Mainz-Fluch hält an: Weltklasse-Götze rettet der Eintracht einen Punkt

Mainz - Letzter Kraftakt vor der langen WM-Winterpause der Bundesliga - jedoch mit nur halbwegs versöhnlichem Ende. Eintracht Frankfurt hat es beim 1. FSV Mainz 05 nicht über ein 1:1 (0:1)-Remis hinaus geschafft und verpasste somit den zwischenzeitlichen Sprung auf Tabellenplatz zwei.

Eintracht Frankfurts Evan N'dicka (l.) im Duell mit Jonathan Burkhardt vom FSV Mainz 05.
Eintracht Frankfurts Evan N'dicka (l.) im Duell mit Jonathan Burkhardt vom FSV Mainz 05.  © AFP/Daniel Roland

In der ausverkauften Mainzer Mewa Arena hatten insgesamt 33.305 Zuschauer Platz genommen und sahen Tore von Jonathan Burkhardt (1:0, 40. Minute) und Randal Kolo Muani (1:1, 67.)

Bo Svensson hatte seinen FSV nach der 0:1-Schlappe beim FC Schalke 04 ordentlich ins Gebet genommen - und stellte die Startelf dementsprechend um. Mit Stefan Bell, Silvan Widmer, Leandro Barreiro Martins und Burkhardt kamen für Anthony Caci, Danny da Costa, Jae-sung Lee und Marcus Ingvartsen gleich vier Neue rein.

Ganz konträr hierzu agierte SGE-Trainer Oliver Glasner nach dem 4:2-Erfolg gegen die TSG 1899 Hoffenheim. Der Österreicher schickte die identische Formation auch in Mainz aufs Feld.

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Die Anfangsminuten gehörten ganz im Gegensatz zur Erwartung den Gastgebern. Erst Barreiro (9.) und dann Ex-Frankfurter Dominik Kohr (10.) setzten das Spielgerät jeweils nur knapp am Pfosten vorbei. Währenddessen wirkten die Adlerträger trotz der Unterstützung von rund 10.000 eigenen Fans in der gegnerischen Arena total von der Rolle.

Dies zeigte auch der erste konkrete Abschluss der SGE, den Jesper Lindström aber total verzog und einige Meter am Kasten der Hausherren vorbei zog (17.). Abgesehen hiervon waren die Rheinhessen aber das optisch klar überlegene Team - lediglich die Belohnung blieb noch aus.

Das änderte sich kurz vor der Pause. Nach einem Eckball hielt SGE-Keeper Kevin Trapp zunächst zwei Mal stark, ehe er gegen Burkhardts Entschlossenheit keine Chance mehr hatte (40.) - die Führung für die Hausherren, die auch bis zur Pause Bestand hatte, konnte zu diesem Zeitpunkt durchaus als verdient bezeichnet werden.

Mit dieser Formation ging der 1. FSV Mainz 05 in das Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt

Die Startelf der Frankfurter Eintracht vor dem letzten Bundesligaspiel vor der Winterpause

Mainz 05 startet furios in die Partie, Eintracht Frankfurt lange Zeit ratlos und dann in Rückstand

Jonathan Burkhardt (l.) brachte den FSV Mainz 05 gegen die Eintracht in Führung.
Jonathan Burkhardt (l.) brachte den FSV Mainz 05 gegen die Eintracht in Führung.  © dpa/Torsten Silz

Auch nach dem Seitenwechsel hielten die Hausherren den Druck aufrecht. Nach einem Schiedsrichterball schnappten sich die 05er das Leder und brachten Burkhardt in eine aussichtsreiche Kopfballsituation. Am Ende parierte Trapp aber erneut stark (47.).

Einige Zeigerumdrehungen später stand der Nationalkeeper erneut im Fokus, als er bei einem Abschluss von Barreiro gerade noch rechtzeitig die Beine zusammen bekam und somit den zweiten Gegentreffer verhinderte (56.).

Währenddessen wirkte die Diva vom Main weiterhin über weite Strecken überfordert vom bissigen Auftreten der Roten. Eine der wenigen Ausnahmen: Mit einem starken Solo über links zwang Kolo Muani die gegnerische Defensive um ein Haar zu einem unglücklichen Eigentor (58.).

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Und die Eintracht wurde stärker: Nach schönem Solo auf links setzte Daichi Kamada den Ball in die Mitte, wo Eric Junior Dina Ebimbe einsprang, seinen Abschluss aber knapp am linken Pfosten vorbei setzte (65.).

Dann klingelte es aber doch im Kasten der Mainzer: Nach einem Zuspiel ins Zentrum von Djibril Sow ließ Mario Götze seine gesamte Klasse aufblitzen und verlängerte direkt in den Lauf von Kolo Muani, der Robin Zentner und Alexander Hack zunächst aussteigen ließ, ehe er zum Ausgleich einschob (67.).

Eintracht Frankfurt legt in der Schlussphase beim FSV Mainz 05 nochmal nach

Zwischenzeitlich war Eintracht Frankfurts Keeper Kevin Trapp deutlich bedient.
Zwischenzeitlich war Eintracht Frankfurts Keeper Kevin Trapp deutlich bedient.  © dpa/Torsten Silz
Randal Kolo Muani (r.) besorgte nach wundervollem Zuspiel von Mario Götze (nicht im Bild) den 1:1-Ausgleich.
Randal Kolo Muani (r.) besorgte nach wundervollem Zuspiel von Mario Götze (nicht im Bild) den 1:1-Ausgleich.  © AFP/Daniel Roland

Der Weltmeister von 2014 wollte es an diesem Nachmittag anscheinend doch nochmal wissen: Nachdem Zentner seinen Kasten für einen Klärungsversuch sträflich alleine gelassen hatte, versuchte sich Götze an einem Kunstschuss, den der Mainz-Keeper nur in allerhöchster Not entschärfen konnte (74.).

Hiernach verflachte die Partie erneut, zu wirklichen Torchancen gab es in der Folge vorerst nicht mehr. Lediglich ein wenig gefährlicher und viel zu zentral angelegter Schuss von Dina Ebimbe sprang zu Gunsten der Hessen wenige Minuten vor dem Abpfiff heraus - doch für Zentner stellte dieser keine Herausforderung dar (86.).

Auf der Gegenseite versuchte sich ausgerechnet Ex-Adler da Costa nochmals am erneuten Führungstreffer. Doch der abgefälschte Ball brachte lediglich eine weitere Ecke ein (89.). Es sollte die letzte nennenswerte Aktion in einem durchaus attraktiven und gerecht geendeten Nachbarschaftsduell gewesen sein. Die SGE musste aufgrund der Punkteteilung jedoch um ein Überwintern auf einem Champions-League-Platz bangen.

Nach der Mega-Winterpause infolge der WM in Katar bekommen es die Hessen am Samstag (21. Januar 2023/15.30 Uhr) zu Hause mit dem FC Schalke 04 zu tun. Zeitgleich ist der FSV beim VfB Stuttgart gefordert.

Titelfoto: AFP/Daniel Roland

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