Gladbach als "Angstgegner" des FC Bayern? Julian Nagelsmann kündigt Antwort auf dem Platz an!

München - Wer soll die eiskalten Superstarter des FC Bayern München in der Bundesliga stoppen - wenn nicht Borussia Mönchengladbach? Das ganze Oberhaus hofft auf die Fohlen. Beim Rekordmeister kennen sie aber keine Angstgegner.

Julian Nagelsmann (35) vom FC Bayern München hat angesichts des Saisonstarts des Rekordmeisters allen Grund zur Freude.
Julian Nagelsmann (35) vom FC Bayern München hat angesichts des Saisonstarts des Rekordmeisters allen Grund zur Freude.  © Uwe Anspach/dpa

Beim Thema "Angstgegner" bekam Trainer Julian Nagelsmann (35) große Ohren. "Ich habe schon gewartet, wann die Frage kommt", sagte der Coach.

Zuvor hatte er schon 20 Minuten ausführlich über das "Spitzenspiel" gegen Gladbach, den von Lothar Matthäus (61) zum kommenden Lionel Messi (35) hochgelobten Jungstar Jamal Musiala (19), seine "Qual der Wahl" bei der Aufstellung für Samstag (18.30 Uhr, Sky) und auch aufregende Champions-League-Abende gegen Robert Lewandowski (33) und dessen neuen Klub FC Barcelona gesprochen.

"Angstgegner" Gladbach? Nicht für Nagelsmann - und auch nicht für seine brutal stark und torhungrig in die Saison gestarteten Starspieler, die heiß auf das nächste Spektakel im eigenen Stadion sind.

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"Am Ende ist es relativ egal, wie ich darauf antworte, ob nüchtern, demütig oder forsch", sagte er. "Die Antwort gibt es am Samstagabend. Unsere Spieler haben vor keinem Gegner Angst, auch nicht vor Gladbach." Es klang wie eine ernste Drohung.

Bayern gegen Gladbach - der 50 Jahre alte Klassiker zwischen dem Dauerchampion und dem fünfmaligen Meister erfüllt als Duell Erster gegen Zweiter alle Voraussetzungen für ein großes Duell. Zumal die Borussia das Münchner Ensemble um Torwart Manuel Neuer (36) sowie Thomas Müller (32) in den vergangenen Jahren immer wieder ärgern und verwunden konnte - nicht nur bei der völlig überraschenden 5:0-Gala der Fohlen vor einem Jahr im DFB-Pokal.

Trainer Daniel Farke von Borussia Mönchengladbach wiegelt bei Angstgegner-Thematik ab

Daniel Farke (45), der Trainer von Borussia Mönchengladbach, wollte der Angstgegner-Thematik keine große Bedeutung einräumen.
Daniel Farke (45), der Trainer von Borussia Mönchengladbach, wollte der Angstgegner-Thematik keine große Bedeutung einräumen.  © Marco Steinbrenner/dpa

Auch Borussen-Trainer Daniel Farke (45) war in seiner Pressekonferenz natürlich auf die durchaus erzwungene "Angstgegner"-Thematik angesprochen worden und nicht groß auf diese eingestiegen. "Ach, das will ich gar nicht", wiegelte der Übungsleiter ab.

"Ich glaube auch nicht, dass Bayern München Angst vor Borussia Mönchengladbach hat, auch wenn wir in der Vergangenheit das eine oder andere positive Resultat erzielt haben", sagte der 45-Jährige, der das Team offensichtlich neu belebt und inspiriert.

Gladbach gilt am vierten Spieltag quasi schon als letzte Liga-Hoffnung, einen weiteren Bayern-Alleingang zu stoppen. Rekordnationalspieler Matthäus, der für beide Vereine spielte, glaubt nicht an einen weiteren großen Coup seiner Borussia.

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"Ganz objektiv geantwortet, nein - so wie Bayern performt", sagte Matthäus mit Blick auf das Duell am frühen Samstagabend: "Der eindeutige Favorit sind die Bayern. Ich tippe auf einen klaren Sieg."

Auch Farke ist sich der Außenseiterrolle seiner Borussia bewusst. "Bayern München ist aktuell das formstärkste und heißeste Team in ganz Europa. Keine Mannschaft war bislang in der Lage, dieser Mannschaft Paroli zu bieten." Man wolle aber mutig sein. "Du sollst Fußball nie in Angst spielen", sagte Farke - und das schon gar nicht als medial ernannter Bayern-Angstgegner.

Bei den Münchnern ist die heißeste Preisfrage vor dem Anpfiff, wen Nagelsmann eigentlich zum Start in die Schlag-auf-Schlag-Wochen mit maximal 20 Bayern-Spielen (!) bis zur großen WM-Pause Mitte des Monats November auf den Platz schickt. "Es ist nicht so leicht, die erste Elf auszuwählen", bekannte der 35-Jährige: "Ich habe die Qual der Wahl."

FC Bayern München trifft auf Borussia Mönchengladbach und hat schweres Programm vor der Brust

Matthijs de Ligt (23) und seine Mitspieler wollen erneut siegen.
Matthijs de Ligt (23) und seine Mitspieler wollen erneut siegen.  © Bernd Thissen/dpa

Alphonso Davies (21) ist wieder fit und kehrt in die Abwehrreihe zurück. Dafür muss einer der drei Verteidiger Matthijs de Ligt (23), Dayot Upamecano (23) oder Lucas Hernández (26) weichen. Auch die Nationalspieler Musiala und Serge Gnabry (27) wollen nach dem jüngsten 7:0 in Bochum wieder in der Startelf des deutschen Serienmeisters stehen.

Wobei Nagelsmann bei Super-Youngster Musiala noch zögert. Der 19-Jährige trainierte nach Adduktorenbeschwerden zwar wieder, habe aber "noch leichte Probleme", sagte der Coach.

Zum Topthema im Vorfeld wurde Musiala durch Fußball-Experte Matthäus. Dieser verglich die Spielweise des Youngsters mit der des mehrmaligen Weltfußballers Messi. "Er erinnert mich ein bisschen an Messi", sagte er. "Lionel hat natürlich auf einem extrem hohen Niveau über viele Jahre gespielt. Das muss Jamal noch beweisen", so Nagelsmann zur Matthäus-Aussage. Und: "Ich traue ihm das zu."

Musiala besitzt laut Matthäus das "Potenzial zum Weltfußballer". Er könne "Nachfolger von Robert Lewandowski werden, nicht jetzt, nicht übermorgen", meinte Matthäus - aber irgendwann. Zum Stichwort Lewandowski und den Spielen gegen Barca hatte Nagelsmann auch noch etwas zu sagen. "Ich habe es erwartet", erklärte er zur Auslosung und dem verbundenen Wiedersehen.

Man habe die "anspruchsvollste Gruppe" mit Barça, Inter Mailand und Viktoria Pilsen erwischt, urteilte Nagelsmann: Statt "Losgruppe Glück" heiße es diesmal "Mördergruppe". Und Nagelsmann hat "im Kopf schon meinen Film gedreht" zum Wiedersehen mit Lewandowski. Aber zunächst einmal gibt es am Samstag den Fußball-Klassiker gegen Gladbach.

Titelfoto: Uwe Anspach/dpa

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