Dante nimmt Ex-BVB-Coach Lucien Favre nach Fehlstart in Schutz: "Trainer muss außen vor gelassen werden
Nizza - Der Saisonstart verlief äußerst durchwachsen! Der OGC Nizza ist mit nur acht Punkten aus acht Spielen bei 5:9 Toren in die Ligue 1 gestartet, was sich wohl auch Coach Lucien Favre (63) anders vorgestellt hat.
Sein Kapitän Dante (38) nahm den früheren Trainer von Borussia Dortmund allerdings in Schutz: "Wir müssen uns selbst infrage stellen, denn wir haben einen ziemlich großen Punktemangel im Vergleich zu unseren Ambitionen."
Das erklärte der ehemalige brasilianische Nationalverteidiger im Anschluss an die 0:1-Heimniederlage gegen den Angers SCO unter anderem am Mikrofon von "RMC Sport".
Der ehemalige Abwehrmann des FC Bayern München und von Borussia Mönchengladbach ergänzte: "Der Trainer muss außen vor gelassen werden. Es ist zu einfach, ihn ins Visier zu nehmen. Wenn du ihm 24 Stunden vor dem Ende der Transferperiode seine Mannschaft gibst, bist du weniger glaubwürdig, wenn du dir Fragen zu seinen Qualitäten stellst. Alles muss sich noch zusammenfügen."
Denn der Verein von der französischen Riviera hat eine chaotische Transferperiode hinter sich.
Dass ein neuer Sportdirektor als Unterstützung für Favre fehlte, war bei einigen (sehr späten) Wechseln deutlich zu spüren.
OGC Nizza trifft nach der Länderspielpause auf den FC Paris Saint-Germain
Doch nominell hat der Übungsleiter mit Kasper Schmeichel (35), Dante, Khephren Thuram (21), Morgan Schneiderlein (32), Ross Barkley (28), Aaron Ramsey (31), Nicolas Pepe (27), Gaetan Laborde (28), Andy Delort (30) und Sofiane Diop (22) eine sehr gute Achse und eine individuell exzellent besetzte Mannschaft, die eigentlich um die internationalen Startplätze mitmischen müsste.
Doch der Europa-Conference-League-Gruppengegner des 1. FC Köln muss sich nach den vielen Zu- und Abgängen noch finden, das wurde zuletzt deutlich.
Gerade die offensive Durchschlagskraft, Effizienz und Torgefahr fehlen dem OGC momentan. In wettbewerbsübergreifend zwölf Saisonspielen hat Nizza nur zweimal mehr als einen Treffer erzielt.
Zwar steht die Defensive weitgehend sicher und leistete sich nur einen Ausrutscher (0:3 gegen Olympique Marseille), die Balance hat Favre mit seinem Team allerdings noch nicht gefunden.
Viel Zeit bleibt dafür nicht mehr, denn der Rückstand auf Platz fünf und die AS Monaco beträgt bereits sechs Zähler. Nach der Länderspielpause wird es keinesfalls leichter. Denn Anfang Oktober müssen Les Aiglons ("die Adler") ausgerechnet beim FC Paris Saint-Germain antreten - dem souveränen Tabellenführer.
Titelfoto: SYLVAIN THOMAS/AFP