Union hat (fast) keine Aufstiegshelden mehr: Gehen nach Prömel auch diese Stars?

Berlin - Willkommen in der Bundesliga! Innerhalb kürzester Zeit muss der 1. FC Union Berlin den nächsten Leistungsträger abgeben. Erst Marvin Friedrich (25), dann der überraschende Wechsel von Max Kruse (33) und jetzt Grischa Prömel (27). Schlimmer noch: Mit Prömel verlieren die Eisernen einen der letzten Aufstiegshelden.

Nach Max Kruse (33, l.) verlässt auch Grischa Prömel (27, r.) Union Berlin.
Nach Max Kruse (33, l.) verlässt auch Grischa Prömel (27, r.) Union Berlin.  © David Inderlied/dpa

Vor fünf Jahren schloss sich der Mittelfeldspieler den Eisernen an, schaffte zwei Jahre später den Aufstieg, ist Identifikationsfigur und gehört zu den Lieblingsspielern von Urs Fischer (56).

Mit vier Toren ist er zudem Unions gefährlichster Mittelfeldspieler. Auf seine Buden müssen die Köpenicker aber schon bald verzichten. Im Sommer kehrt er zu seinem Ausbildungsklub TSG 1899 Hoffenheim zurück.

Das heißt: Von den Stammkräften, die auch schon den Aufstieg miterlebt haben, ist nur noch Christopher Trimmel (34) in Köpenick. Mit Abstrichen könnte man Julian Ryerson (24) dazuzählen, der zwischen Bank und Startelf pendelt.

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In der Aufstiegssaison kam der Norweger allerdings nur sporadisch zum Einsatz - anders als Suleiman Abdullahi (25). Mit seinem Treffer in der Relegation beim VfB Stuttgart (2:2) machte sich der Nigerianer unsterblich.

In dieser Saison spielt der 25-Jährige jedoch überhaupt keine Rolle. Er hat noch keine einzige Sekunde gespielt, stand erst einmal überhaupt im Kader. Schon in den vergangenen beiden Transferperioden hätte Union ihn am liebsten abgeben, fand aber keinen Abnehmer. Dennoch werden sich die Wege trennen. Sein Vertrag läuft am Saisonende aus.

Verlässt Taiwo Awoniyi Union Berlin?

Wie lange werden Sheraldo Becker (27, l.), Taiwo Awoniyi (24, M.) und Robin Knoche (29, r.) noch gemeinsam jubeln können?
Wie lange werden Sheraldo Becker (27, l.), Taiwo Awoniyi (24, M.) und Robin Knoche (29, r.) noch gemeinsam jubeln können?  © Silas Stein/dpa

Der Publikumsliebling wird nicht der einzige Abgang sein. Manager Oliver Ruhnert (50) droht erneut ein Mega-Umbruch. Die Verträge von Abwehr-Boss Robin Knoche (29) und Stürmer Anthony Ujah (31) laufen aus. Während Ujah nach langer Leidenszeit wohl keine Zukunft mehr hat, soll Knoche gehalten werden. Ausgang ungewiss.

Zudem ist Timo Baumgartl (25) nur ausgeliehen. Der Innenverteidiger fühle sich zwar wohl, lässt ein Engagement über den Sommer hinaus aber offen. "Ich kann aber jetzt nicht sagen, ob ich bleibe. Da mache ich mir noch Gedanken mit meiner Freundin und meinem Berater", sagte der 25-Jährige zuletzt der Bild.

Das meiste Geld dürfte der beste Torschütze einbringen. Taiwo Awoniyi (24), erst im Sommer für die Rekord-Ablöse von etwa 6,5 Millionen fest verpflichtet, konnte seinen Marktwert mehr als verdoppeln. Er wird derzeit auf 15 Millionen Euro geschätzt.

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In Köpenick ist der Wandervogel zwar heimisch geworden, träumt aber weiter von der Insel. "Die Premier League ist mein Traum. Das weiß jeder, auch hier im Klub", äußerte der 24-Jährige seine Sehnsucht in einem "Kicker"-Interview.

Union droht der nächste Umbruch

Auch Tempomacher Sheraldo Becker (27/Marktwert von drei Millionen) könnte womöglich vor dem Absprung stehen. Sein Kontrakt läuft noch bis 2023, doch wenn die Eisernen Kasse machen wollen, müssen sie den Niederländer nach der Saison oder spätestens im Winter verkaufen.

Es scheint als käme auf Ruhnert wieder einmal eine Menge Arbeit zu. Doch, wenn einer bewiesen hat, dass er mit wenig Geld eine schlagkräftige Mannschaft zusammenstellen kann, dann ist es Unions Manager. "Oli Ruhnert wird da schon eine Lösung finden mit dem Trainer, dass da auch in der nächsten Saison eine gute Truppe auf dem Platz steht", ist sich auch Ex-Unioner Max Kruse (33) sicher, dass die Köpenicker nicht auseinanderbrechen.

Titelfoto: David Inderlied/dpa

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