goldene Tor: Union darf Sheraldo Becker (27) feiern.  © Federico Gambarini/dpa

Noch besser: Der Traum von der Champions League wird immer realistischer, auch wenn die Profis weiter kleine Brötchen backen. "Wir haben immer gesagt, dass wir international spielen wollen. Aber die Champions League ist aktuell kein Thema. Wir wollen so erfolgreich wie möglich sein", sagte Rani Khedira (29) und stößt damit ins selbe Horn, wie Trainer Urs Fischer (57): "Wir wollen versuchen, uns zum dritten Mal im vierten Bundesligajahr für das internationale Geschäft zu qualifizieren."

Das dürfte für den Schweizer schon schwer genug werden. "Wir müssen immer ans Limit gehen, wenn wir punkten wollen."

Die Königsklasse erwähnte Fischer zwar nicht und doch sieht es immer mehr danach aus, als erklinge nächste Saison die Champions-League-Hymne an der Alten Försterei. Vier Punkte Vorsprung haben die Köpenicker nun auf Verfolger RB Leipzig und Platz fünf, zwei sind es auf Freiburg, die noch in die Alte Försterei kommen.

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Ein Blick in die Tabelle der letzten zehn Jahre zeigt: Im Schnitt reichen 59 Punkte für Platz vier. Union fehlen theoretisch also nur noch vier Punkte. Dreimal hätte sogar die jetzige Punkteausbeute von 55 Zählern gereicht.

Einen Ausrutscher dürfte sich Union angesichts des Vier-Punkte-Polsters bei noch fünf verbleibenden Spielen erlauben und auch das Restprogramm meint es gut: Die Dosenkicker müssen noch gegen Freiburg und Bayern ran!

Titelfoto: Federico Gambarini/dpa

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