Regionalligist CFC fordert heute Bundesligist Union Berlin heraus
Chemnitz - "Das Heimspiel steht an, die Südkurve steht, bis auf den letzten Mann. Heut geht's um viel und wir sind bereit, lasst uns kämpfen, es wird höchste Zeit", heißt es im Stadionlied "Himmelblau-Weiß". Seit Jahren gehört der Song zum Repertoire. Ertönt er im Gellertstadion, ist bei nicht wenigen Gänsehaut angesagt.

Montagabend (18 Uhr/Sky) muss die Kurve auch stehen, will der Chemnitzer FC dem haushohen Favoriten Union Berlin ein Schnippchen schlagen. Trifft Regionalligist auf Bundesligist, stellt sich die Frage nach der Rollenverteilung gar nicht erst. Man müsse sich aber nicht kleiner machen, findet Cheftrainer Christian Tiffert (40).
Brust raus - so lautet sein Credo: "Klar ist der Adrenalinpegel der Spieler in so einem Spiel ein anderer als in der Regionalliga. Wir wollen aber nicht vor Ehrfurcht erstarren, uns vor ausverkauftem Haus verstecken."
Ein Evergreen im Duell David gegen Goliath lautet: "Wir haben keine Chance, aber die müssen wir nutzen." Genau dieses forsche Auftreten müssen die Himmelblauen am Montag an den Tag legen.
"Ich halte es für schwierig, den Bus vor dem Sechzehner zu parken und auf Konter zu gehen. Wenn man wenig den Ball hat, verbraucht man extrem viele Körner für die Defensivarbeit. Viel wichtiger ist es, einen gesunden Mix zu finden zwischen tiefer stehen und leidenschaftlich verteidigen auf der einen und mutig attackieren sowie leidenschaftlich spielen auf der anderen Seite", will Tiffert die Außenseiterrolle aktiv angehen und nicht wie das Kaninchen vor der Schlange erstarren.

Der 40-Jährige ist umso mehr auch als Mentalcoach gefordert. "Man ist immer ein Stück weit Psychologe, wenngleich das nichts anderes als in einem Ligaspiel ist. Man darf das Ganze vor den Spielern nicht zu sehr aufblasen, sonst kehrt sich das auch zu einer Last um. Wir müssen bei uns bleiben, denn wir können nur überraschen", betont Tiffert.
Titelfoto: Picture Point/Gabor Krieg