Wieder an der Spitze: Jordan und Becker schießen Union Berlin gegen Wolfsburg zurück auf Platz eins

Berlin - Deutschlands Nummer eins kommt aus Köpenick! Der 1. FC Union Berlin hat sich am Sonntag ohne große Mühe die Tabellenführung zurückgeholt. Gegen den VfL Wolfsburg siegten die Eisernen mit 2:0 (0:0).

Kein schöne erste Hälfte. Wolfsburg rührte gegen Union-Stürmer Jordan (r.) hinten Beton an.
Kein schöne erste Hälfte. Wolfsburg rührte gegen Union-Stürmer Jordan (r.) hinten Beton an.  © Andreas Gora/dpa

Jordan erzielte kurz nach der Pause in der erneut ausverkauften Alten Försterei die Führung (55. Minute). Sein Sturmpartner Sheraldo Becker machte mit dem 2:0 den Deckel drauf (77.).

Wie angekündigt ließ Urs Fischer nach der 0:1-Pleite in der Europa League beim SC Braga nur im Maße rotieren und wechselte dreimal. Paul Jaeckel, Julian Ryerson und Tymoteusz Puchacz mussten allesamt auf die Bank.

Dafür feierte Timo Baumgartl nach seiner Hodenkrebs-Diagnose sein Comeback - und das gleich in der Startelf. Zu dieser gehörten auch wieder Christopher Trimmel und Niko Gießelmann.

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Bei den Wölfen war es etwas übersichtlicher. Niko Kovac vertraute exakt jener Elf, die eine Woche zuvor beim 1:0 gegen Eintracht Frankfurt drei Punkte entführen konnte.

Ohne großes Abtasten legten die Hausherren gut los. Ganze 42 Sekunden dauerte es bis zur ersten Großchance. Trimmel zeigte mal wieder seine Übersicht und bediente Janik Haberer mit einem langen Ball aus dem Halbfeld. Koen Casteels war bei dessen Direktabnahme aber auf dem Posten.

Wolfsburg war wie schon in Frankfurt auf Sicherheit bedacht und konnte den zunächst stürmischen Eisernen den Wind aus den Segeln nehmen. Die Köpenicker hatten zwar mehr Ballbesitz, schafften es aber nicht in die gefährlichen Räume bzw. sich Chancen zu erspielen.

Bezeichnend: Zur Pause offenbarte die Statistik sieben Torschüsse für die Gastgeber. Bis auf Haberers Versuch aus der Anfangsphase war aber nicht wirklich etwas Nennenswertes dabei.

Die Startelf des 1. FC Union Berlin für das Bundesliga-Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg

So spielte der VfL Wolfsburg beim 1. FC Union Berlin in der Alten Försterei

Jordan bringt den 1. FC Union Berlin in Führung

Viele Zweikämpfe, wie hier zwischen Paulo Otavio und Unions Diogo Leite (r.) prägten die 1. Halbzeit.
Viele Zweikämpfe, wie hier zwischen Paulo Otavio und Unions Diogo Leite (r.) prägten die 1. Halbzeit.  © Andreas Gora/dpa

Erst nach 32 Minuten meldeten sich dann auch die Niedersachsen in der Offensive an. Mattias Svanberg drang in den Strafraum ein, legte umsichtig per Hacke auf Josip Brekalo ab. Aus spitzem Winkel nahm er die lange Ecke ins Visier, verfehlte den Kasten aber knapp.

Es war das erwartete Kampfspiel. Die Gäste überließen Union den Ball, die gegen die defensiv eingestellten Wölfe kein Mittel fand.

Erst nach dem Seitenwechsel nahm die Partie endlich an Fahrt auf. Erst rauschte Jordans Schlenzer nur Zentimeter am Kasten vorbei (47.), anschließend versuchte es Maximilan Arnold aus der Distanz (51.).

Nach acht Jahren Union: Busk sagt Tschüss
1. FC Union Berlin Nach acht Jahren Union: Busk sagt Tschüss

In der 55. Minute hatten die Köpenicker dann aber den Dosenöffner gefunden - mit einem für Union typischen Spielzug. Becker nahm auf der linken Außenbahn Tempo auf, flankte in die Mitte, wo Jordan seinem Gegenspieler entwischte und zur Führung einnickte - 1:0. Das Bollwerk war geknackt!

Die Wölfe mussten jetzt reagieren, was vor allem der Fischer-Elf in die Karten spielte. Sie zogen sich weiter zurück und lauerten auf ihre Momente. Sowohl Gießelmann, als auch der eingewechselte Morten Thorsby verpassten die Vorentscheidung, dann durften die Eisernen aber erneut jubeln.

Die verdiente Führung. Jordan (M.) bejubelt mit seinen Teamkollegen seinen Treffer zum zwischenzeitlichen 1:0.
Die verdiente Führung. Jordan (M.) bejubelt mit seinen Teamkollegen seinen Treffer zum zwischenzeitlichen 1:0.  © Andreas Gora/dpa

Der 1. FC Union Berlin führt weiter die Tabelle in der Bundesliga an

Nach einem Ballverlust ging es mal wieder schnell nach vorne. Paul Seguin schaltete zügig um und bediente Becker, der die Kugel mit seiner Schulter klasse annahm.

Frei vor Casteels ließ er sich die Chance nicht nehmen und vollendete zum 2:0 (77.). Schiedsrichter Robert Schröder schaute sich die Szene noch einmal an, blieb aber bei seiner Entscheidung: kein Handspiel! Der Treffer zählte.

So konnten die Zuschauer ausgelassen einen zu keiner Zeit gefährdeten Heimsieg und die erneute Tabellenführung feiern. Dafür kam von den Wölfen einfach zu wenig.

Für Union Berlin geht es nach der Länderspielpause am 1. Oktober bei Eintracht Frankfurt (15.30 Uhr/Sky) weiter. Wolfsburg ist zeitgleich gegen den VfB Stuttgart gefordert.

Titelfoto: Andreas Gora/dpa

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