Augsburg - Ein hartes Stück Arbeit! Der FC Bayern München hat sich in der zweiten Runde des DFB-Pokals gegen einen aufopferungsvoll kämpfenden FC Augsburg durchgesetzt, steht nach einem 5:2 (1:1)-Auswärtserfolg im Achtelfinale.

Den ersten Treffer vor 30.660 Zuschauenden in der WWK-Arena erzielte Mads Pedersen zum 1:0 für die Hausherren (9. Minute). Eric Maxim Choupo-Moting (1:1/27. und 3:1/59.) sowie Joshua Kimmich (3:1/53.) drehten die Partie. Dayot Upamecano sorgte mit einem Eigentor (2:3/65.) für Hoffnung bei Augsburg, ehe Jamal Musiala zum 4:2 traf (74.) und Alphonso Davies das 5:2 auf die Anzeigetafel brachte (90.+1).

Nach der bitteren 2:3-Niederlage gegen den 1. FC Köln in der Bundesliga nahm FCA-Trainer Enrico Maaßen drei Veränderungen an seiner Startelf vor: Maximilian Bauer, Jeffrey Gouweleeuw und Pedersen durften für Raphael Framberger, Frederik Winther (beide Bank) sowie Mergim Berisha, der mit Problemen am Sprunggelenk passen musste, ran.

Sein Gegenüber, Bayern-Coach Julian Nagelsmann, brachte im Vergleich zur klaren 5:0-Demonstration gegen den SC Freiburg Benjamin Pavard für den angeschlagenen Noussair Mazraoui, zudem rückte Musiala für den verletzten Leroy Sané, der längere Zeit fehlen wird, in das erste Glied der Münchner.

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Auf dem Rasen begannen die Augsburger angepeitscht von den eigenen Fans mutig und hatten kurz nach dem Anpfiff direkt die erste Chance! Ermedin Demirovic konnte sich gegen den etwas zu nachlässigen Upamecano durchsetzen und links in den Strafraum einziehen. Sein Abschluss aus spitzem Winkel schlug allerdings nur im Außennetz des Münchner Kastens ein (2.).

Keine Minute später wurde es erneut brenzlig im Sechzehner der Gäste. Florian Niederlechner kam nach einem schwachen Klärungsversuch der Nagelsmann-Truppe an den Ball und wollte diesen in der Folge auf Demirovic nahe dem Elfmeterpunkt durchstecken. Davies reagierte aber gedanken- und handlungsschnell, bekam in letzter Sekunde noch einen Fuß dazwischen.

In der 9. Minute hatten die Münchner dann jedoch weniger Glück gegen couragiert und griffig agierende Gastgeber.

Nach einem weiten Schlag von Sven Ulreich nach einem Abstoß schaltete der FCA tief im Mittelfeld blitzschnell um. Über Elvis Rexhbecaj gelangte das Leder dabei zu Pedersen, der aus knapp 20 Metern zentraler Position vor dem Strafraum mit links Maß nahm und die rechte Ecke anvisierte - in welcher der Ball auch zum absolut verdienten 1:0 einschlug!

Am anderen Ende des Feldes verbuchte Musiala die erste echte Chance des Rekordmeisters, hatte bei seinem Distanzschuss gegen Keeper Tomas Koubek im Tor der Fuggerstädter aber das Nachsehen (16.).

Die Bayern erhöhten nun die Schlagzahl, Koubek behielt allerdings auch gegen Davies, der zuvor von Musiala am linken Eck des Fünfmeterraums bedient worden war, dank einer richtig starken Reaktion die Oberhand und so zunächst seine weiße Weste (20.).

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Trotz des stetig steigenden Drucks versteckten sich die Gastgeber mit der Führung im Rücken keineswegs, sondern zeigten vor allem bei schnellen Gegenstößen, dass es früh durchaus ein zweites Mal im Gehäuse des Favoriten hätte klingeln können.

Ein Patzer des bis dato starken Koubek kam die Augsburger Mitte der ersten Halbzeit dann allerdings richtig teuer zu stehen.

Von Serge Gnabry halbrechts im Strafraum bedient trickste Choupo-Moting den Torwart, der früh auf einen Querpass spekulierte, spitzbübisch aus. Statt in die Mitte abzulegen, visierte er die kurze Ecke an - und markierte das 1:1 (27.).

