Spektakuläre Sensation! Elversberg haut Leverkusen bei 7-Tore-Fest aus dem DFB-Pokal

Elversberg - Überraschung geglückt! Die SV 07 Elversberg aus der 3. Liga setzte sich völlig unerwartet in der ersten Runde des DFB-Pokals mit einem 4:3 (3:2)-Erfolg gegen den Bundesliga-Vertreter Bayer 04 Leverkusen durch.

SVE-Spielmacher Jannik Rochelt (l.) nagelt den Ball zum 1:0 für den Underdog in die Maschen.
SVE-Spielmacher Jannik Rochelt (l.) nagelt den Ball zum 1:0 für den Underdog in die Maschen.  © Uwe Anspach/dpa

Ein schneller und stark ausgespielter Konter brachte den Außenseiter in der heimischen Ursapharm-Arena an der Kaiserlinde bereits früh in Führung.

Flügelflitzer Manuel Feil setzte Jannik Rochelt mit einem Pass auf der halbrechten Seite in Szene, anschließend umkurvte der Neuzugang vom SSV Ulm 1846 Bayer-Abwehrmann Odilon Kossounou, zog mit großer Dynamik in die Mitte und nagelte das Leder per wuchtigem Flachschuss aus rund 17 Metern zum 1:0 für die SVE ins rechte untere Eck (3. Minute).

Die Freude währte allerdings nur kurz, denn lediglich 120 Sekunden später ließ Sturmtalent Adam Hlozek seinen Gegenspieler Robin Fellhauer mühelos mit einer Körpertäuschung stehen und zog in zentraler Position aus etwa 18 Metern einfach mal ab.

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Elversberg-Keeper Nicolas Kristof schätzte den flatternden Abschluss offenbar völlig falsch ein und so rauschte die Kugel an ihm vorbei zum 1:1-Ausgleich ins Netz (5.).

Jannik Rochelt freut sich über seinen sehenswerten Führungstreffer zum 1:0 für die SV 07 Elversberg gegen Bayer 04 Leverkusen.
Jannik Rochelt freut sich über seinen sehenswerten Führungstreffer zum 1:0 für die SV 07 Elversberg gegen Bayer 04 Leverkusen.  © Uwe Anspach/dpa

Startelf der SV 07 Elversberg für die Heimpartie in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen Bayer 04 Leverkusen

Anfangsformation von Bayer 04 Leverkusen für das DFB-Pokalspiel bei der SV 07 Elversberg

Kevin Koffi und Luca Schnellbacher schocken Bayer 04 Leverkusen erneut

Kevin Koffi (r.) lässt Bayer-Schlussmann Lukas Hradecky (l.) keine Chance und trifft vom Punkt.
Kevin Koffi (r.) lässt Bayer-Schlussmann Lukas Hradecky (l.) keine Chance und trifft vom Punkt.  © Uwe Anspach/dpa

Doch der Drittligist hatte Blut geleckt, agierte frech und stellte die Defensive des Champions-League-Teilnehmers immer wieder vor Probleme. Nach einer guten Viertelstunde war es erneut der sehr auffällige Rochelt, der in den Bayer-Strafraum zog und von Charles Aranguiz zu Fall gebracht wurde - Elfmeter für die Hausherren (16.)!

Sturm-Routinier Kevin Koffi trat mit äußerst verzögertem Anlauf an, verlud Werkself-Kapitän Lukas Hradecky und verwandelte sicher in die rechte Ecke zur erneuten Führung für die Gastgeber (17.).

Während die Defensive von Coach Gerardo Seoane erstaunlich oft wackelte, blitzte wenigstens im Angriffsspiel die individuelle Klasse auf. Nach 29 Zeigerumdrehungen spielte Moussa Diaby einen hervorragenden Steilpass auf den rechten Flügel direkt in den Lauf von Sardar Azmoun, der daraufhin in den Sechzehner zog und den eingelaufenen Aranguiz in der Mitte bediente.

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Der Strafstoß-Übeltäter zeigte keine Nerven und drückte den Ball aus fünf Metern problemlos zum 2:2 über die Linie (30.).

Allerdings rappelte sich der Underdog abermals schnell auf und machte unbehelligt weiter. Nur sieben Minuten später dribbelte sich Koffi auf der linken Seite bis zur Grundlinie durch und flankte in den Strafraum, wo SVE-Angreifer Luca Schnellbacher aus kurzer Distanz locker zum 3:2 einschob (37.).

Luca Schnellbacher (r.) bejubelt den dritten Treffer für die SV 07 Elversberg in Halbzeit eins.
Luca Schnellbacher (r.) bejubelt den dritten Treffer für die SV 07 Elversberg in Halbzeit eins.  © Uwe Anspach/dpa

Kevin Conrad baut die Führung aus, Patrik Schick verkürzt

Bayer-Verteidiger Edmond Tapsoba regt sich gestenreich über das Defensivverhalten seines Teams auf.
Bayer-Verteidiger Edmond Tapsoba regt sich gestenreich über das Defensivverhalten seines Teams auf.  © Uwe Anspach/dpa

Mit der knappen und überraschenden Führung für die Mannschaft von Coach Horst Steffen ging es schließlich in die Kabinen.

Nach dem Seitenwechsel ließen es beide Teams in der Folge etwas ruhiger angehen. Leverkusen war um Spielkontrolle bemüht, schaffte es allerdings zunächst nicht wirklich, die erforderlichen Gänge hochzuschalten.

Und das sollte sich schließlich rächen. Eine Dreiviertelstunde war absolviert, als Elversberg eine Ecke von der rechten Seite zugesprochen bekam. Kapitän Kevin Conrad schraubte sich nach der erstklassigen Hereingabe von Thore Jacobsen gegen den sichtlich überforderten Paulinho in die Luft und wuchtete das Leder aus sechs Metern links zum 4:2 für die SVE in die Maschen (75.).

Der Zwei-Tore-Abstand verlieh den Hausherren noch mehr Selbstvertrauen, zumal es dem Favoriten auch in der Schlussphase zu selten gelang, Druck zu erzeugen.

Kurz vor dem Abpfiff wurde es dann allerdings doch wieder spannend, denn Patrik Schick knallte eine flache Diaby-Hereingabe von der linken Seite aus rund elf Metern eiskalt zum 3:4-Anschlusstreffer ins Netz (89.).

Dabei blieb es dann allerdings, da der Drittligist die knappe Führung über die Zeit brachte und sich somit über den unerwarteten Einzug in die zweite DFB-Pokalrunde sowie eine saftige Geldprämie freuen durfte.

Titelfoto: Uwe Anspach/dpa

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