Eintracht-Trainer Adi Hütter schockt Fans mit ARD-Interview
Frankfurt am Main - Eintracht Frankfurt kommt nicht über ein 1:1-Remis gegen den FSV Mainz 05 hinaus, verliert dadurch nicht nur wichtige Punkte, sondern auch den lange Zeit für nahezu sicher geglaubten Champions-League-Rang vier. Und als ob das nicht schon genug für die geschundene SGE-Fanseele wäre, legte Trainer Adi Hütter (51) nach Abpfiff mit einem fragwürdigen Interview noch einen drauf.

Erneut präsentierte sich die vom in Richtung Borussia Mönchengladbach abwandernden Fußballlehrer aufgestellte Elf über weite Teile der Partie blutleer und harmlos. Der frühe Rückstand durch Karim Onisiwo (29) in der elften Spielminute war da nur die logische Konsequenz.
Erst ein spektakuläres Sitz-Tor durch den eingewechselten und zuvor selten berücksichtigten Ajdin Hrustic (24) wenige Minuten vor dem Abpfiff sowie die Schlussoffensive der Hessen, ließen zumindest noch ein wenig Leben in den Reihen der Mannschaft erkennen.
Für mehr als einen Punkt, der aufgrund der Ergebnisse von Borussia Dortmund und des VfL Wolfsburg schlichtweg zu wenig war, reichte es dann aber - wohl auch leistungsgerecht - nicht mehr.
Am Mikrofon von ARD-"tagesthemen"-Reporter Joscha Bartlitz leistete sich der seit der Bekanntgabe seines Wechsels nach Gladbach ohnehin schon in der Kritik stehende Hütter einen verbalen Fauxpas, der wohl auch die letzten Sympathien dahinschmelzen ließ.
So ließ sich der 51-Jährige auf die Frage, warum die Eintracht in den letzten Wochen einen derartigen Leistungseinbruch erlebte (ein Sieg, zwei Niederlagen, ein Remis nach Hütters Wechsel-Ansage), zu äußerst ungünstigen Aussagen hinreißen.
"An mir liegt's nicht und an der Mannschaft liegt's auch nicht. Wir haben sicherlich teilweise über unseren Verhältnissen gespielt. [...] Die Leute sollen reden, was sie wollen, das ist mir ganz ehrlich gesagt egal" - da blutet das Fan-Herz!
Das "Tagesthemen"-Interview von Adi Hütter nach der Niederlage von Eintracht Frankfurt im Video
Kaum war der Interview-Part in den Weiten des Internets und der sozialen Medien verstreut, hagelte es allerlei wütende Kritik an Hütter, dem man vor allem mangelnde Nähe zur Mannschaft und allerlei Fehlentscheidungen im Bezug auf Startaufstellung, Taktik und Einstellung vorwarf.
Viele Twitter-User gingen dabei so weit, dass sie die sofortige Freistellung Hütters forderten. Ob die Führungsetage diesem Wunsch so kurz vor Ende der Saison noch nachkommen wird, ist genauso fraglich, wie mögliche neue Impulse, die ein Interimstrainer der Mannschaft geben könnte.
Ebenso fraglich ist nach dem verspielten Sieben-Punkte-Vorsprung nun aber auch die Teilnahme der "Adlerträger" an der kommenden Champions League.
Titelfoto: Thilo Schmuelgen/Reuters-Pool/dpa