Eintracht entzaubert Tabellenführer Union Berlin: SGE-Fans trotzdem stinksauer

Frankfurt am Main - Es war eine vor allem von Erfolg geprägte Mischung aus Kunst und Konzentration, die für den überaus verdienten Heimsieg der Frankfurter Eintracht gegen Bundesliga-Tabellenführer 1. FC Union Berlin (2:0) sorgte. Am Ende gab es für die Fans der Diva vom Main dennoch den ein oder anderen Grund zum Aufregen.

Im Eintracht-Dress ist Kevin Trapp (32) als Nummer eins unantastbar - in der Nationalelf sieht das - zum Ärger seines Sportvorstandes und zahlreicher Fans - ganz anders aus.
Im Eintracht-Dress ist Kevin Trapp (32) als Nummer eins unantastbar - in der Nationalelf sieht das - zum Ärger seines Sportvorstandes und zahlreicher Fans - ganz anders aus.  © DPA/Arne Dedert

Dies lag aber keinesfalls am Geschehen auf dem Platz des Deutsche Bank Parks. Denn weder das Super-Solo von Randal Kolo Muani (23), welches den Grundstein für das zweite Saisontor von Mario Götze (30, 12. Minute) legte, noch das traumhafte Tänzchen von Jesper Lindström (22), das zum 2:0-Endstand führte (42.) ließen Spielraum für Meckereien.

Und selbst der Platzverweis nach Gelb-Rot gegen Kolo Muani (68.) konnte nicht für Ärger in den Reihen der Eintracht-Anhänger sorgen. Denn als die Gäste aus Köpenick in der Folge begannen aus der Überzahl heraus druckvoller zu agieren und torgefährlicher zu werden, war stets SGE-Schlussmann Kevin Trapp (32) zur Stelle.

"Wir haben als Team eine große Mentalität, kämpfen füreinander und bleiben dran, auch wenn es wehtut", fasste der Nationalkeeper im Dress der Hessen im Nachgang zusammen. Der Ärger der Adlerträger-Anhänger hatte dann aber schließlich doch mit Trapp zu tun - zumindest indirekt.

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Denn trotz überragenden Leistungen in den vergangenen Wochen und Monaten, blieb der 32-Jährige in der DFB-Elf weiterhin nur die Nummer drei nach Manuel Neuer (36) und Marc-André ter Stegen (30). "Für mich ist Kevin Trapp aktuell der beste deutsche Torwart", brach es aus Markus Krösche (42) nach der Partie heraus.

Und mit seiner Meinung war der Eintracht-Sportvorstand keinesfalls allein: In zahlreichen Twitter-Kommentaren forderten Supporter einen Stammplatz als deutsche Nummer eins bei der Weltmeisterschaft in Katar.

Nach verletzungsbedingter Auswechslung von Mario Götze: Eintracht-Trainer Glasner gibt Entwarnung

Mario Götze (30, l.) hatte Eintracht Frankfurt gegen Union Berlin mit 1:0 in Führung gebracht.
Mario Götze (30, l.) hatte Eintracht Frankfurt gegen Union Berlin mit 1:0 in Führung gebracht.  © DANIEL ROLAND/AFP

Der Torhüter selbst gab sich indes eher zurückhaltend: "Ich kann nicht kontrollieren, was in der Nationalmannschaft passiert. Außer das, was ich selbst in der Hand habe. Und das ist meine eigene Leistung".

Ob Trapp in der DFB-Hierarchie zumindest auf Rang zwei hinter Neuer aufsteigen wird, obliegt voll und ganz Nationaltrainer Hansi Flick (57). Dass er seine erst kürzlich bestätigte Rangfolge aber bis zur Winter-WM nochmals ändert, scheint Stand jetzt fraglich.

Worüber sich vor allem die vor dem Fernseher sitzenden Eintracht-Fans darüber hinaus aufregten? Ganz klar über Sky-Kommentator Klaus Veltman (59)! Denn der jonglierte nicht nur wild mit den Namen von SGE-Akteuren wie Makoto Hasebe (38, von Veltman Makato genannt) und Luca Pellegrini (23, wurde kurzerhand zu Pellegrino) herum.

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Darüber hinaus beglückwünschte er Lindström, der erst in der vergangenen Saison zur Eintracht stieß, bereits zu seinem 50. Bundesligaspiel - bei lediglich 42 maximal möglichen Einsätzen. Zu guter Letzt verwechselte er Abwehr-Ass Evan N'dicka (23) zunächst mit Stürmer Kolo Muani, obwohl ersterer nach der vorangegangenen Aktion über längere Zeit in Nahaufnahme auf dem Bildschirm zu sehen war.

Doch auch diesen Frust dürften diejenigen, die es mit der Eintracht halten, angesichts des überzeugenden Sieges schnell verdaut haben. Für die Truppe von Coach Oliver Glasner (48) gilt derweil bereits am Dienstag (4. Oktober, 21 Uhr) schon wieder volle Konzentration auf die Champions League, wenn man Premier-League-Topklub Tottenham Hotspur empfängt.

Titelfoto: DANIEL ROLAND/AFP

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