Keine drei Minuten später hätte Koubek in einer unterhaltsamen Partie fast erneut hinter sich greifen müssen, machte stattdessen allerdings seinen Fehler beim Gegentreffer wieder wett!

Pavard war auf der rechten Seite auf und davon, hatte extrem viel Platz und das Auge für den mittig mitgelaufenen Sadio Mané, der auch an den Ball kam. Der zuletzt oft glücklos agierende Senegalese scheiterte jedoch am Bein des Schlussmanns (29.).

Da Gnabry mit einem Schuss (32.) und Choupo-Moting per Kopf (42.) das Tor der Fuggerstädter verfehlten und von der Maaßen-Elf keine wirkliche Torgefahr mehr ausging, schickte Schiedsrichter Bastian Dankert die Mannschaften mit den beiden Treffern zum Durchschnaufen in deren Kabinen.

Nagelsmann schien in der Pause die richtigen Worte gefunden zu haben. Die Münchner kamen nicht nur mit viel Zug aus den Katakomben, sondern wären in der 47. Minute fast direkt mit 2:1 in Führung gegangen. Ein von Bauer abgefälschter Versuch Gnabrys prallte von der Querlatte ab, von dieser sprang das Leder nach vorne - und vor die Füße von Mané, der bei seinem Nachschuss jedoch erneut nicht die glücklichste Figur machte und die Kugel so nicht auf den Kasten bringen konnte.

Knapp vier Minuten nach der Doppelchance hatte Gnabry zu viel Raum, traf den Ball aus aussichtsreicher Position halbrechts im Sechzehner aber ebenfalls nicht richtig, weshalb das Spielgerät am langen Pfosten vorbei lediglich ins Toraus zischte (51.).

Sehr zur Freude von Nagelsmann an der Seitenlinie machte es Kimmich kurz darauf das nötige Quäntchen besser.

Nach einem Ballgewinn von Mané sowie einem schnellen Querpass von Choupo-Moting kam der deutsche Nationalspieler am Strafraum an das Leder und zimmerte dieses wuchtig in die rechte Ecke zum 2:1 (53.). Nichts zu machen für Koubek.

Und die Münchner legten unmittelbar nach!

Nur sechs Minuten nach der wichtigen Führung war es erneut Choupo-Moting, der mit seinem zweiten Torerfolg für die vermeintliche Vorentscheidung sorgte. Über Gnabry und Musiala gelangte der Ball an den Fünfer, an welchem Bauer einen Kollegen anschoss. Der Abpraller landete beim Stürmer, der aus rund sechs Metern ohne Probleme netzte (59.).

Wer nun dachte, dass die Augsburger nach dem erneuten Nackenschlag endgültig am Boden wären, irrte sich gewaltig. Statt hängenden Köpfen gab es in der 65. Minute laute Jubelschreie und neues Feuer im Spiel der Hausherren. Der Grund? Ein Tor!

Eine flache Flanke von Rubén Vargas von der rechten Seite spitzelte Demirovic in Richtung Tor. Upamecano lenkte mit dem Fuß noch entscheidend zu 2:3-Anschluss ab.

Augsburg hatte neuen Mut, doch der FC Bayern letztlich schlicht die besseren Individualisten! Davies schnappte sich den Ball an der Eckfahne, setzte sich gegen Lukas Petkov durch und hatte auch noch das Auge für Musiala. Der Youngster, der eine starke Leistung nach der anderen zeigt, legte sich den Ball kurz vor und zirkelte diesen danach zum 4:2 in die Maschen (74.).

Der zu hoch ausfallende Schlusspunkt, welcher der Augsburger Leistung keinesfalls gerecht wurde, in einer intensiven Partie gehörte abschließend Davies, der vom eingewechselten Thomas Müller bedient mittig im Sechzehner in der Nachspielzeit nur noch zum 5:2-Endstand und dem damit verbundenen Einzug ins Achtelfinale des Wettbewerbs einnetzen musste (90.+1).

Nach dem Kräftemessen im DFB-Pokal geht es für den FC Bayern am kommenden Wochenende auswärts bei der TSG 1899 Hoffenheim weiter. Gekickt wird am Samstagnachmittag ab 15.30 Uhr. Augsburg empfängt zeitgleich RB Leipzig.