Magdeburg - Fußball ist manchmal seltsam. Die zweite Mannschaft des 1. FC Magdeburg hatte am Sonntagnachmittag beim Regionalliga-Spiel gegen die BSG Chemie Leipzig 45 Minuten lang alles im Griff, während bei Grün-Weiß überhaupt nichts zusammenlief. Doch nach Wiederbeginn wendete sich das Blatt komplett. Die Folge: Der gerechte Ausgleich. Doch wie schon gegen Zwickau patzte Torwart Florian Horenburg, wodurch die Gäste 1:2 (0:1) verloren.
Beinahe hätte es kurz nach dem Anpfiff für Chemie schon die kalte Dusche gegeben. Nach einer Flanke von rechts kam Magdeburgs Albert Millgramm völlig frei zum Kopfball. Die Kugel klatschte aber nur gegen die Querlatte (2.).
Trotzdem war die Sachlage schon recht früh deutlich: Der FCM offensiv gewohnt stark unterwegs, Chemie beschränkte sich zunächst aufs Kontern.
Es war dann irgendwie fast klar, dass das nicht ewig gut gehen würde. In der 16. Minute verlor Grün-Weiß im Aufbauspiel die Kugel und Blau-Weiß machte das dann stark, gab über zwei Stationen an Robert Leipertz weiter, der gekonnt unten rechts das 1:0 machte.
Erst nach dem Gegentreffer versuchten die Gäste auch mal öfters anzuziehen, doch Chemie leistete sich so viele Fehlpässe, dass man nur den Kopf schütteln konnte. Das war viel zu unpräzise, um in die Nähe eines 1:1 zu kommen.
Stattdessen blieben die Hausherren weiterhin deutlich gefährlicher, hätten durch Timo Birk (26.) oder ein Eigentor von Marc Enke (41.) beinahe das 2:0 gemacht. Bei der BSG lief hingegen noch weniger zusammen, je länger die Partie dann ging. So brauchte der Aufsteiger gar keine Angst haben.
BSG Chemie Leipzig wie ausgewechselt nach dem Seitenwechsel
Nach Wiederanpfiff beteiligte sich Grün-Weiß dann aber auch endlich richtig am Spielgeschehen. Da wird Trainer Adrian Alipour in der Kabine wohl die richtigen Worte gefunden haben.
Chemie spielte jetzt mit viel Leidenschaft, drückte auf das 1:1 und Magdeburg musste sich kurz fragen, warum man nicht viel früher den Sack zugemacht hat.
Es kam, wie es kommen musste. Den Leipzigern gelang in der 66. Minute ein traumhafter Angriff über rechts. Die Kugel gelangte in die Mitte zu Stanley Ratifo, der extrem platziert rechts oben das 1:1 machte.
In der Schlussphase war es dann eine sehr ausgeglichene Partie mit Chancen auf beiden Seiten.
Die Entscheidung fiel durch einen Fehler von Florian Horenburg, dessen Zuspiel komplett misslang und direkt bei einem Gegenspieler landete. Magdeburg schaltete schnell und machte durch Millgramm das 2:1 (83.). Darauf hatten die Chemiker keine Antwort mehr.
Im Nachgang sprach Chemie-Coach Alipour bei "OstsportTV" von einer "grauenvollen" ersten Halbzeit. Danach sei sein Team wie verändert aus der Kabine gekommen, bis schließlich der Horenburg-Patzer kam. "Es nützt mir aber nix, jetzt im Nachhinein auf den Keeper draufzuhauen", so der 47-Jährige zur Szene zum 1:2.
Tabelle Regionalliga Nordost
| POS | VEREIN | Sp. | +/- | Pkt. | ||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 1 |
|
1. FC Lokomotive Leipzig | 18 | 38:12 | 43 | |
| 2 |
|
FC Carl Zeiss Jena | 18 | 35:16 | 38 | |
| 3 |
|
FC Rot-Weiß Erfurt | 18 | 35:24 | 34 | |
| 4 |
|
VSG Altglienicke | 18 | 28:17 | 34 | |
| 5 |
|
FSV Zwickau | 18 | 28:18 | 34 | |
| 6 |
|
Hallescher FC | 18 | 26:19 | 29 | |
| 7 |
|
1. FC Magdeburg II | 18 | 32:25 | 26 | |
| 8 |
|
BFC Preussen | 17 | 25:23 | 26 | |
| 9 |
|
FSV 63 Luckenwalde | 17 | 20:22 | 25 | |
| 10 |
|
Chemnitzer FC | 18 | 24:26 | 24 | |
| 11 |
|
Hertha BSC II | 18 | 25:36 | 21 | |
| 12 |
|
SV Babelsberg 03 | 18 | 26:30 | 20 | |
| 13 |
|
BFC Dynamo | 17 | 20:29 | 17 | |
| 14 |
|
ZFC Meuselwitz | 17 | 19:28 | 16 | |
| 15 |
|
Greifswalder FC | 18 | 18:27 | 16 | |
| 16 |
|
BSG Chemie Leipzig | 17 | 14:24 | 13 | |
| 17 |
|
FC Eilenburg | 18 | 15:33 | 11 | |
| 18 |
|
Hertha 03 Zehlendorf | 17 | 14:33 | 8 | |
Der Meister 2026 spielt am Ende der Saison in zwei Aufstiegsspielen gegen den Meister der Regionalliga Bayern. Der Sieger steigt in die 3. Liga auf. Es steigen maximal vier Mannschaften in Abhängigkeit der Absteiger aus der 3. Liga ab.