BVB-Zoff nach Pleite in Manchester: Hummels wütet gegen seine Mitspieler

Manchester - 80 Minuten lang hatten sie alles Griff, haben gefightet und er beschattete gemeinsam mit Niklas Süle (27) Superstar Erling Haaland (22) perfekt: Doch nach der 1:2-Spätniederlage gegen Manchester City war Mats Hummels (33) von Borussia Dortmund stinksauer.

Jude Bellingham (19, l.) und Marco Reus (33, r.) bekamen nach der Partie indirekt ihr Fett von Mats Hummels (33, nicht im Bild) weg.
Jude Bellingham (19, l.) und Marco Reus (33, r.) bekamen nach der Partie indirekt ihr Fett von Mats Hummels (33, nicht im Bild) weg.  © IMAGO / PA Images

Im Interview mit DAZN wurde klar, wie viel Ehrgeiz und wie viele Emotionen in dem Innenverteidiger stecken. Und wie sauer er auf einige seiner Mitspieler ist.

Auf die Frage, ob vorrangig die negativen Emotionen überwiegen, sagte der erfahrene Abwehrmann: "Leider nur negative überwiegen, weil wir verloren haben. Es geht darum, zu gewinnen im Fußball, ein Punkt wäre heute auch nicht schlecht gewesen."

Hummels haderte vor allem damit, dass sie City genau da hatten, "wo wir sie haben wollten", dass das Team sich 80 Minuten lang aufopferte und kaum Chancen zuließ. "Sie hatten viel Ballbesitz, aber da, wo sie ihn haben dürfen", machte der Innenverteidiger klar.

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In seiner Wut wenige Minuten nach dem Abpfiff bekam dann auch die Mannschaft ihr Fett weg: "Wir waren müde, alles gut, wir haben viel gefightet. Aber es lag nicht an der taktischen Umstellung, sondern daran, dass wir zwei freie Bälle 20 Meter vor dem Tor einfach zugelassen haben, anstatt bis zur 95. über die Grenze zu gehen und jeden Meter zu machen, der wehtut."

Gemeint war damit auch Kapitän Marco Reus (33), der vor dem Ausgleich den Torschützen nicht energisch genug anging, sondern nur im Joggingtempo zu ihm lief. Bereits zuvor war es Jude Bellingham (19), der in unfassbarer Lustlosigkeit nur noch das Bein hob, sich wegdrehte und seine Stutze richtete, anstatt Joao Cancelo (28) an seiner Flanke zu hindern. Das Gleiche passierte dann vor dem Siegtreffer, als Emre Can (28) Cancelo nicht attackierte und ebenfalls nur wegdrehend sein Bein hob.

Borussia Dortmund macht eines der besten Spiele, doch "dafür können wir uns nichts kaufen!"

Mats Hummels (33, r.) diskutierte auch mit Emre Can (28, M.).
Mats Hummels (33, r.) diskutierte auch mit Emre Can (28, M.).  © IMAGO / Revierfoto

DAZN stach noch mal in die Wunde und zeigte Hummels die beiden Gegentore, nach deren Ansicht er seine Kritik erneuerte: "Wir sind ja alle da, aber wir gehen nicht drauf, lassen eine Flanke zu und dann ist Erling Haaland eben Erling Haaland", sagte Hummels über das schmerzende 1:2 des Norwegers in der 84. Minute. Zuvor hatte bereits John Stones mit einem Wahnsinnsschuss zum 1:1 ausgeglichen (80.).

Nur zwei Minuten vorher hatte Trainer Edin Terzic (39) auf 5-4-1 umgestellt und Innenverteidiger Nico Schlotterbeck (22) für Stürmer Anthony Modeste (34) gebracht.

Dass das ein falsches Signal gewesen sein könnte, ließ Hummels nicht gelten: "Also, in meinen Augen ist die taktische Umstellung eine Ausrede. Wer das benutzt, sucht sich eine Ausrede. Wir waren kaputt, aber es lag nicht am System, sondern daran, dass wir passiv wurden."

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Dass Nico Schlotterbeck Haaland in der entscheidenden Situation hätte verteidigen müssen, diesen Irrglauben nahm Hummels sofort: "Es soll niemand auf die Idee kommen, irgendeinem eine Schuld zu geben, Schlotti oder so, weil das ist nicht zu verteidigen. Wenn ich da irgendeinen lese, der sagt, der kommt zu spät in dem Zweikampf, der kann sich direkt vom Sportjournalismus abmelden", befand er.

Dass Haaland nach der Partie attestierte, dass der BVB eines der besten Spiele der vergangenen Jahre präsentiert hatte, machte die Situation für die Schwarz-Gelben nicht besser. "Der Frust sitzt sehr tief. Wir hätten hier Punkte mitnehmen müssen, so wie das Spiel lief. Für den Rest können wir uns heute nichts kaufen", schloss Hummels sein Statement ab.

Auf dem Rückflug wird es einiges zu klären gegeben haben...

Titelfoto: IMAGO / Revierfoto

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