Erst Jubel, dann Ernüchterung! Gladbach und das erneute Problem der zwei Gesichter
Mönchengladbach - Erste Halbzeit top, zweite Hälfte flop! So in etwa lässt sich Borussia Mönchengladbachs Auftreten gegen den 1. FSV Mainz 05 zusammenfassen.

Aus den vergangenen zwei 2:0-Siegen gegen Hertha BSC und den VfL Bochum hatten die Fohlen großen Mut geschöpft. "Das Selbstvertrauen hat sich widergespiegelt", sagte Cheftrainer Adi Hütter (52) gegenüber der Sportschau nach dem 1:1-Remis gegen die Mainzer.
Dabei sprach der Österreicher vor allem die Anfangsphase an: "Wir hatten ein gutes Positionsspiel und haben mit nur einem Ballkontakt viel vertikal gespielt."
Genau so fiel in der 33. Minute auch der 1:0-Führungstreffer. Über mehrere Passstafetten im Mittelfeld arbeiteten sich die Gladbacher bis zum gegnerischen Sechzehner vor. Breel Embolo (25) war es, der den Angriff mit einem Torerfolg veredelte.
"Das war superschön und sehr kreativ herausgespielt. Das zeigt, wie viel Qualität wir haben. Das ist unser Fußball!", lobte Torhüter Yann Sommer (33), der das Verhalten seiner Mitspieler von hinten beobachtet hatte.
Ein Gesamtauftritt, an dem sich laut Hütter festhalten lässt: "Wir sind auf einem guten Weg, aber noch nicht dort, wo wir sein wollen."
Yann Sommer hält Borussia Mönchengladbach den Punkt fest

Grund dafür ist nämlich das zweite Gesicht, das die Niederrhein-Elf in den zweiten 45 Minuten gezeigt hat.
"Wir waren ungenau im letzten Drittel, sind nicht mehr so in die Räume gekommen und haben die Bälle nicht mehr festgemacht. So haben wir viele gegnerische Angriffe aushalten müssen", monierte Kapitän Lars Stindl nach der Begegnung am Sonntagabend.
Ein Szenario, das die Gladbacher kennen. "Für mich ist es schwer zu erklären, wie wir so zwei verschiedene Halbzeiten spielen können. Aber das begleitet uns schon seit ein paar Wochen", erkannte auch Sommer, der mit starken Paraden lange Zeit die Führung festhielt.
In der 73. Minute dann kassierten die Fohlen durch den Mainzer Angreifer Karim Onisiwo (30) den wohlverdienten Ausgleich und konnten froh sein, die Partie nicht völlig aus der Hand gegeben zu haben. "Hintenraus hatten wir Glück und Yann Sommer, dass wir den einen Punkt behalten", merkte Stindl an.
Letztendlich zog der Capitano das Positive heraus: "Momentan tut uns jeder Zähler gut. Da müssen wir dran bleiben."
Titelfoto: picture alliance/dpa/Federico Gambarini (Bildcollage)